Waldbau - Austausch ohne Forstbashing und ohne Wilddebatten!

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Die Ernteschäden bei Kiefern sind aber überschaubar.
Wenn die fischgrätenförmig mit der Krone auf die Gasse geschnitten werden, ist da wenig kaputt.
Kiefern lassen sich motormanuell ja gut ernten.
Motormanuell hab ich schon durch. Kostet zuviel, da kann ich die Bäume stehen lassen.
Kombiniert funktioniert, allerdings nur wenn der Unternehmer noch Baumschubser hat und nicht nur Harvesterfahrer.

Unterm Strich wird es bei jedem Bestand eine neue Entscheidung geben, die letztlich vom Waldbesitzer getroffen wird.


rechy
 
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Motormanuell hab ich schon durch. Kostet zuviel, da kann ich die Bäume stehen lassen.
Kombiniert funktioniert, allerdings nur wenn der Unternehmer noch Baumschubser hat und nicht nur Harvesterfahrer.

Unterm Strich wird es bei jedem Bestand eine neue Entscheidung geben, die letztlich vom Waldbesitzer getroffen wird.


rechy
Also hier im Norden NÖ funktioniert die motormanuelle Holzernte nach wie vor.

Die großen Mengen werden aber klarerweise maschinell geerntet.

Die Erzeugung samt Rückung max. €30,- frei zur Straße.
 
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Ja das ist bekannt, je weiter nach Süden, umso einfacher ist es jemanden zu finden.
Ich muß aber hier die Leute schon suchen, die noch sauber! mit der MKS arbeiten und das auch noch bezahlbar.

Ich hab zuletzt fällen und zopfen lassen, aufarbeiten dann mit dem Harvester. Zu dem Zeitpunkt hat mal alles zusammengepasst. Erstmalig in den letzten drei Jahren.

rechy
 
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Das Problem mit dem Personal ist hier mittlerweile auch.

Viele Unternehmer bieten neben der maschinellen Ernte auch eine "Handpartie" an.
Bei €37,- für Regiearbeiten wird die Luft dann sehr dünn.
 
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Die Ernteschäden bei Kiefern sind aber überschaubar.
Wenn die fischgrätenförmig mit der Krone auf die Gasse geschnitten werden, ist da wenig kaputt.
Kiefern lassen sich motormanuell ja gut ernten.
Das stimmt, Kiefer und insbesondere auch Fichte sind da noch dankbar.
Mir schwirrt im Kopf rum, dass bei starker Kiefer zwischen wenigen Prozent und einem Viertel des Voranbaus geschädigt/zerstört wurden, je nach Gassenabstand und motormanuell/vollmechanisiert.
Ich finde die Studie nur gerade nicht, evtl. war das im Projekt KiefernStolz.


Mit freundlichen Grüßen und Waidmannsheil
 
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Ich habe mir eine Räumung eines Fichtenalthölzes angesehen, wo eine flächig Naturverjüngung aus Fichte, Tanne und Buche vorhanden war.

Durchgeführt mit einem Starkholzharvester im "Baumhebeverfahren ". Dabei wird der Baum von der Maschine gehalten, ungeschnitten, stehend auf die Gasse gehoben und dann umgelegt.
Eine brachiale Maschine mit 50to und fast 5m Breite.

Ob das wirklich "die Lösung " ist?
Mir persönlich wäre die Maschine zu groß, wenngleich die verbliebene Naturverjüngung gut ausgesehen hat.
 
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Die Sache mit Ernteschäden bei Starkholz.
Wenn der Altbestand zahlenmäßig nicht zu kopfstark ist, also deutlich unter 50Stck/ha bei Nadelholz, bzw. 30Stck/ha bei Laubholz und Lärchen, sind die Ernteschäden kaum relevant oder man hatte mit Cowboys zu tun, die ohnehin den Wald zerstört hätten. ODER man will unbedingt die Ernte auf einmal machen. :(
Da starke Kronen starke Stämme erzeugen, kann man von einer ziemlich "neutralen" Operation sprechen im Sinne der Platz der Krone beim stehenden Baum wird durch das Fällen befreit, die Krone, die in die Verjüngung fällt wird erfahrungsgemäß NICHT ALLES zerstören, es sei denn, man verarbeitet und verkauft die Krone. :confused:

@Diplomwaldschrat : Schön gemacht, einfach super! das Eichen Sâen in Reihen habe ich zuerst gemacht Mitte 90er, nur EIN Mal, die Krähen haben dafür gesorgt, dass gar KEINE Eicheln ihnen entkommen ist (0,75ha), die sind einfach den Reihen gefolgt. Dagegen, und besonders bei liegendem Reisig war Eicheln säen in Nester (Abstand +/-15m, Durchm +/-4m) viel erfolgreicher, dazu auch ein paar Esskastanien im Nest, die sorgen für Verbissschutz der Eichensaatlinge gegen Rehe. Birken sind sehr willkommen, man soll sie nur im Auge behalten : 1x im Jahr abknicken. Und DAS ist gerade der Gewinn bei Nestern: man braucht nicht suchen, keiner Reihe folgen, das spricht schneller an.
 
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Bevor ich bei mir in den Voranbau gehe, egal ob bei Ki, Lae oder Fi schaue ich mir jeden Baum einzeln an, ob der später mit der Maschine oder motormanuell ohne großen Schaden entnommen werden kann.
Besonders auch bei den Fichten-Weihnachtsmarktbäumen, die zwar schön aussehen, aber bei der Fällung mit ihren breiten Ästen eine Schneise von bis zu 8m Breite reißen.
Oder bei Ki oder Lae mit ihren oftmals breiten "Plattkronen" gibt's einfach zu viel Schaden am Jungbestand und das, um noch ein paar Euros an Zuwachs zu kriegen.
Sieht manchmal ziemlich ausgedünnt aus, aber die Schäden am Nachwuchs werden verringert.
Ich habe von meinen Vorgängern teils üble Voranbauten unter 50!!!!! jähriger Kiefer übernommen.
Das über die Jahre in eine Richtung zu drücken ist nicht so einfach, aber machbar.
Hier läuft ein Ponsse Bear, da zwei Motorsägenleute mit ran und die Schäden sind minimal.
Ist natürlich viel Fummelarbeit, aber 5 Jahre später überdeckt der Buchenvoranbau das Schlagreisig und die Stubben und alles ist gut.
 
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ODER man will unbedingt die Ernte auf einmal machen. :(
Das wollte ich damit nicht sagen!
Ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass Voranbauten gut durchdacht und gut betreut werden müssen und anderenfalls auch in die Hose gehen können. Insbesondere auch als Info für ggf. hier mitlesende Waldbesitzer gedacht.
Umso schöner wenn es gut betreut wird und sich gut entwickelt, wie bei @Diplomwaldschrat.

oder man hatte mit Cowboys zu tun, die ohnehin den Wald zerstört hätten
Abseits von großen Landes- oder Privatwaldbetrieben ist das nicht auszuschließen! Personal ist mitunter knapp und gutes Personal sowieso. Der Fachkräftemangel macht auch da nicht halt...
Zudem sind die Möglichkeiten zur Sanktionierung auch sehr limitiert...


Wenn der Altbestand zahlenmäßig nicht zu kopfstark ist, also deutlich unter 50Stck/ha bei Nadelholz, bzw. 30Stck/ha bei Laubholz und Lärchen

So unterschiedlich sind die Waldbaukonzepte, die Zahlen sind hier deutlich höher. 30Stk./ha geht hier fast als Park durch.


Mit freundlichen Grüßen und Waidmannsheil
 
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Bevor ich bei mir in den Voranbau gehe, egal ob bei Ki, Lae oder Fi schaue ich mir jeden Baum einzeln an, ob der später mit der Maschine oder motormanuell ohne großen Schaden entnommen werden kann.
Besonders auch bei den Fichten-Weihnachtsmarktbäumen, die zwar schön aussehen, aber bei der Fällung mit ihren breiten Ästen eine Schneise von bis zu 8m Breite reißen.
Das mach ich inzwischen auch so. Bei Mischbeständen aus Kiefer und Fichte ("odenwälder Mischung, hab ich hier öfters) Kommt die Fichte ziemlich konsequent raus, bevor ich war sähe oder pflanze und nen Zaun rum stell. Bei den Kiefern ist es mir wichtig, dass die später in jede Richtung gefällt werden kann - sprich: Alle Bogenlampen kommen raus, es sei denn, ich sehe jetzt schon, dass die aus der Verjüngung rausfallen oder mit der Krone genau auf ner Rückegasse landen.

PS: Schön, dass der Faden hier wieder belebt wird! Danke dafür!
 
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Ich habe von meinen Vorgängern teils üble Voranbauten unter 50!!!!! jähriger Kiefer übernommen.
Sei mal nicht zu hart mit Deinem Vorgänger. Ich hab das Revier 2011 mit ähnlichen Voraussetzungen übernommen. Viele viele Hektar Kiefer mit Bestockungsgraden von 0,6 bis 0,8 und flächiger Buchen und Edellaubholzvorbau drunter. Teilweise bis zu 10, 12m hoch.
Holzmachen haben unsere Vorderen schon auch können, aber es gab immer wiedermal Phasen, da hast Du Geld drauf gelegt, um die Palettenkiefer an die Forststraße zu bringen.

Es ist nicht einfach, die Kiefern zu holen, aber es geht. Irgendwie. Und unterm Strich bin ich froh, dass ich diese Bestände heute NICHT umbauen muss.
 
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Die Saat funktioniert auch nicht immer so gut...
20240729_145042.jpg
20240729_145047.jpg
Hier zwei Bilder von einer Buchensaat. Gleicher Zaun, gleiches Vorgehen, gleiches Alter wie die in #2412 gezeigte Eichensaat. Die Buchen sind schon besch... eiden aufgelaufen, bzw. bei Aufgehen auch gleich schon wieder vertrocknet. Man sieht eine deutlich lückigere Verjüngung. Die größeren Bäume in der Verjüngung sind überwiegend Esskastanien, die ich in den drei folgenden Jahren "nachgestopft" hab. Stammzahlarm aufgelaufen und werden nach 10Jahren immer noch von den Mäusen dezimiert. Da ist es schön, wenn man die Saat kurz nach einer normal geführten Durchforstung/Entrümpelung angelegt hat. Wenn die dann nicht kommt, wird aus dem Vorbau einfach ein Unterbau und man wirtschaftet erstmal mit dem Altholz weiter. Der geneigte Forumsleser wird bemerkt haben, dass da auch noch deutlich mehr Holz drüber steht, als über der Eiche.

Ich hab daraus gelernt, dass man Buchen besser hinter einem Pflug säht, statt in gefräste Flächen.
Interessanterweise kommt die Esskastanie deutlich besser mit der Situation zurecht, als die normalerweise extrem dominante Buche. Einzelne Esskastanien hab ich mal probeweise von ihren unteren Ästen befreit.

Es bleibt spannend...
 
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Wenn ich in meinem letzten Beitrag ganz groben Unfug verfasst habe, berichtige mich bitte.
Wir sind ja schließlich zum Diskutieren hier.
Ich kann die Reaktion nicht ganz einordnen @Diplomwaldschrat

Mit freundlichen Grüßen und Waidmannsheil
 
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Wenn ich in meinem letzten Beitrag ganz groben Unfug verfasst habe, berichtige mich bitte.
Wir sind ja schließlich zum Diskutieren hier.
Ich kann die Reaktion nicht ganz einordnen @Diplomwaldschrat

Mit freundlichen Grüßen und Waidmannsheil
Alles gut! Ich fand den Ansatz mit dem "Park"-Vergleich einfach zu köstlich!

Sorry, wollte Dich und Deinen Beitrag nicht mit meinem Smilie niedermachen. Ich hoffe unser belgischer (?) Freund @Caramboswachter nimmt mir/uns das auch nicht krumm! Es sind halt komplett unterschiedliche Herangehensweisen an die Waldbewirtschaftung. Aber darüber haben wir hier auch schon diskutiert.

Wird vielleicht doch mal Zeit, für ein Forumsförstertreffen...
 
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