Warum eigentlich diese Tendenz zum Overkill in Deutschland ?

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 16996
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Sinnlose Diskussion. Das Ganze hat nur und ausschließlich mit Mode zu tun.

Sehe ich auch so. Als ich damals den Jagdschein gemacht habe (1988), ging gerade die Ära der hochrasanten Kaliber wie 5,6 x 52 u.ä. zu Ende. Ich habe damals als erste Waffe als Jungjäger eine BBF im Kugelkaliber 6,5x57R erstanden - Kettner hat die mit deutlichem Preisnachlass rausgehauen, weil damals die Nachfrage zu grösseren Kalibern ging. Aus Gründen, die wenig mit dem Kaliber zu tun haben, erwarb ich später einen 98er Mauser im Kaliber .30-06, der sich zum "Arbeitspferd" entwickelt hat.
Anfangs habe ich mit dieser Waffe und Nosler Partition Geschossen ein paar hundert Rehe und Sauen erlegt, mittlerweile dürfen wir in Baden-Württemberg nur noch bleifrei. Ich nutze nach verschiedenen fehlgegangenen Versuchen mit diversen "bleifrei-Spezialgeschossen" nunmehr eine bleifrei Sellier&Bellot Vollmantel mit 150 grs. Ist eben ein Kompromiß, die Hunde freuts. Aber gesetzeskonform. Positiver Effekt ist die sehr geringe Wildbretzerstörung der Vollmantelgeschosse. Ein- und Ausschuss kalibergross, dazwischen kein Matsch.
 
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@awo425 : ich bin auch Sportschütze, seit 1993 , trotzdem mache ich es nicht !!!!
Bei meinem Jagdfreund im Revier jagt ein Scharfschütze (von ehemals KSK ) , er hatte das von Berufswegen 6-8h am Tag trainiert , jahrelang, war auch in Afghanistan usw. auch er macht es nicht (Zitat: "da sind zu viele Unwägbarkeiten , schließlich schiesse ich auf ein Lebewesen, und nicht auf Pappe") , ich glaube er weiß wovon er spricht.
Das mag 10x gut gehen oder mehr , wenn's dann 1x nicht gut geht, hat man viel Leid und Schaden angerichtet, und das möchte ich nicht , weil ich weder an Selbstüberschätzung leide , noch unter Empathielosigkeit , für mich ist Jagd kein Sport , sondern eine ehrbare , traditionelle Art +Weise ein gesundes Lebensmitteĺ , respektvoll zu bekommen ....auch schießen wir nicht auf schwarze Klumpen, sondern man geht sie auch mal bis auf 20/30m an .....!
Und außerdem mit Auto , Lampe und WBK im Revier rumfahren um dann auf schwarze Klumpen zu schießen......naja bevor ich rausfliege bin ich jetzt lieber ruhig......
aber bitte , lass das Wort "Waidwerken" lieber weg und umschreiben es .....!
vielleicht mal wieder im Seibt oder Blase nachschlagen was Waidmännischkeit/Waidgerechtigkeit heißt, müsste ja zu finden sein .
sorry das war jetzt wirklich OT .....
Grüße +WMH Olli
 
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Tja, es muß nicht immer der stundenlange Ansitz sein.
Und ohne WBG halt ICH heute für nicht mehr zeitgemäß.
Die alten Jagdschinken sind eben das: ALT. Steht auch viel Mumpitz drin.
Hat halt jeder ander Ansichten zu Traditionen etc.
Mir ist der saubere Treffer wichtig, dazu nutze ich das, was eben da ist.
Und dazu gehört eben heute auch erlaubter Weise eine waffenunabhängige Lampe.
Wenn ich so genau sehen, kann, was da wie steht, kann ich einen sauberen Schuß anbringen.
Obs den ganzen "Oberwaidgerechten" und passt oder nicht.
Was spricht dagegen, die Felder und Waldränder mit dem WBG abzuglasen, und wenn eben wieder die 20+ Rotte die Felder umdreht, da ranzupirschen und eine Sau zu erlegen?
Ist nicht traditionell, aber effektiv, und nur darum geht es bei der Saujagd.

Ich bleib dabei: man muss treffen.
Darin liegt die meiste Waidgerechtigkeit. Nicht in herfabulierten Traditionen, die bei Lichte betrachtet keine sind.
Auch Jagd muß sich weiterentwickeln. Stillstand ist Rückschritt.
 
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Tja, es muß nicht immer der stundenlange Ansitz sein.
Und ohne WBG halt ICH heute für nicht mehr zeitgemäß.
Die alten Jagdschinken sind eben das: ALT. Steht auch viel Mumpitz drin.
Hat halt jeder ander Ansichten zu Traditionen etc.
Mir ist der saubere Treffer wichtig, dazu nutze ich das, was eben da ist.
Und dazu gehört eben heute auch erlaubter Weise eine waffenunabhängige Lampe.
Wenn ich so genau sehen, kann, was da wie steht, kann ich einen sauberen Schuß anbringen.
Obs den ganzen "Oberwaidgerechten" und passt oder nicht.
Was spricht dagegen, die Felder und Waldränder mit dem WBG abzuglasen, und wenn eben wieder die 20+ Rotte die Felder umdreht, da ranzupirschen und eine Sau zu erlegen?
Ist nicht traditionell, aber effektiv, und nur darum geht es bei der Saujagd.

Ich bleib dabei: man muss treffen.
Darin liegt die meiste Waidgerechtigkeit. Nicht in herfabulierten Traditionen, die bei Lichte betrachtet keine sind.
Auch Jagd muß sich weiterentwickeln. Stillstand ist Rückschritt.
Die Kritik richtet sich nicht gegen die technische Ausstattung, sondern der Haltepunkt Haupt ist umstritten.
Kannst Du machen, mir wäre das persönlich zu riskant. Es ist schon schwer eine Zuchtsau im Stall sicher mit einem Schuss auf das Haupt zu betäuben, um sie dann per Blutenzug zu töten.
Derzeit wird in einem anderen Faden darüber diskutiert, wie schwer ein Brain-Shot beim Elefanten ist. Tenor unserer Afrikajäger: sehr schwierig.
 
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Möchte mich in einige laufende Scharmützel hier nicht einmischen, aber ich habe mal ein Erlebnis gehabt, das ein wenig klingt wie das, was JoeKox erzählt (Zerlegen eines Geschosses auf dem Blatt).

Ich habe nachts eine Sau beschossen (hinters Blatt, allerdings stand die Sau im 45 Grad Winkel, Ausschuss wäre also leicht von hinten vor dem Blatt gewesen (Rippen links rein, rechtes Blatt ganz vorne raus). Bin "gut" abgekommen (Winkel natürlich nicht ideal, aber anders ging es nicht) und die Sau lief einfach weiter (weiches ID Classic Geschoss, 7x64, 11,5g). Der Nachschuss ließ die Sau verenden. Beim Zerwirken habe ich festgestellt, dass das Geschoss einfach entlang des Rippenbogens fragmentiert war und sich komplett zerlegt hat, ohne in die Kammer einzutreten. Ich habe auch noch Bilder davon, man erkennt deutlich die Splitter entlang des Rippenbogens. Sau war übrigens nicht schwer, 35-40 kg.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass der Grund eben in dem Winkel in Kombination mit einem weichen Geschoss lag (ähnlich wie bei JoeKox vielleicht?). Grundsätzlich glaube ich reichen 2200 Joule, um ein Blatt zu durchschlagen - vorausgesetzt der Winkel passt und das Geschoss ist hart genug.

Ich habe noch Bilder von der Sau, falls es jemanden interessiert (abgeschwartet). Sieht allerdings unschön aus, weiss nicht, ob sowas hier im Forum erwünscht ist.

edit: Distanz waren übrigens keine 60m
 
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Ich bleib dabei: man muss treffen.
Darin liegt die meiste Waidgerechtigkeit.
Wer so viel schon geschossen hat, wie Du es für Dich angibst, sollte sich im klaren drüber sein, dass man eben auch mal nicht so super trifft.
Ab diesem Moment der Erkenntnis fehlt dann nur noch die Besinnung auf das was Weidgerechtigkeit wirklich sein sollte. Und dann lässt man solche Haltepunkte sein.
 
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In meinem Ford Knox gibt es etliche Langwaffen in allermöglichen Kalibern zur Auswahl,deswegen maße ich mir auch ein Urteil zur Ausgangsproblematik zu. Der Beschuß eines Stückes Wild und die folgenden Wirkungsweisen haben mit verschiedensten Komponenten zu tun. Nicht nur mit dem Kaliber und der verwendeten Munition oder den Geschossen,sondern auch mit dem Einfluß über das beschossene Wild,dem Treffer und dem Weg des Geschosses im Wildkörper und nicht zuletzt von der verwendeten Waffe, so komisch das auch klingt.Ich jage mit einer Langwaffe und 46er Lauf in .308 , einer Kipplaufbüchse in .308,einem Rep. in 308 und 60iger Lauf und einem Stutzen in .308. Alle Waffen im gleichen Kaliber und doch unterschiedliche Ergebnisse,wobei nur in dem Rep.mit 46er Lauf,andere Munition verwendet wird.
Daraus schließend kann ich eine Kaliberverwndung nicht pauschal einer Wildart zuordnen. Meine 9,3x74R brachte mit einer ganz bestimmten Geschoßart,die allgemein sehr wirksam auf Sauen sein sollte,fast nur Fluchtstrecken mit und ohne Schweiß bis zu 200m bei platzierten Schüssen.Die .243 verwendete ich auch auf rehwild. Die steht jetzt nur noch rum,da die Wirkung auf kurze Entfernungen zwar gut ist,aber die Entwertung alles andere als das.Damit gehts jetzt im Januar bestenfalls auf Fuchs. Wer behauptet,die 6,5x57 sei nicht ausreichend auf Sau,den muß ich enttäuschen.Ist meine beliebteste und moderateste Alltagswaffe und hat schon einen Bassen mit NP am Anschuß dahingerafft. Rehwild springt noch eine Kurve bei gutem Schweiß.
Mit der 30-06 hab ich schon auf 30m ein Reh aufs Blatt mit TM S&B fast halbiert....andere Stücken sahen dann aber wieder ganz brauchbar aus.
Unterm Strich bin ich zu der Ansicht nach ü 50JJ gelangt,daß es diesbezüglich des Ausgangspostes des TS keine wirkliche Linie in Sachen Wirkung kaliberbezogen geben kann.
 
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Nun, wir haben in meiner Kindheit und Jugend jedes Jahr 1...2 Schweine geschlachtet, in der 6+Zentner Klasse. Hin und wieder wollte eins mal mit der normalen Patrone im Schußgerät nicht umkippen. Aber lag nich am schlechten "Treffersitz". Ochsenpatrone rein, Ende.
Zum Thema Hauptschuß: Abgeschaut hab ich mir das von einem meiner Mitjäger, der verdient sein Geld mit seinem Wildgatter(115ha). Und er ist auch ein SEHR erfolgreicher Jäger.
Ich denk mal, der hat schon tausende Stücke erlegt, der sollte wissen, was geht, was nicht.

Das auch mal bei Kammerschüssen was nicht optimal läuft oder eben mal ein Geschoß nicht so wirkt, wie es geplant ist, ist eben so. Manchmal reicht es, einen Zweig zu streifen, den man nicht gesehen hat, das Geschoß wird instabil und schlägt dann mit Breitseite auf oder kippt im Moment, wenns die Schwarte trifft. Dann passt die Querschnittsbealstung eben nicht mehr, es fragmentiert unkontrolliert und das Blatt stoppt alle Splitter.

Brainshot beim Elefanten ist in der Tat nicht so einfach. Hatte das vor Jahren mal mit einem sehr erfahrenen (+25Jahre Jagd in Afrika) Sammlerkollegen aus den Staaten diskutiert, als es damals den "Skandal" um den Ministerialbeamten aus Erfurt oder so ging, der ein Rüsseltier angeflickt hatte und das wohl dann erst VIEL später gefunden wurde.
Ein unerfahrener Jagdgast schießt NIE auf das Haupt. Immer Maschinenraum! Warum?
Weil wenn Dir 50m vorm Elefanten der Bolzen guckt, triffst das Brotgroße Denkzentrum nicht, ganz einfach. Der(eher die) PH schießen dann auch, der Elefant fällt um, aus.
Was da damals bei den Herrn Beamten schief gelaufen ist, wissmer halt nich.
Aber dem Kolelgen ist in 25+ Jahren kein einziger Elefant abhanden gekommen.
 
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Die in der Überschrift genannte Tatsache ist, meiner Meinung nach, der Tatsache geschuldet, dass jeder nur noch mit dem Repetierer im Revier unterwegs ist. Somit hat er das Problem, seine Waffen/Patronen-Kombination auf das stärkste zu erwartende Wild auszurichten, nämlich den in Germany täglich vorkommenden 150kg-Keiler :unsure:. Und alles andere mit der, für schweres Wild ausgesuchten Waffe zu erlegen. Konsequenz sind dann entweder schlechte Wirkung der harten Geschosse bei geringem Zielwiderstand oder aber starke Wildpretentwertung bei Knochentreffern oder weichen Geschossen.
Den Finger gerade lassen wollen wohl die Wenigsten, wenn ja, gäbe es andere Möglichkeiten.

Befeuert wird dann die Magnumitis durch Horrorgeschichten von sich auf dem Schild des Keilers zerlegenden Teilmantelgeschossen.

Meine Lösung für dieses Dilemma sind die "klassischen" Jagdwaffen mit mehreren Läufen. Meine liebste Jagdwaffe ist ein Heym Bockdrilling in 5,6x52R, 9,3x74R und 20/76. In der 9,3 leistet das pöse Norma PPC mit 15g hervorragende Dienste. In der 5,6 das TM-Spitz. Die Waffe schießt so präzise, dass der eine kalte Schuss ein Rehlein jederzeit bis zu 225m zum sofortigen Niederlegen überredet. Gleiches gilt für das Schweinderl auf 172m, welches die 9,3 zur Strecke legte. Über die vielen Füchse, Marder, Iltisse und Dachse der 20/76 gar nicht zu reden. Ich bin, meiner Meinung nach, mit dieser Waffe, trotzt voller Tresore, für alle Umstände bestens ausgerüstet.

Eine kleine Episode noch, als ich in den 90gern des letzten Jahrhunderts meine ersten jagdlichen Schritte unternommen habe, war ich bei einem Jagdherrn untergekommen, der als tägliche Waffe einen Steyr-Mannlicher-Stutzen SL in .222Rem und dem 4g TM von Sako führte. Mit diesem Gewehr sind in meiner Zeit so an die 35 Schwindel in 5 Jahren zur Strecke gekommen und zwar ohne Probleme. Dies kann ich berichten, da der Mann nun mittlerweile jenseits des Regenbogens jagt.

Ich persönlich sehe mit großen Sorgen der Bleifreipflicht entgegen, wenn in der .308Win mit 130gr Kupfer-/Messing geschossen gejagt werden muss. Ob da dann auf 180m wirklich noch der Dampf da ist, durch das Schild und Blatt, einer Sau ins Leben (Lunge) zu penetrieren.

Just my 2 cents....
 
G

Gelöschtes Mitglied 21083

Guest
Die in der Überschrift genannte Tatsache ist, meiner Meinung nach, der Tatsache geschuldet, dass jeder nur noch mit dem Repetierer im Revier unterwegs ist.

Gilt nicht für mich, ich gehe öfter mit dem Drilling raus als mit Repetierern, aber alle Repetierer sind nach dem Jagdgesetz auf Schalenwild zulässig. Bei meinen beiden Drillingen habe ich folgende Kugelkaliber:
7x57R + 5,6x52R
9,3x74R + 6,5x57R

Der Erstere hängt immer noch irgendwo in Ulm beim Beschußamt, befürchte ich...
 
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......ja wohl nicht durchgehend...aber wärend der Dienstzeit.....man muss ja nicht unbedingt alles "falschverstehenwollen"....?
gelle 😉
Grüße +WMH Olli

Ich verstehe das schon richtig und kenne auch KSK - weißt Du, wie die „Vorgängereinheit“ der KSK heißt? Musst nur einen Buchstaben austauschen!
 

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