Waldgärtnerei ist das mit Sicherheit, aber auf diese Weise hat man immer was zu tun. Schaden tuts nicht, nur rentiert sich das finanziell auch nicht. Sind zwar 4 ha und nicht 2, aber das macht kaum einen Unterschied. Ich habe nur bewusst erstmal nicht auf der ganzen Fläche auf einen Schlag den Umbau angeschoben. Ist mir lieber, wenn nicht wieder auf der ganzen Fläche eine gleichaltrige zweite Bestandessschicht entsteht. Der zweite Teil ist dann vielleicht auch erst in 20 Jahren dran, wenn nicht eine Kalamität mich zum Handeln zwingt.
Respekt, da hat jemand einen Plan!
Zu Deinem Problem mit den Eichen in der gepflanzten Kultur: Unterm Strich ein Luxusproblem. Ich persönlich scheue mich immer, einen Baum, den ich mal gepflanzt hab, zugunsten eines anderen, der mich nix gekostet hat umzuschneiden. Klar: Ich würd auch den "besseren" und wüchsigen Eichen helfen und dafür die ein oder andere Kiefer oder Birke (ebenfalls aus NVJ) opfern. Aber eine Douglasie? ich weiß nicht, v.a. wenn eigentlich schon jetzt klar ist, dass es nicht bei einer Douglasie bleiben wird, wenn die Eiche wirklich bis ins Zielalter (und Zieldimension) wachsen soll. Bei Deiner Ausgangslage: Schau Dir an, ob Du irgendwo so viele Eichen auf einem Fleck beieinander stehen hast, dass es sich lohnt diesem KOLLEKTIV eine Chance einzuräumen. Mindestdurchmesser wären für mich da mindestens 10 bes 15 oder gar 20m Durchmesser für die Eichengruppe. Einzelne Eichen durch zu bringen wird aus meiner Einschätzung (aus der Ferne, ohne die Fläche zu kennen) eher schwierig. Eine Beimischung der Eiche auf Zeit ist eigentlich unsinnig, da sie von all den genannten Baumarten am längsten braucht, um in vernünftig verwertbare Dimensionen zu wachsen. Üblicher weise werden waldbaulich schnellwüchsige Baumarten (meist Nadelhölzer) mit kürzerer Umtriebszeit in wuchsschwächere baumarten eingemischt, also z.B. Lärche, Douglasie oder Fichte (zumindest früher) in Buchen oder Eichenbestände. Das Nadelholz hat man dann bereits im Altdurchforstungsalter nutzen können und die entstandenen Lücken haben der Hauptbaumart geholfen bzw. hat man dabei schon wieder Verjüngungsinseln geschaffen um differenzierte und strukturreiche Wälder zu bekommen. Deine Ausgangslage ist eigentlich genau umgekehrt: Die raschwüchsigere Baumart (Douglasie) ist/wird die führende Baumart werden und die Eichen werden vermutlich keine Chance haben, mit zu ziehen. Die Eiche auf Zeit funktioniert hier also zu 99% nicht, zumindest nicht, wenn Dein Ziel ist, Die Eichen auf über Maßkrugstärke zu bekommen.
Dein Ansatz mit der Birke ist eigentlich eher der klassische Vorwald, den Du aber nicht brauchst, weil Du die Beschirmung der Verjüngung über die Kiefern im Altholz steuern kannst. Ich glaub auch nicht, dass die Birken bis zu einer vorzeitigen Brennholznutzung durchhalten werden, ohne dass Du entsprechende Vorratsopfer im Kiefernschirm bringen musst. Der Zuwachs bei der Birke kulminiert meist schon im 2. Jahrzehnt und auch nur, wenn die Birke da bereits genügend Licht hat - volles Licht!
Aus meiner Einschätzung: Wenn Du Eichen am Folgebestand beteiligen willst gibt es dafür nur zwei Wege: 1. Jeder vorhandene Alteiche (~gleichalt mit dem Kiefernausgangsbestand) bleibt als Überhälter stehen und wird durch konsequente Pflege erhalten.
2. Du guckst mal rechtzeitig, ob Du in der bislang unbehandelten Fläche ein oder zwei Gruppen gezielt mit Eichen verjüngen magst. Dazu gibts mehrere Mögichkeiten: Entweder Pflanzung, oder bereits jetzt kleinflächig, wo schon was aus Hähersaat da ist auflichten, ggf. zäunen und vllt. auch ein bissl Eichelhäher spielen (Eicheln verstecken). Das Schöne daran: Du musst das jetzt nicht machen, kannst aber jederzeit damit anfangen.
Wo du schon Investitionen in andere Pflanzen getätigt hast, wird das i.d.R. nix mehr mit der Eiche. Raushacken würd ich sie aber auch nicht. Ist n nettes Backup, wenn die ein oder andere Baumart aus der Pflanzung schwächelt oder von Käfer, Pilz oder Trockenheit dahingerafft wird.