Waldbau - Austausch ohne Forstbashing und ohne Wilddebatten!

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So kenne ich das eben auch. Aber anscheinend doch....Haben wir anderes Wild? Andere Dgl:unsure:

Manchmal gibt es Dinge hinsichtlich des Verbiss, die kann niemand so richtig erklären. Erinnere Dich an die EibenNVJ bei mir. Die stehen - zwar ortsnah - aber dennoch mittig in (wie formulier ichs, ohne "Wilddiskussion"???) einem der rehwildreicheren Reviere des Landkreises. Die werden auch nicht verbissen, im Gegensatz zu den Ahornen, die dazwischen wachsen. Also kommen auch dort Rehe gelegentlich vorbei. (und werden auch von den Anwohnern regelmäßig unweit der Eiben gesehen.)
Genauso hab ich in meinem ehemaligen Ausbildungsrevier viele viele unverbissene Weißtannen in der Fichten NVJ gesehen. Die Fichten hingegen waren prozentual stärker bebissen, die eingebrachten Buchenwildlinge waren "zamgenagt". Erklären konnte mir das auch keiner...
 
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Zu den Nelderrädern: Das haben wir heuer im Rahmen einer Dienstbesprechung auch vorgestellt bekommen. Prinzipiell sinnvoll, wenn ich große Flächen und wenig Pflanzmaterial zur Verfügung hab. Bislang haben wir das nicht. In der Praxis eher nicht praktikabel, weil relativ aufwändig bei geringer Stückzahl - insbesondere bei einer Stückzahlbasierten Förderung...

Der weiter oben verlinkten Broschüre nach sind die anders als die Pflanzungen, die ich damit kenne - ihr habt da nur einen Ring mit der Hauptbaumart und drumherum mehrere Ringe mit einer sekundären.

Die stückzahlbasierte Förderung ist da wirklich nicht hilfreich. Nicht umsonst waren die Bundesforste bei den Trupppflanzungen Pioniere.

Mein Plan ist es,

... quasi Trupppflanzung im Weitverband (der Trupps) mit Hordengatter anzulegen, sollte funktionieren, auch wenn mir die 0,5x0,5m etwas zu eng wären.

[/quote]
Es bleibt spannend...![/QUOTE]

Ja. (y)
 
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Das ist der Punkt. Ist das Beerkraut zu hoch, fehlt dem Auerwild der Überblick. Ich sag's ungern, aber Rotwild als "Rasenmäher" hat auch seine Verdienste in dieser Hinsicht.:cool:

Es ist halt, wies ist. Das ganze ist ein Ökosystem und bei allem Wissen, das wir haben: Am meisten stören wir.
 

z/7

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Es ist halt, wies ist. Das ganze ist ein Ökosystem und bei allem Wissen, das wir haben: Am meisten stören wir.
Woran mich vor allem der Begriff "stören" stört. Das größte Hindernis für ein gedeihliches Miteinander auf diesem Planeten ist meines Erachtens dieses Auseinanderdividieren von Mensch und Natur. Der Mensch ist Teil der Natur und macht nichts anderes als alle anderen Lebewesen und sogar die unbelebten Dinge auch: er beeinflußt durch seine schiere Anwesenheit, er nutzt, er gestaltet. Macht jeder Baum, jedes Karnickel, jede Alge. Die haben auch kein schlechtes Gewissen darob. Ich bin überzeugt, wenn wir uns mehr als Teil dieses Netzes, diese Kreislaufes sehen und verstehen und verhalten würden, es fiele leichter, das richtige zu tun. Rücksichtsvoll zu nutzen, nicht zu verschwenden, Maß zu halten, aber auch zu nehmen und zu verteidigen, wo es nötig ist. Wir haben nichts zu verschenken, die Natur ist unerbittlich und es bleibt ein Kampf.
 
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Das ist der Punkt. Ist das Beerkraut zu hoch, fehlt dem Auerwild der Überblick. Ich sag's ungern, aber Rotwild als "Rasenmäher" hat auch seine Verdienste in dieser Hinsicht.:cool:

Es war wohl eher so, dass dort das Heidekraut (Erika) dominiert hat und die Heidelbeere nicht die flächige Ausbreitung hatte, die sie erst nach der Kalkung erreichte. Rotwild gibts dort, auch nicht zu knapp, dennoch ist die Heidelbeere drt inzwischen über kniehoch.
 
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Die stückzahlbasierte Förderung ...

... quasi Trupppflanzung im Weitverband (der Trupps) mit Hordengatter anzulegen, sollte funktionieren, auch wenn mir die 0,5x0,5m etwas zu eng wären.

Ich habs Dir mal markiert, damit Du die Zusammenhänge leichter erkennst...
Die Pflanzen sind bei der Aktion eher die überschaubareren Kosten!
 
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Es ist halt, wies ist. Das ganze ist ein Ökosystem und bei allem Wissen, das wir haben: Am meisten stören wir.

Keine Angst, wir lernen ständig dazu um die Störungen gering zu halten. Es geht im wesentlichen darum, die Störungen von außen (Zivilisation, menschengemachter Klimawandel, Energieinput durch Landwirtschaft auf verschieden Popultionen...) auszugleichen und gegen zu halten. Ich behaupte - zumindest für meine Arbeit - dass ich im besten Wissen und Gewissen im Sinne der Natur und einer naturnahen Entwicklung zu arbeiten. Quasi mit und für die Natur und nicht dagegen!
 
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Ich habs Dir mal markiert, damit Du die Zusammenhänge leichter erkennst...
Die Pflanzen sind bei der Aktion eher die überschaubareren Kosten!

Ich weiss. Ich habe aber was gegen sinnbefreite Vorgaben. Nur wegen der Förderung (zu) eng Pflanzen ist IMO wie in der Firma am Jahresende schnell noch tagelang Wasser laufen lassen, damit man in den günstigeren Verbrauchstarif kommt.
 
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Das ist eine Wette auf die Stammform und die nötige Dichte in den entsprechenden Stadien. Welche Maße legst Du denn bei den Nelder-Verbänden an?

Naja, gewissermaßen wetten wir hier auch auf die Stammform. Wir wollen nur ein wenig mehr Lose kaufen in der Lotterie und so die Chancen zu unseren Gunsten verschieben.

Eine Naturverjüngung würde auch nicht mit Pflanzen geizen. Dazu kommt meine Hoffnung, dass die Pflanzen im Engverband sich eher schließen und gemeinsam die Konkurrenzvegetation in Schach halten können. ähnlich der Rottenverjüngung im Hochgebirge. Ein Teil der zusätzlichen Pflanzkosten holen wir also hoffentlich durch reduzierte Pflege/Ausgrasen wieder rein..
 
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Manchmal gibt es Dinge hinsichtlich des Verbiss, die kann niemand so richtig erklären.
Genauso hab ich in meinem ehemaligen Ausbildungsrevier viele viele unverbissene Weißtannen in der Fichten NVJ gesehen. Die Fichten hingegen waren prozentual stärker bebissen, die eingebrachten Buchenwildlinge waren "zamgenagt". Erklären konnte mir das auch keiner...

Hase?

Denn genau die Situation kenne ich!
Buche außerhalb von Brombeeren teils auf Knöchelhöhe, Verbiss an frischen Seitentrieben und bei ganz kleinen Fichten auch am Leittrieb und bei Tanne höchstens am Seitentrieb
 
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Als es vor 40 Jahren hier noch nicht so viele Buchen gab, war der einzelne Waldhase fast ausschließlich am Verbiss beteiligt. Einfache Rechnung: Wenn pro Hektar 500 Buchen beigemischt wurden, und der Hase pro Nacht nur 5 verbeißt ist bei unseren dort üblichen 100 Schneetagen alles verbissen. Ich kannte aber Flächen die sahen über Jahre grausam aus, irgendwann haben sie es gepackt. Heute sieht man keinen Unterschied mehr zwischen den damaligen Kleinzäunen und den ungezäunten Flächen.
Durch die verlichteten Hochlagen nahm der Hasenbesatz stark zu. Feinerschließung kommt ihm zu Gute. Damals habe ich viel brackiert und auch am Anstitz wurde jeder Hase erlegt der zu bekommen war. Aber wir haben sicher nur einen Bruchteil des Besatzes abgeschöpft. Der Hase ist nicht einfach zu bejagen.
Der Wald hat es trotzdem gepackt. Ich empfehle da einfach ein wenig mehr Gelassenheit. Ich habe miterlebt, wie der Wald durch eine Überhege an Rotwild kaputtgefressen und entmischt wurde. Heute kennt man die Bestände nicht mehr wieder. Ja der Bestand wurde abgesenkt, das ist klar.
Wir sollten auch lernen ein Stück weit mit dem Verbiss leben. Die Natur entwickelt dann eine Dynamik die man ihr nicht zutraut.
Wenn ich im Privatrevier unsere Vogelbeeren anschaue, 95 % sind verbissen. Trotzdem wächst der Anteil über Äserhöhe bei jeder Aufnahme alle drei Jahre ständig und wenns dumm läuft haut sie der Waldbesitzer alle raus.
Es gibt da so ein Sprichwort, welches ich jetzt nicht zitieren möchte, da es gegen die Regeln dieses Fadens verstößt. Aber Ihr kennt es alle. Was vielleicht ketzerisch klingt, enthält trotzdem viel Wahrheit.
 
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PS: aber ja, Hasenverbiss an Buche kann zum massiven Problem werden! Das fatale, dass ich in dem Fall auch den Jägern immer sage: Schaut zu, dass ihr den/ die Hasen auf den Buchenpflanzungen bekommt. Zwei drei Jahre erkennt man an der Bisstelle noch den wahren Verursacher, irgendwann sieht man nur noch total verbissenen Pflanzen und dann warens wieder die Reh! (mit der Folge, dass erhöhte Abschusszahlen gefordert werden)
Ein zwei erlegte Hasen zur rechten Zeit am rechten Fleck können so manchem Reh es Leben retten!

Zudem: Die Reh naschen meist nur n bisschen, der Hase macht Tabula rasa!
 
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Nein, kein Hase. Zum einen ausgefranzte Verbissstelle, zum anderen in 90cm Höhe? eher nicht.
Zumal der Hase die Buche vorzieht, dort aber eher der Bergahorn verbisssen wird...

Die Verbisshöhe als Indikator zu nehmen, habe ich mittlerweile gestrichen!
Das der Schnee als zusätzliche Etage dienen kann für Hase / Maus usw. dürfte ja allgemein bekannt sein. Aber ich habe schon Hasen gesehen, die frischgepflanzte Robinien umgedrückt haben und anschließend verbissen haben.
 

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