Stöberjagd nur noch mit geprüften Hunden?

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Mich würde mal interessieren, wie eure Meinungen dazu sind. Ich meine in Sachsen gilt seit dem letzten Jahr, dass nur noch geprüfte Hunde (welche Prüfung genau konnte ich auf die Schnelle nicht herausfinden) zu Stöberjagden (Drück-, Ansitzdrück, sonstige Bewegungsjagden) eingesetzt werden dürfen. Wenn ich richtig recherchiert habe, müssten meine PRT die Zuchtprüfung oder Gebrauchsprüfung erfolgreich absolvieren. Diese beiden Prüfungen sind schon sehr anspruchsvoll, insb. die Gebrauchsprüfung ist die sog. "Meisterprüfung" des PRTCD e.V..

Wir haben gestern darüber diskutiert als wir mit einigen Leuten die ersten Vorbesprechnungen für den Einsatz unserer Hunde zu den herbstlichen Gesellschaftsjagden planten. Die Spatzen pfeiffen nämlich von den Dächern, dass diese Anforderung des Landes Sachsen bald bundeseinheitlich gelten soll. Angeblich wird an einer entsprechenden Prüfungsordnung bereits gearbeitet. Diese Info stammt von einem Vorsitzenden eines großen Clubs innerhalb des JGHV.

Fakten sind:

- Viele Meuteführer setzen Hunde aus eigener Zucht ein, von denen die Meuteführer wissen, dass diese erfolgreich jagen. Oft haben diese "Eigengewächse" ,obwohl reinrassig, keine Papiere und könnten die offiziellen Prüfungen der einzelnen Verbände nicht ablegen. Damit fielen schon etliche Hunde, bzw. in der Konsequenz ganze Meuten aus dem Anforderungsrahmen.

- Die Hunde jagen in der Meute und sind mit dieser "eingejagt". Das heisst, sie sind in der Regel gerade als Team so erfolgreich, da sich sog. "Spezialisten" heraus kristallisieren. Nicht jeder Hund ist "Finder" und "Binder" zugleich, aber beide sind für die Meute und deren erfolgreichen Beitrag zur Jagd wichtig. In der Einzelprüfung bekämen sie vermutlich die Brauchbarkeit zur Stöberjagd nicht zugesprochen.

- Hat ein Meuteführer, wie oft üblich, eine große Anzahl von Hunden, womöglich auch noch von verschiedenen Rassen (Terrier, Bracken, Teckel, Wachtel, DD, ...) müsste er schon seinen Job kündigen um allen Anforderungen gerecht zu werden und alle Hunde auf die Prüfungen vorzubereiten.

- Der JAB wird sich darauf einstellen müssen, dass er für einen Hund, der im schlimmsten Fall beim Jagdeinsatz zu Tode kommt, dann eine nicht unerhebliche Summe zahlen dürfte. Wobei es natürlich ohnehin schwierig ist den "Wert" eines Hundes zu ermitteln.

- Die Erfahrung zeigt, dass gerade eingejagte Meuten, Voraussetzung ist natürlich der richtige Einsatz, den Erfolg einer Bewegungsjagd entscheidend beeinflussen können. Oft ist es für solojagende Hunde unmöglich, eine Rotte aus einer Dickung heraus zu bringen. Bei großen, bürstendichten Dickungskomplexen braucht es dazu schon eine gewisse Anzahl von Hunden. Aber auch der Einsatz der Solojager ist wichtig! Die Mischung macht es in meinen Augen.

- Verantwortungsbewußte Meuteführer werden ihre Meuten immer so zusammenstellen, dass verschiede Hunde-/ -rassen mit ihren spezifischen Eigenschaften sich gegenseitig ergänzen. Dabei achten sie darauf, dass weder fehlende noch übertriebene Schärfe den Jagderfolg mindern.

- Verantwortungsbewußte Jagdleiter werden die Hundegruppen/-führer so zusammenstellen, dass erfolgreich gejagt werden kann. Sie werden sicher Meuteführer nicht mehr einladen, die sich nicht an die "Regeln" halten.

WICHTIG: Ich möchte hier bitte keinen Streit vom Zaun brechen, welche Rasse die geeignetere ist, oder welcher Verband die schönsten Abzeichen vergibt. Mich interessiert hier insbesondere die Meinung derjenigen, die diese Jagden durchführen bzw. verantwortlich für die Durchführung sind. Was würde passieren, sollte diese Forderung durchgesetzt werden?

Mit interessiertem Gruß
 
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Im allgemeinen halte ich es für richtig, daß nur geprüfte Hunde bei der Jagd eingesetzt werden - Ausnahme Junghunde in Ausbildung. Hunde, die nur in der Meute funktionieren sind eh überflüssig. Über die diversen Gebrauchskreuzungen und ihre Führer braucht man eigentlich auch kein Wort mehr zu verlieren...
 
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Waidgeselle schrieb:
[
b]WICHTIG: Ich möchte hier bitte keinen Streit vom Zaun brechen, welche Rasse die geeignetere ist, oder welcher Verband die schönsten Abzeichen vergibt. Mich interessiert hier insbesondere die Meinung derjenigen, die diese Jagden durchführen bzw. verantwortlich für die Durchführung sind. Was würde passieren, sollte diese Forderung durchgesetzt werden?[/b]

Mit interessiertem Gruß

Wenn du dir die bisherigen Fred`s durchliest wirst du dieses Thema wie einen roten Faden vorfinden. Ich glaube dir übrigens nicht, das du nicht zündeln wolltest. :wink: Jetzt war es gut 1 Woche recht sachlich in den Hunde-Freds. Ich befürchte, wenn sich die ewig verdächtigen hier einschalten ist dies ein "Rote-Karten-Fred". Viel Spaß. 8) :wink:
 
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PatrickM schrieb:
Im allgemeinen halte ich es für richtig, daß nur geprüfte Hunde bei der Jagd eingesetzt werden - Ausnahme Junghunde in Ausbildung. Hunde, die nur in der Meute funktionieren sind eh überflüssig. Über die diversen Gebrauchskreuzungen und ihre Führer braucht man eigentlich auch kein Wort mehr zu verlieren...

Dito!
 
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solo schrieb:
PatrickM schrieb:
Im allgemeinen halte ich es für richtig, daß nur geprüfte Hunde bei der Jagd eingesetzt werden - Ausnahme Junghunde in Ausbildung. Hunde, die nur in der Meute funktionieren sind eh überflüssig. Über die diversen Gebrauchskreuzungen und ihre Führer braucht man eigentlich auch kein Wort mehr zu verlieren...

Dito!

Richtig, dem ist nichts mehr hinzuzufügen..
 
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Gute Sache!
Solange die Prüfungen allen Rassen und auch Mischlingen offen stehen und Veranstalter und Prüfer die Länder durch die jeweils zuständige UJB sind, von mir nur Zustimmung dazu. Wichtig natürlich, daß auch ausreichend Prüfungen angeboten werden.

Als Prüfer könnte ich mir im besonderen Förster vorstellen (eventuelle zusätzliche Schulungen sollten kein Problem sein). Die sind nicht zwangsläufig Verbandsblind und müßen in ihrer Funktion als Jagdleiter schon von Haus aus die erforderlichen Kompetenzen mit bringen. (Es geht ja nicht um Aussagen über die Zuchttauglichkeit!)

Prüfungen unter Auschluß von bestimmten Rassen / Mischlingen durch den JGHV oder gar die Rassezuchtverein sind für mich jedoch absolut inakzeptabel. Da hier die Prüfung im Sinne der Vereine oder des Verbandes mißbraucht werden würde.

Gäbe es eine solche bundesweit einheitliche Prüfung, dann würden auch die ewig Verdächtigen (Zitat Solo) nicht immer mit ihren von Vorurteilen geprägten Argumenten kommen und viele Diskussionen hätten dann ein Ende.

Ich bin dafür! :wink:
 
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Also ich finde das nicht für so gut. Meine Terrier haben auch Zuchtprüfung und gehen aber auch auf Schweiß. Warum soll ich einen Terrier mit der GP quälen und mit im Apportieren, wenn er nachher hauptsächlich auf Drückjagden und zum Schweiß eingesetzt wird.
Für Schweiß zu machen reicht auch die (zumindest im Saarland) die eingeschränkte Brauchbarkeitsprüfung mit Schweiß + Anschneideprüfung + Gehorsam)
Ich finde eine Prüfung nicht unbedingt Aussagekräftig was nutzt mir ein Hund mit toller Prüfung der später nicht richtig jagd.
 
A

anonym

Guest
Jetzt fehlt eigentlich nur noch ein Kommentator! :wink:
 
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wozu soll man jeden "schlecksi" zu den prüfungen zulassen? gibt genügend "anerkannte" jagdhunde um jeden geschmack zufriedenzustellen :roll: :roll: :wink:
 
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Saarhunter schrieb:
Also ich finde das nicht für so gut. Meine Terrier haben auch Zuchtprüfung und gehen aber auch auf Schweiß. Warum soll ich einen Terrier mit der GP quälen und mit im Apportieren, wenn er nachher hauptsächlich auf Drückjagden und zum Schweiß eingesetzt wird.
Für Schweiß zu machen reicht auch die (zumindest im Saarland) die eingeschränkte Brauchbarkeitsprüfung mit Schweiß + Anschneideprüfung + Gehorsam)
Ich finde eine Prüfung nicht unbedingt Aussagekräftig was nutzt mir ein Hund mit toller Prüfung der später nicht richtig jagd.

Einspruch!

Wer sagt, daß man den ganzen Prüfungszirkus durchmachen muß? Hast ja schon selbst gesagt, daß es Alternativen zu den Verbandsprüfungen gibt.

Ich finde Prüfungen schon recht aussagekräftig. Warum sollten Hunde, die es auf Prüfungen absolut nicht tuen, auf der Jagd gut arbeiten? Da fehlt mir der Zusammenhang. Das Hunde, Prüfungsteile nicht gut bestehen auf die die Führer keinen Wert legen sei mal außen vor gelassen.

Das eine Prüfung nur einen augenblicklichen Ausbildungsstand darstellt und dieser nur durch weitere Übung und Praxis gehalten und erweitert werden kann sollte allgemein bekannt sein.

Und: Jagdhunde sollten es schon sein :!: :wink:
 
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für euch:

thAUS351.jpg


wenns mal wieder länger dauert!!! :)

lg

's mauswiesele
 
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@ Waidgeselle,

wat denn nu, bei Stöberjagden oder Drückjagden oder Ansitzdrückjagden???

Weil Stöberjagden mit Meuten schließt sich schon aus.

Mal abgsehen davon, daß es teilweise schon seit Jahren in einigen Forstämtern üblich ist, nur Junghund bis zwei Jahre ohne Prüfung und / oder mindestens Hunde mit EPB auf den Stöberjagden zu schnallen.

Wenn ich richtig liege, besteht in Brandenburg ebenfalls eine Nachweispflicht, daß der Hund mindestens die Brauchbarkeit besitzt, damit er zum Stöbern geschnallt werden darf.
 
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Und: Jagdhunde sollten es schon sein Exclamation Wink

Also das habe ich ja nie anders behauptet sieht auch komisch aus wenn man mit so einem Zwerpinscher zur Drückjagd kommt. :roll:

Klar zeigen Prüfungen einen gewissen antrainierten Ausbildungsstand allerdings wie gesagt man muss ihn antrainieren.
Ich sagte ja nicht das ich ganz gegen sowas bin allerings gibt es meiner Meinung nach keine passende Prüfung in der die sachen Nachgewiesen werden müssen die einen Hund brauchbar machen um an einer Drückjagd teilzunehmen.
Die Prüfung müsste dann noch erfunden werden!
 
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Saarhunter schrieb:
Und: Jagdhunde sollten es schon sein Exclamation Wink

Also das habe ich ja nie anders behauptet sieht auch komisch aus wenn man mit so einem Zwerpinscher zur Drückjagd kommt. :roll:

Klar zeigen Prüfungen einen gewissen antrainierten Ausbildungsstand allerdings wie gesagt man muss ihn antrainieren.
Ich sagte ja nicht das ich ganz gegen sowas bin allerings gibt es meiner Meinung nach keine passende Prüfung in der die sachen Nachgewiesen werden müssen die einen Hund brauchbar machen um an einer Drückjagd teilzunehmen.
Die Prüfung müsste dann noch erfunden werden!

1. War allgemein gemeint

2. Die Prüfungen von ausgewiesenen Stöberhunden sind schon recht praxisnah und finden z.T. schon im regulären Jagdbetrieb statt.
 
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PatrickM schrieb:
Im allgemeinen halte ich es für richtig, daß nur geprüfte Hunde bei der Jagd eingesetzt werden - Ausnahme Junghunde in Ausbildung. Hunde, die nur in der Meute funktionieren sind eh überflüssig. Über die diversen Gebrauchskreuzungen und ihre Führer braucht man eigentlich auch kein Wort mehr zu verlieren...

volle zustimmung! wenn ich auf manchen jagden mir die ganzen promenadenmischungen ( entschuldigung falls sich jemand angesprochen fühlt!), die dazu noch manchmal die abenteuerlichsten rassebezeichnungen führen,stellen sich mir die haare zu berge!
und ich sach euch: es wird fleißig drauflos gezüchtet! :roll:

soweit ich weiß, ist die mindestvoraussetzung der nachgewiesene spurlaut!
( Hessen-Forst)
ab zwei jahren epb/gp
 

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