Bora schrieb:
Das ist Müll und zeugt trotz anmaßender (gemeint angemaßter) Kompetenz nur von Besserwisserei...
Was das Thema Wildschäden-Haftung anbelangt, bist Du auch auf dem Holzweg, da für Wildschäden grundsätzlich die Eigentümer haften. Dies wurde nur per Vertrag auf die Jäger umgelegt - was ja akzeptiert wurde.
.....Großkotzigkeit. Leider nicht von mehr.
Hi,
ich zitiere Dir gerne die Leitlinien zur effizienten Schwarzwildregulation aus waidgerechten Zirkelndie 10 Punkte unseres Ministers Hauk:
" Eine ausreichende Bestandesregulation
kann nur großflächig und daher i.d.R. revierübergreifend erfolgen. Die revier- und besitzgrenzenübergreifende Kooperation aller betroffenen Akteure ist daher unabdingbar. Ein hoher Zuwachs kann nur mit starken Eingriffen bei den weiblichen Tieren über alle Altersklassen wirksam vermieden werden. Der Bachenabschuss ist daher (unter Berücksichtigung des Elterntierschutzes) kein Tabu" ,
oder der konservativen LJVs, z.B. die Empfehlungen zur Bewegungsjagd des LJV Ba Wü:
"Bewegungsjagd, insbesondere auf Schwarzwild, ist nur sinnvoll, wenn diese auf großer Fläche durchgeführt werden kann (große Jagdbezirke oder revierübergreifende Jagd)";
- "unerlässlich ist eine den Biotopverhältnissen angepasste Anzahl solo- und fährtenlautjagender Stöberhunde, ohne sie ist jede Bewegungsjagd sinn- und erfolglos!"
- "Keine Spontanjagden, sondern Durchführung nur nach sorgfältiger, langfristiger Planung";
- "wenn dies der Fall ist, hat der durch die überjagenden Hunde betroffene Revierinhaber diese Beeinträchtigung seines Reviers im Interesse der revierübergreifenden, effektiven Bejagung einer großen Fläche zu dulden und wenigstens zu den Terminen der Gemeinsamen Bewegungsjagden auf rechtliche Massnahmen zu verzichten“,
" Wegen des hohen organisatorischen Aufwands und der intensiven Beunruhigung von Wild am Jagdtag sollten grundsätzlich alle Wildarten, die im Jagdgebiet vorkommen und Schusszeit haben, freigegeben werden".
Kannst auch seitenweise Verlautbarung aller LJV`s, Konsensleitlinien mit den Bauernverbänden haben: immer Aufforderungen zum revierübergreifenden Bejagen, zur großräumigen Ansitzstöberjagd - oft falsch in diesem Kontext als "Drückjagd" bezeichnet.
Da steht also genau das drin, was ich sage.
Und den kleinen Schlenker, dass dies für alle als problematisch erkannten Bestände von Schalenwild gleichermaßen gilt, verkneife ich mir halt nicht. Man MUSS keine Stöberjagd machen wegen Rehverbissproblemen. Aber das übliche Ausklinken von jedweder Bewegungsjagd in Schwarzwildproblemgebieten unter Hinweis auf "vollzogenes Abschusssoll bei Rehen" darf halt auch nicht mehr sein. Hierzu der LJV Ba Wü wieder aus obiger Empfehlung:
" 7.1 Abschussfreigabe (Wildarten) -Grundsätzliches:
Wegen des hohen organisatorischen Aufwands und der intensiven Beunruhigung von Wild am Jagdtag sollten grundsätzlich alle Wildarten, die im Jagdgebiet vorkommen und Schusszeit haben, freigegeben werden.".... Kein Entschuldigungsgrund ist die Freigabe von Rehwild (die schießen nur „meine“ Rehe!) in Nachbarrevieren."
Beim Schwarzwild aber ist in viele Gebieten der Zug abgefahren und genau davon zeugt ja auch der Kern dieses threads mit Debatten über fünfstellige Wildschadenssummen.
Dazu hab ich ja schon gesagt: wer den Anspruch aufgegeben hat, Teil eines zielorientierten jagdlichen Managementes zu sein, wer auf die bösen Nachbarn verweisen muss ( die ihre Einstände proppenvoll mästen und sich im Walde lächelnd an den Schäden in den Genossenschaftsjagden davor belustigen ) ohne diese Leute unter Druck zu setzen - der hat als Schwarzwildjäger verspielt.
Wer den Landwirten jetzt das letzte Lenkungsmittel aus den Händen reissen will, der zeigt doch seine eigentlichen Absichten: vergnügt aus fetten Überbeständen in Höhe der natürlichen Mortalität weiter herumjagern. Entgegen den Erwartungen des BJG an uns Jäger, die Verantwortung für den Zoo aber der Gesellschaft abdrückend: ich zahl ja fette Jagdpacht!
Die seit Jahrzehnten übliche und schon im RJG gebahnte Übernahme der Verantwortung für Wildschäden ist m.E. einfach viel zu wichtig, als dass sie zur Disposition gestellt werden dürfte - Auchjäger pachten keinen Zoo, in dem die Bauern berechenbar ausflippen.
Das harte Brot der Zäunerei, der Frischlingsabschüsse in der Milchreife, die Null-Energie-Input-Jagd (keine Fütterung, keine Kirrjagd) und auch die effizient gemachten Ansitzstöberjagden lassen denjenigen, der sich diese Mühen macht, Wildschäden sehr gut eingrenzen.
Eine Entlassung der Jäger aus solcher Vertragsverantwortung aber führt genau zum Gegenteil: hohe Pachtpreise, hohe Bestände, nicht weidgerechte Bejagungspraxis durch die Wochenend-Beute-Erzwinger, hohe Wildschadenszahlungen durch die Jagdgenossenschaft.
Wenn eine Jagd nur mit größtem Einsatz an Wildschadensverhütungsmaßnahmen und später trotzdem viel Geld zu managen ist, weil ( etwa bei mir: 1000 ha Waldgebiete voller "Ablenkungsfütterungen nebenan oder ein ExTrÜbPl mit 2500 ha Wald und genauso irrwitzigen Sauenbeständen ) die Nachbarn andere jagdliche Ziele als eine Reduktion auf ca 2 Sauen /100ha Wald haben, dann ist Zurückhaltung beim gebotenen Pachtpreis für die zu schützenden Agrarsteppen der einzig legitime und sinnvolle Regulator ! Man biete 2 € /ha und Jahr und die Jagdgenossen / der Gemeindevorstand werden Druck ausüben auf die Sauenzüchter - und zwar wirksamen !
Ich spreche nebenbei aus langjähriger Praxis, verbreite Druck auf Sauenzüchter und Jagdverweigerer über die Landwirte und die Jagdgenossenschaft. Und bin Mitpächter von Revieren, die schon locker 10000 Mark Wildschaden/ Jahr hatten in der Vorgeschichte. Das haben wir nimmer, genausowenig wie Standwild, Suhlen, geteerte Mahlbäume oder Kirrungen. Weil es nur so funktioniert: mit dem Ziel ran zu gehen, "keine Sauen" im Revier haben zu wollen. Und so zahlt man das bissl Wildschaden am Schluss auch immer locker aus der Portokasse des Revieres. Und mit wirklichem Hochmut über die Jammerer, die immer wieder am Stuhl der Jagd sägen und ihre Inkompetenz bezüglich möglicher Regulation von bejagbarem Wild amtlich machen wollen - eingestanden.
Klassische Lodenjockel, die Wegbahner der Pille und der Sauenfänge - Schluss mit der Jagd.
Chrüazi, Martin