<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von hubbert:
Im übrigen ist der Mut der Hunde, und damit vielleicht auch die Verletzungsgefahr am größten, wenn er den Hundeführer in der Nähe weiß.
Im übrigen ist es egal, ob solojagend, oder nicht: Jeder Hund sollte eine kranke Sau mindestens stellen. Beischlagen erwünscht, das ist bei krankem Wild übrigens nochmal was anderes, als bei gesundem, Stichwort Spurlaut. Dabei kommt es auch zu Verletzungen, das kann man nicht verhindern.
Bei den Jagden unserer Stöberhundgruppe, und ich jage nicht bei den Nordhessen (die zu dem Punkt Abfangen von von solojagenden Hunden gestellten/gehaltenen Sauen noch deutlich mehr sagen können, als ich), konnte immer schnell reagiert werden, wenn Hunde krankes Wild gestellt hatten. Die Hundeführer sitzen nämlich immer dort, wo es brennt und sind sofort zur Stelle.
Tu mir bitte einen Gefallen: Fang nicht schon wieder die Diskussion an, ob vom-Stand-schnallen, oder Durchgehen besser ist. Darum gehts hier nicht, und das hatten wir schon 1000 Mal. Ich kenne Deine Überzeugung, Du kennst meine, und dabei sollten wir es belassen.
Hier gehts darum, was Standschützen wissen sollten, wenn sie auf der Drückjagd Kontakt mit Hunden haben.
<HR></BLOCKQUOTE>
ich bin genau beim Thema.
Wenn es hier um Empfehlungen für Standschützen auf der Bewegungsjagd geht, kann man einiges nicht so stehen lassen.
Bei einer akuten Gefährdungslage für den Hund durch Verkehr oder bei Verletzungen gelten sicher Ausnahmen. Es kann aber nicht die Regel sein, dass führerlose Hunde reihenweise eingesammelt, am besten noch gefüttert und per "Taxi" heim zu Muttern gefahren werden. Die Hunde sollten in der Lage sein und willens die Führerbindung zu halten, ist das nicht der Fall stimmt etwas im System der Jagdart nicht.
Ein Einsammeln von Hunden fördert eher das führerlose Jagen.
Hunde, die auf der Jagd von Fremden gefüttert werden, wie sich in einem anderen Thread hier auch schon mal jemand rühmte - könnten sich auch angewöhnen die Stände abzuklappern und Hunde, die von übereifrigen gutmeinenden Waidgenossen angeleint und sogar warm verpackt werden, sind für die Jagd erstmal gestorben und können gar nicht mehr zum Führer zurückkommen.
(ich hatte mal das Erlebnis, dass sich bei mir eine Teckeline `ne Zeit am Stand herumdrückte, sogat zu mir kam und mich anstupste, ich habe sie nicht gefüttert und nach einer Zeit trollte sie sich wieder. Am Ende der Jagd war sie wieder beim HF.)
Ich hatte es ja schon selbst angesprochen, wenn kreuz und quer HFs sitzen, die eingereifen können, ist das quasi ein stationärer Durchgeher. Man sollte hier aber auch ganz klar sagen, was das konkret bedeutet; nämlich das organisierte "Wachtel etc-Banden" den Forst aufrollen und der normale Standschütze eben dieser Aufgabe i.d.R. nicht gewachsen ist. Hier also pauschal zu empfehlen, Standlaut ist anzugehen und einzugreifen, ist eine echte Gefährdung der Hunde!
Ferner kann auch der ansitzende HF nur zur Hilfe kommen, wenn die Hunde überhaupt inerhalb des abgestellten Gebietes jagen. Sind sie über Berg und Tal gibt es auch keinen Standschützen mehr, der eingreift. Natürlich besteht diese Möglichkeit auch bei Hunden der Durchgehschützen, haben diese aber eine enge Führerbindung ist eben die Gefahr des Jagens jenseits von Gut&Böse deutlich geringer.
Es würde moch auch interessieren, wie viele Jäger überhaupt in der Lage sind, mit der blanken Waffe an eine Sau zu gehen - erst recht an ein "Grobes Schwein". Jedenfalls weiß ich, dass schon Keilerchen unter 50 kg (aufgebrochen) ganz böse wirbeln können und auch, dass schon ein stärkerer Frischling von ca. 20 kg manche überfordert. Deshalb plädiere ich u.a. auch für den Einsatz von zuverlässig haltenden Hunden - aber das ist hier nicht unsere Diskussion.
Wenn die eine Jagdart fördert, dass Hunde den Führerbezug verlieren, die andere dies aber weniger begünstigt, dann ist es sinnvoll über diese Jagdarten in diesem Zusammenhang zu sprechen. Es ist nicht sinnvoll Empfehlungen zu geben, die teilweise kotraproduktiv sind und letztlich das Grundproblem auch nicht beseitigen können.
Im übrigen bin ich nicht deiner Meinung @hubbert, dass wir dieses Thema bereits genügend diskutiert hätten. Wir haben sicher genügend Gift verspritzt
aber die Philosophie des Solojägers bleibt mir bis dato verschlossen. Vielmehr ist es doch so, wie du auch zu gut von deinem eignen Hund weiß, dass es in der Natur des Hundes liegt gemeinsam zu jagen. Das heißt nicht, dass Hunde nicht ausschwärmen können und allein suchen, aber letztlich gejagt etc wird in der Meute. Ähnliches gilt für die Hund-Mensch-Beziehung.
Der "Mut" der Hunde kann am größten sein im Beisein des HF, das läge in der Natur der Sache, anderenfalls stimmt etwas zwischen HF und Hund nicht, dennoch muss dies nicht bedeuten, dass dann gerade der Hund mit HF am gefähresten ist. - Aber entweder die Solojäger haben auch ohne HF genug Mut um einer starken Sau ausreichend Feuer zu machen und krankes Wild zu stellen, oder es läuft halt nur die halbe Jagd, die zudem noch TSCH-G widrig wäre, ab. Dann ist aber letztlich der Hund mit menschlicher Unterstützung im Vorteil, und für das kranke Wild ist es auch besser.
Für unsere Diskussion zur Empfehlung für Standschützen kann es deshalb noch lange nicht heißen: "rein in den Busch", sondern die Konzeption der Jagd ist hier diskutabel.
Als einen echten Knaller empfinde ich den Hinweis, fremde Hunde mal einfach so am Wild abzunehmen. Da gibt es sicher einige der saujagenden Hunde, die das eher unlustig fänden.
Fazit:
-Fremde Hunde sind auf der Jagd nur in wenigen Ausnahmen anzuleinen und mitzunehmen.
-Ein Füttern von fremden Hunden, herzen etc sollte unterbleiben. Das letzte Brot etc kann höchstens als Lockmittel in den wenigen Ausnahmen eingestzt werden. HF sind dann möglichst zeitnah zu verständigen.
-Hunde gehören zu ihren Führern. Führer zu ihren Hunden. Das liegt in der Natur der Sache und verringert Probleme, die durch andere Verfahrensweisen dagegen begünstigt werden.
-An von Hunden gestelltes Wild gehören erfahrene HF und nicht klapprige, unerfahrene und/ oder nichthundeführende Standschützen.
P.S. Mir haben sie auch schon eine Sau am Hund erschossen und ein anderes mal wollte so ein Wahnsinniger auf einen Frischling falkern, der von Terriern gedeckt war.
WMH
[ 17. Februar 2007: Beitrag editiert von: boarhuntingdogs ]