Waldbau - Austausch ohne Forstbashing und ohne Wilddebatten!

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24 Mai 2019
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In jedem Fall ist der diesjährige gute Beerenbehang der Eibe mittlerweile komplett, aber bis auf die letzte Beere durch Vogelmägen gegangen, auf dass viele kleine Eiben daraus aufgehen mögen...
Bild vom 08.11.20 - mittlerweile nichts Rotes mehr zu sehen !
DSC02861.JPG
Unser Ilexe sind übrigens jetzt auch komplett geplündert, so geht alles seine natürlichen Wege...
 
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Bei uns hat der Weißdorn enorm getragen und dann kamen alle möglichen Drosseln vorbei (Amsel, Wacholderdrossel, Singdrossel, Rotdrossel) und eine Woche später war der große Busch (4,5 Meter) leer. Auch hier wird die Verbreitung in der näheren Umgebung funktionieren :)
Die Eibenhecke kann bei mir aufgrund des regelmäßigen Schnittes keine Früchte tragen.
 
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Ich habe die letzten Tage mal die Kamera mitgenommen und versucht, einige aussagekräftige Bilder zu machen:Eibe 1.JPGEibe 2.JPGEibe 3.JPGEibe 4.JPG

Auf dem ersten und zweiten Foto Eiben der Herkunft Bovenden(Göttingen), die erste unter einem Schirm aus Esche/Bergahorn, die zweite in einer Bestandeslücke, die nach dem Ausfall einer Fichtengruppe entstand. Die beiden wurden 2007 mit noch einigen anderen als etwa vierjährige Pflanzen ausgebracht.

Das dritte Foto ist in einer Erstaufforstung entstanden, Herkunft unbekannt. Zehn Eiben wurden anlässlich der Pflanzenbestellung einfach mit geordert. Grauselige Wuchsform, taugt derzeit allenfalls als Unterschlupf für eine Gesellschaft Waldohreulen. Gepflanzt wurde die Gruppe 2005. Möglicherweise ändert sich das Bild, wenn das Laubholz an den Eiben vorbei zieht und den Lichtgenuss mindert.

Auf dem letzten Bild eine Eibe unbekannter Herkunft, die mit einigen anderen 1994 im Zuge einer Umwandlung von Fichte in Traubeneiche vom Privatwaldbesitzer mit eingebracht wurde.

Alle Eiben stocken auf oberem Muschelkalk in der subkolinen Stufe, also so um die 250M ü.NN.

Ein Problem neben dem Rehwild sind hier Sauen, die es anscheinend lieben, Eiben als Malbäume zu nutzen. Die können dann 15 Jahre Arbeit innerhalb kurzer Zeit zunichte machen.

Beste Grüße: Bo
 
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20201223_105939.jpg
Hier ein gutes Beispiel wie wichtig die Naturverjüngung im Altholz ist.
Ausgangspunkt war ein gut 100 jähriger Fichtenbestand im Kleinwald. ( bis zum Bestand im Hintergrund sind es 7 Eigentümer)

Käfer und Sturm haben dann den Kahlschlag hinterlassen.
Einziger Unterschied: das Grundstück im Vordergrund wurde einige Jahre vorher aufgelichtet. NJV aus Fichte stellte sich ein. Natürlich auch Brombeere.
Die Fläche dahinter war vollbestockt, ohne jegliche Verjüngung.

Nun sieht man die Unterschiede deutlich. Ich hoffe man kann das am Bild erkennen.

Trotz der erfolgreich Verjüngung wird es schwierig Mischbaumarten einzubringen. Dies hätte man direkt nach der Kahllegung machen müssen. Jetzt wird das nicht's mehr werden.

Standort: saure Pseudogleystandort auf ca. 600m ü.M
 
M

Mannlicher764

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@Z.W.I.C.K. man sieht es nicht alles, kann aber erahnen wie es in den anderen Stücken aussieht. Viel Spaß... da steht man dann vor Herausforderungen! Ist dort im Hintergrund Birke zu sehen? Das wäre ja klasse, denn im Schatten der Birke ist viel möglich...
 
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Trotz der erfolgreich Verjüngung wird es schwierig Mischbaumarten einzubringen. Dies hätte man direkt nach der Kahllegung machen müssen. Jetzt wird das nicht's mehr werden.
Ich nehme an, weil der Pflanz- und Pflegeaufwand ungleich höher wäre, wegen Brombeer- und Grasbewuchs, man kommt nicht mehr gut in den Mineralboden, die Fichten haben die Nase vorn, usw.
 
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Zwischen einer dichten Fichten-NV mit Wuchsvorsprung geht so ziemlich alles andere wieder unter. Auf den Freiflächen mit Vergrasung wäre eine sofortige Pflanzung gut gewesen, aber bei so viel Gras auch schwierig und pflegeaufwändig. Wenn das erstmal flächendeckend "Serengeti" ist, dann wird es schwierig, wie genügend Erfahrungen aus den Jahren nach "Vivienne" und Wibke" zeigen.
 
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Mannlicher764

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@Z.W.I.C.K. mal eine Frage zu den anderen Waldbesitzern: habt ihr real-Teilung? das kann dann ja auch schwierig werden...

Was ist das für Gras, wie hoch ist die Auflage ?
 

z/7

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Gras bedeutet vor allem Mäuse, und die Mäusepopulationen explodieren momentan eh. Wenn die genug Hunger haben, ist nichts mehr sicher, irgendwelche selteneren Gehölze sowieso nicht. Dagegen ist der Wildverbiß vernachlässigbar.
 
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@Z.W.I.C.K. man sieht es nicht alles, kann aber erahnen wie es in den anderen Stücken aussieht. Viel Spaß... da steht man dann vor Herausforderungen! Ist dort im Hintergrund Birke zu sehen? Das wäre ja klasse, denn im Schatten der Birke ist viel möglich...
Fragte ich mich auch, denke aber Graswüste nach Kahlhieb


Gemeint ist die vergraste Fläche im Hintergrund. Eine enormer Grasfilz aus Reitgras! Höhe ca. 1,5m
Die Birken (rechts im Hintergrund) sind 7-8m hoch. Darunter steht Fichten NJV!



@Z.W.I.C.K. mal eine Frage zu den anderen Waldbesitzern: habt ihr real-Teilung? das kann dann ja auch schwierig werden...

Was ist das für Gras, wie hoch ist die Auflage ?

Wir haben hier die Mutter aller Realteilungen 😉
Spaß bei Seite, sobald der Betrieb einmal geteilt wurde, geht's weiter bis nur mehr Mosaike übrig bleiben.
Forstrechtlich dürfen Waldparzellen nur geteilt werden, wenn jeder Teil mind. 1 ha groß ist.
Aber die einzelnen Parzellen sind meist nicht mal so groß.
 
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Es gab hier früher einen Revierleitter, dessen Familie sammelte jedes Jahr Lupinensamen entlang der Wege. Die Lupine wurde auch zusätzlich ausgebracht für spätere Ernte. Es gab eine Steinbruchhalde, Granitsand, teilweise Proterobas nebenan, ca. 5 hektar. Es war der Geist der Zeit, dass man soche Flächen renaturieren muss, nix mit Sukzession. Also wurde die Fläche erst mal von hinten bis vorne mit Lupinen eingesät und dann alles gepflanzt was der Herrgott erfunden hat. Den Rekordzuwachs hatten Pappelhybriden, das wurden richtige Brummer. Buchen wurden Gruppen so 50 x 50 m gepflanzt. Die Lupinen warfen jedes Jahr reichlich Samen ab und den Mäusen gefiel das. Im Winter wurden die Buchen von "Kopf bis Fuß" komplett von den Mäusen geschält. Es war nicht möglich, trotz Zaun auf dieser Fläche auch nur eine Buche hochzubekommen.
Daher bin ich im Feld auch kein Freund von einjährigen Wildäckern mit Getreide oder anderen Sämereiein, wenn diese bis zum Winter nicht geäst werden, schafft man ein Mäuseparadies vom Feinsten. Maisreihen sind sogar Rattenbrutstätten.
 

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