Donnerstag. Schweinchen tot. Gestern kam die Keine-Tichinen-Mail. Frischlingsbache mit knapen 30 Kilo, nix inne, nicht angezogen. Der unspektakulärste Sauenansitz aller Zeiten.
Halb 7 steige ich auf den Sitz, freue mich, daß es echt leise funktioniert, keine anstrengenden Jungjäger dabei. Wenn ich ehrlich sein soll, ich wollte einfach 2-3 Stunden die herrliche Ruhe genießen, einen Sauerkrautsaft nuckeln und an nichts denken müssen. Keine Zutextung mehr, einfach Ruhe genießen. So war der Plan. Aber Frau Braun und die Waffe hab ich dann doch mitgenommen. Mann weiß ja nie. Ist ja schließlich gefährlich nachts allein im Wald, mann könnte ja in eine Sauencompagnie geraten.
Halb 7 bin ich am Sitz. Genau so, wie ich es mir vorgestellt habe. Kennt ihr das? Mann will um xyz Uhr los, um dann 20 Minuten später zu sitzen. Und in 12 von 10 Fällen ist es so, daß es doch viel später wird, alzwie gedacht, weil IMMER irgendein Zeitdieb und/oder Nervensäge dich aufhält. Ich hasse es, wenn ich gehetzt zur Jagd fahre. Da vergeht mir schon bald die Lust.
Aber - diesmal klappt alles wie es soll. Ich komme an, klettere hoch, mache es mir in meinem Sessel gemütlich richte mich ein. Pard montieren um dann festzustellen, daß sich das Ding im Rucksack iwi verselbständigt haben muß. Strom alle. Aber - mann ist ja lernfähig und hat einen zweiten Akku dabei. Also alles gut.
Nach so etwa einer halben Stunde komme ich runter, mir fängt an alles egal zu sein, die Entspannung beginnt. Das Streulicht vom Dorf und ein bissi Mond zwischen den Wolken lassen es zu mit dem Fernglas und ohne jeden Nachtkuck die Umgebung im Auge zu behalten.
Halb 8, ich hab keinen Bock mehr auf das doofe Händi, Kartenspielen kann ich auch daheim. Händi weg, Sauerkrautsaft aus dem Rucksack, in die Decke wickeln und denken "Welt leck mich...." Ein herrliches Gefühl.
Viertel vor 8. In undefinierbarer Entfernung knackt es zweimal.
10 vor 8. Es knackt nochmal.
9 vor 8. Gehörsutz greifen.
9 vor 8. Vorne links auf 11 Uhr in etwa 50 Metern Entfernung sehe ich zwei kleine schwarze Flecken, die Nachlauf spielen. Fernglas greifen. Frischlinge. 25-30 Kilo.
8 vor 8 bis 4 vor 8. Pard einschalten und mit dem anderen IR-Billig-Nachtkuck vom Herrn Wang die Lage genauer sondieren. Für 200 Euro ist das Ding echt gut. Unhandlich, aber es tut was es soll.
Ich sehe 4 Frischlinge in der Klasse 25 Kilo, 20 Meter weiter hinten im Gebüsch steht der Rest der Truppe. 3-4 größere, jenseits der 50 Kilo.
Die tun mir den Gefallen, erstmal da zu bleiben, wo sie sind. Das gibt mir die Gelegenheit mich mit den Frischlingen genauer zu befassen.
Nachtkuck weglegen, Gehörschutz richtig aufsetzen, Frischlinge mit dem Pard suchen, die Größe paßt, Streifenhörnchen sind keine zu sehen.
3 vor 8. Leuchtpunkt an, Entsichern, einen Frischling aussuchen, einstechen. Das Schweinchen steht breit und frei, der Leuchtpunkt wandert dahin, wo es sofort dunkel ist, leicht den Druck am Abzug erhöhen, Schuß bricht. Das war´s. Repetieren. Fernglas greifen. Scheiße, ich seh nix. Da müßte doch eine Sau liegen. Tut sie aber nicht. So ist zumindest der erste Eindruck. Also Nachtkuck nehmen und nachsehen. Ich sehe eine Reflektion. Könnte also doch sein. Jetzt wäre ein Wärmekuck nicht schlecht.
Ich nehme mir meinen Sauerkrautsaft vor. Vorher aber noch Waffe sichern und abstellen. Dann Sauerkrautsaft. Nach 10 Minuten ist der Saft alle und ich greife aus dem Rucksack die Maglite Modell Volkssturm und dazu das Fernglas. Und ich sehe wieder nix außer der nebulösen Reflektion. Also ist da doch was. Und kann dann ja nur das Auge der Sau sein. Wenn alles gut gegangen ist.
Ich packe zusammen, steige runter und gehe in Richtung Anschuß. Der in Wirklichkeit doch 10-15 Meter weiter war, alzwie ich mir das eingebildet hab.
Und da liegt dann meine Wutz. MITTEN im Matschtümpel. Wirklich MITTENDRIN. Schlimmer geht es echt nicht. Also - Gummihandschuhe aus der Hosentasche und die Sau aus dem Dreck ziehen.
Eigentlich wollte ich ans Auto die Bergewanne holen, aber die Faulheit hat gesiegt. Mit 3 Zwischenstopps war die Sau dann verladen und es ging auf den Hof zum Aufbrechen. Dort gibt es einen Hochdruckschlauch. Der ist jedesmal nach einer solchen Schlammorgie der Ruf der Zivilistion. Ihr glaubt nicht, wie glücklich ein Wasserschlach machen kann. Damit hab ich erst meine Stiefel und dann die Sau entschlammt, aufbrechen, Dreck auf dem Misthaufen bringen, Schweinchen wieder auf den Wildträger und dann heim.
Halb 10 war ich auf der Abendrunde mit den Hunden, die zu tode beleidigt an der Sau auf dem Träger vorbei sind.....
Gestern hab ich sie zerlegt, eben die Feinarbeit und das Hack durchgedreht....
Halb 7 steige ich auf den Sitz, freue mich, daß es echt leise funktioniert, keine anstrengenden Jungjäger dabei. Wenn ich ehrlich sein soll, ich wollte einfach 2-3 Stunden die herrliche Ruhe genießen, einen Sauerkrautsaft nuckeln und an nichts denken müssen. Keine Zutextung mehr, einfach Ruhe genießen. So war der Plan. Aber Frau Braun und die Waffe hab ich dann doch mitgenommen. Mann weiß ja nie. Ist ja schließlich gefährlich nachts allein im Wald, mann könnte ja in eine Sauencompagnie geraten.
Halb 7 bin ich am Sitz. Genau so, wie ich es mir vorgestellt habe. Kennt ihr das? Mann will um xyz Uhr los, um dann 20 Minuten später zu sitzen. Und in 12 von 10 Fällen ist es so, daß es doch viel später wird, alzwie gedacht, weil IMMER irgendein Zeitdieb und/oder Nervensäge dich aufhält. Ich hasse es, wenn ich gehetzt zur Jagd fahre. Da vergeht mir schon bald die Lust.
Aber - diesmal klappt alles wie es soll. Ich komme an, klettere hoch, mache es mir in meinem Sessel gemütlich richte mich ein. Pard montieren um dann festzustellen, daß sich das Ding im Rucksack iwi verselbständigt haben muß. Strom alle. Aber - mann ist ja lernfähig und hat einen zweiten Akku dabei. Also alles gut.
Nach so etwa einer halben Stunde komme ich runter, mir fängt an alles egal zu sein, die Entspannung beginnt. Das Streulicht vom Dorf und ein bissi Mond zwischen den Wolken lassen es zu mit dem Fernglas und ohne jeden Nachtkuck die Umgebung im Auge zu behalten.
Halb 8, ich hab keinen Bock mehr auf das doofe Händi, Kartenspielen kann ich auch daheim. Händi weg, Sauerkrautsaft aus dem Rucksack, in die Decke wickeln und denken "Welt leck mich...." Ein herrliches Gefühl.
Viertel vor 8. In undefinierbarer Entfernung knackt es zweimal.
10 vor 8. Es knackt nochmal.
9 vor 8. Gehörsutz greifen.
9 vor 8. Vorne links auf 11 Uhr in etwa 50 Metern Entfernung sehe ich zwei kleine schwarze Flecken, die Nachlauf spielen. Fernglas greifen. Frischlinge. 25-30 Kilo.
8 vor 8 bis 4 vor 8. Pard einschalten und mit dem anderen IR-Billig-Nachtkuck vom Herrn Wang die Lage genauer sondieren. Für 200 Euro ist das Ding echt gut. Unhandlich, aber es tut was es soll.
Ich sehe 4 Frischlinge in der Klasse 25 Kilo, 20 Meter weiter hinten im Gebüsch steht der Rest der Truppe. 3-4 größere, jenseits der 50 Kilo.
Die tun mir den Gefallen, erstmal da zu bleiben, wo sie sind. Das gibt mir die Gelegenheit mich mit den Frischlingen genauer zu befassen.
Nachtkuck weglegen, Gehörschutz richtig aufsetzen, Frischlinge mit dem Pard suchen, die Größe paßt, Streifenhörnchen sind keine zu sehen.
3 vor 8. Leuchtpunkt an, Entsichern, einen Frischling aussuchen, einstechen. Das Schweinchen steht breit und frei, der Leuchtpunkt wandert dahin, wo es sofort dunkel ist, leicht den Druck am Abzug erhöhen, Schuß bricht. Das war´s. Repetieren. Fernglas greifen. Scheiße, ich seh nix. Da müßte doch eine Sau liegen. Tut sie aber nicht. So ist zumindest der erste Eindruck. Also Nachtkuck nehmen und nachsehen. Ich sehe eine Reflektion. Könnte also doch sein. Jetzt wäre ein Wärmekuck nicht schlecht.
Ich nehme mir meinen Sauerkrautsaft vor. Vorher aber noch Waffe sichern und abstellen. Dann Sauerkrautsaft. Nach 10 Minuten ist der Saft alle und ich greife aus dem Rucksack die Maglite Modell Volkssturm und dazu das Fernglas. Und ich sehe wieder nix außer der nebulösen Reflektion. Also ist da doch was. Und kann dann ja nur das Auge der Sau sein. Wenn alles gut gegangen ist.
Ich packe zusammen, steige runter und gehe in Richtung Anschuß. Der in Wirklichkeit doch 10-15 Meter weiter war, alzwie ich mir das eingebildet hab.
Und da liegt dann meine Wutz. MITTEN im Matschtümpel. Wirklich MITTENDRIN. Schlimmer geht es echt nicht. Also - Gummihandschuhe aus der Hosentasche und die Sau aus dem Dreck ziehen.
Eigentlich wollte ich ans Auto die Bergewanne holen, aber die Faulheit hat gesiegt. Mit 3 Zwischenstopps war die Sau dann verladen und es ging auf den Hof zum Aufbrechen. Dort gibt es einen Hochdruckschlauch. Der ist jedesmal nach einer solchen Schlammorgie der Ruf der Zivilistion. Ihr glaubt nicht, wie glücklich ein Wasserschlach machen kann. Damit hab ich erst meine Stiefel und dann die Sau entschlammt, aufbrechen, Dreck auf dem Misthaufen bringen, Schweinchen wieder auf den Wildträger und dann heim.
Halb 10 war ich auf der Abendrunde mit den Hunden, die zu tode beleidigt an der Sau auf dem Träger vorbei sind.....
Gestern hab ich sie zerlegt, eben die Feinarbeit und das Hack durchgedreht....