Stöberseminar des ÖJV

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:oops: ... das ist ja wohl traurige Ignoranz !
Viele Sauen beim Drücken umlegen, wollen aber alle...
In der Tat habe ich mir schon Gedanken darüber gemacht, daß ich quasi als kostenloser Dienstleister mit meinen Hunden im Treiben gehe (ich gehe auf die 70 zu), und die halb so alten Jünglinge hocken auf den Drückjagdböcken und machen Schießsport auf bewegte Ziele. Ihre Hunde (und ich weiß, wer von denen einen Hund hat - schließlich haben die meisten bei mir ihren Hundekurs gemacht) hocken derweil im Auto "und werden für die Nachsuche bereitgehalten". Wenn wir nach jeder Drückjagd so viele Nachsuchen hätten wie Hunde im Auto hocken......
 
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In der Tat habe ich mir schon Gedanken darüber gemacht, daß ich quasi als kostenloser Dienstleister mit meinen Hunden im Treiben gehe (ich gehe auf die 70 zu), und die halb so alten Jünglinge hocken auf den Drückjagdböcken und machen Schießsport auf bewegte Ziele. Ihre Hunde (und ich weiß, wer von denen einen Hund hat - schließlich haben die meisten bei mir ihren Hundekurs gemacht) hocken derweil im Auto "und werden für die Nachsuche bereitgehalten". Wenn wir nach jeder Drückjagd so viele Nachsuchen hätten wie Hunde im Auto hocken......
Ich bin ja 10 - 15 Jahr jünger als du, aber trotzdem müssen wir uns fragen, was haben wir verkehrt gemacht, daß unsere jüngeren Mitjäger nicht aktiv mit ihren Hunden jagen gehen?
 
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Ich denke nicht, dass irgendeine Generation hier speziell etwas falsch gemacht hat. Durchgehen zählt leider vielerorts als niedere Hundearbeit, die quasi jeder dahergelaufene „Köter“ erledigen kann …

Hätte das Stöbern bereits durch fachliche Einarbeitung der Hunde wie Führer einen höheren Stellenwert, wäre dem sicherlich nicht so.

Dass eine Nachsuche von vielen Kasperl als die „Königsdisziplin“ der Hundearbeit gesehen wird, kann ich in keinster Weise nachvollziehen (wie jegliche Wertung hier). Manch einer lebt auf der Fährte nur scheinbar gerne seine „Gschaftlitis“ aus, das geht freilich in der Dickung ohne betröppelten Schützen schlecht.

Ganz persönlich finde ich das hervorragend, was der ÖJV hier zum Stöbern macht. Alleine schon, damit das Thema endlich die benötigte Wertschätzung erhält.
Ich lasse meine Hund auch nicht ohne Einarbeitung auf der roten Fährte laufen….
 
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Ich denke nicht, dass irgendeine Generation hier speziell etwas falsch gemacht hat. Durchgehen zählt leider vielerorts als niedere Hundearbeit, die quasi jeder dahergelaufene „Köter“ erledigen kann …

Hätte das Stöbern bereits durch fachliche Einarbeitung der Hunde wie Führer einen höheren Stellenwert, wäre dem sicherlich nicht so.
Hier im Parey-Verlag gibt es ein Sonderheft zur Einarbeitung des Stöberhundes, "Der Solojäger". Immerhin. Einarbeitung der Stöberhunde mache ich auch im Welpen- und Gebrauchshundekurs. Ergänzt sich eigentlich mit der Einarbeitung resp. Vorbereitung zur Spurlautprüfung, viele Verhaltensweisen von Hund und Führer sind da ähnlich oder gleich.
 
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Ich bin ja 10 - 15 Jahr jünger als du, aber trotzdem müssen wir uns fragen, was haben wir verkehrt gemacht, daß unsere jüngeren Mitjäger nicht aktiv mit ihren Hunden jagen gehen?
"Wir"?

Weiß ich nicht. Tempora mutantur. Heute sind die Videos und sozialen Medien eher die Medien, die die "Jagd" öffentlich darstellen, und da sind halt mehr junge Jäger auf Drückjagdständen in exotischen Gegenden zu sehen, die die Sauen rollieren lassen, als ein lederbehoster Silverback, der mit seinen 2 Hunden durch das Dickicht bricht und Sauen hochmacht.

Mbogo
 
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Bolli, glaub mir, Du würdest bei diesem ÖJV - Seminar auch mit Deinen DD toleriert werden, auch wenn man Dir klar sagen würde, dass Deine Hunde dafür eher suboptimal wären.

Also entweder der Lehrgang läuft stringent in Richtung einer richtigen "Stöberjagd" ab, dann wäre Bolli mit seinen Hühnerhunden schon im gedanklichen Ansatz raus und die Ausführungen des/der Referentenden widersprechen der eigenen Prüfungsordnung.

Oder das Seminar ist gedanklich "weiter" gefasst, was die "Ansprüche" an die Hunde und die "Stöberarbeit" betrifft, entspricht auch z.B. der PO des ÖJV BaWü, gibt sich damit aber gleichzeitig kynologisch derselben Beliebigkeit hin, wie jedes gleichlautende Seminar einer Jägerschaft X oder einer jagdkynologischen Gruppe Y jenseits der speziellen Zuchtvereine.

"Wasch mich, aber mach mich nicht nass!" ist halt nicht wirklich Ziel führend.
 
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"Wir"?

Weiß ich nicht. Tempora mutantur. Heute sind die Videos und sozialen Medien eher die Medien, die die "Jagd" öffentlich darstellen, und da sind halt mehr junge Jäger auf Drückjagdständen in exotischen Gegenden zu sehen, die die Sauen rollieren lassen, als ein lederbehoster Silverback, der mit seinen 2 Hunden durch das Dickicht bricht und Sauen hochmacht.

Mbogo
Nur, dass es ohne den alten Trottel, der sich mit Hunden durch die Brombeeren kämpft, nix zum "rollieren lassen" gibt...
Kumpel aus unserer Stöberhundgruppe meint, das wäre eine Folge des hohen Anteils der weiblichen Jungjäger. Kein Bock auf Brombeerverhaue oder blutigen Nahkampf mit aggresiven Sauen und ähnliches. Verglichen damit ist es doch chic, mit einem edlen Weimaraner am Bendel nach der Jagd ein wenig im Busch malerisch zugange zu sein und eventuell noch das eine oder andere Stück Wild von seinem Leiden zu erlösen - wie gesagt, nicht meine Meinung.
 
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Der Beobachtung mit den weiblichen Jägern würde ich aus meiner Wahrnehmung stark widersprechen… sind bei den Schützen die Damen höchstens bei geschätzten 2-5%, steigt gerade bei den HF die Frauenquote die letzten Jahre massiv an. Aus der Hüfte hätte ich das über die letzten Jahre mit 20-30% beziffert.
(Mag wie immer eine sehr regionale Wahrnehmung/Aufteilung sein)
 
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Vom Stand lassen sich eben einfach schönere Bilder für Insta etc. machen. Wenn man mit sauigen Klamotten und Nadeln im Gesicht leicht klamm aus der Hecke kommt passt das nicht so richtig ins Jagdfluencer Wesen.
für die Damen muss ich aber ne Lanze brechen. Da kenne ich genug die sich nicht vor Brombeeren drücken wollen. Was bei den Damen schon wieder eher das Thema ist, ist dass der Hund optisch gefallen muss.
Es werden doch eh immer weniger Hundeführer. Ein Hund braucht halt nicht wenig Zeit und Arbeit und insbesondere beim Thema Freizeitgestaltung und Urlaub schränkt man sich schon ein. Ob das dann immer in die eigene Work-Life-Balance passt muss dann jeder selbst entscheiden.
 

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