Stecher

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Franchi schrieb:
Man könnte zuweilen der Meinung sein das diejenigen, welche den Stecher derart verteufeln, mit den Umgang dieser Waffen etwas überfordert sind….

Hab beides und komme mit beiden sehr gut zurecht und sehe auch nicht wirklich einen Grund an den Waffen mit Stecher diesen auszutauschen.

Wahnsinniger :evil: :evil:
Mit diesem Standpunkt bist du der Ruin aller Büchsenmacher :twisted:
(...und ich auch :wink: )
 
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Naturfuehrer schrieb:
Nur noch eine Frage: Es mag ja sein, dass man auch mit Stecher wunderbar zu Rande kommen kann.
Aus der Diskussion erschließt sich mir bis jetzt aber nicht, worin denn nun die tatsächliche Verbesserung durch Benutzen des Stechers bestehen soll.

Moin,

die verschiedenen Stechertypen wurden zu Zeiten entwickelt, als z. B. die Flintenabzüge bedingt durch die verwendete Mechanik / Geometrie sehr schwergängig waren und man Abzugsgewichte von deutlich über 2kg bei teilweise schlechter Charakteristik hatte. Der Stecher verschaffte damals eine Erleichterung für die präzisen Schüsse - indem er (laienhaft ausgedrückt) den Abzug unter Vorspannung setzte. Das ist nicht unbedingt das, was da mechanisch passiert, aber Du verstehst dann vielleicht eher warum die Dinger bei unsachgemäßer Behandlung gefährlich sind. Heute gibt es anders konstruierte Abzüge, die ohne Stecher auskommen und die es Dir erlauben, "echte" 800g Abzugsgewicht in "gefühlte" 50g wie beim Stecher umzusetzen.

Fazit: HEUTE ist ein Stecher durch andere Abzüge ersetzbar, früher war es mit Stecher einfacher / bequemer. Du musst also keinen bei einer Neuwaffe mitbestellen. Bei dem Erbstück vom Opa musst Du ihn aber auch nicht austauschen lassen (es sei denn, Du heisst b... ;) ).

Übrigens: Viele alte Sportwaffen aus der Zeit der 98er-Konstruktion HABEN einen Stecher. Warum wohl??

Viele Grüße,

Joe
 
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Naturfuehrer schrieb:
Aus der Diskussion erschließt sich mir bis jetzt aber nicht, worin denn nun die tatsächliche Verbesserung durch Benutzen des Stechers bestehen soll.

Wenn das Abzugsystem konstruktionsbedingt keine "trockene" Charakteristik zulässt, die auch noch halbwegs sicher ist (war halt früher Stand der Technik, besonders bei Militärsytemen) dann baute man ein technische Vorrichtung namens Stecher ein. Damit konnte man auf der Jagd die Nachteile des schwergängigen Abzugs behelfsmäßig überbrücken.

Moderne Jagdwaffen sind so konstruiert, dass sie derartige Krücken nicht mehr benötigen.

basti
 
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Es gibt System die ohne Stecher (leider) nicht auskommen. Das sind vornehmlich Kipplaufwaffen mit Blitzsystem, gelegentlich auch anderen, die sich für den Büchsenschuss wegen hoher Abzugsgewichte nur mit Stecher halbwegs brauchbar schießen lassen.

Waffenseitig sind Stecher schlecht in zu kleinen Abzugsbügeln unterzubringen, wie z.B. orig. 98er. Für die allermeisten Repetierer und Einzellader mit Zylinderverschluss gibt es hervorragende „Direkt“-Abzüge (die eigentlich gar keine sind.) Landläufig werden sie als „Flintenabzüge“ bezeichnet, wenngleich die Auslösecharakteristik ein ganz andere ist.

Der (deutsche) Doppelzüngelstecher geht bis auf die Armbrust zurück.
Der (franz.) Rückstecher vor allem auf Scheiben- und Duellpistolen.

Stecher haben folgende Nachteile:
Zusätzliche Handhabung
Zu leichte Auslösung
Erschütterung reicht aus
Doppeln bei kombinierten Waffen möglich
Verlangsamung der Schlossauslösung
Wenig Platz im Abzugsbügel
Nicht mit Handschuhen zu schießen
Verwechslung von Abzügen
Entstechen erforderlich wenn nicht geschossen wurde
Unfallursache Nr.1

Bei „modernen“ Repetierbüchsen aus dem Ausland (Ausnahme z.B. Steyr) sind gar keine Stecher drin. Einige (auch deutsche) Hersteller glauben den Stecher alternativ als Rück- oder Doppelstecher anbieten zu müssen. Viele der Waffen lassen sich ungestochen kontrollierter auslösen als gestochen.

Trotzdem gibt es Jäger, die sogar gute Abzüge (z.B. am R93) durch einen Stecher „verschlimmbessern“ wollen.
Für den immer noch verbreiteten 98er gibt es hervorragende Abzugsmodule von Timney, Kessler, Recknagel, Kilic usw.

Jagdpraktisch ohne Stecher nur entsichern (oder spannen) und langsam abziehen ohne zu mucken!
Die meisten Stecherschützen verreißen den Schuss, weshalb trotz des leicht stehenden Abzugs der Schuss „vermuckt“ wird.
Durch schnelles Durchreißen des Abzugs fliegt die Kugel NICHT schneller.
Stecher sind nix für Hektiker, sondern was für ruhige besonnene wesensfeste Schützen.
Für den flüchtigen und freihändigen Schuss schwer zu koordinieren, weil der starke Griff der Waffe mit dem feinen Griff des Abzugs konträr ist. Schüsse bei Drückjagden in die Gegend oder auf Ständen in Wände und Decke belegen das

Moderne Kipplaufwaffen (Blaser/Krieghoff) haben Abzüge, die den Stecher überflüssig machen.

Es gibt Bücher, die auf diese Dinge hinweisen. Näheres auf PN

Etwas viel geworden – hätte man auch in 10 Postings aufteilen können
Um es nicht zu lang werden zu lassen, wurde auf smilies verzichtet
 
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Der_Greifer schrieb:
aaallso Sheep Shooter, die Aussage: die wenigsten, die einen Stecher verlangen, können damit umgehen halte ich doch für sehr gewagt.
Übrigens solltest du Dir mal Gedanken um die Reviereinrichtungen in deinem Revier machen, bei mir haben schon Leute mit Stecher was erlegt.
Irgendwie hört sich das doch deutlich nach ideologisch verbrämten Geschwätz an. Sicher gefällt mir der Flintenabzug auch besser, ein Timney o.ä vernünftig eingestellt, ist einfach nur ein Traum. Aber deine Argumentation insbesondere Hochsitz und Benchrestauflage finde ich schon echt albern!
kommt auf die Probengröße und - auswahl an... ich sehe was aus den Jagdschulen kommt und zu Gesellschaftsjagden erscheint und meint einen Stecher haben zu müssen...

übrigens habe ich mir derartige Gedanken gemacht... deswegen haben meine Hochsitze einen Tisch, auf dem die Waffe bis hinten unter die Schaftkappe aufliegt...
nur ist es eben so, dass ich jagdlich viel rum komme und nicht überall (fast nirgends) derartige Grundlagen vorfinde... Probengröße und -auswahl...
und selbst mit meinen optimierten Jagdeinrichtungen würde ich nicht zum Stecher greifen... will nämlich auch technisch optimierte Jagdausrüstung haben... meine Ansprüche an einen Jagdwaffe sind eben eher technischer und nicht optischer Natur...

Ideologisches Geschwätz... das ist dann höchstens so ideologisch, wie wenn ich missionieren würde, dass die Erde rund ist und sich um die Sonne dreht...
ich rede hier von grundlegender Mechanik... Physik... schon lustig, dass mir unterstellt wird ich sei in dem Zusammenhang ideologisch... das kann nur jemand sein, der meint für ihn verhalten sich die Naturgesetze anders auf seiner flachen Scheibe in der Mitte des Universums... wie nannte man solche Leute noch... Idiologen glaube ich... :roll: :lol:
 
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@SH: Solide wie immer, stimme dir vorbehaltlos zu - schiesse mit und ohne Stecher - bis jetzt immer problemlos, ich zähle mich aber zu den besonnenen Schützen. Ich muss zugeben, daß der Stecher beim Schuss einige Zeit kostet, habe deshalb auch bei einigen MS den Stecher gegen den Flintenabzug tauschen lassen.
 
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Mohawk schrieb:
Bei dem Erbstück vom Opa musst Du ihn aber auch nicht austauschen lassen (es sei denn, Du heisst b... ;) ).

Erbstücke sollte man -im übertragenen Sinn- an die Wand hängen.
Besonders dann, wenn es sich um veraltete und gefährliche Waffenkonstruktionen handelt.
Und an der Wand geht der Stecher dann auch in Ordnung..... :wink:

basti
 
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pudlich schrieb:
basti schrieb:
Naturfuehrer schrieb:
Was mich aber mal - theoretisch - interessieren würde: Würde ein Stecher ein Plus an Präzision bringen? Vor allem: Sind Stecher eigentlich bei den Sportschützen im Einsatz?

1. Stecher sind technisch veraltet.
2. Stecher sind eine böse Gefahrenquelle.
3. Sport- und andere Scharfschützen benutzen keine Stecher.
4. Stecher sind eine böse Gefahrenquelle.
5. Alle Fachleute warnen vor Stechern an Jagdwaffen.

Fehlt noch was ? Nein ? Gut, denn also nochmal:

....Stecher sind eine böse Gefahrenquelle.

basti

Dummes Geschwafel ständig zu wiederholen macht es nicht glaubwürdiger.

noch dazu daß dabei nicht auf die Fragen eingegangen wird :roll:
 
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Der_Greifer schrieb:
ihr habt ja am Vormittag schon schwer Fahrt darauf. Das einzige was mir gerade auffällt ist, das Partei A (Flintenabzug) Partei B (Stecher) zu missionieren versucht und umgekehrt.
Irgendwie gibts auch Jäger die mit beidem schießen können.

Eines ist klar: Auch wenn ich i.d.R. einen Stecher bei gut eingestelltem Flintenabzug nicht benötige, auf 150 m auf einen Fuchs oder 200 m auf ein Stück Rehwild oder eine Sau - was nicht häufig vorkommt - verwende ich bei großer Zielfernrohrvergrößerung den Stecher meiner Sauer 202 doch ganz gerne! Für solche Fälle möchte ich dann doch nicht auf ihn verzichten, und ihn schon garnicht ausbauen lassen.
 
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Schon richtig das Du hier versuchst physikalische Grundkenntnisse zu vermitteln, auch bei dir macht der Ton die Musik.
Wer meint mit Stecher jagen zu müssen, der soll dies doch einfach tun, deiner Ansicht nach sterben diese eh bald aus. Also so what?
Ich gehe mal davon aus, das du relativ viel herum kommst, sonst würdest du ja nicht von einer repräsentativen Stichprobengröße sprechen, die es zu erreichen gelten würde. Dazu müssten wir eine Umfrage starten die dann auch homogen sein sollte. Kriterien wären, Alter des Schützen, Abzugskonzept, Jagdmöglichkeit in Abhängigkeit der Häufigkeit. Treffer, Fehlschüsse...
Ich habe meine Reviereinrichtungen so konzipiert, dass ich eine Dreipunktauflage habe. Es spielt tatsächlich keine Rolle ob ich mit Stecher oder F-Abzug schieße, selbst der enormst spätere Zündungszeitpunkt des Stechers haben kaum Auswirkungen auf den Schuss, wohl aber die Fertigkeit des Schützen zu treffen. Manchmal gewinne ich hier einen theoretischen Eindruck von wissenden, den ich gelegentlich praktisches Unvermögen unterstellen möchte. Leider kann ich das eine als das andere nicht beweisen bzw. wissen.
 
A

anonym

Guest
Nun wollen wir aber sehr hoffen,daß in den nächsten Jahren nichts pasiert mit einen eingestochenen Waffe.
Schließlich hat Seine Heiligkeit, Basti I uns alle gewarnt. Damit würde u.U. vielleicht sogar aus Fahrlässigkeit Vorsatz????
:shock:

Sollen wir, die wir mit Stecherabzügen und Flintenabzügen gleichermaßen umgehen können, das Jagen ganz aufgeben oder genügt es, wenn ich meine kostbarn Drillinge und Bockbüchsflinten verschrotte und mir einen neumodischen Kram kaufe?

Geht es wirklich nicht in dein Hirn, Basti, daß deine Belehrungen wie üblich überflüssig sind wie ein Kropf? Wer mit Stecher schießen kann und möchte, wird ihn nicht wegen deiner Missionierungsversuche abschaffen.
 
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jenajaeger schrieb:
Eines ist klar: Auch wenn ich i.d.R. einen Stecher bei gut eingestelltem Flintenabzug nicht benötige, auf 150 m auf einen Fuchs oder 200 m auf ein Stück Rehwild oder eine Sau - was nicht häufig vorkommt - verwende ich bei großer Zielfernrohrvergrößerung den Stecher meiner Sauer 202 doch ganz gerne! Für solche Fälle möchte ich dann doch nicht auf ihn verzichten, und ihn schon garnicht ausbauen lassen.

Böser Bube! :twisted: :twisted:

Wie kann man nur daran denken, ein Rehlein auf über 35m zu erlegen :wink:
Nachdem ich ebenfalls die schlechte Angewohnheit habe, auf Enrfernungen über 200m tödliche Schüsse anzutragen, bin ich auch mit dem Einsatz des Stechers vertraut und damit zufrieden...

Flintenabzug, Feinabzug, Deutschen Stecher und Französischen Stecher sowie div. Matchabzüge bei meinen Waffen für den Stand verwende ich ohne Probleme.
Wer nicht mit einer Waffe umgehen kann, sollte sie nicht führen...
 
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Ich weiss nicht wo das Problem mit dem Stecher liegt! Was ist daran so gefährlich? Wer die Waffenhandhabung beherscht wird wohl kaum die eingestochenen Waffe irgendwo abstellen!

Ich besitze eine Krico 700 mit dt.Stecher! Wo ist das Problem? Der vordere Abzug geht auch butterweich! Ausserdem kann man Stecher auch einstellen!

Würde ich mir nen 98er aufbauen käme da auch ein Timney rein! Aber den Stecher als Werk des Teufels zu bezeichnen finde ich übertrieben!
Ich habe noch nie Probleme damit gehabt und auch keiner den ich kenne! Viele haben Büchsen mit beiden Abzugsystemen und es ist kein Problem!

Die ,die hier den Stecher so verteufeln sind wahrscheinlich überfordert mit verschieden Abzugssystemen umzugehen!

:D
 

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