Vorsicht vor dem HessenForst

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Also, mal so an Alle, die mehr oder weniger fordern, dass der Revierbeamte auch für die "Ausbildung" der PB-Inhaber zuständig ist:
wie viele von Euch haben regelmässig JJ in die Praxis eingeführt? Was habt Ihr erlebt?
Ich habe einige viel versprechende in die Praxis eingewiesen und dabei so ziemlich alles erlebt: Kurioses, Lustiges und Saudämliches. Vom Zappelphilipp mit Tablet, über Menschen die mit der großen Lockergarnitur auftauchen und diese auch ausprobieren, Menschen denen es nur darum ging Ihrem schlecht ausgebildeten Hund Freigang zu verschaffen und Menschen die weder die Himmelsrichtungen kennen, noch den Wind beachten, Menschen die Tagelang nacheinander immer auf dem gleichen Sitz hocken wollen und und. Mir fällt auf, dass viele JJ als erstes nach einem Begehungsschein fragen und das ist die falsche Herangehensweise seitens der Neujagdscheininhaber. Weniger fordern, ein wenig mehr zurück nehmen und sich nicht um einen PB bewerben, ohne überhaupt zu Wissen was das heißt:)

es sollte ja wohl noch ein Verhalten zwischen den beiden Extremen ("Ausbildung" durch den RL vs. nur Benennung der minimalen Rahmenbedingungen) geben...
 
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Es ist recht amüsant zu lesen, was bei den Forsten so alles schief läuft, wenn es um die Einführung und Einbindung von Jungjägern in's jagdliche Geschehen geht.
Als ich nach einem Frust vollem Jahr in einem Pachtrevier um einen Pirschbezirk beim Staat eingegeben und auch bekommen hab, war in diesem Revier gar kein Förster, der mich als Jungjäger an die Hand hätte nehmen können. Was macht man, jagdlich unerfahren und dumm, wenn man trotzdem Erfolg haben will (zugegeben, der Erfolgsdruck war damals nicht sehr hoch - in sechs Wochen Jagdzeit [15.09. - 30.10.] sollte ich drei Rehe erlegen).
Alles was es zu lesen gab über Rehwild und die Jagd auf daselbe hab ich verschlungen (leider war sehr wenig über Waldjagd dabei). Trotzdem waren die drei Rehe nach drei Wochen in der "Kühlung".
Mit dem dann eingesetzten jungen Förster - er kam frisch von der FH, verstand ich mich sehr gut und wir machten unsere Erfahrungen gemeinsam. Mein Pirschbezirk wurde vergrößert und die Abschußerwartung nach oben geschraubt. Aus sechs Wochen "Jagdzeit" wurden zwei Monate und 10 Rehe sollten ich erlegen. Nachdem der Abschuß insgesamt im Revier (900 ha) recht zurück lag, wurde mir verlängert und am Ende hab ich alleine 30 Rehe in die "Kühlung" gebracht.
In diesem Revier und mit dem Förster hab ich insgesamt 33 Jahre "staatlich" gejagt. 2008 ist dann noch ein PB im Rotwildgebiet dazu gekommen (68 ha). Auf dieser Fläche wurden jedes Jahr ca. 30% des Gesamtabschusses von uns (Rotwild machten wir nur zu Zweit) getätigt.
Jetzt, nach meiner Verlagerung des Lebensraumes hab ich wieder einen PB beim hier zuständigen Forstbetrieb. Obwohl es hier ja kaum mehr Rehe geben soll - Luchs läßt grüssen, hab ich das Abschusssoll noch jedes Jahr deutlich übererfüllt.
Ach ja, Förster hat mir in den ganzen Jahren keiner irgendwie dreingeredet - eher andersrum.
 
G

Gelöschtes Mitglied 8583

Guest
So läuft das idalerweise, damit alle zufrieden sind.
 

Westwood

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Die Erwartungshaltung des ein oder anderen gegenüber dem Forst kann ich nicht so recht nachvollziehen, die Pirschbezirke werden ja sicherlich nicht aus dem Grund vergeben weil die RL Zeit Zuviel haben und sich nebenher noch um die jagdliche Grundausbildung von Jägern kümmern möchten. Das gehört sicherlich auch nicht im Ansatz zum Aufgabengebiet der Herrschaften....
Davon ganz abgesehen verhält es sich wie bei den privaten auch, es gibt gute, es gibt durchschnittliche und es gibt nicht so gute, der Faktor Mensch ist wie so oft in unserer Passion entscheidend.
Auch in der privaten Jägerschaft gibt es in der Regel nur einen geringen Anteil der sich wirklich mit Herzblut für die Ausbildung einsetzt, auch hier im Forum sind es immer wieder die gleichen die in der Thematik unterwegs sind, deswegen würden viele vielleicht gut daran tun die Nase nicht allzu hoch zu tragen sondern mal im eigenen Umfeld zu schauen was dort so getrieben wird.

Ich kann nur über meine eigenen Erfahrungen sprechen, der frühere FOA des ansässigen Amtes war sehr engagiert in der örtlichen Jägerschaft, hat Jahr für Jahr Angebote für die Jungjäger der KJS gemacht welche von Waldbegehungen zur Prüfungsvorbereitung, Treibereinsätzen, Aufbrech Übungen bis hin zur Einladung zur ersten DJ gingen. Inzwischen ist der Mann in Pension und der Nachfolger handhabt vieles anders bzw. macht diese Angebote nicht mehr, Vorwurf kann man ihm dafür in meinen Augen nicht machen, er hat andere Interessen und eine anders gelagerte Passion und das ist in Ordnung so.
Bei ein paar wenigen Forstämtern werde ich Jahr für Jahr auf DJ eingeladen, ich geh gerne hin da es in der Regel immer gute Tage sind die sauber und strukturiert geplant sind und sauber gejagt wird, auch auf das böse Rehwild. Ich hab aber auch negative Erfahrungen gemacht... Das passiert aber halt nun mal, wer ehrlich zu sich ist und viel rumkommt wird aber auch feststellen das dies in Privaten Pachtrevieren nichts anderes ist.

Betrachtet vielleicht ein wenig mehr die einzelnen Fälle und Umstände und seid ein wenig offener dafür jemanden nicht einen Stempel aufzudrücken weil er beim Forst Jagd/arbeitet oder halt nicht. Es gibt auf beiden Seiten Vollidioten und wirklich feine Menschen die am Ende des Tages sehr viel mehr miteinander gemein haben als viele andere Bevölkerungsgruppen.
Es heißt ja auch nicht das man die Vorgänge in ein paar wenigen Ämtern nicht verurteilen kann, selbst möchte man aber ja auch nicht ständig für das Handeln anderer Vorverurteilt werden beziehungsweise sich sogar noch dafür rechtfertigen.
 
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Die Erwartungshaltung des ein oder anderen gegenüber dem Forst kann ich nicht so recht nachvollziehen, die Pirschbezirke werden ja sicherlich nicht aus dem Grund vergeben weil die RL Zeit Zuviel haben und sich nebenher noch um die jagdliche Grundausbildung von Jägern kümmern

Deswegen verstehe ich nicht warum man dafür bezahlt?
Du nimmst die hoheitliche Aufgabe des Staates wahr und bezahlst auch noch?
Bescheuert.
 

Westwood

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Deswegen verstehe ich nicht warum man dafür bezahlt?
Du nimmst die hoheitliche Aufgabe des Staates wahr und bezahlst auch noch?
Bescheuert.

Wo ist der Unterschied zur Pacht?!
Ich nehm die Aufgaben eines Landbesitzer`s wahr, zahl ihm seine Schäden und zahl obendrauf auch noch Pacht dafür.... Ist kein Unterschied.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Deswegen verstehe ich nicht warum man dafür bezahlt?
Du nimmst die hoheitliche Aufgabe des Staates wahr und bezahlst auch noch?
Bescheuert.

Jagst Du kostenfrei? Jeder hat eine andere Auffassung von der idealen Jagd. Wer nicht so engagiert ist, aber eine regelmässige Möglichkeit zum Ansitzen sucht, für den kann ein PB, zu fairen Bedingungen, eine gute Möglichkeit sein.
Kein Wildschadenersatz, keine aufwendigen Revierarbeiten, kein Vermarktungsdruck bei der Strecke und das oft, vor der Haustür.
 
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Letzteres wohl eher nicht so passend, aber die km machen es nicht, mehr die Zeit von der Haustüre zum PB, wie zur Jagd generell.
Von Fürth zum Nbg-Reichswald 1 Std. für 20 km
zum PB im Steigerwald 1/2 Std. für 45km
 

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