Gestern Abend habe ich mich kurzerhand entschlossen es doch mal wieder zu probieren nachdem sich in letzter Zeit die Rehe rar gemacht haben, die Sauen jedoch des öfteren die Kirrungen
heimgesucht haben. Der Wind war eher mäßig, der Himmel verhältnismäßig klar.
Um 17:45 das Fahrzeug abgestellt und den Fußmarsch zur ungefähr 20 Gehminuten enfernten Kanzel angetreten. Schon nach unefähr 10min vernahm ich rechts von mir hochflüchtig ewas schwerers im, nach einer ca. 50m breiten Dickung, angrenzenden Hochwald verschwinden. Leider konnte ich absolut nicht erkennen was da aufgeschreckt wurde oder von wem, ich war mir nur ziemlich sicher, daß ich nicht der Grund war, da erstens der Wind güsntig und der Weg zum lautlosen Pirschen sauber hergerichtet war.
Nach kurzem abglasen der Umgebung tart ich die verbleibenden Strecke zur Kanzel an. Diese ist leider etwas klein (Kanzeldach ungefähr Brusthöhe von mir), aber nachdem sie etwas schwerer zugänglich ist und wir diese von unserem Vorpächter übernommen hatten, machte man halt gute Miene zum bösen Spiel.
Jedenfalls so gegen 18:15 aufgebaumt und mal gründlich die Umgebung beobachtet. Nach ca. 30min nahm der Wind merklich zu, die Eicheln und Bucheckern und auch hin und wieder kleinere dürre Zweige fielen zu Boden. Bei dieser Geräuschkulisse anwechselndes Wild warzunehmen wird eine Herausforderung dachte ich mir.
Als es gegen 19:00 dann schon ziemlich dunkel wurde und ich kein Reh in Anblick bekam, kamen mir dann wieder mal die obligatorischen Zweifel ob es vlt. besser gewesen wäre zu Hause zu bleiben. Bei jedem lauteren knacken horche ich auf und glase die beiden ca. 20m breiten Schneisen ab die sich vor der Kanzel in V-Form ausbreiten. Plötzlich ein rascheln in unmittelbarer nähe, dem Gerausch nach ein Marder der sich sein Abendessen in der Dickung sucht.
Wieder ein knacken eines dickeren Astes, mittlerweile ist es so Dunkel daß man mit freiem Auge nicht mehr bis zur ungefähr 40m enfernten Kirrung blicken kann.
Plötzlich ein lautes Blaffen.Ich greife zum Glas und schaeu zur Kirrung. Dort waren mehrere schwarze Flecken deutlich zu erkennen. Eine ganze Rotte mit ca. 15 Sauen machten sich dort am Mais zu schaffen. Ich nahm vorsichtig (so gut es bei meinem steigenden Adrenalinspiegel halt möglich war) meine Taschenlampe mit vorgestztem Rotlichfilter zur Hand und schaltete sie auf der niedrigsten Stufe ein und wartete gefühlte 10min, wobei ich mir sicher bin daß es max 2 waren. Danach erhöhte ich die Lichtintesität um mir mal einen Überblick zu verschaffen was sich da so tat. Durchs Zielfernrohr erkannte ich eine große Bache mit geschätzten 80kg und 4-5 ÜL Bachen so zwischen 40 und 50kg sowie ein gutes Dutzend gestreifte Frischlinge mit 5-max. 10kg. Hmm jetzt wirds schwierig dachte ich mir und freundete mich so langsam damit an nur den Anblick zu genießen und die Kugel im Lauf zu lassen. Da bemerkte ich das eine Bache immer wieder von der Kirrung weggescheucht wurde und vermutete, daß es eine nichtführende sein konnte. Auch von der Größe her war sie etwas schwächer als die anderen.
Als sie dann auch ungefähr 3m hinter der Kirrung breit stand, konnte ich nichts erkennen was meine Vermutung wiederlegte. Gut dachte ich mir und nahm sie ins Fadenkreuz.
Plötzlich verhoffte sie in meine Richtung und stand plötzlich spitz zu mir. Ich dachte Mist und entschloß mich zu einem Schuß, den ich wenn ich es mir in aller Ruhe überlegen könnte wohl nicht gemacht hätte. Ich legte das Fadenkreuz zwischen die Lichter und ein wenig oberhalb und ließ die Kugel fliegen.
Auf den Knall verdrückte sich die Rotte in die rechts angrenzende Dickung. Ich befürchtet schon, nicht richtig getroffen zu haben, da ich längere Zeit ein deutlches Rascheln darin vernahm, daß sich dann aber langsam weiter enfernte. Nach einer gefühlten Ewigkeit entschloß ich mich zum vermeintlichen Anschuß zu gehen und sah dort....nichts.Mist.Ja das kommt von soclhen "Kunstschüssen" dachte ich mir und nahm die nähere Umgebung in Augenschein.Plötzlich ein wenig Schweiß.Na zumindest getroffen habe ich dachte ich mir säuerlich.1m weiter plötzlich sehr viel Schweiß und war schon etwas erleichtert.Da, im Lichtschein der Taschenlampe lag das Stück vor der Dickung keine 5m vom Anschuß entfernt, die Kugel traf wo ich hingezielt habe durchschlug das Haupt und.steckte unter der Schwarte der Schulter.
Nach dem obligatorischen Anruf zu Hause machte ich mich an die Bergung. Beim Auto angekommen erledigte ich erst den Aufbruch und danch noch ein kleines Erinnerungsfoto.
Ich bitte die Qualität zu entschuldigen (Handy). Die Position der Sau ist jetzt auch etwas unüblich aber das aufgebrochene Stück wollte ich jetzt auch nicht über den Waldboden schleifen und den Einschuß will ich euch auch ersparen.
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ÜL-Bache 38kg, erlegt mit 9,3x62 Geco plus