Leute, streitet Euch nicht! Auch Nachtjagd kann spannend sein!
Und wenn die Sau am Haken hängt, dann wird einer eingeschenkt!
Beim Nachbarn kamen sie, erst 8, dann letztendlich 11. Zwei Bachen, Rest Frischlinge. Die ganze Zeit auf dem Maisstoppel jenseits der Grenze. Dann endlich: sie kommen durch den Graben. Angehen? Friert es eigentlich? Runter von der Kanzel, Test: laut wie sonstwas und viel zu hell dazu. Also wieder hoch. Schön, wenn der Gasofen die kalten Finger wärmt!
Auch das noch, 5 Stück Damwild in der Quere..... Die haben mir gerade noch gefehlt. Wärmebild ist schon was Feines! Also warten. Die Sauen verlagern sich Richtung Waldkante, noch 400m im Feld. Also doch, runter! Die 4 Rehe sind auch gerade aus der Quere. Im Bogen an der Waldkante und deren Hintergrunddeckung entlang. Ah, ein Auto! Wenn man das so nennen kann Toll, unnötiger Ballast abgelegt, wie neulich beim Schecken. Mütze auf, vorhin vergessen! Weiter und dichter ran. Nein, zu hell, ich muss an der Waldkante bleiben und hoffen. Ein alter Hochsitz bietet sich an. Rauf! Hoffentlich knarzt er nicht. Fenster auf, auch das geht halbwegs leise. Die Rotte jetzt 200m vor mir im Feld. Langsam kommen sie näher. Sandsack aus der Ecke, Drilling drauf. Meine Güte, sind die Finger kalt! Merke es beim Entsichern.
Langsam kommt die Rotte dichter, ich hab's mir gedacht! 40 Jahre Reviererfahrung helfen da weiter. Auf etwa 130-150m sind sie heran, eine Bache schlägt die Gegenrichtung ein, eine, wohl die Ältere, sichert zum Dorf, ist unschlüssig. ASP, Zuwachsträger etc.pp. im Kopf. Diesmal die Praxis: eine der Bachen, etwas widerwillig, aber sie wird's! Sie zieht breit, au ha, grenzwertig von der Entfernung. In der linken Hand, wie früher die Fluppe, längst die zweite Patrone.
Jetzt steht sie Scheibenbreit. Hoch anfassen, das Nosler schießt etwas tiefer aus der 6,5x57R. Bum..........Bufff. Uuuups, war vielleicht doch etwas weiter. Nachladen ist eine Sache von Sekunden, Rundblick im Wärmebild. Die Rotte steht links außer Schussweite und geht dann weiter, die Bache zieht unendlich langsam Richtung Grenzgraben.
Mensch Mädchen, bleib doch liegen! Nein, rein in den Graben. Na, raus wird sie es nicht mehr schaffen. Doch, Mist! Zieht unendlich langsam weiter Richtung Straße und tut sich auf dem meterbreiten Streifen zwischen Asphalt und Hecke nieder. Ich runter vom Sitz und im Bogen weiter und dann vorsichtig, bereits im Nachbarrevier, auf der Straße entlang. Die Sau liegt wie tot, doch plötzlich: Segen des Wärmebilds: sie hebt leicht das Haupt! Abgekniet, Drilling hoch, Patsch! Noch 40 Fluchten macht sie auf den Acker, durch die Hecke, durch die sie vorher nicht mehr wollte, aus!
WhatsApp an den Nachbarn, Jungjäger eingesammelt, der auch saß, Sau geholt, alles gut. Eine Nachsuche abge- und Leiden verkürzt. Tut mir leid, FSK 300! Dich oder Helmut hätte ich sonst morgen früh angerufen. Besser für alle Beteiligten und ich schiebe mich jetzt ein! Es riecht nach: Leberwurst!!! Weiß hat die olle Wichte, aber nicht einmal 60kg.