Warum jagen wir?

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19 Sep 2023
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Ich kann aktuell irgendwie keinen besonderen Zweck erkennen ausser, dass man auf ein sich bewegendes Ziel schiessen will.
Wenn ich aber nur schiessen will, dann kann ich auch Sportschütze werden.
Vielleicht solltest du erst mal nur Sportschießen.
Andererseits gibt’s schon genug gelochte Scheiben- wozu weitere Lochen…?


Aber ja, wenn man Wild schießt, solllte man es auch Essen. Wenn ihr so viel habt, und keine mehr will, solltet ihr vielleicht alle euch was anderes suchen.
 
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.... Toleranz ist ein Begriff, den man nicht unendlich strapazieren kann. Der Vergleich mit Jungpolitikern hinkt, weil in die Politik meist Leute gehen, die vorher nix geworden sind, aber Jäger im Normalfall erst Jäger werden, wenn sie etwas sind und das nötige Kleingeld haben.
Diese Antwort ist aus meiner Sicht nicht nur falsch, sondern beleidigend. Es gibt ausreichend Jäger, die zu Hause diese Form der Bewirtschaftung eines Reviers in die Wiege gelegt bekommen haben. Das ist wichtiger denn je, weil offensichtlich etwas aus dem Ruder läuft.
Viele Politiker waren bereits in ihrer Jugend politisch engagiert und haben diese Überzeugung durch Ausbildung und Studium behalten. Es gibt nicht nur Bündnis90/die Grünen.
Gelernt hast du sehr wenig.
In der Vorbereitung zur Prüfung lernt man in den Kursen tatsächlich nur durch die Prüfung zu kommen. Alles andere ist entweder bereits vorhanden oder muss nachträglich erworben werden. Dies ist nicht verwerflich, aber man sollte sich dessen bewusst sein. Sowohl als Jungjäger, wie auch als "alter Hase". Diese sollten eben nicht ihre langjährige Erfahrung als erhöhendes Wissen ansehen, sondern als teilbares Gut, welches sich vermehrt, sofern man es an Unerfahrene weitergibt.

@Jamapaza
Ich finde, Du hast viele gute Anreize bekommen weshalb man zur Jagd geht. Romantik ist teilweise auch vorhanden, aber die größte Zeit ist es schlicht die Ausübung eines Handwerks. Hoffentlich mit guten, gleichgesinnten Menschen drumherum und nicht nur "Schädlingsbekämpfer".
Eigentlich ist doch der Herbst die Zeit der Ernte und die Jagd im Frühjahr und Sommer sollte auf ein benötigtes Maß beschränkt werden. Da erwacht halt das neue Leben und es ist nicht die Zeit wo wir unsere größte Strecke machen sollten.
Ich erachte es auch als Unsinn, anderen zu erzählen, wir jagen nur alte und kranke Tiere. Wir erlegen im Wesentlichen Jungtiere und nichts anderes. Alte Tiere haben als Trophäenträger für viele einen Reiz, an welchem für mich auch nichts auszusetzen ist.
Vielleicht findest Du Deine Romantik auch mehr in den Bereichen der Jagd, wo das Erlegen nicht die Hauptrolle ist. Mindestens 80% meiner jagdlichen Aktivitäten habe ich keine Waffe dabei. Ich arbeite mit den Hunden, schaue nach Schadflächen, betreibe Kirrungen, schneide Schneise frei, lege Äsungsflächen und früher habe ich 20 Jahre lang Jagdhorn gespielt. Nicht sonderlich gut, aber engagiert mit netten Freunden und viel Freude.
Dazu gingen und gehen wir aber auch gemeinsam raus und wenn Diana meint greife ich zu. Das kann ein Kitz beim Ansitz, gleich mehrere Sauen auf der Drückjagd oder ein (reifer) Trophäenträger sein. Meine Freude teile ich dann mit meinen Freunden, die sich ehrlich mit mir freuen.

wipi
 
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An den TS: dein ganzes Geschreibsel hier zeigt eindeutig, das du zwar scheinbar einen Jagdschein hast aber kein Jäger bist und nie einer werden wirst. Solche Fragen stellt kein Jäger, dir fehlt augenscheinlich das "Jäger -Gen". Was einen Jäger ausmacht wurde hier im Tread schon ausgiebig beschrieben. Lass es sein, such dir was anderes, das mit der Jagd wird nix bei dir
 
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In dem Revier in dem ich aktuell jagen darf, gibt es alles. Ich habe nicht das Gefühl, dass da ein Jäger eingreifen muss.
Es wird wegen der Landwirte Schadensverhütung betrieben und dann einfach nur gejagt.
Es wird nichts gezählt oder auf ein Gleichgewicht geachtet.
Ich glaube kaum, dass es solch ein Revier gibt aber wie gesagt, ich bin Jungjäger.

Das was du da geschrieben hast, klingt ja gut und vernünftig und so waren auch meine Erwartungen, dass ich als Jäger für eine höheren Zweck eingreifen muss aber in der Praxis ist es irgendwie anders.

Ich stelle mir halt die Frage, ob das Sinn macht was ich da mache und ich will, dass es einen Sinn hat, weil ich ja nicht ohne Grund Jäger geworden bin.
Zählen? Gleichgewicht? Witz, oder?!
 
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Wenn man ein halbes Jahr im Kurs hockt, alles mitmacht inkl. Prüfung und sich dann fragt was das soll, außer Fleisch im Kühlschrank, scheint man nicht die hellste Kerze auf der Torte zu sein.
 
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Der TS schrub, dass er ernüchtert und enttäuscht vom Verlauf seiner (ersten?) Drückjagd war: Das erlegte Wild kam gleich auf den Hänger: Kein feierliches Streckelegen, also keine Ehrfurcht vor dem Wild.
Tja, lieber TS: Du kannst ja gerne wie früher (wie noch in meinem alten Blase gefordert) das Stück mit Hut und Mantel, die Hemdsärmel unten aufbrechen, mit Moos auswischen und auf deinem Hof im Fackelschein auf dazu extra geschnittenen Fichtenästen stundenlang ehren.
Ich bin inzwischen aber der Meinung, dass man mit einem möglichst schnellen Verbringen in die Kühlung das Wildbret und damit das Wild besser achtet, als wenn man es bis in die tiefe Nacht angammeln lässt.
 
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Ich war bis jetzt nur bei einer Drückjagd. War für mich auch nicht das was ich erwartet habe. Waidmännisch war da nicht viel. Strecke legen? Ja, auf dem Hänger.
Einfach nur so schnell wie möglich aufbrechen, weil der Grosshändler wartet.
Im Lehrbuch ist das alles irgendwie romantischer dargestellt.
Romantischer? Mit Hupen, abgenommen Hüten, schweißbenetzen Zweiglein? Vielleicht. Aber leider nicht mehr für den menschlichen Verzehr zulässig.
 
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