Waldbau - Austausch ohne Forstbashing und ohne Wilddebatten!

z/7

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Es gibt keine Anzeichen für irgendwelche Veränderungen z.B. durch frühere Rückegassen, etc. Da sitzt auf dem Hochsitz und man macht sich so seine Gedanken. Alles mögliche ist mir schon eingefallen.
Wie wärs mit Ausbuddeln? Die große Zukunft hat der Baum eh net vor sich. Im Dienste der Wissenschaft...
 
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Wie wärs mit Ausbuddeln? Die große Zukunft hat der Baum eh net vor sich. Im Dienste der Wissenschaft...
Ach weißt mit den Wissenschaftlern ist das oft so eine Sache ;)Die Fläche gehört der Stadt und zuständig ist ein Techniker der aber ein Händchen für Waldbau hat. Geht selbst nicht auf die Jagd und macht trotzdem einen guten Job.

Die Fichten und Tannen schauen hier schon so aus wie ich sie seit Jahren kenne, und hauen trotzdem einen Zuwachs her, die Tanne wesentlich mehr als die Fichte. Deren Zuwachs würde ich als normal einwerten, natürlich nicht die Farbe. Fünf Meter weiter aber wieder alles normal. Naja wenn sie nicht wachsen hier, habe ich kein Problem, bleibt die Kirrung länger frei ;) Komischerweise ist es nur in dieser Ecke so stark.
Wie @Busch sagt, die Tannen sind wie aus der Weihnachtsbaumkultur, viellecht zwischen 4 und max. 8 m hoch, abholzig wie sonstwas.
Aber ohne genaue Untersuchung wird das wohl ein Stochern im Nebel sein. Der saure Bereich und die mangelnde Sauerstoffversorgung könnte ein Grund sein.
 
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Die Eibe findet wohl deswegen kaum Beachtung, da sie als langsamwüchsige und stark gefährdete (Verbiss/Fege/Schälschäden) Baumart mit geringem Zuwachs und sehr langem Produktionszeitraum gilt, Pflanzgut schwer erhältlich und zudem teuer bei teilweise bis überwiegend von fragwürdiger Herkunft ist und in Anbetracht des Schutzstatus eine Ernte fraglich erscheint. Zudem bedingt die Eibe oft eine langfristige Schutzzäunung. Die Anbauversuche, die ich bislang gesehen hab, stehen auch eher unter dem Motto der biologischen Anreicherung und nicht zum Zwecke der Holzertraggenerierung. So ist der Anbau eher unter Liebhaberei als unter Forstwirtschaft zu verorten. Was ich bislang sagen kann: Als Saueneinstand in einer "Laubholzwüste" sind sie recht attraktiv und haben auch lange die entsprechnde Dichtheit bis auf den Boden, wenn Sie vom Reh oder Rotwild nicht "aufgeastet" werden.

Danke für die gute Antwort. Freilich, die Eibe ist keine "Wirtschaftsbaumart", aber gerade im privaten Kleinwaldbesitz (Enkelwald) läge doch die Überlegung nahe. Biologische Anreicherung und mehr Stabilität. Zudem wäre es im privaten Bereich doch auch keine Unzahl, die man setzt, soll heißen, die könnte man dazwischen gesetzt doch locker per Einzelschutz sichern oder nicht?

Aber was meinst Du mit "fragwürdiger Herkunft"? Woher bekommt man gute Ware bzw. wie vollzieht man das sicher nach?
 
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Aber was meinst Du mit "fragwürdiger Herkunft"? Woher bekommt man gute Ware bzw. wie vollzieht man das sicher nach?

Deine Fragen werden bei den Eibenfreunden kompetent beantwortet, weiter oben ist ein Link.

Das Nachziehen von Eiben aus Samen ist ein heikles Geschäft und erfordert viel Erfahrung und Lehrgeld.

Förster der B. Staatsforsten haben sich damit intensiv beschäftigt,... zumindest ist mir einer namentlich bekannt.

In der Schweiz scheint es einen Forstbetrieb zu geben, der Pflanzmaterial anzieht und verkauft.

Die ganz Harten setzen auf Naturverjüngung.... ;)

Gruß

HWL
 
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Muss noch mal nachhaken, war heute wieder auf der Fläche. Was meint Ihr, bringt das was wenn ich eine Gruppe mal mit Branntkalk dünge? Hab ich halt immer da. Nur als Versuch. so 10x10 m
 
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Habt ihr schon mal über Bewässerung nachgedacht? Bifang? Also letzterer evtl im umgekehren Sinne?

In der ständigen Affenhitze sinken die Wasserstandspegel eh schon wie verrückt. Wenn Du das laut sagst, fressen Dich alle Ökos Deiner Gegend gleichzeitig und Dein Bürgermeister hat Dich auch nicht mehr lieb. Ich kenne da ne Gemeinde, die schon beinahe zu Zombis wurden, weil ein Mastbetrieb daher kam und erweiterte.
 

z/7

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In den Gegenden, wo das ernsthaft relevant wäre, werden die Felder in der Landwirtschaft ohnehin regelmäßig bewässert. Da ist das offensichtlich kein Tabu. Außerdem ist es bei Kulturen im Wald wie oben schon geschrieben, keine Dauereinrichtung, sondern eine Starthilfe für die frisch gepflanzten Bäumchen.
 
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Muss noch mal nachhaken, war heute wieder auf der Fläche. Was meint Ihr, bringt das was wenn ich eine Gruppe mal mit Branntkalk dünge? Hab ich halt immer da. Nur als Versuch. so 10x10 m

Brandkalk ich weiß nicht. Das ist n ziemlicher Klopper für alle Mikroorganismen...
Aus der Ferne ist das immer schwer zu beurteilen. Sprech mal mit den Förster der Kommune, der soll Kontakt mit der LWF in Freising aufnehmen, ggf. über das AELF. Ich könnt mir vorstellen, dass die mit ein paar Zweigprobem am ehesten feststellen können, was das Problem sein könnte. Aber wie gesagt, erst Kontakt mit der Landesanstalt, dann auf deren Anweisungen hören...
 

z/7

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Wenn, dann Thomaskalk. Nützt aber bei organischen Naßböden nix, das wär ein Tropfen auf den heißen Stein.
 
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Danke für die Info. Ich werde mal mit ihm reden. Bin in ständigen Kontakt mit ihm da werden Tannen als Christbäume geklaut dass der Rauch aufsteigt. Wachsen ja auch besser als in einer Weihnachtsbaumkultur, sogar ohne Düngung. Das Weißtannen auf der Freifläche gute Wuchsleitungen zeigen weiß ich. Aber die hier stellen alles in den Schatten ohne Düngung.
Die längsten Terminaltriebe bei der Tanne haben 1 meter. Die sind vor dem Christbaumtot relativ sicher. Auch die gelbe Fichte schafft noch 20-30 cm im Jahr. Oder liegt es doch an der Rehwildlosung? :LOL:
 

z/7

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Also mein Tipp ist nach wie vor kleinststandörtliche Unterschiede. Schau dir mal die unverwitterten Blockhalden an, wenn die mit verwittertem Material aufgefüllt sind, was für eine sagenhafte Standortvielfalt Du da auf engstem Raum bekommst. Meine Strategie wäre wirklich, erst mal den Bohrstock ansetzen, schaun, was der erste Meter unter Flur so hergibt. Dann weiß man schon mal sehr viel mehr.
 
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Danke für die gute Antwort. Freilich, die Eibe ist keine "Wirtschaftsbaumart", aber gerade im privaten Kleinwaldbesitz (Enkelwald) läge doch die Überlegung nahe. Biologische Anreicherung und mehr Stabilität. Zudem wäre es im privaten Bereich doch auch keine Unzahl, die man setzt, soll heißen, die könnte man dazwischen gesetzt doch locker per Einzelschutz sichern oder nicht?

Aber was meinst Du mit "fragwürdiger Herkunft"? Woher bekommt man gute Ware bzw. wie vollzieht man das sicher nach?

Wie weiter oben beschrieben, der Anteil der "Waldeiben" auf dem Markt ist minimal, das allermeiste wird aus Park oder Friedhofseiben nachgezogen. Ich gehe auch davon aus, dass sehr viel vegetativ vermehrt wird. Wenn's dumm läuft hast Du dann hinterher lauter Klone von einem Altbaum. Den Unterschied erkennen ist nicht so einfach. Neben der genetischen Einengung hast Du dann auch noch das Problem, dass Du dann womöglich nur männliche Individuen hast. Für den Gartenbereich werden gezielt verpfropfte männliche Eiben verkauft, damit Kinder nicht an den raoten Beeren mit dem giftigen Kern naschen...

Warum die Eibe auf absehbare Zeit kein Allerweltsbaum bei uns wird:
1. Geeignetes Saatgut (von Waldeiben) ist sehr selten zu bekommen und aufwendig in der Ernte.
2. Die Eibensamen zum Keimen zu bringen ist auch eine Wissenschaft für sich. Ich weiß von Versuchen wo von über 1000 Samen keine 10 Stück aufgingen - in drei Jahren nach der Saat!

Ich hab auf einem gemeindlichen Friedhof eine weibliche Eibe stehen, die alle paar Jahre fruktifiziert (und die eine halbwegs brauchbare Wuchsform hat). Ich hab mal überlegt, die Beeren zu ernten und damit die Amseln im Wald zu füttern. In der Hoffnung, die schei... mir hinterher in den Wald und es werden dann Eiben draus.

Der Markt für Eibe ist auch sehr klein, die ist nicht massensortimenttauglich. Und sie braucht die besseren Standorte, was ihre Verbreitung auch einschränkt.
...
Das mit den "besseren" Standorten kann ich nicht nachvollziehen. Ok, ganz so arme Brandenburger Sandstandorte haben wir hier nicht, aber die Eiben wachsen sowohl auf dem trockenen Muschelkalk, wie auf dem nährstoffarmen Buntsandstein und auf dem Keuper sowieso. M.E: wurde die Verbreitung der Eibe v.a. durch die Waldweide, den Bogenbau und nicht zu letzt durch die katholische Kirche eingeschränkt (galt die Eibe doch als Engelsmacherkraut! Böse Zungen behaupten übrigens, aufgrund der Doppelmoral der Kirchenmänner - und -frauen würden die heutigen Reliktvorkommen der Eiben zum weit überwiegenden Teil in (ehemaligen) Klosterwäldern stehen...:cool:)
 
M

Mannlicher764

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@Diplomwaldschrat wir waren dieses Jahr eine woche in Bayern. Ich meine es war am Tegernsee, da stand eine Eibe im Garten . Der BHD war jenseits der 30cm und der Stamm kerzengrade. Da kommt man schonmal ins überlegen...
 
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Danke für die Info. Ich werde mal mit ihm reden. Bin in ständigen Kontakt mit ihm da werden Tannen als Christbäume geklaut dass der Rauch aufsteigt. Wachsen ja auch besser als in einer Weihnachtsbaumkultur, sogar ohne Düngung. Das Weißtannen auf der Freifläche gute Wuchsleitungen zeigen weiß ich. Aber die hier stellen alles in den Schatten ohne Düngung.
Die längsten Terminaltriebe bei der Tanne haben 1 meter. Die sind vor dem Christbaumtot relativ sicher. Auch die gelbe Fichte schafft noch 20-30 cm im Jahr. Oder liegt es doch an der Rehwildlosung? :LOL:

Das Problem haben wir hier teilweise auch. OK, die ein oder andere darf gerne auf nen Marktplatz oder in einer der Ortskirchen aufgestellt werden. Den privaten Christbaumklau verleidest Du am effektivsten, wenn Du gelegentlich mal den ein oder anderen Ast aus den oberen zwei Metern herauszwickst (bitte mit Förster und/oder Waldbesitzer absprechen). Wenn die dann nimmer so dolle ausschauen, bleiben sie auch im Wald. Die Wedel verteil ich in der Gemeindeverwaltung oder an die Frauen der Bürgermeister bzw. Gemeinderäte.
 

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