Welches Lederöl zur Pflege von Gürtel und Messerscheiden?

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Die Frage ist was das soll, weil es keine Vorteile bringt und nur Geld kostet.

Zumal diese Ledermilch sicher nicht für robuste Leder wie Gewehrriemen und Holster gedacht ist.

 
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da hast Du Dich aber schön reinlegen lassen. Statt dass Du einfach einen anderen etwas posten lässt und dann völlig argumentfrei den „falsch“-Furz fahren lässt.
 
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Welches hochwertige Öl nutzt Ihr für Euer Lederzeug damit es nicht bricht und lange hält...? z.b für Messerscheiden, Rödelriemen, Teile vom Rucksack etc.
Ich benutze schon seit Jahren Lederbalsam von Passier, ist für Sättel und Trensen gedacht. Die 500ml Blechdose liegt so um die 13,- €. Ist mit echtem Bienenwachs. Verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit und macht das Leder dezent geschmeidig, ohne es zu labberig werden zu lassen. Außerdem werden die gewachsten Fäden der Nähte weiterhin konserviert.
 
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Ich nehm' Klauenöl ("Neatsfoot oil") für die Pflege von Leder, speziell wenn es hart geworden ist oder länger nicht in Gebrauch sein wird.
Dringt gut ein, ernährt das Leder und hilft vorbeugend gegen Versprödung (bzw. kann diese sogar wieder teilweise rückgängig machen; Und ja: Übermäßig angewendet kann bzw. wird es das Leder weich machen. Ein, zwei Mal im Jahr angewendet ist aber absolut problemfrei.).
Die Stiefel werden bei mir am Ende der Saison (natürlich zuerst gereinigt) damit eingerieben, damit sie bis zum darauffolgenden Herbst/Frühling gut in Schuss bleiben. Vor Saisonbeginn kommt dann SnowSeal drauf (Anwendungshinweise beachten, dann bleibt das Leder richtig gut wasserdicht).
Als Alternative zu Klauenöl kann man noch Nerzöl ("mink oil") nennen. Das macht das Leder gleich auch wasserdicht und hat obendrein noch leicht reinigende Wirkung. Da ich allerdings nicht zu viel Öl im Leder haben will, setze ich eben auf die oa. Kombi.

Ach ja, noch was: Nerzöl dunkelt das Leder kaum bis gar nicht nach. Klauenöl sehr wohl. Und letzteres sollte auch nicht für Nubukleder genommen werden. Angeblich - mir ist (abgesehen von der dunkleren Farbe) bisher aber noch kein Nachteil aufgefallen.

Zum Aufträgen schneide ich von einem Autowaschschwamm ein kleines Stück ab:
20220311_001142.jpg
Achtung: Nicht die hellgelben Schwämme nehmen (die saugen nicht so gut), sondern die leicht bräunlichen.
Der hier ist halt schon benutzt und daher etwas dunkler als im Neuzustand. Aber die Farbe an sich stimmt.
 
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Nenn's wie du es willst. Tatsache ist: Ohne Pflege wird Leder spröde.

So, und jetz für den konstruktiven Teil des Forums, insbesondere @Scapa:
Hier noch der Vergleich Schwamm benutzt vs. Schwamm neu:

20220311_113504.jpg
 
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Bis ein Gürtel spröde wird brauchen die meisten sowieso einen neuen, längeren.
Nochmal, Leder, daß nicht nass wird braucht keine Pflege.
Sonst müssten ja Schuhhändler ihre Ware bis zum Verkauf ständig pflegen.

Der TO möchte Gürtel, Holster und Messerscheiden pflegen, aber weder Stiefel, Sättel noch Zaumzeug.
 
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Nicht nur bei Nässe. Leder verhärtet und versprödet auch oder gerade im Trockenen, es wird immer trockener und härter. Deutlich wird das bei Ledersachen die viele Jahre auf dem Dachboden lagen oder in nem Koffer. Die muss man mit Pflegemitteln wieder geschmeidig machen.

Um davor zu schützen braucht Leder Öl oder Fett - nur welches genau, das ist die Frage.
 
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Im Gebrauch muss man weder einen Gürtel noch eine Messerscheide pflegen.

Im übrigen ist die Art der Pflege keine Frage.
Ein Teil der Hersteller haben eigene Produktlinien, ansonsten hilft bei Membranstiefeln ein Schuhwachs und bei Volleder ein Schuhfett, allerdings ohne tierische Fette, so wie bspw Tierowa.
Bei völlig verhärtetem spröden Leder hilft Elephant leather preserver.

 
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Nochmal, Leder, daß nicht nass wird braucht keine Pflege.
Und du weißt also, dass die Messerscheide(n) oder der Gürtel von Scapa nicht nass werden? Hat er von dir Hausarrest bekommen?!?
Geschweige denn, dass er auch wegen "Rödelriemen, Teile vom Rucksack etc." gefragt hat. Keine Ahnung, wie hilfreich da ein Verweis auf Pflege für Membranstiefeln ist...

"Ohne tierische Fette" ist auch wieder so was. Speziell für Riemen oder Rucksackteile...
Klauenöl wird seit Jahrhunderten für die Lederpflege eingesetzt. Und das aus gutem Grund.

Ich find's ja auch interessant, dass Snoseal ja angeblich böse ist ("In dem Zeug ist Paraffin, also auch leichtflüchtige Kohlenwasserstoffe. Erdöl"), während das 100% synthetische Elephant Leather Preserver oder Tierowa (Inhaltsstoffe lt. Hersteller: Distel-, Oliven-, Sonnenblumen- und Leinöl, zum Teil gehärtet; Synthetisches Öl und Mineralöl in verschiedenen Viskositäten; Woll-, Bienen-, Mineral-, Palm- und Zuckerrohrwachs; Lösemittel; Testbenzin) toll sein soll.
Kann es sein, dass du da irgendwie nicht ganz stringent argumentierst?
 
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Elephant Reserve ist was spezielles für trockene, spröde Leder. Wird auch angeblich in Museen für alte Lederbucheinbände benutzt, darum ging's in grandelklaus Beitrag zu trockenem alten ungepflegten Leder.
Snoseal ist ein Lederwachs, Tierowa ein Lederfett, unterschiedlich, für verschiedene Anwendungen.
Tierische Fette sollten nur bei Leder verwendet werden das dafür gegerbt wurde.
Lundhag bietet auch seine Ledersmörning für seine Stiefel an. Da ist auch Rindertalg und Teeröl drin. Auf andere als Lundhag würde ich das nicht nutzen.

Und vor Jahrhunderten wurde anders gegerbt als heutzutage und nicht alles was mal verwendet wurde ist heute noch richtig im Vergleich zu modernen Matrialien. Außerdem ist es super aus einem steifen Holster, das für eine Waffe angepasst wurde mittels Öl ein weiches zu machen.
 
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Die "speziellen" Lederpflegen sind ein netter Versuch der Schuhhersteller, sich ein Körberlgeld zu machen. Weil es wirklich Leute gibt die glauben, dass Schuhe der Marke X nur mit der Pflege der Marke X behandelt werden dürfen. Schön für die Hersteller, dass der Plan offensichtlich funktioniert...

Das Lundhag-Lederfett ist übrigens ein weichmachendes Fett! Und warum gerade das Lundhag-Fett und nur das Lundhag-Fett auf allen Lundhag-Stiefeln (die - nebenbei bemerkt - teilweise sehr unterschiedliche Leder mit unterschiedlicher Gerbung aufweisen) gut sein soll, entzieht sich meiner Kenntnis...

Was die Unterschiede bei der Gerbung anbelangt: Da ist eher die Reinigung das Problem. Früher zB hat man vegetabil gegerbte Leder mit Sattlerseife gereinigt. Chromgegerbte Leder vertragen das nicht so gut. Daher sollte man Leder (wenn überhaupt) nur mit neutraler Seife (bzw. speziellen Reinigungsmitteln) zu Leibe rücken. Chromgegerbte Leder brauchen (zumindest Anfangs) weniger Pflege, weil sie von Haus aus mit mehr Fett ausgestattet sind (Fettleder mal ausgenommen).

Tatsache ist, dass vermutlich alle hier genannten Produkte ihren Zweck erfüllen. Man muss sich halt die Mühe machen, den jeweiligen Einsatzzweck und auch die Anwendung möglichst genau zu recherchieren. Wer einen Holster mit weichmachendem Öl oder Fett behandelt, dem ist halt nicht zu helfen...
Was mir jetzt noch eingefallen ist (Ratschlag meines Schusters): Collonil hat richtig gute Sachen!


Jetzt noch ein Nachsatz, und dann ist das Thema aus meiner Sicht erledigt: Leder lieber öfter, dafür sparsamer pflegen. Besser alle drei Monate ein wenig Pflege draufzugeben als einmal im Jahr eine große Menge! Die Alterung fängt beim Leder (wie fast überall) an der Oberfläche an. Daher benötigt die Oberfläche eben auch regelmäßig Pflege.
 
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Genau. "Weich" in diesem Zusammenhang bedeutet nicht "angenehm geschmeidig", sondern das Öl führt zum Aufquellen der Fasern und zum Verlust der gewünschten Eigenschaften des Leders.
Das was Gerdson schreibt, ist der Kernpunkt. Das Aufquellen durch Pflegemittel ist unbedingt zu vermeiden. Ein solchermaßen aufgequollenes Leder verliert Härte und Abriebfestigkeit. Es verliert beim Aufquellen auch Dichte: Leder wird ja oft gepresst und verdichtet (ich meine echtes Leder; nicht Lederfaser, wo die natürlich auch Verdichtung stattfindet, also Verdichtung der Pampe aus Lederstaub und Klebstoff).

Daher testet man die Lederpflege, man trägt an einer einzigen Stelle etwas auf, und prüft, ob es nicht aufquillt. Das Mittel das ich oben empfohlen habe, war bei mir in dieser Hinsicht wirklich gut, ich habe mehrere alte Gewehrriemen und Gürtel bei eBay gekauft und damit wieder zu Leben erweckt, ohne dass die dabei zu „Matschleder“ geworden wären.

Dass man hier Regeln aufstellen könnte wie „keine tierischen Öle/Fette“ - das sehe ich nicht. Man muss wohl je nach Lederart und Art des Öls/Fetts individuell die Dinge klären.
 
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