<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Lindy2:
Bei der försterlichen Tätigkeit, bei der Schalenwild stört, geht´s doch nicht um Pflege der Natur, sondern um harte Euros aus dem Holzgeschäft.
Lindy<HR></BLOCKQUOTE>
Hi Lindy, hi Hürsch
so isses, sauber erkannt!
Ein paar Zahlen:
nehmen wir eine Fichtenbetriebsklasse von 120 ha Größe, die ganz gleichmäßig verteilt ist (1 ha 1-Jährige Fichten, 1 ha 2-jährige Fichten .... 1 ha 120-jährige Fichten). Wir nehmen weiter eine mittlere Umtriebszeit von 120 Jahren, eine mittlere Bonität von 1,5 und einen mittleren Bestockungsgrad von 0,9 an.
Jedes Jahr, ich wiederhole: jedes Jahr, wird rechnerisch auf dieser Fläche 1 ha hiebsreife Fichte genutzt, das sind rund 50 Erntefestmeter (Efm) Holzmasse. Darüber hinaus werden ab Alter 30 jedes Jahr pro ha etwa 8 Efm durchforstet, das sind nochmals ganz grob 720 Efm.
Der Rotfäuleanteil der 100 % geschälten Fichtenbestandsklasse beträgt zwischen 20 und 30 % der Masse. Dieses Holz ist entweder gar nicht oder nur zu deutlich geringeren Erlösen als "normales" Stamm- oder Industrieholz verwertbar. Es mögen im Durchschnitt aller Sortimente derzeit etwa 25 % sein, im Erntealter sind es häufig 30 bis 35 %.
Der erntekostenfreie Durchschnittserlös des Fichtenholzes über alle Klassen liegt je nach Preisniveau bei 25 € pro fm. Der erntekostenfreie Erlös der erntereifen Stämme beträgt derzeit rund 40 €. Das bedeutet, dass mich jeder Festmeter rotfaules Holz zwischen 14 und 28 € kostet.
Jeder kann nun ausrechnen:
Durchforstungsmasse:
25 % von 720 = 180 Efm rotfaules Holz.
180 Efm x 18,50 € = 3.330 €
Erntemasse:
30 % von 500 = 150 Efm rotfaules Holz.
150 Efm x 28 € = 4.200 €
Insgesamt errechnet sich danach ein jährlicher Verlust nur für die Entwertung der Fichte durch Schälung von 7.500 € auf 120 ha, das sind rund 62 €/ha und Jahr.
Nicht berechnet sind die entgangenen Erlöse für sogenannte Klassensprünge im Holzsortiment (rotfaules Holz ist am Stamm unten, da wo das Holz am dicksten ist, dadurch wird der voll verwertbare Teil oben im Mittel dünner, dünneres Holz ist weniger wert), erhöhten Kulturkosten (Zaunschutz, Pflanzung), die Einschränkung in der waldbaulichen Freiheit (ich z.B. kann nicht mal eben 20 Douglasien in eine Buchenverjüngung pflanzen zu Anreicherung, weil die mir der Hirsch raushaut oder -frisst).
Das ist schwer zu quantifizieren. Schätze so 20 bis 40 € könnten da noch mal draufkommen. Bei sehr hohen Rotwildbeständen dürften 100 €/Jahr und ha entgangene Erlöse und Mehrkosten anzusetzen sein.
Wie hoch sind die Pachten? Ich kenne mich da gaaaaaar nicht aus.
Lieben Gruß
P.