Und wenn ich manche Disziplinen bei Verbänden wie BDS oder BDMP sehe, frage ich mich manchmal, ob man sich nicht deutlich distanzieren sollte.
Stimmt, die ganzen Disziplinen, in denen schnelles ziehen, spannen, zielen und schiessen gefordert wird, sind mehr verdeckte Combatschießübungen als Sport.
Aber warte mal...
Ziehen, spannen, zielen und schießen auf Zeit gibt es doch auch beim DJV...
Ja richtig, beim Fertigkeitsschiessen mit der Kurzwaffe.
Okay, da laufe ich nicht durch einen Parcours und muss auch nicht während der Übung das Magazin wechseln.
Dafür sagt niemand etwas, wenn ich mit der ollen BW-Moleskinhose und einer Realtreejacke auf dem Stand aufschlage.
Beim BDS ist jegliche Tarn- oder Uniformbekleidung streng verboten.
Und ich frage mich, wo z.B. bei unbedarften Zuschauern der militanten Eindruck entsteht:
Beim IPSC-Schützen mit knallbuntem Teamtrikot und silberner KW mit farbig eloxiertem Anbautteilen oder beim Flugwildjäger mit Max5-Tarnanzug und Camo-SLF...?
Und als Jäger habe ich im Gegensatz zum Sportschützen sehr reelle Chancen (z.B. als Jagdschutzberechtigter), eine Genehmigung zur Teilnahme an einem Seminar im Verteidigungsschießen zu bekommen, was sonst nur beruflichen Waffenträgern vorbehalten ist.
Wie manche Jäger sich von Sportschützen distanzieren und den "gesellschaftlichen Auftrag" wie einen Waidheiligenschein mit sich herumtragen, ist wirklich gruselig.
Umgekehrt kotzt es mich natürlich genauso an, wenn Sportschützen das Klischee vom grünen Tattergreis befördern, der auf dem Stand eine Gefahr für alle Mitschützen darstellt, um sich als die besseren Waffenbesitzer darzustellen.
Wir haben nämlich vor allem eines gemeinsam:
Wir möchten in Frieden unserem Hobby, unserer Lebenseinstellung nachgehen und planen keine Terrorakte oder sonstige kriminellen Taten mit unseren Waffen.
Das Land wird nicht sicherer, wenn alle Sportschützen mit Licht blinken, statt scharf zu schießen und alle Jäger sich nach Voranmeldung einen zentral aufbewahren Drilling zur Jagd abholen müssen.
Schießsport ist laut Statistik mit die ungefährlichste Sportart, die man ausüben kann und Jagd hat neben dem wichtigen Aspekt der nachhaltigen Gewinnung von Lebensmitteln einen großen Nutzen für die Öffentlichkeit.
Aber anstatt sich gegenseitig zu respektieren und zu helfen, pinkelt sich ein großer Teil mit Vorliebe gegenseitig ans Bein, um ja nicht als nächster dran zu sein, wenn von populistischen Seite mal wieder die Waffenrechtssau durchs Dorf getrieben wird.
Als jemand, der sowohl sportlich als auch jagdlich mit Waffen zu tun hat, müsste man vor lauter Kopfschütteln über dieses Maß an Arroganz und Inkompetenz ein Schleudertrauma bekommen.