Steinadler an Bleivergiftung verendet;

G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
setze die Verluste der Greifvogel-Population durch Windkraft in Relation zu den angeblichen Verlusten durch Geschoßblei und die politische Stoßrichtung wird offensichtlich.


Das ist es wo sich die SPD nicht herantraut, der permanente Einfluß auf die Habitate. In den Alpen hat der Tourismus Vorrang vor dem Steinadler und im Tiefland der Energieanbau.

Wobei die Situation beim Steinadler deutlich prekärer ist, da kann man natürlich nicht darauf hinweisen, dass dem Adler schlicht der Lebensraum entzogen wurde und wird, umso lauter muß auf irgend einen Nebenkriegsschauplatz verwiesen werden - auch bar jeglicher Beweise.


CdB
 
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Der Vogel könnte auch ein Auswuchtgewicht oder eine Rundkugel aus dem 17 Jahrhundert aufgenommen haben.
Oder Angelblei...
Die Frage ist ja überhaupt, ob das so funktionieren kann. Man weiß, dass nicht das Blei selbst, sondern die Bleisalze zur Vergiftung führen, weil das Blei selbst ohne Umwandlung vom Körper gar nicht aufgenommen werden kann. Die Umwandlung braucht Zeit und es ist fraglich, ob Blei, das über den Magen aufgenommen wird, überhaupt lange genug dafür im Körper verbleibt.
Eine konservative Betrachtung ist an Gewässern angebracht, weil die Wasserqualität leidet und weil Schwimmenten das Blei beim Gründeln aufnehmen können. Durch die Beschaffenheit ihrer Mägen könnte das Blei dann sehr wohl lange genug im Kreislauf bleiben, um Vergiftungen auszulösen.
 
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Das Interessante ist, dass man seitens der grünen Windkraftbefürworter den im Vergleich zu den "Bleiopfern" unter den Greifvögeln wesentlich größeren Impact der Windkraftanlagen als "Instrumentalisierung des Vogelschutzes" zu diskreditieren versucht.

„Deswegen ist der Rotmilan auch für solche Leute interessant, die Windräder verhindern wollen, denen der Rotmilan eigentlich egal ist, die aber wissen, dass wenn sie sonst mit ihren Argumenten ans Ende geraten sind, dann immer noch ein Artenschutzargument zur Hand haben, wenn sie in dem Gebiet, in dem der Windpark geplant ist, noch einen Rotmilan finden.“

Der NABU Artenschutzreferenz Lars Lachmann, ein studierter Biologe, wird da mit den Worten ziitiert: "dass im Artenschutz weniger auf Einzel-Individuen geschaut wird, sondern mehr auf die Gesamtpopulation"


Auf der NABU Webseite findet sich von 2014 ein anläßlich der letalen Bleivergiftung eines Seeadlers vom selben Experten die Feststellung:
„Bleivergiftungen sind heute die häufigste Todesursache bei erwachsenen Seeadlern und verzögern die Wiederausbreitung des deutschen Wappenvogels, der noch vor wenigen Jahrzehnten kurz vor dem Aussterben stand“.


Das sich diese Bleivergiftungen offensichtlich jedoch, anders als eigentlich zu vermuten, allenfalls marginal auf die Gesamtpopulation ausüben und der Experte damit seine eigenen Aussagen zumindest partiell kontakariert, findet sich in einem euphorischen Artikel im Spiegel im August 2018 - wieder mit Lachmann als zitiertem Nabu Experten.

Hier heißt es:
"Wir gehen von bundesweit über 700 Brutpaaren aus", sagt Lars Lachmann, Vogelexperte beim Naturschutzbund (Nabu) in Berlin. Hinzu komme wahrscheinlich noch eine vierstellige Zahl nicht brütender Vögel der größten einheimischen Greifvogelart. "Seit den Sechzigerjahren hat sich der Bestand mehr als verzehnfacht."
Damals habe es in der Bundesrepublik nur noch vier Paare gegeben, in der DDR etwa 60"


Fairer Weise weist Lachmann dann auch auf Horstzerstörungen in Assoziation mit geplanten Windparks und den WKA selber als Gefahr für Greifvögel hin.

Aber dennoch gilt festzuhalten, dass die Verzehnfachung des Seeadlerbestandes sich unter durchgängiger Anwendung von bleihaltiger Munition in Deutschland entwickelt hat und in sofern, um zum Ausgangspunkt der Argumentation zurück zu kommen, dieses Blei populationsdynamisch irrelevant zu sein scheint.

Insofern sollte die Diskussion um die Reduktion bleihaltiger Munition unter Berücksichtigung der realistisch kalkulierten Auswirkung auf die angestrebten Ziele führen, was eben leider ein wenig Verständnis für die Sache voraussetzt und eine gewisse wissenschaftliche Ehrlichkeit mit sich selber.

Übrigens gibt es eine umfassende Analyse des Bundesumweltamtes zum Thema "Einträge von Kupfer, Zink und Blei in Gewässer und Böden -Analyse der Emissionspfade und möglicherEmissionsminderungsmaßnahmen" aus dem Jahr 2005. Auf den 329 Seiten dieses Berichtes findet sich der Begriff "Jagd" und "Munition/Schrot" nur ein einziges Mal (s.u.) und in den Empfehlungen zur Verringerung des Bleieintrages in die Natur kommen Jagd und Munition überhaupt nicht mehr vor:

"Metallisches Blei hat, häufig auch in Form von Legierungen, technische Bedeutung im
Strahlen- und Schallschutz, für Kabelmäntel und Lötmaterial, im Apparatebau, in Gewichten,
Jagdschrot etc. Hierbei wird vor allem seine Korrosionsbeständigkeit, die
leichte Verformbarkeit und die hohe Dichte genutzt. Wichtigstes Einsatzgebiet sind
Akkumulatoren in Kraftfahrzeugen und stationären Anlagen. Darüber hinaus werden
erhebliche Bleimengen zur Herstellung von Bleiglas [...], Pigmenten,
Glasuren und PVC-Stabilisatoren eingesetzt."

 
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Das Problem ist, dass das generelle Bleiverbot, auf das hier unter dem Deckmantel des Tierschutzes hingearbeitet wird, einen massiven Eingriff in das Jagd- und Schützenwesen darstellt.
Ich glaube nicht einmal, dass die Jäger hier Zielgruppe Nr. 1 sind, sondern die Sportschützen.
2010 wurden die deutschen Schützenvereine durch die UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Die kriegt man anders nicht los.
In dem Moment aber, in dem Blei in Munition generell verboten wird, löst sich das Problem von ganz alleine...

Luftgewehr-Diabolos -> Blei (Luftgewehr, Luftpistole -> Disziplinen nicht mehr schießbar)
KK-Randfeuerpatronen -> Blei (Kleinkalibergewehr, Sportpistole -> Disziplinen nicht mehr schießbar)

Damit sind dann schon gut zwischen 70 und 80% des Schießbetriebes plattgemacht...
Maximal ein Konjunkturprogramm für heimische Munitionshersteller:

Und mit der Stückzahl fällt der Preis, Stichwort Skaleneffekte. Das Schützenwesen ist also nicht bedroht und hier ist keine Verschwörung am Werk. Das ist lediglich das Ergebnis, wenn der öffentliche Dienst über Jahrzehnte keine konkurrenzfähigen Gehälter mehr bietet und entsprechendes Personal bekommt.
 
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Mir wurde auch schon mal erklärt, daß Adler (und andere Vögel) niemals auf Haus und Hüttendächern landen und auch niemals Bruchteile/Montagereste von Bleieinfassungen von Gauben, Dachdurchführungen und Schornsteinen aufnehmen würden.
Sie würden auch niemals Tauben oder andere Vögel mit Bleivergiftung fressen (die kleine Steinchen die körnerfressende Vögel - z. B. Tauben aufnehmen, könnten ja auch Bleireste von Dächern sein).
Zumindest weiß man ganz genau, daß es sich um Vergiftungen durch Geschoßblei handelt.
Meine Nachfrage nach Kaliber und Geschoßtyp wurde leider nicht beantwortet.
Im übrigen findet die Vergiftung auch bei Strich- und Zugvögeln immer nur in Deutschland statt.
 
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Oder Angelblei...
Die Frage ist ja überhaupt, ob das so funktionieren kann. Man weiß, dass nicht das Blei selbst, sondern die Bleisalze zur Vergiftung führen, weil das Blei selbst ohne Umwandlung vom Körper gar nicht aufgenommen werden kann. Die Umwandlung braucht Zeit und es ist fraglich, ob Blei, das über den Magen aufgenommen wird, überhaupt lange genug dafür im Körper verbleibt.
Es ist nun aber schon lange erwiesen, dass ein einziges aufgenommenes 3 mm- Schrotkorn bei einem Vogel in Taubengröße (Nymphensittich) in der Regel zum Tod führt.
Da muss man sich nicht erst an Fakten dumm stellen.
Selbst beim Menschen wird metallische Blei je nach rel. Größe der Oberfläche bis zu 10% vom Magen-Darm-Trakt aufgenommen.
 
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Es ist nun aber schon lange erwiesen, dass ein einziges aufgenommenes 3 mm- Schrotkorn bei einem Vogel in Taubengröße in der Regel zum Tod führt.
Da muss man sich nicht erst an Fakten dumm stellen.
Selbst beim Menschen wird metallische Blei je nach rel. Größe der Oberfläche bis zu 10% vom Magen-Darm-Trakt aufgenommen.
Gibt es dazu eine Quelle?
 
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Akzeptiert einfach, dass Blei in Greifvögelmägen tödlich ist. Das ist ein Fakt. Es gibt bei der Büchsenmunition einwandfreie, bleifreie Alternativen. Warum also hängeringend an Bleimunition festhalten. Nur aus Protes? In dieser Diskussion gibt es immerhin noch das Problem mit der Lebensmittelsicherheit. Wird spannend wenn sich die Jagdgegner mal massiv auf dieses Thema draufhauen. Es wäre sinnvoll diese offene Flanke freiwillig zu schließen und sich Gedanken über Alternativen zu machen, als die ganze Zeit herum zu jammern. Das würde von echtem Naturschutzgedankem zeugen.
 

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