Waldbau - Austausch ohne Forstbashing und ohne Wilddebatten!

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Es gibt ja verschiedene Formen von "Klumpen". Das kann sehr gut funktionieren, wenn man weiss, was man tut und nicht glaubt, man müsse sich nicht mehr um die Pflanzung kümmern. Zu dem Thema gibt es einige Arbeiten u.a. aus Freiburg. Kann ich raussuchen, wenn da Interesse besteht.
 
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"Ob heutige Sparpflanzungen jemals Nutzholz-Qualität ergeben, wag ich manchmal zu bezweifeln, wenn ich z.B. die rlp. "Klumpen"-Pflanzungen sehe - mit Wuchshüllen umgeben, in Brombeer-Dickungen eingewachsen , vergessen...:rolleyes:. Was bleibt sind die Hüllen... "

Das sehe ich ähnlich, auch wenn es vielleicht noch zu früh ist, ein abschließendes Urteil zu fällen. Dafür wird mit den Klumpen hier noch nicht lange genug gearbeitet. Im Voranbau / Unterbau kann das vielleicht Sinn machen, aber natürlich muss man sich auch nach der Pflanzung drum kümmern, sonst ist es rausgeschmissenes Geld.

Wenn ich mir die Fotos von den Birken und Fichten von z/7 so ansehe, denke ich dass auf den großen Kalamitätsflächen z.B. im Bergischen in vielen Fällen Abwarten eine gute Idee wäre. Birke und Fichte wird von alleine kommen, dann kann man in ein paar Jahren vorhandene Löcher auspflanzen und wieder ein paar Jahre später die neue(n) Hauptbaumarten unter Schirm einbringen. Die großen Kahlflächen jetzt vollständig aufzuforsten ist m. M. nach in vielen Fällen rausgeschmissenes Geld. Bei zur Vergrasung neigenden Standorten oder Flächen mit Brombeerproblem sieht das natürlich wieder ganz anders aus.
 
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In meinem Ausbildungsrevier war es Ende der 80er bis Mitte 90 Mode in Doulasienbeständen Alter 60 Jahre in Löchern Nester mit Buche zu bepflanzen.Die haben wir Praktikannten als Wildlinge geworben und in Nestern von 20-40 Stück gepflanzt!
Heute stehen da grüne Besen zwischen 4-8 Meter Höhe!!
Vergebenes Geld und Mühe!!
Einzelne auflaufende NV von Dgl wird vom Rehwild gefunden und verfegt!!
In größeren NV Flächen von ca 5-10 Meter Durchmesser setzen sich einzelne durch, besonders wenn sie anteilig mit Fi und Brombeere durchsetzt ist!!
 

z/7

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Die großen Kahlflächen jetzt vollständig aufzuforsten ist m. M. nach in vielen Fällen rausgeschmissenes Geld. Bei zur Vergrasung neigenden Standorten oder Flächen mit Brombeerproblem sieht das natürlich wieder ganz anders aus.

Sofortiges wieder in Bestockung bringen wird schon am verfügbaren Pflanzmaterial scheitern. Einzelne Betriebe erwägen bereits, wieder eigene Pflanzgärten einzurichten.

Dann haben wir das Thema Arbeitskräfte.

Und schließlich muß vor allem entschieden werden, ob man die dahingeschiedene Bestockung neuauflegen möchte, oder zumindest teilweise einen Baumartenwechsel vollzieht. Das wird auch davon abhängen, was an Samenspendern noch auf der Fläche vorhanden ist. Birke und Fichte fliegt weit, Aspe noch weiter. Tanne max 50 m in Hauptwindrichtung, Ahorn etwas weiter. Eiche und Buche gar nicht, die sind auf hungrige Helfer angewiesen. Was im übrigen ganz schön was beiträgt. Hatte grade nen Betrieb, die Eichen Hähersaat unter Kiefer konnte sich sehen lassen, 10% der Fläche locker.

Ein Vorwald kann Luft verschaffen. Spielraum zur Entscheidungsfindung.
Bis Birken die Brombeere ausdunkeln kann aber dauern. Wir reden hier eher von 10 Jahren als von 5.
 
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Gerade bei solchen Bedingungen bieten sich ja z.B. Trupppflanzungen (R) an. Man darf ja auch nicht vergessen, dass manche Waldgesetze Fristen setzen, bis wann nach einer Kalamität eine Verjüngung etabliert sein muss. Das hat z. B. hier in BB bei einigen Brandflächen für Probleme gesorgt.
 

z/7

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war es Ende der 80er bis Mitte 90 Mode in Doulasienbeständen Alter 60 Jahre in Löchern Nester mit Buche zu bepflanzen.

Douglas verjüngt sich am besten auf saurem Boden mit Rohhumusauflage. Das Gegenteil von Buchen-Streu. Die schönste Dgl-NV hab ich bisher immer unter Fichten gefunden. Denke, man wird sich langfristig überlegen müssen, ob die Zwangsvergesellschaftung mit Buche auf Dauer so optimal ist. Mischung auf Zeit vllt.

Was Douglas auf jeden Fall gut kann, sehr viel besser als Tanne, daß sie sich selbst differenziert in vorwüchsige und Unterständer. Leichter Schirm genügt, und schon hat man eingestuftes Waldbild.
 

z/7

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Gerade bei solchen Bedingungen bieten sich ja z.B. Trupppflanzungen (R) an. Man darf ja auch nicht vergessen, dass manche Waldgesetze Fristen setzen, bis wann nach einer Kalamität eine Verjüngung etabliert sein muss. Das hat z. B. hier in BB bei einigen Brandflächen für Probleme gesorgt.
Denke mal, da wird man auch behördlicherseits flexibel sein müssen. Was soll ein Eigentümer machen, wenn er weder das tote Holz geschlagen bekommt, noch Pflanzen oder Pflanzer für eine Kultur? Wir reden da ja nicht über ein Loch hier oder da. Alternative Strategien mit Sukzession oder gleich Belassen des Totholzes auf der Fläche sollten da durchaus gleichrangig behandelt werden. Wozu macht man das seit Jahrzehnten in Nationalparks? Doch auch, um Erkenntnisse für naturnahe Verfahren im Wirtschaftswald zu gewinnen, also her mit den Praxistipps.
 
M

Mannlicher764

Guest
Hej Jungs,
die letzten beiden Seiten haben mir gerade gezeigt, das wir, auch wenn 1000km dazwischen liegen, die gleichen Probleme haben, tlw sogar mit den gleichen BA...:cry: :sad::oops:

Das rettet den Tag...
 
M

Mannlicher764

Guest
@z/7 da stimme ich dir zu! Der Unterstand darf nicht vernachlässigt werden. Ich muß hier mit Mischungen arbeiten, wie z.B. jede 3. oder 5. Pflanze ist eine Buche in einer Eichenkultur oder eine Reihe Eiche, eine Reihe Buche.
Da ist es vorprogrammiert. Die noch vorhandenen Brennholzselbstwerber werden leider immer älter, brauchen immer weniger und möchten nicht mehr so weit laufen... Ich habe aktuell 30 auf-Stock-Säger (quasi der Harvester Ersatz) und 15 Polterkäufer am Weg. Eine schöne Sache bringt es mit sich: sie sind nicht verwöhnt. Die jungs nehmen alles!!!
 
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Würde es funktionieren statt Monokulturen und aufwendige Schutzmaßnahmen einfach Mischkulturen pflanzen mit gezielten "Opfergehölze" einbauen die stark nachwachen. Das Wild könnte sich an diesem Opfergehölze austoben und den Nutzwald (Pflanzen) schonen. Gibt es hierzu Versuche, Studien und Kostenrechnungen oder geht das gar nicht und warem? Wie müsste ein entsprechender Versuch aufgebaut sein (Welche Pflanzen- Kombinationen, Abstände usw.)?
Hallo wir hatten das als Versuch gemacht, ging bei uns in die Hose. Bei der Weide als Opfer funktionierte es Teilweise.
Aber Dauglasie, Tanne und Wildrosen funktionierten gut waren aber nicht als Opfer gedacht bis auf die Rosen.
Wmh
 
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Bis Birken die Brombeere ausdunkeln kann aber dauern. Wir reden hier eher von 10 Jahren als von 5.

Genau ! Unser Fichten-Busch fiel bei Kyrill 2008 komplett...wir ließen Buche pflanzen (PW-Berater:rolleyes:) und die Brombeere in plätzeweiser Wartestellung vorhanden, explodierte.
Alles sonst Angeflogene ließ ich mit wachsen....: Häher-Eichen, Eschen, viele Birken, paar Weiden, Ahorne, wenige Fichten.
Die Birken machten oben zu und die Brombeere inzwischen hat total verloren. Erstaunlich war, wie lange Faulbaum überschattet lebt und wie dick er werden kann !
Die Buchen (so sie nicht nach Pflanzung Anfang Mai :rolleyes: sofort vertrocknet waren) überlebten unten drin und per 2 Durchgängen machte ich ihnen immer mehr Platz in den Birken...Weitere Beobachtung und Lenkung wichtig !
 
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G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
da wird man auch behördlicherseits flexibel sein müssen.

Es sind mehrere Jahre ,,Spielraum" drin, das ist gesetzlich vorgegeben und an die Fristen müssen sich die Waldbesitzer halten und die Behörde. Ist die Frist um ist der Waldbesitzer in der Nachweispflicht oder es wird angeordnet.
Soviel zum rechtlichen Rahmen, die praktische Seite ist angesprochen und wird uns auf die Füße fallen wenn es keine Aufweichung der Waldgesetze gibt.
Das Umweltministerium in ST hat sich dahin aber schon geäußert in Form eines Staatsekretärs der den Waldbesitzern dann die quasi kalte Enteignung nahegelegt hat.
Das selbst die Landesforsten das Problem wahrscheinlich nicht gehändelt bekommen, sei nur am Rande erwähnt.


Aufgrund der Erfahrungen der letzten Trockenjahre sind
,
eigene Pflanzgärten
Lohnanzucht und Saat besser als die Arbeit mit den verschulten Pflanzen aus der Baumschule. Der Mangel an Material ist da vielleicht sogar von Vorteil um diese Strategie zu befördern.


CdB
 
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