Zu den Nelderrädern: Das haben wir heuer im Rahmen einer Dienstbesprechung auch vorgestellt bekommen. Prinzipiell sinnvoll, wenn ich große Flächen und wenig Pflanzmaterial zur Verfügung hab. Bislang haben wir das nicht. In der Praxis eher nicht praktikabel, weil relativ aufwändig bei geringer Stückzahl - insbesondere bei einer Stückzahlbasierten Förderung...
Interessanter wird das, wenn ich eine Naturverjüngungsfläche hab, und die anreichern möchte...
Ich hab hier eine Fläche im Revier, da steht unter einer lichten Kiefer etwa 3- 5m hoch nahezugeschlossen Buschwerk aus Schwarzdorn, Hartriegel, Heckenrose usw. Inzwischen verabschiedet sich die Kiefer nach drei Dürrejahren nahezu komplett. Am Waldrand entlang haben es einige wenige Eichen im Schutz der Dornen geschafft, den zahlrreichen Rehäsern zu entwachsen. sehen zwar aus wie Apfelbäume, aber besser wie nix (Dichtschluss fehlt, Äste sobald sie die Dornen hinter sich gelassen haben) Aktuell haben wir die Feinerschließung angelegt (mit dem Forstmulcher) und schlagen die Kiefern ein (95% Brennholz). Mein Plan ist es, entlang der Rückegassen (30m Abstand) alle etwa 10 bis 12m mit einem Kleinraupenmulcher eine Fläche von 5x5m in die Hecken mulchen zu lassen. (immer im Wechsel rechts und links der Gasse. Dazu immernoch eine "Gleiderungsgasse (1m breit, auch mit der Kleinraupe) von der einen Rückegasse zur nächsten. Mittig nochmals eine 5x5m Fläche mulchen. Dadurch ergeben sich relativ gleichmäßige Abstaände von 10 bis 15m zwischen den einzelnen kleinflächen. Auf den Flächen werden Hordengatter aus Dachlatten aufgestellt. jeweils 4 Zaunelemente mit einer Länge von 4m, ergibt einen Kleinzaun von 4x4m. In diesen soll auf 3x3m gepflanzt werden: Laubholz mit einem Abstand von 0,5x0,5m (7x7 Pflanzen) Der Äußere Ring aus 24 Schattlaubhölzern, die inneren 5x5 Pflanzen aus Lichtbaumarten.
Weil das bei dem Waldbesitzer einer der wenigen nadelholztauglichen Standorte ist, werden wir vermutlich auch ein paar Kleinzäune mit Küstentanne und Douglasie pflanzen. Da will ich die Fläche mit 16 Nadelholzpflanzen im Verband 1x1m anlegen.
Ziel der Aktion ist es, mit geringem Aufwand eine simple Bestockung in flächiger Verteilung zu bekommen. Aus jeder Kleinfläche soll ein Baum überleben, beim Laubholz vllt. noch ein zweiter (Schattlaubholz) als Unterstand. Wildschutz ist dort zwingend. Die normalen Zäune in der Nachbarschaft sind nur mit sehr großem Aufwand dicht zu halten. eigentlich scheuch ich da alle paar Wochen die Reh raus und such das Loch im Zaun. Daher meine Hoffnung, mit den kleinen Hordengattern eine vernünftige Lösung zu finden. Dazu bieten die Horden einen weiteren Vorteil. Die Felder stehen senkrecht, wenn ich die Rückegassen erneut aufmulchen muss, kann ich das machen, ohne dass der Mulcher den Draht aufwickelt. Wenn die Zäune in den Dornen einwachsen ist das auch kein Problem, die müssen nicht abgebaut werden und können verrotten. Fällt ein Baum auf einen der Zäune, ist einer offen - beim Großzaun wären alle Pflanzen gefährdet. Und die Horden findet man recht gut wieder, 2/3 davon stehen maximal 5m neben einer Gasse.
Mein Chef geht mit unter dem Aspekt Versuch, der Waldbesitzer ist auch dabei!
Es bleibt spannend...!