Waldbau - Austausch ohne Forstbashing und ohne Wilddebatten!

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Jetzt ist ja wieder die jährliche Erhebung zum Zustand des Walds in Deutschland raus. 4 von 5 Bäumen gelten demnach wohl als "krank" (so jedenfalls liest sich das jedenfalls unserer Lokalpresse).
Mal 'ne Frage an die Experten: Hat dieser jährliche Zustandsbericht des Thünen-Instituts grundsätzliche Auswirkungen auf die waldbauliche Praxis? Die jeweiligen Standortbedingungen sind ja sehr verschieden. Und ich kann mich jetzt auch an kein einziges Jahr erinnern, in dem der Wald im Großen Ganzen als "okay" bezeichnet wurde. Ich habe so das Gefühl, es könnte hier - zumindest zum Teil - doch eher um politisches Marketing gehen als um verwertbare Informationen für die Praktiker. Aber ich bin da selbst nur Laie. Also: Wie nehmt ihr das so wahr?
 
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Dem Wald gehts nich gut. Soviel sollte klar sein.

Und dann kommt obendrauf noch sehr viel Politik:
Das neue Bundeswaldgesetz (zumindest der Referentenentwurf) soll jetzt politisch die Rettung für den Wald bringen (Ibisch, Wohlleben und die "Verbände" lassen grüßen). Das muss auch politisch begrpndet werden.
Die Waldbesitzer und deren Personal im weitesten Sinne haben ein grundsätzliches Interesse am Walderhalt und Waldumbau und handeln auch entsprechend - allein lassen sich nicht auf allen Standorten augenblicklich Wälder etablieren, die allen Waldfunktionen (also auch der Nutzung!) gerecht werden - das dauert halt.
Die Forschung unterstützt dabei - Wunder können die aber auch nicht.
siehe:
 
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Auswirkung auf die waldbauliche Praxis ist so ein Ding...
Dass die letzten Jahre/Jahrzehnte mit den klimatischen Veränderungen (Extremereignisse, längere Trockenphasen, Temperaturanstieg etc.) für den Wald nicht ganz einfach waren sollte jeder verstanden haben.
Der Waldzustandsbericht bildet im Grunde das statistisch abgesichert aus was man jeden Tag empirisch erlebt.
Das Problem ist dass der Wald ein relativ träges Ökosystem ist in dem Veränderungen erst sehr spät deutlich werden und sich "steuernde" Eingriffe auch erst spät bemerkbar machen oder wirksam werden.
Es gibt schon seit langer Zeit die Bestrebungen die Wälder zu Mischwäldern umzubauen. Das harpert aber oft an Geld, Arbeitskapazität und Zeit. Wenn wir im Privatwald sind fällt der Faktor Wille noch mit rein. Wenn der Bauer weiter Fichte rein haben möchte, dann kann das dem erst mal nicht verboten werden.
Und es dauert auch alles seine Zeit. Alles unterpflügen, neu einsähen und ein Jahr später ernten klappt im Wald halt nicht. Da reden wir von anderen Zeiträumen....
Und wenn ich jetzt noch weitere Baumarten einbringen möchte und vor Ort einen gut gehegten Wildbestand habe, dann muss ich mir auch noch Gedanken über Schutz der Pflanzen machen. Und da ist es egal, ob das Draht, blei oder Plastik ist. Es wird Zeit und Geld benötigen. Wenn ich das aber nicht tue habe ich oft in einen Drahtkorb gemolken und Zeit, Arbeit und Geld verbrannt.
 
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Der Waldzustandsbericht ist vor allem eine Information nach außen. Die Anbauziele werden i. w. am Standort festgemacht. Selbstverständlich fliesst die klimatische Entwicklung mit ein.

Guillermo
 
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Dass das keiner braucht sehe ich auch so. Ist halt eine Gelddruckmaschine für die Zertifizierer.

Spannender wird die Frage was im Schlepptau der Aussetzung noch so kommen mag.

Ich denke noch mit Schrecken an die Verwüstungen, die die Ära Roland "Operation sichere Zukunft" Koch im Hessischen Staatswald auch dank der willigen Erfüllungsgehilfen hinterlassen hat.

Wir werden sehen...
 
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Die Problematik mit FSC, oder der Bundesförderung für Klima angepasstes Waldmanagement oder auch dem Gesetzentwurf zum Bundeswaldgesetzes von Ötzdemir ist, dass alles stark ideologisch angefärbt ist und es die Tatsachen verkennt, dass sich das Klima in solch einem rasanten Tempo ändert und mit der Klimaänderung sich auch die Waldgesellschaften ändern werden. Da jetzt 50%+ "standortheimische" Baumarten (also Baumarten der BISHERIGEN potentiellen natürliche Waldgesellschaft) zu fordern, verkennt schlicht und ergreifend den Umstand, dass viele dieser standortheimischen Baumarten künftig nicht mehr lebensfähig sein werden. Noch verrückter wird es in FFH-Gebieten, da dort die Waldbesitzer verpflichtet sind, die entssprechenden Waldgesellschaften (Lebensraumtypen) zu erhalten. Wir das klappen soll, wenn die Hauptbaumarten dieser Waldgesellschaft aufgrund des Klimas nicht mehr lebensfähig sein werden???
Nicht falsch verstehen: Förster sind von Haus aus konservativ eingestellte Menschen, aber man darf dabei die zukünftige Entwicklung nicht aus den Augen verlieren.
 
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Da jetzt 50%+ "standortheimische" Baumarten (also Baumarten der BISHERIGEN potentiellen natürliche Waldgesellschaft) zu fordern, verkennt schlicht und ergreifend den Umstand, dass viele dieser standortheimischen Baumarten künftig nicht mehr lebensfähig sein werden. Noch verrückter wird es in FFH-Gebieten, da dort die Waldbesitzer verpflichtet sind, die entssprechenden Waldgesellschaften (Lebensraumtypen) zu erhalten. Wir das klappen soll, wenn die Hauptbaumarten dieser Waldgesellschaft aufgrund des Klimas nicht mehr lebensfähig sein werden???

Schöne Grüße von der Rotbuche...
 
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Die Problematik mit FSC, oder der Bundesförderung für Klima angepasstes Waldmanagement oder auch dem Gesetzentwurf zum Bundeswaldgesetzes von Ötzdemir ist, dass alles stark ideologisch angefärbt ist und es die Tatsachen verkennt, dass sich das Klima in solch einem rasanten Tempo ändert und mit der Klimaänderung sich auch die Waldgesellschaften ändern werden. Da jetzt 50%+ "standortheimische" Baumarten (also Baumarten der BISHERIGEN potentiellen natürliche Waldgesellschaft) zu fordern, verkennt schlicht und ergreifend den Umstand, dass viele dieser standortheimischen Baumarten künftig nicht mehr lebensfähig sein werden. Noch verrückter wird es in FFH-Gebieten, da dort die Waldbesitzer verpflichtet sind, die entssprechenden Waldgesellschaften (Lebensraumtypen) zu erhalten. Wir das klappen soll, wenn die Hauptbaumarten dieser Waldgesellschaft aufgrund des Klimas nicht mehr lebensfähig sein werden???
Nicht falsch verstehen: Förster sind von Haus aus konservativ eingestellte Menschen, aber man darf dabei die zukünftige Entwicklung nicht aus den Augen verlieren.
Danke, interessant. Lese gerne in dem Faden mit.
 
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Ich wollt Euch wiedermal Bilder von einer Eichensaat zeigen...
20240717_140231.jpg
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Wenn man die heurigen Jahrestriebe sieht, dann geht einem das Herz auf. 2021 haben wir kräftig nachgelichtet, was eigentlich schon 2018 oder 19 nötig gewesen wäre, aber der damalige Holzmarkt nicht hergegeben hat. Die Eichen haben heuer mal nen richtigen Schuss gemacht...
 
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Ich wollt Euch wiedermal Bilder von einer Eichensaat zeigen...
Anhang anzeigen 265733
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Wenn man die heurigen Jahrestriebe sieht, dann geht einem das Herz auf. 2021 haben wir kräftig nachgelichtet, was eigentlich schon 2018 oder 19 nötig gewesen wäre, aber der damalige Holzmarkt nicht hergegeben hat. Die Eichen haben heuer mal nen richtigen Schuss gemacht...
Ich drück dir die Daumen das du sie durch bekommst. Das wird noch ein langer Weg.
 
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Da hab ich bei diesen Eichen keine Bedenken. Der Zaun steht (ist inzwischen auch wieder dicht) und soll noch ein paar Jahre halten, bis die Eichen etwas verborkt sind, damit die Hirsch nimmer schälen. Licht reicht aktuell und wenn es zu wenig wird, dann lichten wir halt nach. Die Eichen sind zwischen 1 und 4m hoch und haben vermutlich auch 3 bis 4m Wurzeln. Triebe heuer bis zu 80cm (Mai+Johannis).
Benachbart haben wir Buchen gesät, die sind deutlich schlechter aufgelaufen und stehen eher einzeln da. Da sind auch die Mäuse zu gange und fressen uns mmernoch die Buchen raus. Zwischenrein haben wir ein paar Esskastanien gestopft, die sind schon teilweise 5 bis 6 m hoch. Den Schirm über den Buchen haben wir dichter gelassen. Da können die Kiefern und Lärchen auch noch deutlich dicker werden. Funfact: Die Birken und Kiefern, die auf den Bildern zu sehen sind, stehen alle auf den Rückegassen. Ausgegrast haben wir außer zwei Stunden Adlerfarn seit der Saat dort überhaupt nichts.

Ich hätte nichts dagegen, wenn alle Kulturen so gut laufen würden. Ist halt auch planmäßiger Waldbau und keine Katastrophenbetreuung.
 

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