Verstösst der Staatsforst gegen §3 Grundgesetz?

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Sylvaner schrieb:
Und ob der Landesrechnungshof das mit "Jagdneid" abtut? Deppen schon.
Dem Landesrechungshof würde man mit Fug und Recht entgegenhalten, dass vordringliches Ziel eine effiziente Forstbewirtschaftung unter Einhaltung behördlich vorgegebener Abschusspläne ist.

NICHT Jan und Fran meistbietend einen Sitzplatz im Wald zu verhökern.

:wink:
 
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oh ihr pösen puben, was tretet ihr denn hier wieder los :D

so was fragt man doch nicht, wurde doch schon immer so gemacht, also was soll dann daran falsch sein :wink:
 
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frodo schrieb:
Dem Landesrechungshof würde man mit Fug und Recht entgegenhalten, dass vordringliches Ziel eine effiziente Forstbewirtschaftung unter Einhaltung behördlich vorgegebener Abschusspläne ist.

Und das soll nicht mehr möglich sein, nur weil die Teilnehmer von Gesellschaftsjagden Geld bezahlen??? :roll:

Solange sich genügend zahlende Schützen finden, sehe zumindest ich keinerlei Gefährdung der forstlichen Ziele.
 

Aki

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Der Dude hat vollkommen Recht und ich denke nicht, das es etwas mit Jagdneid zu tun hat.
Ich habe bei mir in der Nähe eine ähnliche Situation, gegen die ich seit Jahren wettere. Hierbei handelt es sich um eine "Körperschaft des Öffentlichen Rechts" (den Namen lasse ich mal weg) mit sehr viel forstwirtschaftlichem Besitz. Bejagt werden dürfen diese Reviere nur von Mitarbeitern, das war die Antwort als ich mich dort um eine Jagdgelegenheit bemühte. Ich wollte zahlen, nicht das hier ein falscher Eindruck entsteht, und nicht für lau jagen.
Und jetzt wie es wirklich ist: Der dort beschäftigte Jagdaufseher hat mittlerweile seine beiden Söhne sowie deren Freundinnen dort jagdlich untergebracht, alles für lau. Erhaltung des Revieres, Wildschaden, jagdliche Einrichtungen all das zahle ich als Steuerzahler mit. Bei dem Gedanken daran könnte ich platzen vor Wut. Vetternwirtschaft ohne Ende.
 
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Servus,

Dr.Matthias schrieb:
Das ist keine Vetternwirtschaft.
Wie würdest Du es dann bezeichnen?
Jede untere FB lädt selbst ein und zwar diejenigen Schützen, Hundeführer und Treiber mit denen sie glaubt, optimal jagen zu können.
Glauben ist ne subjektive Geschichte! Das überzeugt mich nicht!
So wie es jeder vernünftige Revierinhaber/Pächter auch tun würde.
Die FB ist aber kein "Normaler" "vernünftiger" Revierinhaber/Pächter!
Die 10.- oder 15.- €, die jeder zahlt, sind kein Standgeld, sondern für die Hundeversicherung und die Treiberverköstigung.

Interessanterweise liegt das Schuss/Stück-Verhältnis gerade auf den Forstamtsjagden mit praktisch ausschließlich interner Beteiligung sehr nahe bei 1/1. Das sagt ja wohl alles.
Woher weißt Du das? Gibts da offizielle Zahlen?

doc

Mir ist schon klar, daß die FB gute und sichere Schützen haben möchte. Es gäbe aber auch Möglichkeiten potentielle Teilnehmer auf ihre "Schießkünste" hin zu überprüfen. Kenne FB die von ihren Teilnehmern einen Schießnachweis verlangen. Das ist keine Garantie für einen guten Schützen, aber eine gute Grundlage.
Ich bin für "Gleiches Recht für Alle"! Das Bedeutet, daß die Auswahl der Teilnehmer nach objektiven Parametern stattfinden sollte.
Bei Vetternwirtschaft, bzw. so Amigomist klettert mein Blutdruck in ungesunde Bereiche.

Grüße

SchwabenSchorsch
 
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Nicht unbedingt bei diesem Thema, aber bei der Art und Weise, wie darüber diskutiert wird, kriege ich langsam einen dicken Hals-

Da erblöden sich einige Jäger doch tatsächlich, für ihre aktive Mithilfe bei der Reduzierung der Schwarzwildschäden Geld zu bieten- anstatt die Hand dafür aufzuhalten, was eigentlich logisch wäre.

Bei manchem vernebelt die Jagdgeilheit offensichtlich den Verstand- wer schon an einem Wochenende an zwei Drückjagden teilnehmen MUSS und immer noch nicht genug hat und darüber hinaus auch noch vom Forst eigeladen werden will (gegen Bezahlung auch noch...)

- den werde ich nie verstehen.

So lange die Jäger bereit sind, fürs Töten Geld hinzulegen, so lange glaubt uns keiner den ganzen Schmus von der Jagd als angewandtem Naturschutz....

just my 2 cents

idS Daniel
 
A

anonym

Guest
Klosterwald schrieb:
Nicht unbedingt bei diesem Thema, aber bei der Art und Weise, wie darüber diskutiert wird, kriege ich langsam einen dicken Hals-

Da erblöden sich einige Jäger doch tatsächlich, für ihre aktive Mithilfe bei der Reduzierung der Schwarzwildschäden Geld zu bieten - anstatt die Hand dafür aufzuhalten, was eigentlich logisch wäre.

Stimmt natürlich auch wieder.

Carcano
 
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- und noch ein ganz wichtiger Aspekt:

ein eingespieltes Team (weil seit zwanzig Jahren immer die gleiche Jagd...) von Schützen und Treibern erzielt meiner Meinung nach ein höheres Strecken-Ergebnis als ein zusammengekaufter Haufen von Sonntags- Gelegenheits- Verlegenheits- und sonstigen Jäegern.

Zehn oder zwanzig Sauen mehr auf der Strecke bringen letztlich mehr ein als die Standgelder jagdlich ambitionierter Besserverdiener.

idS Daniel
 
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20 Sauen je 50 kg je 5 Euro per kilo größerr/gleich Standgeld jagdl. ambitionierter Besserverdiener?
müßen wenig Schützen sein... mit viel Strecke...oder teuer Fleisch

bei einer Behörde gilt ebenso Wirtschaften ist der Umgang mit begrenzten Mitteln. Es gibt offenbar einen Markt und der hat abgeschöpft zu werden. Wer sich bezahlen lassen will soll das tun, wenn er entsprechende Jagden findet. Es gilt Angebot und Nachfrage.

ob "Bezahljäger" die schlechteren Schützen als Freunde und/oder Enddarmkriecher des Einladenden?
 
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Sylvaner schrieb:
...als Freunde und/oder Enddarmkriecher des Einladenden?

Bei Euch mag das so zugehen-

in diesem Thread geht es aber wohl um die Landesforstverwaltung Baden Württemberg.

Und ich versichere Dir hoch und heilig, dass das Kriechen in gewisse Körperöffnungen absolut nicht erforderlich ist, um zu den genannten Drückjagden geladen zu werden. Sauberes Beherrschen des jagdlichen Handwerks genügt vollkommen.
Sicherlich gibt es mehr Interessenten als Drückjagdstände- aber wenn man sich eine Einladung kaufen könnte, würde nicht unbedingt der beste Mann auf dem Hochsitz sein, sondern der, der es sich leisten kann. Das muss sich gegenseitig nicht ausschliessen- es würde nur dem Organisator und Jagdleiter die Möglichkeit nehmen, seine Schützen nach Qualifikation auszusuchen. Nicht umsonst werden die Stände bei diesen Jagden nicht ausgelost, sondern den Schützen werden ihre Stände zugewiesen. Wer mit dem zugewiesenen Stand nicht einverstanden ist, darf sich gerne in die Treiberwehr einreihen. Wenn aber ein soclher Aspirant die Einzahlquittung in der Hand hält, wird der Jagdleiter zum Dienstleister am zahlenden Jägervolk - und das kann einer erfolgreichen Jagd nicht förderlich sein.

Und zum Rechenbeispiel Standgebühren / Wildbreterlös:

Schlechtestes Ergebnis bisher: 38 Sauen an einem Jagdtag. Bestes Ergebnis: 102 Sauen an einem Jagdtag. Die Anzahl der erlegten Rehe habe ich vergessen, aber meist doppelt so viele wie Sauen.
Bei etwa 60 angestellten Schützen ist die Schießfertiglkeit derselben nach dem Wetter der maßgebliche Faktor. Das Wetter kann der Jagdleiter nicht beeinflussen, die Auswahl der Schützen schon.

idS Daniel
 
A

anonym

Guest
Klosterwald schrieb:
Bei manchem vernebelt die Jagdgeilheit offensichtlich den Verstand- wer schon an einem Wochenende an zwei Drückjagden teilnehmen MUSS und immer noch nicht genug hat und darüber hinaus auch noch vom Forst eigeladen werden will (gegen Bezahlung auch noch...)

- den werde ich nie verstehen.

Daniel

Vielleicht würdest Du es verstehen, wenn Du mal richtig lesen würdest. :roll:
Aber extra nochmals für Daniel:
1.
Ich bin dieses Jahr Drückjagdtechnisch so gut wie ausgebucht, zu der Zeit wo die Drückjagden dort sind, bin ich bereits woanders eingeladen.

2.
Ich vermute bzw.wurde dies mir gerüchteweise bestätigt, dass staatliche Drückjagden mit Rotwild an reiche "Kumpels" für 15 Euro (!) der Stand weggehen und dass Otto Normaljäger keine Chance hat, daran teilzunehmen, da man gerne unter sich bleiben will.
Wenn sich dieser Verdacht bestätigt, dann ist das für mich staatlicher Filz und das auf Kosten unser aller Steuergeldern.

Also:

A:
Entweder für alle gleiche Chancen (Losverfahren)

oder

B:
Wenn der Staat so dringend auf Kohle angewiesen ist, dann sollen die Interessenten auch dementsprechend dafür zahlen.

Wobei mir Möglichkeit A natürlich am liebsten wäre. :D
 
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@ Klosterwald: die gegebenheiten des Rechenbeispiels kommen doch von Dir! 10 bis 20 Sauen, siehe Dein obiges Schreiben! (hätt jetzt schier Dollak geschrieben)

Du stimmst meinem Standpunkt zu, daß Bezahljäger nicht die schlechteren Schützen sein müßen.
Ebenso in einem Deiner obigen Beiträge faselst Du von einem eingespielten Team, (das auch seit zwanzig Jahren schon Dinge falsch machen kann.) Da stört natürlich frischer Wind.

Weißt was? Ließ einfach Deine Beiträge nochmal durch.
 
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Klosterwald schrieb:
Zehn oder zwanzig Sauen mehr auf der Strecke bringen letztlich mehr ein als die Standgelder jagdlich ambitionierter Besserverdiener.

idS Daniel

Das halte ich für eine Legende. Ich kenne Entenjagden, wo bei den Bezahljagden unter gleichen Bedingungen etwa das 5fache erlegt wird als bei der einmal im Jahr stattfindenden Jagd für die Nachbarschaftsgäste. Beim Kugelschiessen mag es nicht ganz so krass aussehn, aber das Argument der schlecht schiessenden Geldsäcke im Gegensatz zu den erfahrenen örtlichen Jäger ist für mich nicht stichhaltig.
 
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Der Dude schrieb:
Folgendes:
In Ba-Wü gibt es ein sehr gutes Staatforstrevier wo jährlich sehr ergiebige Drückjagden veranstaltet werden.
Nun weiss ich selber dass man dort nicht unterkommt, da dort nur oberen 100 jagen.
Testweise habe in der Forstverwaltung angerufen nur um mir anzuhören wie man sich dort rauswindet. :wink:
Folgende Auskunft wurde mir gegeben:
Wir haben seit Jahren unsere gleiche Drückjagdmannschaft und wir brauchen niemanden mehr.

Nun habe ich von anderer Seite (gerüchteweise) erfahren, dass die Stände dort an "Kumpels" für 15 Euro Treibergeld abgegeben werden. :evil:

Und das kann meiner Meinung nach nicht sein. :evil:

Dieses Revier wird auch mit meinen Steuergeldern finanziert, also möchte ich die gleichen Rechte haben.
Ich hätte kein Problem wenn die Stände:
1. An die meistbietenden versteigert werden
oder
2. Wenn es per Losverfahren entschieden wird.

Wie seht ihr die Sache :?:
Kennt einer von Euch die klare Regelung wie das in Ba-Wü von der Forstseite aus geregelt werden muss (Vorschriften) :?:
Wie kann ich erfahren für wieviel Geld diese Stände wirklich weggehen und nach welchen Modalitäten diese vergeben werden (Stichwort Transparent):?:

Bedanke dich für die Vernunft der Forstämter, für ihre zukunftsträchtige und nachhaltige Praxis. Ist auf dauer steuersparender, als die HR- oder RLP-Methode. Oder für Dich zum besseren Verständnis: BW macht die Sparkassenmethode - andere setzen auf Lehmann.

Und die Mindesteinlage ist nun mal: Entweder ein gescheiter Hund oder etwas Wald unter forstlicher Verwaltung plus für beides ein Satz Leumundszeugen für die Ersteinladung. Und die zahl der möglichen Leumundszeugen dürften sich mit Deinem Thread gerade marginalisiert haben .... :roll: :roll: :roll:
 

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