Staatsforst unter Druck

A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Tiroler Bracke:
@Blaser
Die Herzoglich Württembergischen Forstbeamte sind Beamte und nicht Angestellte.
.
<HR></BLOCKQUOTE>

Bei uns wird uns immer eingeredet, dass DE seit 1918 keine Monarchie mehr ist. Aber das muss man wahrscheinlich nicht so eng sehen. Wir haben haben seit 1918 auch keinen Hof mehr und es gibt immer noch Hofräte.


H.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von blaserr93:
TB, kann es sein, dass du Angestellte und Beamte verwechselst?<HR></BLOCKQUOTE>

Ja, dass tut er mit der ihm scheinbar eigenen, schon sehenswerten ... ähh ... Konsequenz.

Tiroler Bracke, es gibt in Deutschland keine privaten Beamte! Es ist gerade das Wesen des Beamten, in einem *öffentlich-rechtlichen* Dienst- und Treueverhältnis gegenüber dem Staat, einer Gemeinde oder einer sonstigen *juristischen* Person des öffentlichen Rechts (=Dienstherr) zu stehen. Die Berufung in das Beamtenverhältnis ist nur zulässig zur Wahrnehmung von sog. *Hoheitsaufgaben* oder vergleichbaren Tätigkeiten (vgl. § 2 II BRRG und § 4 BBG).

Deshalb ist es eben Unfug, von der Bewirtschaftung einer privaten Eigenjagd auf den Staatsforst zu schließen.

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Stöberjäger:
Die den Förstern gegenüber Hobbyjägern dabei von der Allgemeinheit zugesprochene höhere Kompetenz bei der Jagdausübung impliziert auch den Bürgerwunsch nach försterlicher Jagdausübung im Staatswald. <HR></BLOCKQUOTE>

Gibt es hier im Forum eigentlich keinen einzigen ausgebildeten Revierjäger? Es ist immer schön zu hören, was diese wirklichen Jagdprofis zum Thema Förster zu sagen und zu erzählen haben.

8-]

S.
 
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Ok
Also genaugenommen handelt es sich um staatlich annerkannte beamtenrechtsähnliche Beschäftigungsverhältnisse mit gleicher Besoldung, gleichen Diensttiteln und gleicher Pension. Hilfsbeamte der Staatsanwaltschaft sind sie aber nur als Forstschutzbeauftrage.
Auskunft: Füstlich Fürstenbergische Forstverwaltung Donaueschingen

Echte Private Beamte gibt es zZ nur noch bei der Post

@Wenzel,@Blaserr93: Gebe zu Mist erzählt zu haben. Liegt an der Pension, die zu bezahlen war, bevor man nach dem Krieg überging, die forst"beamten"lichen Pensionen über Pensionskasse zu finanzieren.

[ 29. April 2003: Beitrag editiert von: Tiroler Bracke ]
 
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Tja T. B., so ist das wirklich; im Privatwald kann es schon deshalb keinen Beamten geben, weil den Herrn Herzöge und Grafen die Dienstherrenfähigkeit abgeht. Dienstherr kann grundsätzlich nur der Staat mit seinen Untergliederungen sein. Die Förster im Privatwald mögen zwar in Anlehnung an den BAT bezahlt worden sein, dies macht sie aber nicht zu öffentlichen Angestellten (und zu Beamten schon gleich gar nicht).

Aber dies ist ja nur eine Petitesse am Rande - das hier gern so bezeichnete "Jagdprivileg" der Fostpartie aber ein Problem von grundsätzlicher Bedeutung, dessen Behandlung aber ruhig ein wenig Differenzierung vertragen kann.

Man sollte nämlich nicht übereilt den Stab über die Regiejagd in Gänze brechen. Eine einheitliche Bewirtschaftung von Wald und Wild ist wohl allgemein wünschenswert, dort aber unverzichtbar, wo Fichtenmonokulturen in gemischte Bestände mit standortgerechten Baumarten umgebaut werden sollen. Nur der jagende Revierförster hat einen greifbaren Anreiz, auch die Biotopansprüche des Wildes beim Waldumbau zu berücksichtigen.

Dies rechtfertigt aber nicht die unentgeltliche Jagdausübung durch die gesamte Forstpartie - und da sind wir m. E. beim Punkt. Entscheidend ist nämlich auch bei der grundsätzlichen Befürwortung der Regiejagd, wer was jagt.

Dienstaufgabe kann die Jagd nämlich nur für Forstamtsleiter und Revierförster sein, nicht aber für den ganzen Rest der Forstpartie. Die macht aber von ihrem Anspruch auf unentgeltliche Jagdausübung teilweise exzessiv Gebrauch, und zwar je höherrangiger, desto doller - und immer hübsch auf der gesamten Landesfläche. Warum ein mit B 3 besoldeter Ministerialrat die Jagd als Dienstaufgabe ausübt, ist wohl wirklich durch nichts zu erklären. Hier bricht sich vielmehr unverfroren so eine Art von "Deputatsgedanke" Bahn, der in der Tat - insoweit muss man Hürsch wohl zustimmen - nichts anderes als ein feudales Relikt ist.

Besonders unangenehm wird es, wenn man berücksichigt, dass dieser Personenkreis wie selbstverständlich auch nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Dienstverhältnis seine Privilegien behält (hier passt das Wort) und den einen oder anderen Pensionshirsch schießen darf. Soviel zum Thema "wer".

Zum Thema "Was": Trophäenträger, deren Abschuss sich teuer verkaufen läßt, sollten nicht zu Lasten der Allgemeinheit kostenfrei (oder zumindest deutlich verbilligt) von Oberlandforstmeistern (so heißen die Jungs glaube ich wirklich...) geschossen werden dürfen.

Ule
 
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anonym

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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Ulenflucht:
Zum Thema "Was": Trophäenträger, deren Abschuss sich teuer verkaufen läßt, sollten nicht zu Lasten der Allgemeinheit kostenfrei (oder zumindest deutlich verbilligt) von Oberlandforstmeistern (so heißen die Jungs glaube ich wirklich...) geschossen werden dürfen.

Ule
<HR></BLOCKQUOTE>

Genau, wenn schon Regie, dann müssen die berufsjagenden Förster das erfüllen, was der Jagdherr ( und das is der Steuerzahler ) übrig lässt und das sind eben ( fast)keine Trophäeenträger. Aber den Förstis is das angeblich eh egal, da er nur gute d.h. tote Rehe anstrebt.

H.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Lindy2:



Bei der försterlichen Tätigkeit, bei der Schalenwild stört, geht´s doch nicht um Pflege der Natur, sondern um harte Euros aus dem Holzgeschäft.

Lindy
<HR></BLOCKQUOTE>

Hi Lindy, hi Hürsch
so isses, sauber erkannt!

Ein paar Zahlen:
nehmen wir eine Fichtenbetriebsklasse von 120 ha Größe, die ganz gleichmäßig verteilt ist (1 ha 1-Jährige Fichten, 1 ha 2-jährige Fichten .... 1 ha 120-jährige Fichten). Wir nehmen weiter eine mittlere Umtriebszeit von 120 Jahren, eine mittlere Bonität von 1,5 und einen mittleren Bestockungsgrad von 0,9 an.
Jedes Jahr, ich wiederhole: jedes Jahr, wird rechnerisch auf dieser Fläche 1 ha hiebsreife Fichte genutzt, das sind rund 50 Erntefestmeter (Efm) Holzmasse. Darüber hinaus werden ab Alter 30 jedes Jahr pro ha etwa 8 Efm durchforstet, das sind nochmals ganz grob 720 Efm.
Der Rotfäuleanteil der 100 % geschälten Fichtenbestandsklasse beträgt zwischen 20 und 30 % der Masse. Dieses Holz ist entweder gar nicht oder nur zu deutlich geringeren Erlösen als "normales" Stamm- oder Industrieholz verwertbar. Es mögen im Durchschnitt aller Sortimente derzeit etwa 25 % sein, im Erntealter sind es häufig 30 bis 35 %.
Der erntekostenfreie Durchschnittserlös des Fichtenholzes über alle Klassen liegt je nach Preisniveau bei 25 € pro fm. Der erntekostenfreie Erlös der erntereifen Stämme beträgt derzeit rund 40 €. Das bedeutet, dass mich jeder Festmeter rotfaules Holz zwischen 14 und 28 € kostet.

Jeder kann nun ausrechnen:
Durchforstungsmasse:
25 % von 720 = 180 Efm rotfaules Holz.
180 Efm x 18,50 € = 3.330 €
Erntemasse:
30 % von 500 = 150 Efm rotfaules Holz.
150 Efm x 28 € = 4.200 €

Insgesamt errechnet sich danach ein jährlicher Verlust nur für die Entwertung der Fichte durch Schälung von 7.500 € auf 120 ha, das sind rund 62 €/ha und Jahr.

Nicht berechnet sind die entgangenen Erlöse für sogenannte Klassensprünge im Holzsortiment (rotfaules Holz ist am Stamm unten, da wo das Holz am dicksten ist, dadurch wird der voll verwertbare Teil oben im Mittel dünner, dünneres Holz ist weniger wert), erhöhten Kulturkosten (Zaunschutz, Pflanzung), die Einschränkung in der waldbaulichen Freiheit (ich z.B. kann nicht mal eben 20 Douglasien in eine Buchenverjüngung pflanzen zu Anreicherung, weil die mir der Hirsch raushaut oder -frisst).
Das ist schwer zu quantifizieren. Schätze so 20 bis 40 € könnten da noch mal draufkommen. Bei sehr hohen Rotwildbeständen dürften 100 €/Jahr und ha entgangene Erlöse und Mehrkosten anzusetzen sein.
Wie hoch sind die Pachten? Ich kenne mich da gaaaaaar nicht aus.
Lieben Gruß
P.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Karpathenjäger:
...Zum 100.000sten Mal: viele Tiere verschlechtern das Betriebsergebnis im Wirtschaftswald derart, dass keine noch so hohe Pacht dies auszugleichen vermag... <HR></BLOCKQUOTE>
Diskontierst Du den Holzertrag am "Ende" der Schlaglebenszeit auf die gesamten Jahre der Lebensdauer des Baumes (unter Berücksichtigung der Zinsen für das eingesetzte Kapaital) erscheint mir sehr fraglich, ob das Betriebsergebnis aus Holzanbau über NULL liegt!? Die Pacht (alt. Abschussverkäufe+Wildbreterlös) fallen hingegen laufend an, Kosten lassen sich dagegen auf den Pächter/Jagdgast "umlegen". Klar kann ich die Kostenträgerrechnung auch so machen, dass ich die Holzerzeugung mgl. wenig belaste. Den "Beweis", dass Holzerzeugung im Staatswald langfristig, nachhaltig und überwiegend einträglich erscheint, bleiben die meisten Landesforsten schuldig (Aussnahmen bestätigen die Regel
icon_smile.gif
)!



<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
...Das haben weder die meisten österreichischen noch die deutschen Förster erkannt. Es ist auch dem Privat- und Kommunalwaldbesitzer schwer vermittelbar, da die (positiven) wirtschaftlichen Folgen erst nach vielen Jahren und Jahrzehnten spürbar sind.

So viel Ignoranz?
Oder haben schätzen nicht einige den Spatz in der Hand mehr als die Taube auf dem Dach?


<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>
Die kurzzeitig fehlenden Jagderträge durch aussetzende Verpachtung sind dagegen direkt wirksam. Da hab ich mir schon den Mund fusselig geredet.
<HR></BLOCKQUOTE>
Du gibst die Antwort selbst!

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>
Scharfe Bejagung mit bem Ziel niedriger Wildbestände, durch wen auch immer, ist die wirtschaftlich interessanteste Alternative!
Gruß
P.
<HR></BLOCKQUOTE>
Was zu beweisen wäre (am besten durch Wirtschaftszahlen bestimmter Reviere)!

Horrido, Thoralf

P.S. Nochmal zum Neid:
Ich hatte den "Neid" weiter oben selbst eingeführt, bereue dies aber schon wieder. Es geht mir, um bei dem passenden Gleichnis von Hürsch zu bleiben, um den "Neid" gegenüber dem Hausmeister, der dazu führt, dass wegen des unwirtschaftlichen Gesamtergebnisses des Mietshauses (Deutschland) für die Mieter des Hauses in dem der bewusste Hausmeister sich ausbreitet, die Miete für die verbleibenden Wohnungen erhöht wird, da der Hausbesitzer (Frau Kühnast, Herr Eichel, ...)sonst seine Hypothekendarlehn (Wechsel) nicht mehr begleichen kann!
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Karpathenjäger:
Ein paar Zahlen:<HR></BLOCKQUOTE>

Beeindruckend. Leider hab' ich selbst keine Ahnung von deinem Fach; ich werd das mal meinem Kumpel zuschicken; der ist selbstständiger Forstwirt und kann's mir erklären.

In deiner Rechnung fehlen natürlich künftige Risiken, wie Windbruch, Krankheiten und Preisverfall. Zudem vermisse ich die Erntekosten, oder hattest du die reingerechnet ("Der erntekostenfreie Erlös")?

Bedeutet "100 % geschälten Fichtenbestandsklasse", dass die Bäume komplett geschält sind? Kommt das denn so oft vor?

WmH

Joachim
*** bei dem es leider keine grossen roten Rindenschäler im Revier gibt ***

[ 29. April 2003: Beitrag editiert von: jthuex ]
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von blaserr93:
TB, Noch etwas Öl ins Feuer?
Eine Gemeinde hier bejagt ihren bis zum 31.03. verpachteten Eigenjagdbezirk jetzt in Eigenregie, weil sie die hohen Wildschäden satt ist. Die angrenzenden Jagdpächter sind not amused.
<HR></BLOCKQUOTE>

Interessant: wegen Verbissschäden? Welche Gemeinde ist das denn?

WmH

Joachim
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Karpathenjäger:


Hi Lindy, hi Hürsch
so isses, sauber erkannt!

Jeder kann nun ausrechnen:
Durchforstungsmasse:
25 % von 720 = 180 Efm rotfaules Holz.
180 Efm x 18,50 € = 3.330 €
Erntemasse:
30 % von 500 = 150 Efm rotfaules Holz.
150 Efm x 28 € = 4.200 €

Insgesamt errechnet sich danach ein jährlicher Verlust nur für die Entwertung der Fichte durch Schälung von 7.500 € auf 120 ha, das sind rund 62 €/ha und Jahr.


Wie hoch sind die Pachten? Ich kenne mich da gaaaaaar nicht aus.
Lieben Gruß
P.
<HR></BLOCKQUOTE>


Servus Karpi,

nur eine Verständnisfrage als Sonntagsjäger kenne ich ja beim Forst nicht aus.

Nehmen wir der Einfachheit halber deinen ha 120 jähriger Endnutzung Fichte.

Das bringt 500 Vfm nach dem Kahlschlag x € 40.- erntekostenfreien Erlös in die Forsthauskasse = € 20.000.- davon ziehst du nun jährlich für den einen ha € 4.200.- auf 120 Jahre ab, sodass der Schaden über die Umtriebszeit 120 Jahre x € 4.200.- also nach Adam Riese € 504.000.-!!! ergibt, was natürlich wirklich ein beträchtlicher Schaden ist.

Oder umgekehrt, wenn alles Rotwild ausgerottet ist und ich keine Schälschaden habe, so müsste der Erlös nach 120 Jahren um die eingesparten € 4.200.- p.a. höher sein, was einen höheren Erlös um € 504.000.- bewirken müsste, also € 1.000.- für den fm, was aber leicht über den Weltmarktpreis liegen dürfte.

Ich hab mir das vorgestellt, dass man den Schaden an der Endnutzung nur einmal berechnen kann und zwar am Ende der Umtriebszeit nach 120 Jahren, der damit € 4.200.- beträgt und man dafür den Jagdpachterlös aufrechnet, den wir bei 100% Schälung!!! aufgrund des sich dann in grossen Herden wie du es nennst, fröhlich schälend vergnügenden Rotwildes mit einem Pachterlös von € 40.- p.a./ha ansetzen wollen, was sich über 120 Jahre dann mit einem Jagderlös von € 4.800.- auf dieses ha errechnet, was dann Potz Blitz!!! mehr wäre als die € 4.200.- Schaden. Also mir scheints, dass man mit 100% geschälten Bäumen auch noch ein gutes Geschäft machen kann oder liege ich da falsch?

Gruss

H.

[ 29. April 2003: Beitrag editiert von: Hürsch ]
 
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Heidihei,
also ich kenne da einen großen Privatwaldeigentümer ziemlich bei mir in der Nähe, der verdient trotz (aus der Baumförsterperspektive betrachtet) horrend hoher Wildbestände seinen (nicht zu sparsamen) Lebensunterhalt mit der Waldwirtschaft. Von seinen 7000ha Jagd hat er die Hälfte verpachtet, auf der restlichen Revierfläche übt er selbst die Jagd aus. Dort werden regelmäßig die stärksten Hirsche NRWs zur Strecke gebracht. Die Höhe der Wildbestände ist nach Aussagen älterer Jäger und Förster bereits seit Generationen eher rückläufig, es war also früher noch mehr da! Die Wildschäden in den verpachteten Bezirken sind recht happig wenn ich aber seinen jagdlich selbstbewirtschafteten Wald sehe, wird mir Angst um Bange um ihn. Wenn nämlich Karpis Prognosen nur zu einem Bruchteil zur Realität werden ist seine Durchlaucht in absehbarer Zeit pleite. Die nichtverpachteten Flächen werden übrigens durch einen Berufsjäger und 2 Azubis betreut! (das Geld für die ist auch noch übrig!). Jetzt sag mir doch einmal einer der Förster, wie kommt es, das die Privatforstverwaltung bei "Zooähnlichen" Verhältnissen Gewinne erwirtschaftet und die öffentliche Forstverwaltung, wo sogar noch der Berufsjäger durch die Försterjagd eingespart wird, mit Wildbeständen die bei ihrer Niedrigkeit eine ordentliche Bewirtschaftung nicht mehr Ermöglichen, noch nicht einmal kostendeckend? Ist es möglich, das der Mann sich durch sein Jagdvergnügen, das nach Baumförstermeinung, auf Kosten des Waldes geht, den Ast auf dem er oder nachfolgende Generationen sitzen selbst absägt? Ich glaube das nie und nimmer, denn sonst müßten die Schäden aus früheren Jahren ja irgendwann mal durchschlagen. Erkläret mir Graf Örindur...
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Leo
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@Hürsch
Der jährliche Verlust nur auf Grund der Rotfäule beträgt 7500€ auf dieser Fläche.
@Karpi
In der Rechnung habe ich den Mindererlös von 18,5 und 28€ nicht nachvollziehen können.

[ 29. April 2003: Beitrag editiert von: Tiroler Bracke ]
 
A

anonym

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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Tiroler Bracke:
@Hürsch
120ha bedeutet nicht 120 Jahre sondern 1,2 Millionen Quadratmeter oder 1,2 Quadratkilometer Holzbodenfläche. Außerdem ist der jährliche Verlust 7500€ auf diese Fläche
<HR></BLOCKQUOTE>


Lesen lieber TB, lesen!

H.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Hürsch:



Lesen lieber TB, lesen!

H.
<HR></BLOCKQUOTE>

Ich weiß, ich weiß.
Habs ja auch gleich wegeditiert, war aber wohl nicht schnell genug
icon_rolleyes.gif
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P.S. Hatte mich nur an Deinem Zitat orieniert, habe aber dann vorsichtshalber Karpi's ganzen Beitrag nochmal nachgelesen. Und während dem Edit mußt Du mich erwischt haben.

[ 29. April 2003: Beitrag editiert von: Tiroler Bracke ]
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Karpathenjäger:
...
Jeder kann nun ausrechnen:
Durchforstungsmasse:
25 % von 720 = 180 Efm rotfaules Holz.
180 Efm x 18,50 € = 3.330 €
<HR></BLOCKQUOTE>

Verstehe (fast) nix von diesem Geschäft, aber Du unterstellst offenbar, dass 100 % der durchforsteten Bäume geschält sind und davon 25% Rotfäule bekommen haben??? Ist dies realistisch? Im eigenen (privaten) Kleinwald jedenfalls nicht! Aber weiter.

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>
Erntemasse:
30 % von 500 = 150 Efm rotfaules Holz.
150 Efm x 28 € = 4.200 €
<HR></BLOCKQUOTE>

Wieso 500? sagtest Du nicht 50 EFM/ha und Jahr, und wolltest Du nicht nur 1ha /a schlagen???

ergo 420 €

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>
Insgesamt errechnet sich danach ein jährlicher Verlust nur für die Entwertung der Fichte durch Schälung von 4.620 € auf 120 ha, das sind rund 39 €/ha und Jahr.
<HR></BLOCKQUOTE>

Darüber hinaus Frage ich mich bei Deinem theoretischen (statistischen) 120 ha "Revier", warum der Rote Baumschäler alle Altersklassen gleichmässig schält, und warum nicht bevorzugt die geschälten (befallenen) Bäume geschlagen werden.

Horrido, Thoralf

P.S. (eher rhetorisch) Welcher "Förster" hat eigentlich diese reinen Monokulturen gepflanzt, die in .de überall rumstehen, und warum schält gerade in solcherart "Wald" Wild bevorzugt diese Monokultur???
 

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