Weitschusskaliber

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Hallo 1981, natürlich spricht nichts gegen ein "Weitschußkaliber" bei weiten Schüssen, nur die Definition weit ist relativ wenn man von 300m spricht, hier genügt im Grunde jede Mittelpatrone!
 
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1981 schrieb:
Was spricht eigentlich dagegen für weite Schüsse auch sogenannten long range Kaliber zu wählen.
Zum Beispiel : keine 30-06 sondern ein 300 Kaliber, keine 8x57IS sondern eine 8x68S? Keine 8.5x63 sondern eine .338 BM und keine 9.3x62 sondern gleich 9.3 mm Magnum (64).

Das kommt mir immer so vor wie Halbstarke , die unbedingt ihren GTI auf 300 PS aufmotzen obwohl es den R 32 ab Werk gibt..!

Also bei meinen Jagdausflügen in die große weite Welt bin ich nie auf den Gedanken gekommen meine 30-06 oder gar die 9.3x62 mitzunehmen.

Wenn es um viel Geld geht ( Trophäenjagd) dann bietet eine Magnum einfach mehr an Sicherheiten und Reserven.

WmH 1981
Wie der latschenhucka schon geschrieben hat ,braucht man auf 300m keine magnum.
Wenn ich jetzt auf Auslandsjagden gehe dann tut sich einer mit einer Waffe die er zu Hause fuehrt sicher leichter als mit der Magnum die er sich fuer solche Jagden gekauft hat.
Ich habe mit der 9,3x62 oefter auf 400m starkes wild erlegt und was die Reserven angehen braucht man sich bei einer 62 auf diese Entfernung sicher keine Gedanken machen.
Berufsbedingt sehe ich eine hohe Anzahl von Jaegern die mit einer Magnum oder Ultramagnum daherkommen,aber wenn ich sie vorher schiessen lasse ,weiss ich schon das die mir sicher nicht auf 300m auf Wild schiessen,da sie 200m fast nicht bewerkstelligen,obwohl sie eine gute Auflage haben.Beim Jagen sind die Auflagen nicht immer die besten und wenn mich die Leute fragen welche Waffe sie nach Canada nehmen sollen,dann sag denen immer das sie die waffe die zu Hause fuehren ,wenn es mind.eine 7x64 ist,auch hier verwenden koennen.
Es ist schon klar das die Magnums einen Vorteil haben aber oft kann dieser Vorteil nicht ausgenuetzt werden,weil der Schuetze vorher nicht genug damit geuebt hat und sich mit der Waffe vertraut gemacht hat.
Mit der 9,3x62 kann ich jeder Wild erlegen das die 9,3x64 erlegt und das selbe gilt fuer die 30-06 und der 300WM.Ich bin aber ueberzeugt das der Durchschnittsjaeger die 30-06 auf weite Entfernung leichter beherrscht als die 300 und das selbe gilt fuer die 9,3x62.
 
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Treffer, selbstverständlich ist die Beherrschung der Waffe das A und O.

Greg: Deine besondere Vorliebe für die 9.3x62 will Dir niemand rauben.
Nur: der Normale Jäger ist mit diesem Kaliber bereits schon genauso überfordert wie mit einer 300 oder 338 WM.

Alle drei Patronen keilen kräftig aus. Verbinde die Augen dreier Schützen und reiche den Kandidaten der Reihe nach die drei genannten Kaliber.
Geschossgewichte: 180/200 grs. + 250 grs. und 250/285 grs.
Wetten Otto Normal Jäger wird keine der Patronen mit Begeisterung verfeuern.

Wenn schon denn schon: Dann gleich eine .270 Win, eine 7x64 oder 30-06 mit einem modernen Geschoss. Dann sind alle Spatzen gefangen.

WmH 1981
 
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@1981
Hast schon Recht.Vielleicht bist du einer der die Magnums beherrscht und ich wuerde dir sicher die Magnums dann nicht ausreden wollen,aber der Normalautofahrer ist auch bessr in einem 100PS Wagen aufgehoben als in einem Ferrari.
Ballistisch gesehen reicht die 74R fuer 300m natuerlich muss halt der Schuetze das noetige Zeug auf diese Entfernung haben.
Ein Bekannter hat dieses Jahr einen Wapiti auf 200m gefehlt und jetzt hat er seine gutschiessende 9,3x62 verkauft und eine 300RUM gekauft.Ich kann da nur den Kopf schuetteln,weil ich weiss das er die 62 nicht beherrscht hat aber er hofft ja das es mit RUM besser gehen wird.
Sicher nicht und wenn ich eine RUM haben moechte dann koennte ich die sicher in einem Jahr billig erwerben.
 
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greg zeilinger schrieb:
Ein Bekannter hat dieses Jahr einen Wapiti auf 200m gefehlt und jetzt hat er seine gutschiessende 9,3x62 verkauft und eine 300RUM gekauft.Ich kann da nur den Kopf schuetteln,weil ich weiss das er die 62 nicht beherrscht hat aber er hofft ja das es mit RUM besser gehen wird.
Sicher nicht und wenn ich eine RUM haben moechte dann koennte ich die sicher in einem Jahr billig erwerben.

Du solltest darauf bestehen, dass er sie selber einschiesst.
Er soll sie natürlich auf 200m Fleck bringen und die Tafel muss auf 200m stehen!
Dann kannst du sie praktisch neu übernehmen, weil sie sicher streut...
:32:
 
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Hallo Greg,
ein Fehlschuss auf einen 200 m entfernten Wapiti, über dessen Größe sich hier kaum einer eine Vorstellung macht, bedeutet eine ganz gewaltige Abweichung.
Es kommt (wie du sagst) weniger auf das Kaliber, als auf das Treffen an.
Wird vorbei geschossen, ist das Kaliber ohnehin wurscht.
10 Schuss sollten schon "muckfrei" abgegeben werden können.
Wenn schon bei einem Schuss, dann noch auf Wild und sei es noch so groß, gefehlt wird, stimmt mit dem Schützen etwas nicht.

Hier wird viel zu wenig mit starken Kalibern geschossen
und aus Mores vor den Nebenwirkungen "lässt man einschießen".
Wenn die Waffe beim Büma auf dem Stand abgeholt wird, entfällt ein eigener Schuss wegen vielerlei ausreden.
Für viele gilt die 300 WiMa schon als stark
Ganz schlecht ist es mit dem übungsweisen "Weitschießen" schon mit mittleren Kalibern und mehr noch mit starken Kalibern auf starkes Wild, auch weil die Stände dafür fehlen.
Weil das so ist, sollte man in Weitschussrevieren mit Weitschusskalibern schon ein paar Patronen für weite Schüsse opfern.
Was "weit" ist, füllt schon jede Menge Dredds.
 
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Schöne Diskussion!

Immer wieder erstaunlich, wie wenige Jäger doch begreifen, dass sie mit der vertrauten .30-06 und 8 oder gar 10 Zentimeter Hochschuss auf 100 m (zur Entschärfung des Entfernungsschätz-/Drüberhaltproblems statt Fleck oder 4 cm) selbst auf einer Steinbockjagd besser bedient wären als mit einer gemuckten .300 Wby mit ASV-Türmchen. Wobei letztere Waffen den Könnern natürlich unbenommen und zweifellos besser geeignet sind.

Zumal die jagdliche Herausforderung doch gerade darin besteht, die Distanz zum begehrten Wild auf 300 oder besser 200 m zu verkürzen. Und nicht, wie aktuell in einem anderen Thread zu lesen, nach dem chuck and chance-Prinzip eine Kugel auf über 800 m auf einen Steinbock zu wackeln. Fair chase und so.
 
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Sir Henry schrieb:
Was "weit" ist, füllt schon jede Menge Dredds.
Ich würde es so formulieren: Für den deutschen Durchschnittsjäger ist weit alles, was über eine Abweichung von +/- 4cm TPL seiner Waffe/Kaliber/ZFR Kombination bei einer schlechten Auflage hinausgeht.
 
G

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Guest
Henry hat es teilweise schon gesagt mit dem Schießen von starken Kalibern, aber ich nehme den Punkt nochmals auf. Als ich damals, mit heiden Respekt versehen, die ersten male mit der 9,3x62 auf dem Stand war, hab ich zumindest die ersten beiden Besuche durchaus als unangenehm in Erinnerung. Nach ca. 30-40 Schuss war ich jedoch mit Waffe und Rückstoß vertraut und zum Schluss hab ich die 9,3x62 auch im Polohemd in größeren geschossen.

Ähnliche Erfahrungen habe ich mit der 8,5x63 gemacht. Nach dem ersten beiden Standbesuchen, wo jeweils 30-40 Schuss abgegeben wurden, hat mich ein munteres Farbenspiel an meiner Schulter noch 10 Tage lang an die Standbesuche erinnert. Danach war ich jedoch mit der Waffe warm und auch große Serien sind kein Problem. Natürlich darf man nicht verhehlen, dass das Testen von knackig geladenen 250 grain Labos nach 25-30 Schuss nicht mehr ganz soviel Spaß machen wie vielleicht mit 160 grain, aber alles beherrschbar.

Auf der Jagd habe ich den Rückstoß der 8,5x63 noch nie wesentlich stärker empfunden als den der .308, was aber sicher auch daran liegen mag dass man sich auf das Stück Wild konzentriert und ob des vielen Trainings den Schuss eher unterbewusst passieren lässt.

Wenn Leute mehr mit ihren "starken Kalibern" schießen würden, würde auch der vielfach deplatzierte zu große Respekt wesentlich reduziert werden. Aber Munition ist ja so teuer, Stände so rar und schließlich kostet die Jagdreise ja schon 5.000 Euro und die neue Waffe nochmal so viel. Geld für STandbesuche ist da nicht drin.
 
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Bei der 5000€-Jagdreise sieht nur der Jagdführer den Murks
und bei einem miesen Schuss ist eben der schuld.
Auf dem Stand sehen es in der Regel mehr
und gerade die Jagdpäpste fürchten da um ihren (guten) Ruf.

Übrigens: 10 Schuss mit 12/70 FLG aus einer leichten Doppelflinte
machen die Schulter mehr blau als 10 mit der 338 WiMa
 
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Obwohl bis 300 Meter das Kaliber wirklich wurscht ist, habe ich mir für diesen Zweck damals eine 270 WSM (mittlerweile die 2.) gekauft. Das 150 grs SST hat einen BC von über 0,5 und lässt sich aus dem 24" Lauf auf etwa 950 m/s beschleunigen, das bei super Präzision und sehr moderatem Rückstoß. Das ganze schießt sich wie die Mädchenpatrone 308.
Jagdlich bringen Magnums wirkungsmäßig gar nix. Ich habe letztens meine alten Schussbücher verglichen und festgestellt, dass die notierten Fluchtstrecken in keiner Relation zum Kaliber stehen, ganz egal ob jetzt mit 308, 300 Wby oder was auch immer geschossen wurde. Auch wenn die Anzahl für statistische Vergleich viel zu gering waren und das meiste Wild ohnehin am oder in unmittelbarer Nähe des Anschusses lag, zeigt es für mich, dass die Kaliberwahl in Wahrheit völlig überbewertet wird.
 
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Völlig nicht, aber oft schon.

Die am wenigsten jagen, reden am meisten (nicht nur zu diesem)Thema eines Dredd.
 

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