Schwarzwild 2021/22

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Donnerstag. Schweinchen tot. Gestern kam die Keine-Tichinen-Mail. Frischlingsbache mit knapen 30 Kilo, nix inne, nicht angezogen. Der unspektakulärste Sauenansitz aller Zeiten.

Halb 7 steige ich auf den Sitz, freue mich, daß es echt leise funktioniert, keine anstrengenden Jungjäger dabei. Wenn ich ehrlich sein soll, ich wollte einfach 2-3 Stunden die herrliche Ruhe genießen, einen Sauerkrautsaft nuckeln und an nichts denken müssen. Keine Zutextung mehr, einfach Ruhe genießen. So war der Plan. Aber Frau Braun und die Waffe hab ich dann doch mitgenommen. Mann weiß ja nie. Ist ja schließlich gefährlich nachts allein im Wald, mann könnte ja in eine Sauencompagnie geraten.

Halb 7 bin ich am Sitz. Genau so, wie ich es mir vorgestellt habe. Kennt ihr das? Mann will um xyz Uhr los, um dann 20 Minuten später zu sitzen. Und in 12 von 10 Fällen ist es so, daß es doch viel später wird, alzwie gedacht, weil IMMER irgendein Zeitdieb und/oder Nervensäge dich aufhält. Ich hasse es, wenn ich gehetzt zur Jagd fahre. Da vergeht mir schon bald die Lust.

Aber - diesmal klappt alles wie es soll. Ich komme an, klettere hoch, mache es mir in meinem Sessel gemütlich richte mich ein. Pard montieren um dann festzustellen, daß sich das Ding im Rucksack iwi verselbständigt haben muß. Strom alle. Aber - mann ist ja lernfähig und hat einen zweiten Akku dabei. Also alles gut.

Nach so etwa einer halben Stunde komme ich runter, mir fängt an alles egal zu sein, die Entspannung beginnt. Das Streulicht vom Dorf und ein bissi Mond zwischen den Wolken lassen es zu mit dem Fernglas und ohne jeden Nachtkuck die Umgebung im Auge zu behalten.

Halb 8, ich hab keinen Bock mehr auf das doofe Händi, Kartenspielen kann ich auch daheim. Händi weg, Sauerkrautsaft aus dem Rucksack, in die Decke wickeln und denken "Welt leck mich...." Ein herrliches Gefühl.

Viertel vor 8. In undefinierbarer Entfernung knackt es zweimal.

10 vor 8. Es knackt nochmal.

9 vor 8. Gehörsutz greifen.

9 vor 8. Vorne links auf 11 Uhr in etwa 50 Metern Entfernung sehe ich zwei kleine schwarze Flecken, die Nachlauf spielen. Fernglas greifen. Frischlinge. 25-30 Kilo.

8 vor 8 bis 4 vor 8. Pard einschalten und mit dem anderen IR-Billig-Nachtkuck vom Herrn Wang die Lage genauer sondieren. Für 200 Euro ist das Ding echt gut. Unhandlich, aber es tut was es soll.

Ich sehe 4 Frischlinge in der Klasse 25 Kilo, 20 Meter weiter hinten im Gebüsch steht der Rest der Truppe. 3-4 größere, jenseits der 50 Kilo.
Die tun mir den Gefallen, erstmal da zu bleiben, wo sie sind. Das gibt mir die Gelegenheit mich mit den Frischlingen genauer zu befassen.
Nachtkuck weglegen, Gehörschutz richtig aufsetzen, Frischlinge mit dem Pard suchen, die Größe paßt, Streifenhörnchen sind keine zu sehen.

3 vor 8. Leuchtpunkt an, Entsichern, einen Frischling aussuchen, einstechen. Das Schweinchen steht breit und frei, der Leuchtpunkt wandert dahin, wo es sofort dunkel ist, leicht den Druck am Abzug erhöhen, Schuß bricht. Das war´s. Repetieren. Fernglas greifen. Scheiße, ich seh nix. Da müßte doch eine Sau liegen. Tut sie aber nicht. So ist zumindest der erste Eindruck. Also Nachtkuck nehmen und nachsehen. Ich sehe eine Reflektion. Könnte also doch sein. Jetzt wäre ein Wärmekuck nicht schlecht.

Ich nehme mir meinen Sauerkrautsaft vor. Vorher aber noch Waffe sichern und abstellen. Dann Sauerkrautsaft. Nach 10 Minuten ist der Saft alle und ich greife aus dem Rucksack die Maglite Modell Volkssturm und dazu das Fernglas. Und ich sehe wieder nix außer der nebulösen Reflektion. Also ist da doch was. Und kann dann ja nur das Auge der Sau sein. Wenn alles gut gegangen ist.

Ich packe zusammen, steige runter und gehe in Richtung Anschuß. Der in Wirklichkeit doch 10-15 Meter weiter war, alzwie ich mir das eingebildet hab.
Und da liegt dann meine Wutz. MITTEN im Matschtümpel. Wirklich MITTENDRIN. Schlimmer geht es echt nicht. Also - Gummihandschuhe aus der Hosentasche und die Sau aus dem Dreck ziehen.

Eigentlich wollte ich ans Auto die Bergewanne holen, aber die Faulheit hat gesiegt. Mit 3 Zwischenstopps war die Sau dann verladen und es ging auf den Hof zum Aufbrechen. Dort gibt es einen Hochdruckschlauch. Der ist jedesmal nach einer solchen Schlammorgie der Ruf der Zivilistion. Ihr glaubt nicht, wie glücklich ein Wasserschlach machen kann. Damit hab ich erst meine Stiefel und dann die Sau entschlammt, aufbrechen, Dreck auf dem Misthaufen bringen, Schweinchen wieder auf den Wildträger und dann heim.

Halb 10 war ich auf der Abendrunde mit den Hunden, die zu tode beleidigt an der Sau auf dem Träger vorbei sind.....

1644739959518.png

Gestern hab ich sie zerlegt, eben die Feinarbeit und das Hack durchgedreht....
 
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Das ging aber flott, ich meine vom Hinhängen bis zum Zerwirken und zu Hackfleisch durchdrehen.
Also Waidmannsheil, DKDK.
 
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Heute Nacht hat es bei mir auch wieder mit einer Sau geklappt 😊

Um 20:30 hat die Kamera von einer Kirrung Bilder geschickt, SAUEN! Also sofort vom Sofa hoch und fertig gemacht. Als ich die Waffe aus dem Waffenschrank nehme fällt mir der defekte Gewehrriemen ins Auge. Sch…:poop:, da war ja noch was, ganz vergessen. Also schnell den Riemen gewechselt und los.

Auto ca. 400 Meter entfernt abgestellt und los. In dem Bereich ist es relativ übersichtlich und somit die Chance die Sauen zu erwischen, auch wenn sie nicht mehr direkt an der Kirrung sind. Ca. 150 Meter von der Kirrung kann ich erstmals „verdächtige“ Signaturen erkennen. Einige Meter weiter war es sicher, die Sauen sind noch in dem Bereich, wenn auch etwas verteilt. Bei 3 Grad unter null waren die Blätter sehr laut, glücklicherweise war aber ein Pirschweg halbwegs leise begehbar. Ich konnte mich auf ca. 70 Meter an die Sauen annähern und hatte zum Glück keine Verjüngung in der Sicht und somit freies Schussfeld. Waffe hoch, Frischling steht nahezu sofort breit und der Schuss ist draußen. Ich höre den Kugelschlag :D und die Sauen wegbrechen. Eine Sau entfernt sich unter deutlichem Krachen. Eine zweite Sau hätte ich noch beschießen können, aber nur relativ weit hinten (Leber) weshalb ich es gelassen haben.

Ich muss erst nochmal nach Hause fahren da ich weder Heckträger noch Jagdwanne mit Schweißriemen usw. im Auto hatte… Richtige Schuhe anziehen ist auch kein Fehler…

Nach 30 Minuten bin ich am Anschuss und finde Schweiß wie aus der Gießkanne! Also den Hund angesetzt und los geht die Reise. Die Fährte ist leicht zu verfolgen. Alle 30 Meter sicherheitshalbe mal mit der Wärmebildkamera geschaut. Nach 50 Meter fängt der Spaß an, Dornen, Totholz, Verjüngung, es wird dicht… Ich bin mir sicher nach spätestens 100 Metern an der Sau zu stehen. Der Hund liegt fest im Riemen, überall Schweiß. Nach 100 Metern fangen die ersten Zweifel an, wie kann das sein… Soll ich erst morgen weiter machen, usw.??? Aber bei so viel Schweiß und der Schuss war jetzt auch kein Kunststück… Nach 150 Metern verstärkt sich der Gedanke morgen weiterzumachen. In dem Moment sehe ich ein Wundbett und denke mir, Sch…, die wurde nochmal hoch. Aufgrund der sehr sehr großen Menge Schweiß wollte ich noch 30 Meter nachgehen und 20 Meter weiter liegt tatsächlich die Sau. Die Sau hatte noch etwas Leben im Körper weshalb noch ein Fangschuss „notwendig“ war. Unglaublich mit welchen Schüssen die Sauen teilweise noch gehen und wie weit. Gefühlt hatte die Sau keinen Tropfen Schweiß mehr im Körper, selbst beim Ausschuss vom Fangschuss ist fast kein Schweiß mehr geflossen. Insgesamt waren es vom Anschuss ca. 200 bis 250 Meter. Der Schuss war etwas hinten und etwas tief, Leber.

Jetzt stehe ich mit der Sau (etwas über 30kg) maximal weit weg von jedem Weg in diesem Bereich, in jede Richtung lustig zu bergen.IMG_5022.jpg
 
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WMH, schön das dieses Foto nicht aussieht als läge die Sau in einer WC Anlage auf dem Rastplatz.
Ich weiß ja nicht, wo du deine Sauen aufbrichst, aber Ziel war es, die Sau anständig zu waschen um sauber aufzubrechen, nicht sie zu kontaminieren. Deswegen nicht das Autobahnklo, sondern ich bin in den Vorraum vom Melkstand. Und da sieht es nun mal so aus.....
Aber.... Die Sau bekam vom bruchgerechten Holz den letzten Bissen und andächtig innegehalten hab ich auch. Wmd.
 
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Halb 7 bin ich am Sitz. Genau so, wie ich es mir vorgestellt habe. Kennt ihr das? Mann will um xyz Uhr los, um dann 20 Minuten später zu sitzen. Und in 12 von 10 Fällen ist es so, daß es doch viel später wird, alzwie gedacht, weil IMMER irgendein Zeitdieb und/oder Nervensäge dich aufhält. Ich hasse es, wenn ich gehetzt zur Jagd fahre. Da vergeht mir schon bald die Lust.
😳 Bei Dir gibts das auch? Ich dachte ich bin da die Ausnahme!😂😉
Zeitdiebe und Nervensäge trifft es vorzüglich. Mein Puls ist dann
fasst höher als bei Anblick und kurz vorm Schuss!😂😉
Weidmannsheil zum Schweinchen!
 
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Moin,
Wie machst du das rein technisch mit dem FN455 wenn du auf Fuchs pirscht oder ansitzt und es kommen Sauen?
Hast du das FN im Rucksack oder in der Manteltasche oder woanders verstaut?
Wie bekommst du das im dunkeln so leise und schnell rausgekramt und montiert?

Ich hatte mir mal so ein Teil ausgeliehen.
War am Tage schon schwierig das grade auszurichten...
Sorry, kurz off topic-Antwort:
Wie ich geschrieben habe....Fuchspirsch zuerst OHNE Vorsatzgerät. War ja top hell mit dem Mond. Später war der Himmel ziemlich Wolken verhangen. Da ich gezielt auf Sauen gepirscht bin habe ich das Teil montiert. Fuchs ist dann Tabu, da lass ich mich nicht anschauen...

Habe das Teil eigentlich nur bei der Sauenpirsch / Sauenansitz montiert. Ansonsten schmeiße ich es gelegentlich in den Rucksack, ist aber ein relativ sperriges Drum....
 
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Gestern nacht Glück gehabt und einem Wildtier weitere Leiden erspart.
Aus Rotte mit 6-8 Frischlingen, rein per Zufall diesen herausgeschossen.
13 kg, weiblich.
Verletzung stammt aus dieser Saison und sieht sehr nach Schuß schräg von hinten aus. Knochen angerissen, Gewebe dick vereitert und übel riechend...
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Gestern nacht Glück gehabt und einem Wildtier weitere Leiden erspart.
Aus Rotte mit 6-8 Frischlingen, rein per Zufall diesen herausgeschossen.
13 kg, weiblich.
Verletzung stammt aus dieser Saison und sieht sehr nach Schuß schräg von hinten aus. Knochen angerissen, Gewebe dick vereitert und übel riechend...
Anhang anzeigen 187705
Gut das du den erwischt hast . Weidmannsheil !
 
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Manchmal kommen Sie doch bis (fast) ans Sofa . Mein Nachbar meldete mir gestern Nacht bei WhatsApp das die Sauen wieder bei uns in der Straße unter den Laternen sind und im Eichenlaub brechen . War glücklicherweise noch wach und packte mir fix die Wärmebild und bin in Jogginghose schnell raus . Tatsache , da stehen sie gemütlich nur 30 Meter weiter von meinem Zaun im Graben .

also schnell in den Keller , die Büchse geholt . Leise zum Zaun , dort aufgelegt und einen passenden Frischling rausgesucht. Alles sehr unspektakulär . Sau machte noch 20 Meter in den Wald . 20 min später lag ich dann endlich im Bett 🤗

so kann’s gehen . Schon die dritte vor meiner Haustür dieses Jagdjahr.
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So langsam wird es unheimlich.
Samstag konnte ich meine Sau Nr.4 in dem Revier und die dritte im durchlaufenden Zwei-Wochen-Rhythmus strecken...

Wie üblich in Spätschichtwochen war ich Anfang vergangener Woche, nach der Arbeit auf dem Heimweg auf meiner schnellen Sichtungsrunde.
Obwohl starker Wind herrschte, konnte ich mit der WBK auf einem unserer ehemaligen Maisfelder drei Sauen bestätigen.
Das Feld liegt genau im Bereich der Reviergrenze und ist durch einen Flächentausch noch bis Ende des Jagdjahres uns zugeschlagen.
Der Acker liegt etwas auf einer Kuppe und bietet eigentlich nur von erhöhter Position sauberen Kugelfang. Aber da ist aufgrund der Grenznähe nichts...oder besser war bis Samstagmittag nichts.

Da mich das Thema und die Frequenz der Besuche auf dem Acker beschäftigten, ging ich auf einen Jagdkollegen im Nachbarrevier zu und fragte an, ob wir dort vorübergehend etwas stellen könnten...einzige Möglichkeit eine Leiter zu stellen, ist ein Baum der aber eindeutig nicht im Flächentausch inbegriffen ist.
Obwohl wir beide skeptisch waren ob der Entscheidung vom dortigen Revierinhaber, leitetet er die Anfrage weiter...mit Positivem Ausgang, so dass wir am Samstagmittag die Leiter in Stellung brachten.
Das Wetter war sonnig, aber weiterhin recht windig.
Dennoch war ich entschlossen den Platz Abends gleich zu testen...

Nach dem Abendessen war ich Pappsatt und Müdigkeit machte sich aufgrund des spannenden Magens breit (es gab Spaghetti Bolognese mit Hack der letzten Sau:love:...) Dann belagerten mich zu allem Übel noch die Hunde und ich konnte dem Sog des Sofas gerade noch entrinnen.

Also auf in die Nacht...gewappnet für einen vierstündigen Ansitz in zugiger Nacht bei 5° schwang ich mich gegen 20:00 aufs Rad und fuhr los.
Anhänger und Pirschstock blieben zu Hause. Hatte ja schließlich Sitzfell, Ansitzsack und die große Thermoskanne dabei...

Auf gut 300m zum Sitz konnte ich schon etwas auf dem Feld ausmachen...drei Signaturen. Bewegungsmuster und der Platz verrieten, dass es wieder die drei Sauen waren die ich Tage zuvor dort bestätigen konnte.
Beim anfahren hatte ich noch Augenwind, hätte aber eigentlich auf dem direkten Weg auf dem Kamm der Kuppe weiter gemusst und mich so gegen den Nachthimmel mit der Stadt im Hintergrund deutlich zu erkennen gegeben...shit doch zu spät am Platz:(
Also so weit möglich umfahren und an der Reviergrenze entlang auf die Kuppe in der Hoffnung die Hecke an welcher der Baum steht zu erreichen. Von dort hätte ich noch gut 40m bis zur Leiter und seitlich Wind. KÖNNTE also funktionieren...

Als ich den Schotterweg erreichte der die Reviergrenze darstellt, musste ich noch durch eine rießige Pfütze...was hieß laaaaaaaaaaaangsam zu fahren um keine unnötigen Geräusche zu machen, dabei aber das Gleichgewicht halten und nicht auf die Fresse zu fallen. Ein paar Steinbrocken unter der Wasseroberfläche sahen das anders und versuchten genau das zu erreichen...ohne Erfolg :p puh geschafft also noch etwas weitergefahren um dann 60m vor der Kuppe das Rad in den Acker zu legen und die Waffe zu laden.

Permanent mit der WBK den Horizont an der Kuppe im Blick, näherte ich mich der Hecke und erreichte diese. Ein Blick um den Bewuchs bestätigte, dass sie noch zu Gange waren. Drei Überläufer der leckeren 30kg-Klasse suchten akribisch das Feld ab...

Somit wurde der nächste Ballast abgelegt und nur noch mit WBK und Waffe ging es in demütig gebückter Haltung weiter in Richtung Leiter...

Es dauerte gefühlt eine Ewigkeit bis ich dort war.
Die Sauen ließen sich aber nicht von ihrem Tun abhalten und so erklomm ich Schritt für Schritt die Sprossen, nur um dann noch auf den Sprossen stehend das Gewehr auf die Auflage zu platzieren.
Für einen kurzen Moment schien es als ob sie Lunte gerochen hätten und einspannen wollten...nach fünf Metern verebbte der Vortrieb aber und die Würfe gingen wieder in den Boden...also erst gar nicht versuchen den Allerwertesten auf das Sitzbrett zu platzieren...stehen bleiben war angesagt.

Es dauerte etwas als plötzlich ein Stück aus der Formation ausscherte und mir ihre Breitseite anbot...Position, Entfernung und Kugelfang ergaben ein stimmiges Gesamtes und so schickte ich die Sako Balde in Richtung Abkommen. Der Kugelschlag hallte durch die Nacht und die Sau ging ab...

Mit der WBK, verfolgte ich ihre Flucht bis über die Grenze in Nachbars Gründung, wo sie noch einen kurzen moment brauchte um das Leben entweichen zu lassen.

Nach Infoabsetzung an beide Revierinhaber machte ich mich auf den Anschuß zu suche und zu markieren.
Dort angekommen zeigte sich eine wunderbare Ansammlung an Pirschzeichen mit deutlicher Schweißfährte, welcher ich problemlos folgen konnte. Somit durfte auch meine Frau im warmen Bett bleiben und musste nicht extra mit dem Hund anrücken...
Nachdem ich die Sau geborgen hatte, sammelte ich Stück für Stück meiner Ausrüstung wieder ein und machte ich mich auf den Heimweg um dann ein paar Minuten später mit geeignetem Transportmittel wieder vor Ort zu sein.

Nach dem Versorgen der 28Kg Überläuferbache stellte sich mir die Frage ob ich das jetzt als Nutzung der Leiter einstufen solle oder nicht. Schließlich hatte ich den Arsch ja noch nicht mal auf dem Brett...:unsure:

Aber so wie es derzeit läuft, in zwei Wochen dann wieder:LOL:
 

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So langsam wird es unheimlich.
Samstag konnte ich meine Sau Nr.4 in dem Revier und die dritte im durchlaufenden Zwei-Wochen-Rhythmus strecken...

Wie üblich in Spätschichtwochen war ich Anfang vergangener Woche, nach der Arbeit auf dem Heimweg auf meiner schnellen Sichtungsrunde.
Obwohl starker Wind herrschte, konnte ich mit der WBK auf einem unserer ehemaligen Maisfelder drei Sauen bestätigen.
Das Feld liegt genau im Bereich der Reviergrenze und ist durch einen Flächentausch noch bis Ende des Jagdjahres uns zugeschlagen.
Der Acker liegt etwas auf einer Kuppe und bietet eigentlich nur von erhöhter Position sauberen Kugelfang. Aber da ist aufgrund der Grenznähe nichts...oder besser war bis Samstagmittag nichts.

Da mich das Thema und die Frequenz der Besuche auf dem Acker beschäftigten, ging ich auf einen Jagdkollegen im Nachbarrevier zu und fragte an, ob wir dort vorübergehend etwas stellen könnten...einzige Möglichkeit eine Leiter zu stellen, ist ein Baum der aber eindeutig nicht im Flächentausch inbegriffen ist.
Obwohl wir beide skeptisch waren ob der Entscheidung vom dortigen Revierinhaber, leitetet er die Anfrage weiter...mit Positivem Ausgang, so dass wir am Samstagmittag die Leiter in Stellung brachten.
Das Wetter war sonnig, aber weiterhin recht windig.
Dennoch war ich entschlossen den Platz Abends gleich zu testen...

Nach dem Abendessen war ich Pappsatt und Müdigkeit machte sich aufgrund des spannenden Magens breit (es gab Spaghetti Bolognese mit Hack der letzten Sau:love:...) Dann belagerten mich zu allem Übel noch die Hunde und ich konnte dem Sog des Sofas gerade noch entrinnen.

Also auf in die Nacht...gewappnet für einen vierstündigen Ansitz in zugiger Nacht bei 5° schwang ich mich gegen 20:00 aufs Rad und fuhr los.
Anhänger und Pirschstock blieben zu Hause. Hatte ja schließlich Sitzfell, Ansitzsack und die große Thermoskanne dabei...

Auf gut 300m zum Sitz konnte ich schon etwas auf dem Feld ausmachen...drei Signaturen. Bewegungsmuster und der Platz verrieten, dass es wieder die drei Sauen waren die ich Tage zuvor dort bestätigen konnte.
Beim anfahren hatte ich noch Augenwind, hätte aber eigentlich auf dem direkten Weg auf dem Kamm der Kuppe weiter gemusst und mich so gegen den Nachthimmel mit der Stadt im Hintergrund deutlich zu erkennen gegeben...shit doch zu spät am Platz:(
Also so weit möglich umfahren und an der Reviergrenze entlang auf die Kuppe in der Hoffnung die Hecke an welcher der Baum steht zu erreichen. Von dort hätte ich noch gut 40m bis zur Leiter und seitlich Wind. KÖNNTE also funktionieren...

Als ich den Schotterweg erreichte der die Reviergrenze darstellt, musste ich noch durch eine rießige Pfütze...was hieß laaaaaaaaaaaangsam zu fahren um keine unnötigen Geräusche zu machen, dabei aber das Gleichgewicht halten und nicht auf die Fresse zu fallen. Ein paar Steinbrocken unter der Wasseroberfläche sahen das anders und versuchten genau das zu erreichen...ohne Erfolg :p puh geschafft also noch etwas weitergefahren um dann 60m vor der Kuppe das Rad in den Acker zu legen und die Waffe zu laden.

Permanent mit der WBK den Horizont an der Kuppe im Blick, näherte ich mich der Hecke und erreichte diese. Ein Blick um den Bewuchs bestätigte, dass sie noch zu Gange waren. Drei Überläufer der leckeren 30kg-Klasse suchten akribisch das Feld ab...

Somit wurde der nächste Ballast abgelegt und nur noch mit WBK und Waffe ging es in demütig gebückter Haltung weiter in Richtung Leiter...

Es dauerte gefühlt eine Ewigkeit bis ich dort war.
Die Sauen ließen sich aber nicht von ihrem Tun abhalten und so erklomm ich Schritt für Schritt die Sprossen, nur um dann noch auf den Sprossen stehend das Gewehr auf die Auflage zu platzieren.
Für einen kurzen Moment schien es als ob sie Lunte gerochen hätten und einspannen wollten...nach fünf Metern verebbte der Vortrieb aber und die Würfe gingen wieder in den Boden...also erst gar nicht versuchen den Allerwertesten auf das Sitzbrett zu platzieren...stehen bleiben war angesagt.

Es dauerte etwas als plötzlich ein Stück aus der Formation ausscherte und mir ihre Breitseite anbot...Position, Entfernung und Kugelfang ergaben ein stimmiges Gesamtes und so schickte ich die Sako Balde in Richtung Abkommen. Der Kugelschlag hallte durch die Nacht und die Sau ging ab...

Mit der WBK, verfolgte ich ihre Flucht bis über die Grenze in Nachbars Gründung, wo sie noch einen kurzen moment brauchte um das Leben entweichen zu lassen.

Nach Infoabsetzung an beide Revierinhaber machte ich mich auf den Anschuß zu suche und zu markieren.
Dort angekommen zeigte sich eine wunderbare Ansammlung an Pirschzeichen mit deutlicher Schweißfährte, welcher ich problemlos folgen konnte. Somit durfte auch meine Frau im warmen Bett bleiben und musste nicht extra mit dem Hund anrücken...
Nachdem ich die Sau geborgen hatte, sammelte ich Stück für Stück meiner Ausrüstung wieder ein und machte ich mich auf den Heimweg um dann ein paar Minuten später mit geeignetem Transportmittel wieder vor Ort zu sein.

Nach dem Versorgen der 28Kg Überläuferbache stellte sich mir die Frage ob ich das jetzt als Nutzung der Leiter einstufen solle oder nicht. Schließlich hatte ich den Arsch ja noch nicht mal auf dem Brett...:unsure:

Aber so wie es derzeit läuft, in zwei Wochen dann wieder:LOL:
Die Sau kenn ich :)
 
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21 Feb 2006
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Gestern Abend bin ich trotz wenig Hoffnung in meinen Pirschbezirk bei ForstBW auf Sau ansitzen gegangen. Zwar ist die Kirrung seit Wochen angenommen, aber zum einen räubern 2 Dachse die Kirrung öfters leer, zum anderen herrscht ja seit Tagen Ostwind und meine Sitze und Kanzeln sind auf West, Süd und Nord ausgerichtet. Deswegen war ich seit 8 Tagen nicht mehr jagen im Revier, aber gestern war Ostsüdost angesagt und wenigstens etwas Hoffnung, dass der Wind halbwegs passen könnte.

Um halb neun saß ich auf der offenen Kanzel, Wind kam von halblinks vorne nach rechts schräg hinten, und von da war bislang noch nie eine Sau angewechselt. Um Punkt neun höre ich ein schwereres Gerät anwechseln und von wo? Richtig geraten, von schräg rechts hinten. Die Sau kommt bis auf vier, fünf Meter ran, bekommt Wind und verabschiedet sich, wie blöd kann es eigentlich laufen?
Bis Mitternacht wollte ich sitzen, irgendwann schlägt die Kirchenuhr im nahen Dorf elf und just in dieser Sekunde nähert sich eine Sau von links der Kirrung. Durch die WBK gut zu erkennen, aber eine geschlagene Viertelstunde umkreist sie immer im Bestand die Kirrung und entschließt sich dann, die Kanzel zu umschlagen, um sich Wind zu holen. Beim Versuch sie abzufangen, d. h. die Waffe umzurichten, mache ich einen typischen Anfängerfehler und bedenke den Gewehrriemen nicht. Der schleift ganz leise am Holz und wieder verabschiedet sich die Sau...

Meiner Schätzung nach ein Überläufer, Striche konnte ich nicht erkennen und einen Pinsel auch nicht, geschätzt habe ich ihn auf etwa 50 kg. Trotzdem bleibe ich sitzen bei frischen -2 °C, bis ich schließlich kurz nach Mitternacht beschließe abzubaumen. Der Rucksack ist grade gepackt und der Fuß schon auf der Leiter, als sich etwas von links hinten nähert, kurze Zeit später erkenne ich einen Dachs auf dem Weg zur Kirrung. Direkt vor mir trabt er schnurgerade zum ersten Holz, schiebt dieses weg und fängt an zu fressen. Einer der beiden Kirrungsräuber; vor 8 Tagen hatte ich schon einen vergrämt, der anfangs allerdings ziemlich resistent meinen Versuchen widerstand, wie etwa Räuspern, aufs Holz klopfen etc., interessierte ihn alles nicht, erst auf Ansprache gab er Fersengeld. Leider ist ja Schonzeit, also die Nummer nochmal, aber grade als ich ihm die Leviten lesen will, knackt es wieder links von mir. Der zweite Dachs?

Nein, die Sau kommt schon wieder, der Dachs geht einen Meter zur Seite, läßt sich aber nicht einschüchtern und er und die Sau stehen sich auf keine 5 Meter gegenüber und mustern sich.
Aber Meister Grimbart hat Kohldampf und kehrt zur Fraßstelle zurück. Die Anwesenheit des Dachses scheint der Sau die Gewißheit zu geben, dass an der Kirrung alles sicher ist und so begibt sie sich fünf Meter entfernt vom Dachs zum nächsten Holz und frisst ebenfalls.
Für mich war es ein einmaliges Geschehen, das hatte ich auch noch nicht gesehen, Sau und Dachs an der Kirrung friedlich vereint.

Der Überläufer ist nun völlig vertraut und ich habe alle Zeit der Welt, den Nachtsichtvorsatz einzuschalten plus Leuchtpunkt, ich lasse fliegen und die Sau fällt im Schuß.
Unglaublich, ich hatte nicht mehr mit einem Erfolg gerechnet. Und was macht Meister Grimbart? Ein, zwei Minuten ist er etwas verwirrt, dann fasst er sich und: Frisst weiter, ich fasse es nicht...
Schlußendlich sage ich ihm doch ein paar Worte, er gibt Fersengeld und ich mache mich auf die 30 Meter zur Sau, leuchte sie an und erstarre: Von wegen Überläufer, das ist ein abgerauschter Keiler mit zwar nicht kapitalem, aber vollständigen Gewaff, Glück muss man haben! :D

Aber nun ist es kurz vor halb eins und ich schätze den Burschen auf gut 60 kg, zu schwer für mich alten Mann. Also muss Freund Felix mal wieder dran glauben, der sich am Telefon anhört, wie grade von den Toten auferstanden und so sieht er auch aus, als er ankommt...:(
Zusammen schleifen wir die Sau die knapp 100 Meter bis zur Forststraße, laden sie in den Heckträger und dann geht´s in die forstliche Wildkammer. Dort entlasse ich meinen Helfer und wünsche ihm eine erholsame Restnacht.
Ich selber bin kurz vor drei fertig, die Sau ist versorgt, die Wildkammer sauber und ich komme um halb vier endlich nach Hause mit der Erkenntnis, dass mir vor 10 Jahren alles noch leichter fiel...

Der Keiler hatte nur gut 60 kg und roch gottseidank nicht mal nach Maggi; ich dagegen dürfte nach dem Versorgen mehr gemüffelt haben als er :LOL:

IMG_20220309_011443.jpgIMG_20220309_011404.jpg
 
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28 Okt 2018
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Bei mir letzte Nacht ein Frischlingskeilerchen, 27kg. Bin die Rotte angelaufen, auf halb gefrorenen Acker mit Feuchtstellen, sodass leise pirschen nicht möglich war. Jeder Schritt war unheimlich laut und ich hab echt gedacht das kann doch nicht sein, dass die das nicht mitkriegen. Jedenfalls war ich dann irgendwann auf geschätzte 80m ran und hab fliegen lassen. Hab echt gedacht die bekommen mich jeden Moment mit, und sind weg.
 
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