Danke für die gute Antwort. Freilich, die Eibe ist keine "Wirtschaftsbaumart", aber gerade im privaten Kleinwaldbesitz (Enkelwald) läge doch die Überlegung nahe. Biologische Anreicherung und mehr Stabilität. Zudem wäre es im privaten Bereich doch auch keine Unzahl, die man setzt, soll heißen, die könnte man dazwischen gesetzt doch locker per Einzelschutz sichern oder nicht?
Aber was meinst Du mit "fragwürdiger Herkunft"? Woher bekommt man gute Ware bzw. wie vollzieht man das sicher nach?
Wie weiter oben beschrieben, der Anteil der "Waldeiben" auf dem Markt ist minimal, das allermeiste wird aus Park oder Friedhofseiben nachgezogen. Ich gehe auch davon aus, dass sehr viel vegetativ vermehrt wird. Wenn's dumm läuft hast Du dann hinterher lauter Klone von einem Altbaum. Den Unterschied erkennen ist nicht so einfach. Neben der genetischen Einengung hast Du dann auch noch das Problem, dass Du dann womöglich nur männliche Individuen hast. Für den Gartenbereich werden gezielt verpfropfte männliche Eiben verkauft, damit Kinder nicht an den raoten Beeren mit dem giftigen Kern naschen...
Warum die Eibe auf absehbare Zeit kein Allerweltsbaum bei uns wird:
1. Geeignetes Saatgut (von Waldeiben) ist sehr selten zu bekommen und aufwendig in der Ernte.
2. Die Eibensamen zum Keimen zu bringen ist auch eine Wissenschaft für sich. Ich weiß von Versuchen wo von über 1000 Samen keine 10 Stück aufgingen - in drei Jahren nach der Saat!
Ich hab auf einem gemeindlichen Friedhof eine weibliche Eibe stehen, die alle paar Jahre fruktifiziert (und die eine halbwegs brauchbare Wuchsform hat). Ich hab mal überlegt, die Beeren zu ernten und damit die Amseln im Wald zu füttern. In der Hoffnung, die schei... mir hinterher in den Wald und es werden dann Eiben draus.
Der Markt für Eibe ist auch sehr klein, die ist nicht massensortimenttauglich. Und sie braucht die besseren Standorte, was ihre Verbreitung auch einschränkt.
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Das mit den "besseren" Standorten kann ich nicht nachvollziehen. Ok, ganz so arme Brandenburger Sandstandorte haben wir hier nicht, aber die Eiben wachsen sowohl auf dem trockenen Muschelkalk, wie auf dem nährstoffarmen Buntsandstein und auf dem Keuper sowieso. M.E: wurde die Verbreitung der Eibe v.a. durch die Waldweide, den Bogenbau und nicht zu letzt durch die katholische Kirche eingeschränkt (galt die Eibe doch als Engelsmacherkraut! Böse Zungen behaupten übrigens, aufgrund der Doppelmoral der Kirchenmänner - und -frauen würden die heutigen Reliktvorkommen der Eiben zum weit überwiegenden Teil in (ehemaligen) Klosterwäldern stehen...
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