Waldbau - Austausch ohne Forstbashing und ohne Wilddebatten!

z/7

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Da nicht überall so komische Reh wie hier rumlaufen,
Denke mal, da ist der Faktor Rarität entscheidend. Wenn da tatsächlich so viel Eiben aufkeimen, macht das bissl Verbiß nix aus, bzw. sind die Rehe auch nicht so wild darauf, steht ja überall was rum. Ich glaub auch nicht, daß die große Mengen davon verputzen. Ein zwei Happen als Nachtisch an hohen Feiertagen.
 
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Wir haben in unserem Wald Eichen,Roteichen, hickory und Schwarznuss über Stupfen gezielt eingebracht, wobei ich Saatgut aus Ländern holte, die unterstdurchschnittliche Niederschläge haben. Edelkastanie von unseren Bäumen.Auf kleinen bis zu ca 1ha grossen Flächen mache ich das seit einigen Jahren, Brombeere ist meine Verbündete, Ich schneide nur die bedrängenden , erhalte Feuchtigkeit und tiefere Temperatur. und schütze damit vor Fegen u Verbiss.Kein Stammschutz od Hülle- die Geländestruktur lässt das zu, das zuvor stehende Starkholz( Tanne/Fichte) wurde mittels Seilbahn schonend geerntet. Unter den Brombeeren „schlummern“ Tannen für Plan B- falls meine Versuche nix werden. Da wir im Flysch wohnen dürfen, zwischen 400 u 800 m Sh und hier nur Rehwild vorkommt herrschen paradiesische Zustände. Ich warJl hier die ltzt 9 Jahre, wir jagden( nicht schiessen) ca 15 Stk Rehwild/100ha auf ca 1100ha und haben damit natürlich einen Eckpfeiler für guten Wuchs gelegt. Ich selbst verwende gerne Aufbrüche oder porocol für diese Flächen, hab da sehr selten gejagd- stinken tuts 24 Std, das fördert jgdl Abwesenheit.Auch mit Trico habe ich an den Randzonen zum Altbestand gute Erfahrungen gemacht, aber der ideale Zeitpunkt zum Ausbringen vor Allem im Mai ist hier bedeutend. Das Alles ist sicher sehr aufwendig, ist aber unser Job Enkeltauglich was hochzubringen. Ich will niemanden belehren od ähnliches- möchte aber unsere Variante hier einbringen- weils hier funktioniert.

Darf man fragen, wo Du Deinen Enkelwald in etwa hast bzw. was da für Rahmenbedingungen sind? Bei uns wird der Wald ebenso unter dem Gesichtspunkt "Enkelwald" bewirtschaftet und auch wir machen im Durchschnitt 15/100 p.a., allerdings geht es bei uns doch noch etwas konservativer zu. Wir schießen unsere Rehe noch sehr klassisch, worauf diese dann i. d. R. tot umfallen. Mit Hypnose incl. anschließender Hausschlachtung in EU-rechtskonformen Räumlichkeiten haben wir leider noch keine Erfahrung (mangels Wirtschaftlichkeit). Hickory und Schwarznuss haben wir nicht. Wie lange habt Ihr die schon? Wie hoch ist der Tannenanteil? Habt Ihr keine Fichten mehr? Douglasie auch nicht?
 
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Die Herbstpflanzung ist immer auch eine Wette auf das Wetter.

:unsure::unsure::unsure:
Neee, eigentlich nicht, zumindest nicht, wenn Du im Herbst Laubholz pflanzt. Die können sich bei milden Temperaturen bereits anwurzeln, verbrauchen aber kein Wasser, da kein Laub. Im Frühjahr können die Pflanzen dann loslegen und die Winterfeuchtigkeit mitnehmen. Ich seh eher die Frühjahrspflanzung (bei uns nur Nadelholz) als die witterungsabhängigere. Aber klar, wenn Dürrejahre wie 2015, 2018 oder 2019 folgen, tun sich alle frisch gepflanzten Bäumchen blutig hart. Die Wurzelschutztauchung mit Alginaten kann da mal 3 bis 4 Wochen überbrücken, viel mehr aber auch nicht.
 
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Denke mal, da ist der Faktor Rarität entscheidend. Wenn da tatsächlich so viel Eiben aufkeimen, macht das bissl Verbiß nix aus, bzw. sind die Rehe auch nicht so wild darauf, steht ja überall was rum. Ich glaub auch nicht, daß die große Mengen davon verputzen. Ein zwei Happen als Nachtisch an hohen Feiertagen.
Raritäten sind die Eiben immernoch. Das werden keine Bürstenwüchse, eher wie ne weitständige Kultur mit etwa 500 bis 2000Individuen/ha. Die teilweise deutlich häufigeren Ahörner werden stärker verbissen...
 
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Was spricht eigentlich gegen die Eibe? Eine interessante Baumart, schönes Holz, aber man findet sie in kaum einem waldbaulichen Konzept. Selbst im Privatwald will sie fast keiner.

Die Eibe findet wohl deswegen kaum Beachtung, da sie als langsamwüchsige und stark gefährdete (Verbiss/Fege/Schälschäden) Baumart mit geringem Zuwachs und sehr langem Produktionszeitraum gilt, Pflanzgut schwer erhältlich und zudem teuer bei teilweise bis überwiegend von fragwürdiger Herkunft ist und in Anbetracht des Schutzstatus eine Ernte fraglich erscheint. Zudem bedingt die Eibe oft eine langfristige Schutzzäunung. Die Anbauversuche, die ich bislang gesehen hab, stehen auch eher unter dem Motto der biologischen Anreicherung und nicht zum Zwecke der Holzertraggenerierung. So ist der Anbau eher unter Liebhaberei als unter Forstwirtschaft zu verorten. Was ich bislang sagen kann: Als Saueneinstand in einer "Laubholzwüste" sind sie recht attraktiv und haben auch lange die entsprechnde Dichtheit bis auf den Boden, wenn Sie vom Reh oder Rotwild nicht "aufgeastet" werden.
 
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Der Markt für Eibe ist auch sehr klein, die ist nicht massensortimenttauglich. Und sie braucht die besseren Standorte, was ihre Verbreitung auch einschränkt.

:unsure::unsure::unsure:
Neee, eigentlich nicht, zumindest nicht, wenn Du im Herbst Laubholz pflanzt.

Das war mal der Regelfall, ist es aber nicht mehr:

Im Frühjahr können die Pflanzen dann loslegen und die Winterfeuchtigkeit mitnehmen.

Wenn das hier so weitergeht wie die letzten Wochen wird es hier z.B. keine nennenswerte Winterfeuchtigkeit geben.

Ich seh eher die Frühjahrspflanzung (bei uns nur Nadelholz) als die witterungsabhängigere.

Du weisst im Frühjahr aber, ob Du einen gefüllten Bodenspeicher hast oder nicht. Das ist inzwischen IMHO ein Vorteil. Ob das ein entscheidender ist, kann man nur vor Ort entscheiden, deshalb will ich das nicht als absolutum hinstellen.
 
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Bei uns laufen die Pflanzenbestellungen überwiegend über die FBGen. Unsere hier will den Pflanzenbedarf mittlerweile zum 31.7. gemeldet haben. DA weiß ich definitiv noch nicht, wie der Herbst oder der Winter wird. Huer wusst ich noch nichtmal, wie groß die Käferlöcher bis zur Pflanzung sein werden.
Einzelne Baumarten und Herkünfte sind garnicht mehr lieferbar. Wo soll das noch hinführen???
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
FBGen. Unsere hier will den Pflanzenbedarf mittlerweile zum 31.7. gemeldet haben. DA weiß ich definitiv noch nicht, wie der Herbst oder der Winter wird.

Hier ist es so ähnlich. Ich bekomme die Pflanzen geliefert, ein- zwei Wochen vorher gab es eine Warnung un dann hast du die Wahl ob die Pflanzen im Einschlag eingehen oder im Pflanzloch :mad:.

Einige Flächen war auch ok und die 1-0 Kiefern stehen noch in den feuchten oberen cm.

Aber unter ~10cm wurde es teilweise übel.

Diese Woche hat es einige mm geregnet, das wird kurzfristig etwas hinlangen, aber eigentlich bräuchten wir 2m Schnee.

Die bestellten Pflanzen fürs Frühjahr werden auch geliefert egal was noch vom Himmel fällt.

CdB
 

z/7

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Habt ihr schon mal über Bewässerung nachgedacht? Bifang? Also letzterer evtl im umgekehren Sinne?
 
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Bei uns haben einige Betriebe ab 2017 mit der Bewässerung der Kulturen begonnen.

Es wurde im Frühjahr einmal mittels Feldspritze mit Gießlanze punktuell bewässert.

Die Kosten sind schon eine Hausnummer, aber der Erfolg gibt ihnen recht!

Die Ausfälle sind deutlich zurückgegangen.
Eine Bewässerung im Sommer hat nicht mehr so eine deutliche positive Auswirkung - bei gleichen Kosten ! (Schon vorhandene Trockenschäden können von der kleinen Pflanze nicht mehr regeneriert werden.

Da wir heuer aber über 700mm Niederschlag in der Vegetationsperiode hatten wird nächstes Jahr sicher nicht bewässert. Die Böden sind gesättigt, egal wie der Winter wird.
 
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Wurzelgelschutztauchung praktizieren wir hier seit einigen Jahren. Nicht die dünne Brühe von der Baumschule, sondern mit dem selbst angerührten dicken Schleim. Ist zwar eklig, funzt aber recht gut. Das Alginat gibt beständig Feuchtigkeit ab und "tankt" wieder auf, sobald es mal wieder regnet . So ist das Wasser bei durchlässigen Böden für die Pflanze länger verfügbar. Vorraussetzung: es muss mal regnen...

Das Alginat in Pillenform halte ich für grenzwertig. Wenn es da nicht in absehbarer Zeit regnet, ist die Pflanze verdorrt bevor das Zeug aufgequollen ist. Zudem muss die Pflanze erst in den Speicher rein wachsen.

@z77: was meinst Du mit Bifang? Bewässert haben wir noch nicht, auch wenn die neue Förderung das wohl vorsieht. Bei den Kulturgrößen, die bei uns anfallen, würde das auch zu sehr die ohnehin niedrig gewordenen Grundwasserpegel angreifen oder die Oberflächengewässer stark beanspruchen. Letztere sind ebenfalls arg gebeutelte Ökosysteme! Bei sowas bitte nie den Blick auf das große Ganze verlieren...
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Habt ihr schon mal über Bewässerung nachgedacht? Bifang? Also letzterer evtl im umgekehren Sinne?
Wurzelgelschutztauchung

Ich bin hier nur Dienstleister, kann Vorschläge machen, aber der Waldbesitzer trägt Kosten und Risiko. Wenn der WB sich festlegt (Vertrag) dann werde ich meine Bilanz nicht mit Geschenken verhageln.

Ich würde an Stelle der blödsinnigen Kahlschläge auch mit zwei - drei Erntezügen arbeiten. Dann entfällt die Pflicht zur wiederaufforstung in 3 Jahren und ich könnte bequem über 5 Jahre auf Naturverjüngung warten. (Kann man sich anschauen auf den Flächen des Bundesforsts nebenan.)

Zwischen den Überhältern muß ich auch nicht pflügen, streifenweise fräsen würde auch langen. Zumal dann auch Naturverjüngung unter den Kiefern kommen würde. Dann fällt auch die Pflanzung von Kiefern aus... Aber rede mal mit den Leuten... Und ja - man landet dann auch wieder bei der Jagd.


CdB
 
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Mal was ganz anderes: Wir haben im Revier eine WTa-Fläche, mit Einzelschutz begründet. Nebenan gemischte Naturverjüng aus Fichtel und Kiefer sowie Dgl. ohne irgendeinen Schutz dazuzgepflanzt. Die WTa steht jetzt schon seit ich denke 10 oder mehr Jahre frei ohne Schirm und wächst wieder Donner. Diese hier stand solitär und hatte keinerlei Konkurrenz. Standraum für die kommenden Jahre, aber so ein Depp von der Stadt brauchte einen Christbaum obwohl daneben noch andere standen die sowiewo mal raus sollten (Kommunalwald).
Was auffällt ist die Gelbfärbung von vielen Tannen. Sie haben aber trotzdem einen sehr guten Zuwachs. Auch die Fichten sehen nicht sehr gut aus. Komisch ist es, dass zwischen den gelben Fichten und Tannen einzelner oder kleine Gruppen sattgrün sind. Hatte Fotos gemacht und finde sie nicht. Die Kiefern und Dgl. sehen gut aus.
Wie ist dieser krasse Unterschied zu erkären? Oft sieht es nach einem Meter schon anders aus.
IMG_8911.jpgIMG_8912.jpg
 
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Wir haben in diesem Herbst einen Versuch mit Hydrogel gestartet. Das Pflanzverfahren muss angepasst werden, ob der Hohlspaten dann noch geeignet ist oder ob man lieber mit dem Bohrer arbeitet, müssen wir ausprobieren. Beim Bohren muss man Sorge tragen, dass man sich, v.a. bei tonigen Böden, keinen "Topf" bohrt. Zu viel Vorbohren geht auch nicht, sonst fällt der Rand wieder ins Loch. Getestet wurde mit be grow, ist kein Alginat, sondern ein Acrylat. Für die Frühjahrspflanzung soll auch noch getaucht werden in der Pflanzschule. Dann schauen wir mal, was die Bachelorarbeit hinsichtlich Kosten und Nachbesserungsprozent ergibt. Bei einem nassen Frühjahr wird man keinen Effekt im ersten Jahr sehen.
Das Hydrogel soll auch das Kapillarwasser erschließen und ionenaustauschend wirken, AL weg von der Wurzel, K/Mg hin zur Wurzel.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Stell mal noch Bilder ein wenn du sie findest. Normal würde ich bei Gelbfärbung der Nadeln (von der Spitze her) auf Magnesiummangel tippen.

CdB
 

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