Was ist er Unterschied IS RS IRS

JMB

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Unglaublich, wie ignorant und oder begriffsstutzig hier einige sind!
Dass es sich bei dem "J", egal ob handgeschrieben oder gedruckt, eben um die damalige Schreibweise des "I" handelt schrieb ich bereits in #66.
Scheinbar muss man das einigen mehrmals schreiben, bis sie es kapieren ... :no:

Da ist es dann schon verständlich, dass in manchen Wiederladebüchern bei jedem Kaliber noch einmal extra erwähnt ist man möge zuerst die Sicherheitshinweise auf Seite xx lesen.


Die auch erwähnte Idee mit einer modernisierten 8x57 ISS oder IRSS gibt es zumindest für die randlose Variante in Form der 8x57 ISX (wobei man leider keine näheren Angaben zu den Unterschieden, außer dem Hinweis auf den geänderten Übergangskegel findet).

Aber wozu aufwändig die 8x57 auf etwas umkonstruieren, was andere Kaliber von Haus aus bieten?


WaiHei
 
A

anonym

Guest
Das: J ist kein Jot!
Nein, nicht René Magritte!

Das ist ein großes i in der damals üblichen Frakturschrift* (das ist diese komische Schrift in den ganz alten (Jagd-) Büchern).
Da die wenigsten (und schon gar nicht im Ausland) die kennen, glauben sie fälschlicherweise es sei ein J.
...
...

WaiHei



JMB in # 66: Das Iiiih ist kein Jot


28418797nq.jpg


Ja, es gibt ihn noch, den DUDEN von 1934.

28418798gp.jpg


28418799ac.jpg


Die Mauser - "Fraktur":

28418910wp.jpg



Patronen 8 X 57 aus den Jahren 1969 / 70
28419254jw.jpg
 
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A

anonym

Guest
Jetzt haben wir etwas aus den Augen verloren,
den Weg vom ursprünglichen RWS - " I "

28422042gr.jpg



zum Norma - " J " heutzutage:

28422043pr.jpg



Nachvollziehbares, ausser der Vermutung: Ausschliessen einer allfälligen Verwechslungsgefahr des " I " mit der römischen 1 , hab ich bisher nicht finden können ?
 
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Indien blau.jpg
Ich weiss schon garnichtmehr worum es hier geht, so sieht bei mir jedenfalls ein grosses iiiih aus, wenn ich händisch kritzele.
aber jetzt wüsste ich gerne wie die Patronenbodenbeschriftung bei den Sumerern in Keilschrift oder den ollen Äschüptern ausgesehen hat.
Als inkaische Knotenschrift gab es das wohl nicht, weil die Amis ja alles in Inchen haben wollen.
 
A

anonym

Guest
Gerade im Moment ist der Fasching zur Höchstform aufgelaufen und es ist der unrechte Moment - schlechtes timing - die Frage zu wiederholen, aber vielleicht hilft's auch noch das Ende der Geschichte (1969 - 2017) zu erfahren. Vielleicht findet sich ein Kundiger ?

Der Ausgangspunkt ist diese Patrone:


28429167qj.jpg


Die 1888 bei den reichsdeutschen Streitkräften eingeführte Gewehrpatrone M.88 - 8 mm X 57. Sie wurde in der militärischen Version mit einem VM Rundkopfgeschoß, 14,7 g laboriert, Kal. 8,08 mm. Ab ungefähr 1907 bot die Industrie gleichkalibrige Patronen, bzw. Geschoße (8,08 mm) für die Jagd an. Die auf der Infanteriemunition basierenden Jagdpatronen wurden auf dem Bodenstempel der Hülse und auf der Verpackung mit dem Buchstaben Fraktur J = I (Iiiih) gekennzeichnet.

Zum Vergleich habe ich eine handschriftliche Notiz der Fa. Mauser vom 25.12.1925 herausgesucht, damit man sieht, wie damals die in Rede stehende Patrone bezeichnet wurde. Die Jagdlaborierung wurde mit einem Fraktur J = I gekennzeichnet.

28429299hn.jpg


Hier nochmal eine handschriftliche Notiz der Fa. Mauser vom 9.12.1926 mit der Schreibweise für die Jagdlaborierung:

28429300kn.jpg


Soweit so gut.
Am 25.3.1905 wurde - bei unveränderter Hülsengeometrie (!) - ein neues Geschoß mit größerem, stärkeren Geschoßdurchmesser (neu : 8,22 mm) , das S-Kaliber eingeführt und dafür gab und gibt es auch eine Jagdlaborierung: 8 mm X 57 IS.

Diese Patrone wurde mit dem "S" und zusätzlich einem Riffelring und durch ein schwarz lakiertes Zündhütchen gekennzeichnet. RWS hat diese Patronen wohl auch noch nach dem II. Weltkrieg mit diesen 3 Kennzeichen hergestellt.


28429353qr.jpg


Da gibts nichts zu verwechseln mit einer römischen 1.

Irgendwann fiel der Riffelring weg. Irgendwann wurde der Patronenboden nicht mehr mit dem veritablen " I " , sondern mit einem Jäger -"J" gestempelt. Oben habe ich ein Foto gezeigt, auf dem im Jahr 1969 noch der RWS Bodenstempel 8 X 57 IS zu sehen ist, so wie heute noch vorn im RUAG Patronenkatalog 2015/16 abgebildet. Inzwischen gibts das auch nicht mehr. Jetzt steht z.B. bei der NORMA 8 X 57 JS drauf und jetzt sage keiner, die NORMA verwendet alte deutsche Frakturschrift zur Patronenkennzeichnung. Das ist ganz eindeutig ein Jäger-"J".
[I wie Infantin, J wie Jagdpatronen]

Vielleicht weiss ein Patronen-Experte Näheres, wie und warum es zu den Änderungen bei der Patronenbezeichnung kam ?
Warum wurde aus dem RWS - "I" ein NORMA- "J" ?

D.
 
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Ich weiß leider nicht, warum Norma die Patronen derart bezeichnet. Ich vermute auch mal, dass es derzeit kaum plausible Erklärungen gibt, die nicht von Norma selbst kommen. Daher würde sich eine entsprechende Anfrage anbieten, da den Beteiligten der Grund hoffentlich bekannt sein sollte.
 
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400px-Vollst%C3%A4ndiger_Zeichensatz_%28ohne_Ligaturen%29_Koch-Fraktur.png
220px-Lesehilfe_Fraktur.svg.png


Wir lernen aus diesen zwey Beispielen folgendes: Man kann es halten wie ein Dachdecker.
Für mich ist die Wahrscheinlichkeit, dass es ein iiih ist gösser als das Jäger jott. Zumal ein jott, der besseren Unterscheidung wegen meist untenrum länger ist.
chantelli_antiqua_specimen.jpg
 
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Es ist erstaunlich, welch Kontroverse hier entstanden ist. I oder J?

Der Pinguinberater wirds wissen. [emoji1]
 
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anonym

Guest
Es ist erstaunlich, welch Kontroverse hier entstanden ist. I oder J?

Der Pinguinberater wirds wissen. [emoji1]


"Kontroverse" würde ich jetzt nicht sagen - nur weil der eine und andere sich mit der Trivial-Erklärung "Fraktur-Schrift" nicht zufrieden gibt ? Wir würden halt gern - aus munitions-historischer Sicht die Hintergründe von einem Fachmann erfahren, würden gern wissen, warum RWS die Patronen eine Zeit lang mit "IRS" gekennzeichnet hat, warum die sonstige Kennzeichnung der "S"-Patronen weggefallen ist, würden gerne wissen, warum NORMA u.a. in jüngster Zeit, oder besser, schon eine zeitlang diese 8 X 57 Patronen mit "JRS" stempeln und nicht wie früher mit "IRS" ?
So wichtig ist das alles nicht.
Muß doch nicht zu einer "Kontroverse" ausarten ?
Bin sicher, da gibts Kenner, z.B. Waidgenosse K R A U T weiss es.
Jedenfalls Waidgenossen K R A U T würde ich Glauben schenken.

Vielleicht liest er mal rein.


Habe-di-Ehre
D.
 
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Dein Beispiel mit dieser komischen Hecken-Unziale, die weder Antiqua, noch Grotestkschrift ist, führt uns aber alles andere als weiter.
 
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Sollte nur zeigen, dass es bei Schrift nichts gibt was es nicht gibt.
Vielleicht mochte der Schreiber das iih einfach lieber mit als ohne Bogen, oder der andere iiih Stempel war kapott oder geklaut.
Man weiss es nicht, wird es wahrscheinlich nie erfahren und es ist auch nicht wichtig.
Alaaf und Helau
 
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Das Ganze ist wie der Streit um des Kaisers Bart, man ist sich zwar über dessen Länge einig,
(in diesem Fall 57mm) aber über die Farbe (I oder J) keineswegs.
 
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Ich weiß leider nicht, warum Norma die Patronen derart bezeichnet. Ich vermute auch mal, dass es derzeit kaum plausible Erklärungen gibt, die nicht von Norma selbst kommen. Daher würde sich eine entsprechende Anfrage anbieten, da den Beteiligten der Grund hoffentlich bekannt sein sollte.


Norma ist ein schwedischer Hersteller. In ganz Schweden wird das Kaliber mit Jott geschrieben und so ausgesprochen (Jii ;-)). Das ist so aufgrund reiner Unwissenheit bezüglich der alten deutschen Schreibweise. Man glaubte bei der Einführung es sei ein Jott. Dabei ist es dann bis heute geblieben. Dieser Übersetzungsfehler oder besser Lesefehler der Schweden ist belegt bzw. in einer schwedischen Jagdzeitung so beschrieben. (Haben aber nicht alle gelesen ...:roll:)

Richtig ist Infantrie Spitz.


LG und WMH aus Schweden
 
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