Heute nach dem Neuschnee und so um 0° bewaffneter Waldspaziergang. Glas vom Drilling(ja, ich hab auch so ne alte Waffe, aber eben nur zur Tagpirsch und fĂŒr die Fallenrunde) runter, es grieselte noch etwas, da stört das Glas mehr, als es hilft.
Westwind, also fahre ich bis Mitte Waldbezirk und prische entlang des alten Grabens zu den Wiesen, liegen immer mal FĂŒchse rum dort. Aber sehr unwegsam, viel Windbruch, auch ĂŒberm Graben. Zum GlĂŒck hatte der Schnee vorige Woche das Farn niedergemacht, so sah man auch mal was. Bin so 50...60m gekommen, erste Brechstellen im Laub, also erst nach dem Schnee, recht frisch. Interessant. Aber nur kleine FlĂ€chen, eine Sau, nicht mehr. Noch mal 30m hin eine Suhle, frische, scharfkantige SaufĂ€hrten. OK, jetzt wirds enge.
Noch mehr Brechstellen, gehen Richtung Schilf, ist so 100....120m hin, da wohnt die Sau also. Aber da ist kein Rankommen, zu laut und im Schilf kein gutes Sichtfeld, lass ich mir fĂŒr den RĂŒckweg, da kann ich an der Bahn lang und hab das Schilf von da im Blick.
Also weiter entlang des Grabens, schön leise, immer mal Pause horchen und schaun. Alles ruhig. Setzte Meldung in die Gruppe ab ĂŒber die gefundenen Sachen. Jetzt keine Brechstellen mehr, FĂ€hrten im nassen Laub auch nicht zu sehen. Komme zu einer Stelle, wo jede Menge Brombeeren und BĂŒsche sind, im Sommer da kein Durchkommen. Wieder kurz halt und schaue nach links. Da hat ein Farnwedel 4 LĂ€ufe!!!!!!!!!!!!!!! 5m hin. Drilling hoch, auf Kugel, PENG, war alles eins!
Wilde Flucht, ich seh nur noch die RĂŒcklichter und wie die BĂŒsche wild wacklen. HĂ€? Klappe unglĂ€ubig den Drilling auf, ja, Kugel, war auch drauf. Seltsam.
Also die 5m hin, AnschuĂ suchen, da ist ein groĂer SchweiĂfleck an ein paar Ruten, Lunge auch. Sehr gut. Schaue weiter, StĂŒck hin SchweiĂ, will hin, aber da kommt ne Ladung Schnee runter und alles is weiĂ, MERDE!!!!!!!!!!
Aber ich hab ja die Fluchtrichtung gesehen, heftige Eingriffe und SchweiĂ, wie aus der GieĂkanne. Also weiter vorrĂŒcken. 30m vom AnschuĂ liegt die Wutz, wollte noch durch ne Busch, aber da war dann auch schon der Sprit alle.
OK, Sau tot. Aber: mitten im dichtesten GestrĂŒpp, das es da hat. Blick nach SĂŒden, da muĂ de Wiese sein, also hin und schaun, ob man den Burschen bis dahin zerren könnte. Komme genau in der Ecke raus, lĂ€sst sich gut merken. Erstmal Kammeraden anrufen, der fĂ€hrtet im Feldbezirk ab, dass er bei mir zuhause meinen Wildkorb holt, der liegt noch im alten HĂŒhnerstalll. Derweil marschiere ich querwaldein zum Auto, mache noch mitten im Wald einen Hasen hoch, den ich da nie vermutet hĂ€tte. Als ich rumgefahren war, kam auch schon der Kamerad und wir machten uns an die Bergung, mit dem Strick kein Problem, Kamerad ist fast 2m und krĂ€ftig, komme ohne Sau kaum hinterher
Abzur Wildkammer und aufbrechen, Trefferaufnahme. EinschuĂ links auf den Rippen, AusschuĂ rechts etwas weiter vorn, rechter Vorderlauf kaputt. Drinnen zeigt sich, dass das Herz nur noch Matsch ist, Lunge gestreift.
Aufgebrochen 46kg, das ist genau richtig fĂŒr son ĂberlĂ€uferkeiler.
Damit hÀtte ich wohl den EinzelgÀnger erwischt, der sich da immer mal rumgetrieben hatte, extrem scheu und vorsichtig.
Beim Abschwarten dann auch die ErklĂ€rung dafĂŒr: der hatte wohl im Sommer oder zur Erntejagd mal einen viel zu hoch in den Kamm bekommen, ein Wirbelfortsatz war gesplittert und eitrig verkapselt. Fiel so in der Schwarte aber nicht auf. Und NEIN, der alte SchuĂ war nicht von mir
Meine erste Beute mit der 7x65R ausm Drilling, sonst immer nur FĂŒchse und WaschbĂ€ren mit Schrot.