Schwarzwildkirrung: Tipps und Tricks

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Danke für die vielen Antworten.
Leider lassen sich die Sauen fast 4 tage nicht mehr blicken.
Vermutlich haben sie was besseres gefunden oder haben meinen Waldbereich verlassen. Wobei ich kein Druck aufgebaut habe.
Was ich nicht weiß, was die Nachbarn getrieben haben. Habe leider nur 88 ha und somit gibt es genug Reviergrenzen.
 
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Freie Flächen werden genauso gut angenommen wie dunkle Bestände und dass es den Sauen manchmal "zu hell" ist ist ein absolutes Märchen, an dem noch nicht einmal ein Funke Wahrheit dran ist..... .


@ Zweiterfruehling:

Bei dieser Aussage muss ich dir leider widersprechen.

Es stimmt, so wie du es beschrieben hast, habe ich auch schon einige Sauen bei bestem Mondlicht / hell blendender Schneefläche und auf freiem Feld erlegen können.

Aber es gibt auch Sauen, die haben ihre Erfahrungen gemacht und die meiden die Lichtschneisen des Nachts, wie der Teufel das Weihwasser.

Ich habe in dem alten Revier, in dem ich früher gejagt habe die Erfahrung gemacht, dass, wenn die Bäume nachts (gerade im Herbst / Winter, in der Blattlosen Zeit) scharfe Schatten werfen, die Sauen nicht im entferntesten daran dachten, sich sehen zu lassen.
Die marschieren, wenn die Kirrung in dem Buchenbestand an einer Fichtendickung liegt, stundenlang in der Fichtendickung an der Schattengrenze hin und her, nur um nicht ins Helle kommen zu müssen.

- In dem Revier wer allerdings auch viel Besucherdruck zu spüren. Eine Sau dort im hellen zu bekommen, war schon fast die Ausnahme. (Überläuferkeilerchen, in der Zeit der dummen Sauen)

In dem Revier, wo ich jetzt jagdlich tätig bin, ist das ganz anders: wenig Besucherdruck, gute Dickungen, viel Ruhe usw...

Da hat mein Jagdfreund in den letzten 25 Jahren seine besten und schwersten Keiler Nachmittags um 15 Uhr erlegt.


wmh


Jäger:cool:
 
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Danke für die vielen Antworten.
Leider lassen sich die Sauen fast 4 tage nicht mehr blicken.
Vermutlich haben sie was besseres gefunden oder haben meinen Waldbereich verlassen. Wobei ich kein Druck aufgebaut habe.
Was ich nicht weiß, was die Nachbarn getrieben haben. Habe leider nur 88 ha und somit gibt es genug Reviergrenzen.



@hmarcus:


Denke bitte daran, dass weibliche Sauen einen Aktionsradius von ca. 20 KM haben können. Bei Keilern sind es bis 60 KM Umkreis !

Da hilft nur eines: die Kirrung weiterhin aufrecht zu erhalten und, wenn du merkst, dass sie regelmäßig angenommen wird: SITZEN, SITZEN, SITZEN.

Bei Sauen braucht's man halt manchmal Sitzleder am Allerwertesten.
Und nach Hause auf das Sofa kommen sie nicht !


Ich wünsche dir trotzdem baldigstes Waidmannsheil !!
... der nächste Mond kommt bestimmt....

Und daran denken: keinen Buchenholzteer direkt an der Kirrung ausbringen, sonst verbinden die Sauen irgendwann den Geruch von Buchenholzteer mit dem Schuss und meiden diese Kirrungen !! Besser im Umkreis von 100- 200 Metern um die Kirrung einige Stämme bepinseln !

Kein Ansitz an der Kirrung während stürmischen Nächten mit wechselnden Windrichtungen: Damit macht man die Sauen schlauer als es sein muss. Wenn der Wind jagt, jagt der Jäger nicht !! - alternativ lieber ins Feld setzen.

Und während der Mondphasen: KEINE Veränderungen an der Kirrung vornehmen (wie zum Beispiel Büsche stutzen, Salzlecken aufstellen o.ä. Diese Veränderungen werden von den Sauen meist mit mehrtägigem Fernbleiben quittiert !

wmh

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@ Zweiterfruehling:

Bei dieser Aussage muss ich dir leider widersprechen.

Es stimmt, so wie du es beschrieben hast, habe ich auch schon einige Sauen bei bestem Mondlicht / hell blendender Schneefläche und auf freiem Feld erlegen können.

Aber es gibt auch Sauen, die haben ihre Erfahrungen gemacht und die meiden die Lichtschneisen des Nachts, wie der Teufel das Weihwasser.

Ich habe in dem alten Revier, in dem ich früher gejagt habe die Erfahrung gemacht, dass, wenn die Bäume nachts (gerade im Herbst / Winter, in der Blattlosen Zeit) scharfe Schatten werfen, die Sauen nicht im entferntesten daran dachten, sich sehen zu lassen.
Die marschieren, wenn die Kirrung in dem Buchenbestand an einer Fichtendickung liegt, stundenlang in der Fichtendickung an der Schattengrenze hin und her, nur um nicht ins Helle kommen zu müssen.

- In dem Revier wer allerdings auch viel Besucherdruck zu spüren. Eine Sau dort im hellen zu bekommen, war schon fast die Ausnahme. (Überläuferkeilerchen, in der Zeit der dummen Sauen)

In dem Revier, wo ich jetzt jagdlich tätig bin, ist das ganz anders: wenig Besucherdruck, gute Dickungen, viel Ruhe usw...

Da hat mein Jagdfreund in den letzten 25 Jahren seine besten und schwersten Keiler Nachmittags um 15 Uhr erlegt.


wmh


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Ich meinte mit "hell" jetzt nicht Tageslicht aber ob nun Vollmond, Neumond, Bewölkung oder
klarer Himmel ist, hat keinen Einfluß darauf ob die Sauen nun irgendwo austreten oder nicht. Ich habe das zwar auch so "gelernt" aber wirklich noch nie erlebt. An der Kante nervös auf und ab ziehen sie in stockfinsterer Nacht genauso...und natürlich gibt es Sauen mit gewisser Erfahrung, die sind unter Umständen sehr vorsichtig und prüfen lieber 5mal den Wind....aber wenn die Luft rein ist dann kommen sie auch raus. Ich kann das natürlich nicht widerlegen was du da sagst, würde es wenn jedenfalls für eine kuriose Ausnahme halten.
Wenn die Sauen mal nicht raus kommen gibt es 100 andere mögliche Gründe, in der Regel wittern sie irgendwas was ihnen nicht paßt oder haben irgendetwas verdächtiges gehört.

Bei starkem Wind kann man sehr wohl auch jagen, es macht halt keinen Spaß weil man nichts hört. Aber es gibt ja scheinbar sowieso auch Leute die alle Fenster geschlossen lassen bis was da ist, denen kann es dann eigentlich auch egal sein. Drehen sollte der Wind natürlich nicht, das Drehen ist aber häufig eine Besonderheit an bestimmten (dadurch eher wenig geeigneten) Plätzen und weniger wetterbedingt.
 
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@hmarcus:


Denke bitte daran, dass weibliche Sauen einen Aktionsradius von ca. 20 KM haben können. Bei Keilern sind es bis 60 KM Umkreis !

Da hilft nur eines: die Kirrung weiterhin aufrecht zu erhalten und, wenn du merkst, dass sie regelmäßig angenommen wird: SITZEN, SITZEN, SITZEN.

Bei Sauen braucht's man halt manchmal Sitzleder am Allerwertesten.
Und nach Hause auf das Sofa kommen sie nicht !


Ich wünsche dir trotzdem baldigstes Waidmannsheil !!
... der nächste Mond kommt bestimmt....

Und daran denken: keinen Buchenholzteer direkt an der Kirrung ausbringen, sonst verbinden die Sauen irgendwann den Geruch von Buchenholzteer mit dem Schuss und meiden diese Kirrungen !! Besser im Umkreis von 100- 200 Metern um die Kirrung einige Stämme bepinseln !

Kein Ansitz an der Kirrung während stürmischen Nächten mit wechselnden Windrichtungen: Damit macht man die Sauen schlauer als es sein muss. Wenn der Wind jagt, jagt der Jäger nicht !! - alternativ lieber ins Feld setzen.

Und während der Mondphasen: KEINE Veränderungen an der Kirrung vornehmen (wie zum Beispiel Büsche stutzen, Salzlecken aufstellen o.ä. Diese Veränderungen werden von den Sauen meist mit mehrtägigem Fernbleiben quittiert !

wmh

Jäger:cool:


Hallo

Jetzt nur rein Interesse halber.
Gibt es irgendwelche Studien o.ä. Welche den Aktionsradius der Sauen belegt ?

Hab irgendwo mal was von 1000ha gelesen. Und jetzt deine 20km bzw 60km.

Ich weiß das man dies nicht auf jedes Revier übertragen kann, aber vielleicht kennt einer einen Bericht oder kann eigene Erfahrungen schildern die er zum Aktionsradius des Schwarzwildes gemacht hat.
 
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In der Prisch war mal ein Artikel, ich glaube es waren so 5-15km pro Nacht - Unterschied je nach Jahreszeit
 
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Hallo

Jetzt nur rein Interesse halber.
Gibt es irgendwelche Studien o.ä. Welche den Aktionsradius der Sauen belegt ?

Hab irgendwo mal was von 1000ha gelesen. Und jetzt deine 20km bzw 60km.

Ich weiß das man dies nicht auf jedes Revier übertragen kann, aber vielleicht kennt einer einen Bericht oder kann eigene Erfahrungen schildern die er zum Aktionsradius des Schwarzwildes gemacht hat.


So haben wir es in unserer jagdlichen Ausbildung vor langer Zeit beigebracht bekommen. Aber die Strecken sind wohl nicht unrealistisch, Bachen in der Rotte streunen auf ihrer Futtersuche ja auch nicht nur innerhalb eines Revieres herum. Da sind 20 KM Umkreis schnell zusammen. Und Keiler während der Rauschzeit sind auch ständig am laufen. und das nicht nur im Umkreis von 2 - 3 Revieren.-- DESHALB sind sie nachher so schlank :lol:


Aber eine erforschte und belegte Studie hierzu kenne ich nicht - ich glaube aber es stimmt so.


wmh

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Ich meinte mit "hell" jetzt nicht Tageslicht aber ob nun Vollmond, Neumond, Bewölkung oder
klarer Himmel ist, hat keinen Einfluß darauf ob die Sauen nun irgendwo austreten oder nicht. Ich habe das zwar auch so "gelernt" aber wirklich noch nie erlebt.
Sieht bei mir anders aus.
Bei uns ist es oft so, das die Sauen mit zunehmder Mondhelligkeit die Kirrungen meiden.
Auch schon bei anderem Wild beobachtet.
Fuchs schnürte nur im Schlagschatten der Bäume oder z.B. Rehwild (gut ist bei uns eh sehr heimlich), stand bei Mond aber geschlossener Wolkendecke auf der Wiese. Wolken reißen auf, es wird heller und die Rehe wechselenden wieder in den Wald. Wolken zogen zu und die Rehe kamen wieder raus.
Ebenso konnte ich auch schon ein paar mal beobachten, das Sauen doch besser äugen wie es die landläufige Meinung vorgibt.

Zum Aktionsradius der Sauen:
war letztes Jahr auf einem Vortrag.
Die genauen Kilometerangaben weiß ich nicht mehr, war aber trotzdem erstaunt was die Sauen z.T für Strecken zurück legen und das nicht im Flachland.

Evtl. ist das auch interessant http://www.lazbw.de/pb/,Lde/Startseite/Schriften+und+Veroeffentlichungen/Wildforschung
Da wird u.a. über den Bewegunsradius bei DJ berichtet.
Bezicht sich z.T. aber auf Gebiete wo die Jagd komplett ruht oder nur ein bis zweimal im Jahr per DJ bejagt wird.
Ich meine das dieses Jahr nochmal was in die Richtung kommt.

Edith meint das Tagungsband Schwarzwildtagung 2014.

Das Tagungsband Schwarzwildtagung 2012 kann man sogar downloaden
 
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Sieht bei mir anders aus.
Bei uns ist es oft so, das die Sauen mit zunehmder Mondhelligkeit die Kirrungen meiden.

Habe die gleiche Erfahrung gemacht! Bei (sichtbarem) Vollmond brauch ich gar nicht erst raus gehen, das Schwarzwild geht dann meist gar nicht oder wenn dann nur extrem spät (bzw. morgens früh) an die Kirrungen. Ich denke es liegt daran, daß an den Vollmondnächten überall die Jäger draußen hocken und dem SW entsprechend Feuer geben. Obwohl sie bei mir da Ruhe haben (tiefhängende Wolken geben bei mir viel mehr und gleichmässigeres Licht als der Vollmond mit seinen extremen Schatten), werden die Kirrungen dennoch gemieden.

Markus
 
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Habt ihr da schon alle anderen Gründe ausgeschlossen? Mir kommt das so komisch vor weil man das überall erzählt bekommt aber es dann nie so erlebt. Fakt ist, dass die allermeisten Sauen in den hellen Mondnächten erlegt werden, ich denke man überschätzt das "Denkvermögen" der Sauen deutlich wenn man ihnen das Kombinieren solch komplexer Zusammenhänge zutraut. Und hier wird überall an Kirrungen gejagt, wenn es richtig dick hell ist fallen hier in der Umgebung die Schüsse fast im Minutentakt.
Was noch dagegen spricht ist die Tatsache, dass gerade jetzt einige Kirrungen erst nach Mitternacht besucht werden obwohl es vorher ja viel dunkler ist. Ich bleibe dabei, dass die Theorie keiner wissenschaftlichen Untersuchung stand hält. Das wäre sicher mal sehr spannend zu erforschen. So sind es ja alles (auch meine) nur subjektive Empfindungen.

Wenn ich etwas derartiges feststellen würde, würde ich das Kirren wahrscheinlich sein lassen. Wenn in den Nächten mit genügend Licht da nix los ist....oder verstehe ich irgendwas falsch?
 
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Da hast Du was falsch verstanden. Es gibt bei mir Nächte (eben gerade mit tiefhängen Wolken) da kann ich auf dem Sitz Zeitung lesen, so hell ist es da. Mit Schnee natürlich noch besser. In den Nächten kommen die Sauen problemlos auch schon um 20 Uhr auf die Kirrungen. Nur in den Vollmondnächten eben nicht oder nur selten. Ich führe das auf den Druck aus den umliegenden Revieren zurück - überall hockt bei Vollmond einer und verstänkert den Wald.

Markus
 
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Mir kommt das so komisch vor weil man das überall erzählt bekommt aber es dann nie so erlebt.
Wieso, weshalb, warum kann ich wirklich nicht sagen.
Es ist ja nicht so das es zu 100% immer so ist, aber es war halt schon sehr oft so, das so zwei drei Tage vor und nach Vollmond, die Sauen nicht mehr an die Kirrungen gingen.
Vielleicht haben sie auch, wie @Haubentaucher vermutet, beim Nachbar "feuer" bekommen und kommen deswegen nicht mehr zu uns.
Letzten Donnerstag hat es aber trotz Mond und Schnee geklappt:p

Edith sagt noch: es muss ja nicht immer Vollmond sein damit es hell genug ist.
 
A

anonym

Guest
Da hast Du was falsch verstanden. Es gibt bei mir Nächte (eben gerade mit tiefhängen Wolken) da kann ich auf dem Sitz Zeitung lesen, so hell ist es da. Mit Schnee natürlich noch besser. In den Nächten kommen die Sauen problemlos auch schon um 20 Uhr auf die Kirrungen. Nur in den Vollmondnächten eben nicht oder nur selten. Ich führe das auf den Druck aus den umliegenden Revieren zurück - überall hockt bei Vollmond einer und verstänkert den Wald.

Markus

ich denke, dass es eher damit zusammenhängt dass die Sauen als solche auch Schatten werfen in hellen VM Nächten und dieser die Sauen nervös macht , also quasi Angst vorm eigenen Schatten :biggrin:
 
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Guten Tag und Waidmannsheil,
zum Thema Wind und Kirrung kann ich von meiner Erfahrung berichten.
Ein ehemaliger Jagdpartner von mir hat während unserer gemeinsamen Zeit Windanzeiger an den Kanzeln aufgehängt:
Ein Angelbleigewicht durchbohren,in das Loch eine große Feder stecken und an einer Angelschnur an der Kanzel aufhängen.Ich verspreche allen,die das noch nicht in natura gesehen haben.Ihr werdet Bauklötze stauen,was die Feder so treibt.Manches mal spielt sie Propeller,obwohl man alles im grünen Bereich wähnt.An Kreuzungen und T -Einmündungen hab ich teilweise eine zweite aufgehängt,denn dort sah die Welt schon wieder ganz anders aus.Und noch ein Tipp,ich habe sie mit gelber Signalfarbe eingesprüht,da sieht man sie im Dunkeln besser.
Bitte mal ausprobieren.

mfG
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Und häng noch eines über die Kirrung und du hast in der meisten Zeit 3 unterschiedliche Windrichtungen!

Ich mach's mit Bändern aus alten Musikkassetten.

Markus
 

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