Waidmannsheil allen Erlegern.
Ich durfte am Samstag auch mal wieder.
Nach den letzten Ansitzen ohne auch nur Sauen gehört zu haben, wollte ich Samstagmorgen im Feld nach Jungfüchsen schauen. Mit Füchsen ist dieses Jahr sowieso ruhig, 2 bekannte Baue sind nicht befahren. Nur der alte Steinbruch im Feld. Aber außer 2 alten Füchsen (Fluchtdistanz über 200m) war absolut nichts zu sehen. Dafür erfreulich viele Hasen. Also lieferte ich meinen Dad gegen 5.45 Uhr an einem Sitzle ab und fuhr die lezten 300m zu meiner Kanzel, wo die Wildkamera immer gegen 7 Uhr einen Bock bestätigt hatte. Dem galt es an diesem schönen, aber "saukalten" Samstagmorgen. Mit 2°C war es lausig kalt und ich hatte entsprechend wieder Winterklamotten ausgepackt. Punkt 6 saß ich dann aufer Kanzel, warm eingepackt. Vor mir aufm Fensterbrett eine zusammen gerollte Decke liegen gehabt, wo mein Kopf platz fand. Man will ja nochn paar mins Augen zu machen *gähn*. 6.10 Uhr rechts von mir im Eichenwäldchen tut sich was: *tapp,tapp,tapp*. Das war aber kein Reh das klang nach Sau schießt es mir durchn Kopf und ich bin wieder Hellwach. Aber die werden ja sicherlich nicht jetzt auf der Kirrung erscheinen, auch wenn die noch nicht abgeräumt ist, was sie seit über einer Woche eigentlich jede Nacht passierte. Links an den Buchen tut sich was, nanu, da wedelt ein "Sauschwänzle" . Blick durchs Fernglas. Tatsächlich da wedelt nen Sauschwänzle ganz gemütlich vor sich hin. Und im nächsten Moment schiebt sich dahinter das Gebrech und das Haupt einer zweiten Sau raus. Sichert, holt Wind, 2 schnelle Schritte raus, aus der schützenden Deckung, Kiste zu, Baumscheiben liegen und der Mais duftet ja auch so herrlich lecker und zack wieder zurück. 2-3 Minuten vergehen und die Sau kommt etwas zum vorschein. Stellt sich auf einen Erdhügel, reckt das Haupt in die Luft und holt mit tiefem Grunzlaut wind. Langsam aber zögerlich geht sie auf die Kirrung. 6.25 Uhr. Schöner Brocken. Schätze 40 kg. Fernglas bestätigt mir, das es ein Keilerchen ist. Die zweite Sau erscheint auch, ist kleiner und deutlich schwächer, vllt 25-30kg. Mehr nicht. Genauer ansprechen kann ich sie nicht. Ich sehe weder Pinsel noch tut sie mir den Gefallen und zeigt mir die Hinterseite. Die solls werden. Ich knipse ein paar Bilder mit dem Handy, versuche immer wieder die Kleinere anzusprechen bin aber letztenendlich nicht sicher ob es ein Keilerchen oder eine Bache ist. Und da ich in der Gewichtsklasse eine Bache mit 8 Frillis auf der Wildkamera habe geht Sicherheit vor. Dann wirds halt das große Keilerchen. Frillis sind keine zu sehen oder zu hören. Der Große verteidigt den Mais mit heftiger Gegenwehr. Sobald der Kleine sich nähert auch auch nur eine andere Baumscheibe wegschieben will schießt der Große herbei und hebt ihn mit dem Gebrech aus. Wütendes Grunzen und ergebens Quicken begleiten die Szene. Echt spannend anzusehen und das noch bei super Tageslicht! Ich bin richtig happy. Der Große steht schön breit. Handy weg, genug Bilder gemacht, Gewehr rum, Decke zurecht gerückt, Absehen kurz hinters Blatt, der Kleine steht weit genug weg, entsichern *bum*, der Kleine flüchtet nach links in die Buchen der Große nach rechts in die Eichen. Ich bilde mir ein, das sie einen Buckel macht, auf jedenfall zeichnet sie, *raschelraschel* und dann ein deutliches *bumm*. OK jetzt ist er umgefallen oder irgendwo dagegen gerannt. Der liegt. Schreibe meinem Dad SMS, in 10 mins abbaumen und herlaufen müssen die Wutz suchen, bergen und aufbrechen. Ich warte 10 Minuten, baume ab und laufe an den Anschuss. Kein Tropfen Schweiß. Na wird schon, bin ich ja gewohnt. Krempel ins Auto und mein Dad kommt: Wie ne Wutz? Jetzt um die Uhrzeit? Ich: japp, die muss vergessen haben sich den Wecker zu stellen. Taghell. Wir gehen zurück zur Kirrung, ich inspiziere den Anschuss. Nichts. nach 3m auf der Fluchtfährte punktuell Schweiß. Paar Meter weiter, viel Schweiß und Lungenstücke. Druch die Brombeeren rein in die Eichen. Taschenlampe an und aha überall Schweiß, hier gestreift da gegen Bäumle gerannt und deutlich zu richen. Mein Dad: gugg mal da hinten liegt sie. 15m weiter liegt die Wutz. Wir bergen sie und ich beginne mit dem Aufbrechen.
Von meinem Jagdherren wurde ich dann noch für komplett Verrückt erklärt, vorher noch Bilder zu machen. Tja. Man hat ja manchmal Zeit und Glück.
Erstes Überläuferkeilerchen für JJ 14/15, 45 kg. 6.35 Uhr. Lag auf der Einschussseite.
Erlegerfoto gibts keines, dafür aber vom lebenden Objekt
Letztes Bild, die Linke wars.
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