Welche Kurzwaffen für die Nachsuche ?

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Gestern bekam ich die neue Deutsche Jagdzeitschrift. Es kamen darin einige bekannte und erfolgreiche Nachsuchenführer zu Wort. Keiner davon führt eine KW bei Nachsuchen mit. Ein Hundeführer nannte angebliche "KW-Nachsuchenexperten" Selbstdarsteller. Das deckt sich mit meiner Meinung nach weit über 1000 Nachsuchen in über 40 Jahren im In- und Ausland. Kein mir bekannter Schweißhundeführer benutzt eine KW. In Sonderfällen eher ein Abfangmesser.
Oft kommt man an ein Stück und müdet es noch einmal auf. In den meisten Fällen nimmt das Wild nicht an, sondern flüchtet. Soll ich dann auf 30 bis 60m mit der KW hinterherschießen ? Wieviel echte Nachsuchen auf noch lebendes Schalenwild macht ihr "Experten" mit der KW tatsächlich im Jahr ?
 
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Oh ja, ich habe in einem anderen Bereich beruflich viel mit den sogenannten Experten zu tun. Ich möchte das jetzt nicht weiter kommentieren. Aber es steht in der Deutschen Jagdzeitschrift. Muss wohl richtig sein. Wer die Ironie in meinem Beitrag findet, darf sie behalten ;)

Wie bereits geschrieben - das muss jeder für sich selbst entscheiden. Bei Missionierungsversuchen führe ich aus Spaß oft sehr interessante Gespräche mit den Zeugen Jehovas ...

:31: Frank
 
G

Gelöschtes Mitglied 3213

Guest
Macht dem Jäger , der eine KW mitführt, die Sache ruhig madig. :16:
Ich führe bei Saujagden IMMER eine KW am Gürtel. Ich mußte damit zwar noch nie zu einer Nachsuche, aber ich habe sie bereits 4 Mal zum Erlösen eines Stückes benutzt.
Davon 1x Fuxx
1xRehkitz
1x FriLi
1xReh

Die beschossenen Stücke waren nicht alle wegen mir zu erlösen, aber ich war am nächsten dran. Die KW hat nach meiner Vorstellung durchaus ihre Berechtigung. Wie viel lieber ist es mir doch, die KW auf krankes Wild einzusetzen, als wirklichen Eggsberdn mit der Kalten Waffe beim Abnickversuch oder Stich in Kammer mit zu kurzer Klinge zuzusehen!

Wenn es um das Wild geht, ist die am wenigsten Stress verursachende Methode für das WILD (!) diejenige, die zum Zuge kommen sollte. Ein wenig Übung bedarf es sicherlich.
Ich hab mir mal einen Kurs bei Max Wiegand gegönnt. Das ist sehr gut angelegtes Geld!
Max bezeichnet die P7 übrigens als "Stradivari unter den Pistolen", auch und gerade für diesen Zweck.

NACHSUCHEN sind sicherlich wieder ein anderes Thema, gleichwohl ich als backup sicherlich auf die KW nicht verzichten würde. Erschwerend käme hinzu, dass mir als Linksschütze nicht der klassische 98er zur Verfügung stünde, etc.

Ich führe eine P7M8 zur allergrößten Zufriedenheit in einem Lederholster. In Sachen Handhabung und Schußverhalten absolut top!
Weiterhin eine Glock 22 in 40 S&W, Blackhawk Serpa Holster. Auch nicht schlecht, aber die P7 ist mir lieber.
Bestückt sind die Magazine abwechselnd mit je HP von CBC bzw Speer und VMKS bzw. VMRK bei der 9mm.

Das Schießen von Dubletten á la Max Wiegand ist allerdings mal wieder erforderlich. Das trainier ich zu selten.
K95fuxx
 
A

anonym

Guest
Hallo,

für einen ca. 100 mm langen Lauf erstaunlich, immer hin passen die Treffer in einen Kreis von 18 mm. Hut ab dafür ! Das habe ich in 10 Jahren Wettkampfschießen mit der Luftpistole ( 10 Meter und längerer Lauf ! ) nicht hinbekommen. Umgerechnet ( auf 10 Meter ) wäre das ein Kreis von 7,2 mm. Heutzutage schaffe ich so einen Streukreis ( 18 mm ) nur mit einer Wettkampfhornet.

Sauber geschossen !

Ich habe mal die Löcher vermessen und komme auf ca. 5,5 mm Durchmesser. Als Referenz dient das Schußpflaster mit 16 mm Durchmesser.

Aber wahrscheinlich täusche ich mich, da Du ja mit 9 mm geschossen hast !?

achtundneuziger
 
A

anonym

Guest
Klar sollte hier schon sein das die KW nur als zweit Waffe zu nutzen ist. In99,95 % der Fälle ist man auf der nachsuche mit der Language besser bedient. Aber wenn schon ein kW extra dafür dann bitte nicht unter 357 Magnum und 4 ". Ich selbst Schau mir gerade eine 454 an. Nachdem ich die Gelegenheit hatte damit zu trainieren kann ichvauch die noch ganz gut beherrschen.
Auf dem Ansitz BTW als Sterbehilfe wie K95Fux schon schrieb reicht die 9x19 vollkommen aus nicht aber auf noch mobiles Wild.
 
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achtundneuziger schrieb:
Hallo,

für einen ca. 100 mm langen Lauf erstaunlich, immer hin passen die Treffer in einen Kreis von 18 mm. Hut ab dafür ! Das habe ich in 10 Jahren Wettkampfschießen mit der Luftpistole ( 10 Meter und längerer Lauf ! ) nicht hinbekommen. Umgerechnet ( auf 10 Meter ) wäre das ein Kreis von 7,2 mm. Heutzutage schaffe ich so einen Streukreis ( 18 mm ) nur mit einer Wettkampfhornet.

Sauber geschossen !

Ich habe mal die Löcher vermessen und komme auf ca. 5,5 mm Durchmesser. Als Referenz dient das Schußpflaster mit 16 mm Durchmesser.

Aber wahrscheinlich täusche ich mich, da Du ja mit 9 mm geschossen hast !?

achtundneuziger

Ich mach mal eine Vergrößerung, andere Munition als 9 mm hab ich nicht ;). Normalerweise fotografiere ich meine Ergebnisse nicht, weil mir das im Regelfall relativ egal ist. Ich seh's als reine Übung - hier war das Bild aber wirklich genial gut, insofern wollte ich mir das auch mal erhalten. Reproduzierbar kann ich im Schwarzen 9 Richtung 10 und 10 schießen, das reicht mir auch ... ich habe sicherlich Ambitionen, 100 Prozent zu treffen, aber wie geschrieben, ich bin kein Sportschütze.

WMH,
Frank
 
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offtopic:

@achtundneuziger:
Ich habe mal eine 200-Prozent-Vergrößerung gemacht - das ist bei einem Eifon-Foto gar nicht so einfach. Viel Spaß beim Ausmessen ;)

Gruß Frank

 
A

anonym

Guest
Die DJZ glänzt normalerweise eher durch Bild-Zeitungsniveau als durch gute Rechervhen; ich erinnere mich mit Grauen an einige Nachtsicht - Artikel.

Dennoch sehe ich nicht den Widerspruch zwischen dem Fuehren einer Langwaffe auf der Nachsuche und dem gleichzeitigen Führen einer Kurzwaffe.

Das in der Regel die Langwaffe zum Zuge kommt, ist doch klar.

Persoenlich halte ich es inzwischen oft so, das ich die KW jagdlich so dabei habe, dass es niemand außer mir weiß. Ein einziges Mal hab ich sie gebraucht.

Die 454 ist zweifelsfrei eine gute Sache, aber mehr als 44 Magnum schaffe ich persoenlich nicht. Zudem hab ich Bewilligungsprobleme.
 
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Count Zero schrieb:
Die 454 ist zweifelsfrei eine gute Sache, aber mehr als 44 Magnum schaffe ich persoenlich nicht. Zudem hab ich Bewilligungsprobleme.

VORSCHLAG zur gütlichen Einigung :27:


sicherlich ist ein Revolver in 44 Mag (4"-6" Lauf) oder 454 die sinnvollste Kurzwaffen- Lösung für die Nachsuche auf wehrhaftes Schwarzwild,


allerindgs genehmigen die (wenigsten) Behörden/ fast gar keine Behörden? eine 3 Kurzwaffe in 44/ 454 zur Nachsuche auf wehrhaftes Schwarzwild.


Somit muss diese Nachsuchewaffe zwangsläufig ins enge Kontingent von 2 Kurzwaffen und da entscheidet man sich oftmals eher für eine kompakte Pistole in 9/40./45ACP

und/oder einen kurzläufigen (2/1/8"-3" J Frame) Revolver in 357 Mag.

Vor allem wenn man(n) durchschnittlich ca.1,80 groß und 70-80 kg schwer ist.
 
A

anonym

Guest
Das die KW nur Behelf ist ist eh klar.
Aber bitte ich hab ein Muffelschaaf mit der 9x19 auf die Kammer geschossen mit Wirkung 0!
Zu dem DJZ Artikel: das Eller jetzt selbst Geschosse erfunden hat wäre mir neu.
Da ja die energieabgabe im wildkörper egal ist müsste ja ein LG vollkommen reichen.
Das was Möller da zur 357 SIG. Schreibt ist einfach quatsch!
 
Y

Yumitori

Guest
ReinerW schrieb:
Gestern bekam ich die neue Deutsche Jagdzeitschrift. Es kamen darin einige bekannte und erfolgreiche Nachsuchenführer zu Wort. Keiner davon führt eine KW bei Nachsuchen mit. Ein Hundeführer nannte angebliche "KW-Nachsuchenexperten" Selbstdarsteller. Das deckt sich mit meiner Meinung nach weit über 1000 Nachsuchen in über 40 Jahren im In- und Ausland. Kein mir bekannter Schweißhundeführer benutzt eine KW. In Sonderfällen eher ein Abfangmesser.
Oft kommt man an ein Stück und müdet es noch einmal auf. In den meisten Fällen nimmt das Wild nicht an, sondern flüchtet. Soll ich dann auf 30 bis 60m mit der KW hinterherschießen ? Wieviel echte Nachsuchen auf noch lebendes Schalenwild macht ihr "Experten" mit der KW tatsächlich im Jahr ?

Moin,
ich habe bisher niemanden in diesem thread gelesen, der die KW als "Muss" und "einzig seligmachende Lösung" beschrieben hätte, die ironische Formulierung "Experten" ist unangebracht und orientiert sich wohl an der leicht unsachlichen Ausdrucksweise eines "Urgesteins der roten Arbeit" (die Anführungszeichen markieren ein Zitat und sind keinesfalls ironisch gemeint, der betr. Nachsuchenführer ist ganz sicher ein hervorragender Spezialist).
Ich habe den rtikel auch gelesen - und ich habe festgestellt, dass bei denen, die der KW ablehnend gegenüberstanden sehr sachlich von "meistens ...." die Rede war - und das ist genau der Punkt
- m e i s t e n s braucht man sie nicht, sie soll ja auch nur Notbehelf sein - lediglich Herr Seeben Arjes konnte sich nicht verkneifen, ein wenig abzugleiten und meinte: "...Pistolen und Revolver .... passen eher zu Selbstdartsellern".
Eben um einen diesbezüglichen Eindruck zu vermeiden, trage ich die Waffe i m m e r bei berechtigter Jagdausübung und muss sie nicht erst langwierig umd unter Zuschauerbeteiligung umschnallen.
Ich habe lange eine .44 Magnum geführt und niemand hat sie gesehen, wenn ich nicht wollte. Und - da sich meine Schießstandsituation gebessert hat - wird's alsbald wieder eine werden.

Der "Notbehelf - Selbstdarsteller"
 
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lediglich Herr Seeben Arjes konnte sich nicht verkneifen, ein wenig abzugleiten und meinte: "...Pistolen und Revolver .... passen eher zu Selbstdartsellern".

Wobei ausgerechnet derselbe der größte Selbstdarsteller der Szene ist.
Aber es gibt ja auch noch andere in der Szene, die zu Größenwahnsinn neigen.
 
A

anonym

Guest
Jaaager schrieb:
und/oder einen kurzläufigen (2/1/8"-3" J Frame) Revolver in 357 Mag.

Erfahrungswerte zeigen aber, dass es damit zu Problemen kommen kann, wenn es mal soweit ist.

Die 357 Magnum aus einem Lauf der kürzer ist als 3" ist grenzwertig, 4" schon deutlich besser.

Ich mag am Liebsten meinen 6" 44 Magnum. Damit bin ich auf jeden Fall auf der sicheren Seite und vor allem schiesse ich damit recht gut - treffen muss man nämlich auch. Und unter die dicke Jagdjacke passt er auch.

Demnächst werde ich aber auf eine Custom Glock auf Basis einer Glock 35 in 357 SIG umsteigen.

Auf die Meinung von Eller & Möller lege ich wirklich keinerlei Wert, da lediglich die eigenen Produkte verkauft werden sollen und die geschilderte Physik meistens ein paralleles Universum beschreibt.

Da sind mit Leute wie BHD schon lieber, die gehen nämlich wirklich selber raus. Dennoch, die Baggerschaufelhände wie BHD hab ich einfach nicht; ich schaffe es nicht, mit einer 454 konstant reproduzierbar gut zu schiessen.

Deswegen bleibt es bei der S&W N. 29 in 44 mit 6" Lauf - und zwar nicht mit "Light Special Load".

Das hilft!! und ich treffe reproduzierbar gut.
 
Y

Yumitori

Guest
cast schrieb:
lediglich Herr Seeben Arjes konnte sich nicht verkneifen, ein wenig abzugleiten und meinte: "...Pistolen und Revolver .... passen eher zu Selbstdartsellern".

Wobei ausgerechnet derselbe der größte Selbstdarsteller der Szene ist.
Aber es gibt ja auch noch andere in der Szene, die zu Größenwahnsinn neigen.

Moin,

ist das so ? Nun, ich verfolge die Szene nicht so sehr - ist mir wirklich gleichgültig, was "die Szene" macht und tut oder nicht - i c h muss - meist allein - mit einer Situation fertig werden - und da lass' ich mir von keinem Zeitgeist oder möglicherweise auch in vorauseilendem Gehorsam vorschreiben, was ich auf der Jagd mitführe.
Herr Otterstedde bspw. schreibt im gleichen Artikel, dass ""...die Kurzwaffe unter Garantie versagt, wenn die Energie einer Langwaffe nicht reicht..." Eine herrliche Selbstverständlichkeit - aber was will er denn damit begründen - etwa, dass es Situationen gibt, in denen man die Langwaffe besser zu Hause lässt und eine Bazooka mitnimmt?
Nein, ganz sicher nicht - aber ehrlich, was ist denn das für ein Fragestil in dieser Zeitung. Und die Aussage, dass die Energie einer Kurzwaffe bei starken Stücken nicht reicht, um ein Stück "zu erlegen", ist einfach falsch. Vielleicht meinte er "sicher stoppen" - und auch das ist eine Frage des Kalibers.
Und - d a sind wie wieder beim Problem: Der "brave deutsche Jäger" - d.i. ironisch gemeint - soll gefälligst nicht mit einer grosskalibrigen Kurzwaffe gesehen werden, er soll sie nicht einmal befürworten, denn viele Politiker sind ja auch gegen grosskalibrige Kurzwaffen in Privatbesitz - und man möchte ja immer hübsch angepasst erscheinen - so schaut's doch mal aus.
Und ich werde jetzt nicht über die Verwundungseigenschaften einer eher energieschwachen .22 l.r. schreiben - zumal die ja nun wirklich für einen Fangschuss bei der Nachsuche auf Schalenwild nicht das Mittel der Wahl ist.

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 

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