Sir Henry schrieb:
grosso schrieb:
[quote="Sir Henry":16azhdlp]...
Habe in meiner JJ-Zeit im Nürnbnerger Reichswald auf Sauen gejagt. Das Equipment war Welten von den heutigen Möglichkeiten entfernt.
Die Optiken waren Zeiss-Zielvier A1, ein namenloses 4x32 A5 und zuletzt ein 6x42 Diatal A1. Es wurde nur geschossen, wenn es passte.
Das ist nunüber 40 Jahre her und man fragt sich heute, wie man damals jagen konnte, wenn es heute schon wieder nicht mehr geht.
Was soll uns das denn nun sagen? Vor 300 Jahren haben die Menschen mit der Armbrust, dem Bogen oder dem Spieß gejagt. Und nu' ...? Da muss man sich doch mit seinem Zielvier fragen, wie das denn wohl überhaupt gehen konnte. Wenn die Fortschrittsverweigerer in der Vergangenheit die Oberhand behalten hätten, dann würden wir noch immer mit dem Faustkeil auf die Schweine hüpfen.
Grosso
Wie ich schon schrieb, man sucht sich irgendwas raus, an dem sich rummeckern läst. Aber dan sei die Frage gestellt:
Sag an oh mächtiger Nimrod namens grosso, wiviele grimmige Eber hat er schon gefällt mit dem Feuerrohre dem großkalibrigen
in der vom bleichen Monde nur schwach erhellten Flur, dem armen Landman die Ernte zu schützen ??????
Mir scheint dass da bei den Foristen einige Unterschiede in der jagdlichen Praxis bestehen.
Die in "echt" viel Schwarzwild erlegen, sind offensichtlich nicht hier im Forum unterwegs.[/quote:16azhdlp]
:mrgreen:
@ Sir Henry,
erleuchte mich und sei so freundlich mir zu erklären, was meine persönliche Sauenstrecke mit unserer Diskussion zu tun hat und ob meine bisherige Argumentation dir zu deiner Frage Anlass gegeben hat.
Ich habe mich etwas früher in diesem Trööt gemüht, deutlich zu machen, dass es eines Bekenntnisses bedürfe:
1. Es gibt ein existentes Schwarzwildproblem und wir sind - zwangsweise - Erfüllungsgehilfe der Landwirte. Soweit in diesem Kontext der Schuss im Dunklen (auch bei Mond) notwendig sein sollte, dann bedarf es der bestmöglichen technischen Lösung, diesen Schuss unmittelbar tödlich zu gestalten. Die Argumentation 'geht auch irgendwie so' halte ich dann weder für waidgerecht, noch für zielführend.
2. Es gibt ein existentes Schwarzwildproblem und wir sind NICHT Erfüllungsgehilfe der Landwirte. In diesem Falle sollte die Jägerschaft bereit sein, jegliche Wildschadenforderungen im Maiswahnsinn konsequent abzulehnen. Es gilt dann, möglicherweise, den Gesetzgeber zu überzeugen, Wildschadenregelungen für Maisplantagen wie Sonderkulturen zu behandeln. Im Rahmen der Möglichkeiten trotzdem an potenziellen Schadflächen konsequent zu jagen, ist eine andere Geschichte. Ein NZG bleibt in der Dunkelheit (auch bei Mond) trotzdem die bessere Lösung.
3. Wir haben gar kein Schwarzwildproblem. Dann können sich aber alle Beteiligten das Geschrei sparen.
Erkläre mir freundlicherweise, was meine persönliche Schwarzwildstrecke (bei Nacht) mit dieser, meiner Aussage zu tun hat und in wieweit es das Verbot von NZGs rechtfertigt?
Was mich grundsätzlich stört, ist dieses Verbots-TamTam, argumentiert, grundsätzlich, mit der charakterlosigkeit der Anderen und mit einer munteren Waidgerechtigkeitsdebatte. Diese Debatte gab es schon zu allen Zeiten im Kontext technischen Fortschritts (8x57 die Kilometerbüchse, Zieloptiken, Zieloptiken mit 'taktischen Absehen', Leuchtpunkt...) und der Befürchtung, es würde zukünftig alles totgeschossen. Ein NZG ermöglicht bei Dunkelheit (auch bei Mond) die bessere Sicht und damit den besseren Schuss, das sollte als Pro-Argument reichen.
Ich führe bei der Gamsjagd eine stark vergrößernde Zieloptik und ich kann, im Rahmen meiner Möglichkeiten und trotz intensivstem Üben, deutlich weiter gucken als ich schießen kann. Was heißt das? Die genannte Optik ermöglicht unter den üblicherweise gegebenen Rahmenbedingungen (150 Meter +) den präziseren, besseren Schuss, das reicht als Pro-Argument. Der persönliche Charakter und die Eigenverantwortung entscheiden über den Schuss und begrenzen meine Möglichkeiten, nicht die Optionen meiner Technik. Faktisch ermöglicht die genannte Optik den präziseren/ besseren Schuss als ein 10 faches oder gar 6 faches Glas unter den gleichen (genannten) Bedingungen. Erspare mir die Diskussion, dass das intensives Üben (und speziell für den Schafschießer :31: ) und die Auseinandersetzung mit der Ballistik voraussetzt.
Grosso
P.S.: Bevor ich es vergesse, Henry, den mächtigen Nimrod gibst Du hier im Allgemeinen als Protagonist des Waidgerechtigkeits-Theaters. Bedenke bitte,
allein Lebensalter schaft noch keine wirkliche Überlegenheit respektive Weisheit. Eine Fehleinschätzung/ Irrtümer können tatsächlich nur biologisch ausgerottet werden :41: Erschrecken tut mich daran eigentlich nur, dass ich auch selber alt werde.