Beim schießen auf Sauen mit ihrer mehr linearen Bewegung, ist es leichter als beim „hüpfenden“ Rehwild mitzufahren. Dennoch, alles was mit Überlegungen zu tun hat, kann nur zu Fehl- und Trugschlüssen führen. Aus diesen Gründen neige ich mehr zu den Ansichten von Harras und Stöberjäger, die sich am Wild und seinem Fluchttempo und der darauf abgestimmten Wahl des Haltepunktes orientieren.
Aus meiner unmaßgeblichen Sichtweise ist das „Schwingen“ mit der Büchse überhaupt nicht mit der Flinten zu vergleichen, denn schon die Art des Zielens, der Visierlinienhöhe und die Ausformung des Schaftes sind meilenweit vom Flintenschießen entfernt. Welche Büchse ist denn schon so auf den Jäger geschäftet und das Zfr. so montiert, dass der Durchblick mit dem Wangenkontakt korreliert.
Das Handling eines kurzen dicken Laufes ist völlig anderes einem langen dünnerem, selbst bei gleichem Gewicht. Das wird auch durch viele Schießerei im Schießkino nicht besser, weil mehr „geballert“ wird und die Zahl der Schüsse als effektive „Übungsmasse“ gesehen wird.
Es wird auch das abziehen nicht losgelöst vom „Schwingen/Mitfahren“ vorgenommen, sondern durch den unabgestützten freihändigen festen Anschlag verkrampft und verzögert vorgenommen.
Man braucht im Kino doch nur die Jäger auf Mucken und verreißen beobachten und je stärker das Kaliber umso mehr.
Laufen im Kino die Sauen zwischen Stämmen, sitzen viele Treffer in Bäumen. Im Gegensatz zur „baumfreien Schneise“ der Rennsau ist das im Kino anders. Beim WT-Schießen sind auch keine Bäume in der Schussbahn, die das „schwingen“ unterbrechen.
Zum Absehen haben sich schon viele Jäger Gedanken gemacht, so auch ich bereits 1975, wo ich im DWJ ein Absehen vorgestellt hatte. Nickel hatte für LG und KK Laufende Scheibe ein 3-Punkt-und auch ein 2-Stachel-Keilerabsehen. Also alles nix neues. Je einfacher das Absehen, umso schneller lässt es sich auf den Haltepunkt bringen. Je mehr Punkte, Striche (vor allem feine), umso mehr wird übersehen, missverstanden und lenkt von der Hauptsache ab.
Rotpunkt(holosight) haben den Nachteil damit nicht ansprechen zu können, was mit ca. 3facher Vg geht. Wo das nicht verlangt wird, durchaus brauchbar.
Manche Sauen kommen so langsam, dass sogar bei der Drückjagd auf dem Stand (Bild oben) aufgelegt werden kann. Je früher das Wild wahrgenommen wird, umso mehr Zeit hat man für die Dinge, die den möglichst guten Treffer erwarten lassen. Dazu gehören u.a. KEIN Stecher, Riemen runter, Waffe schnell greifbar und im Anschlag, niedrige Vergrößerung, angepasste Schäftung, gute Schießkleidung,
Kommt Wild zu schnell, lässt man es laufen. Es wird nie nach der Zahl der Schüsse, sondern nur nach der Strecke gefragt und wer nicht riskant schießt, braucht auch keine Ausrede für einen Fehl-oder Krankschuss, von den damit zusammenhängenden Umständen gar nicht zu reden.