Damit gehe ich nicht konform, da die Entfernung im Schießkino nunmal über Verkleinerung der Darstellung simuliert wird.
Bsp.:
Sau 1, würde richtig getroffen mit Vorhaltemaß 10 cm.
Sau 2, selbe Bewegung, doppelt so weit entfernt, somit halb so groß dargestellt. In der Realität bräuchte das Geschoss ungefähr doppelte Flugzeit, also wäre Vorhaltemaß 20 cm richtig. Im Kino schlägt das Geschoss natürlich immer noch nach derselben Zeit durch die Leinwand. Aber 10 cm Vorhaltemaß auf der Leinwand entsprechen nun durch die Verkleinerung 20 cm im Film und man hält ja entsprechend der filmischen Darstellung an. Ergo: es passt wieder.
Die doppelt so weit entfernte gleichschnelle Sau ist auf der Leinwand
ebene aber auch nur halb so schnell - also passt es leider nicht.
Es ist nicht ganz einfach, sich die Verhältnisse im Kino vor Augen zu führen und geometrisch zu überprüfen, ich versuchs noch mal:
Nehmen wir das extreme Beispiel einer Sau hochflüchtig auf 100 m im Kino dargestellt, Vorhaltemaß bei 7x64 etwa 1,8m, tatsächliche Flugzeit des Geschossess 1/4 der Zeit, das heißt, erforderlicher Vorhalt auf das Stück in 100 m Entfernung wären 1,8m/4=45 cm auf dem Stück und damit gegenüber der Realität eine nicht nur kleine Abweichung.
oder anders:
Das Stück sei in der Kugelflugzeit so schnell, dass es einmal die eigene Länge zurück legt, d.h. es muss eine Wildlänge auf 100m vorgehalten werden. Die 100m entfernte Sau ist sehr viel kleiner dargestellt, richtig, genauer, sie ist 1/4 so groß wie eine Sau auf 25m, sie ist auf der Leinwand
ebene damit auch viel langsamer dargestellt als das Stück auf 25m, eben nur 1/4 so schnell. Jetzt lassen wir fliegen - das Stück bewegt sich
auf der Leinwand weiter, die Flugzeit der Kugel ist 1/4 der eigentlich anzusetzenden Zeit, das Stück "schaft" bis zum Kugeleinschlag also auch nur 1/4 der eigenen Länge - und damit hätten wir, wenn wir realitätsnah angerichtet hätten, tatsächlich vorne vorbei geschossen.
Vielleicht macht das etwas klarer, warum Vorhalten im Schießkino nur um 25 m richtig per Treffersitz angezeigt wird. Der angezeigte Blattschuss auf den kapitalen Keiler auf 100 m zeigt dagegen, Du hast es falsch gemacht.
Im Schießkino bin ich also erfolgreich, wenn ich auf weitere Entferungen weniger vorhalte, was in der Realität dann zu Waidwund oder Keulenschüssen führt - wen wundert's -
deswegen verfechte ich also eine Methode mit einem Absehen, die für's Anrichten auf flüchtiges Wild Handlungssicherheit gibt - nicht nur für den unerfahrenen Jäger -
Wir haben derzeit einfach nichts - zumindest nichts flächendeckendes -, womit wir das richtige Vorhalten auf Entfernungen abweichend von der Bildleinwand üben und trainieren können.