Anhang anzeigen 32140Soderla... erstmal allen erfolgreichen Schwarzwildjägern mit dem entsprechenden Sitzfleisch: ein Aufrichtiges Waidmanns Heil !
Gestern um 18.30 Uhr bezog ich an einer einsamen , verschneiten Waldwiese am Rande des Böhmerwaldes Stellung....
Erst mal einrichten.. Fenster vorne auf, Fernglas auf dei Brüstung.. Kippen und Feuer links ins Eck, Reservemun, Stirnlampe und Smartphone ins rechte Eck..
Den Riemen mittels annehmbarer Riemenbügeln abgenommen... Ich hasse es, wenn was zumhängt, rumflatter, oder klappert...
Kippe angesteckt um den Wind zu prüfen... Passt der Wind, ist es egal, ob man raucht, passt er nicht, kommt eh nix... ob man nun raucht oder nicht
Es galt den Sauen, da bei uns alles Andere, ausser Füchsen, Schonzeit hat...
Nachdem am späten Nachmittag der Wind von östlicher auf westliche Richtung gewechselt hat, passte es nun perfekt...
Zuerst kam links von mir am Rapsstreifen ein einsames Schmalreh gezogen und beäste den raps ca. 15 Minuten, bevor es sich zum Wiederkäuen niedertat...
Nach weiteren 20 Minuten hoppelte ein mittelgroßer Hase direkt auf mich zu, um einige Meter vor mir an den Grashalmen zu naschen...
um fast 21.00 Uhr zog von links hinten ein weiteres Stück Rehwild aus der Dickung... auch weiblich...vielleicht Schmalreh, vielleicht Gaiß? .. ich war mir nicht 100 % sicher..
Was aber auch egal war, weil Rehwild eh zu, und dort hätte ich eh keines erlegt...
Das bereits anwesende Schmalreh stand auf, und zog an dem zweiten auf 20m vorbei und entschwand im Wald.
Nach kurzer Zeit folge ihm auch dieses hinterher...
Auf der Wiese gaben es sich jetzt insgesammt 4 Hasen.. woher die plötzlich kamen, weiss der liebe Gott, ich habe sie anscheinend nicht bemerkt, da ich die beiden Rehe im beobachtete...
Hin und her... auf und ab.... kreuz und quer... schön anzusehen..
Und schwupps warn se wech !!
Aha ! das muss einen Grund haben....
Den sah dann um Schlag 22 Uhr...
Rechter Hand von mir weg sand auf ca. 80 m am waldrand ein Stück... Dunkel, Groß, kompakt .... Sau!!
Ok.. Fernglas an die Augen... richtig .. ein Wildschwein... draps draps draps.. auf die Wiese... und: hinter ihr noch eine... gleichgroß.... Überläufer.. ca. 50 Kilo...
So nun warten wir mal ab, was noch kommt, oder ob es das war....
Die Beiden zogen irgendwie ohne Plan erst runter, dann rauf...
Nochmal ansprechen...ok... Überläufer... gleichgroß... die Erste zog quer zu mir... ich hatte bereits das Fernglas gegen die Rem 7400 Carbine in 30/06 gewechselt..
Ruhig in Anschlag, Ziel aufnehmen, Sau bleibt stehen..... kamuuummmmmmmm.
Liegt, schnell die zweite Sau mittels ZF suchen...
diese zog etwas schneller direkt von mir weg und zeigte mir die Keulen.... An schiessen nicht zu denken....
Was solls ? ich ha ja Eine..Man muss sich auch mit etwas zufrieden geben..
Kurzer Kontrollblick ins Fernglas.. Jawohl, Sau tot ! Punkt 22.00 Uhr...
Kurze SMS an Cheffe... Auftrag ausgeführt.. Sau liegt..
Da die sau am Platze blieb, ohne irgendwelche Töne von sich zu geben, und von meinerseite keine Geräusche verursacht wurden ausser der Schussknall... das Repetieren hat die Waffe selbst übernommen... und die andere Sau nicht gerade hochflüchtig in den Wald zog, beschloss ich : Sitzen bleiben !
Die Erfahrungen haben gezeigt, dass wenn ein beschossenes Stück am Platz und im Feuer zusammenbricht, oftmals die anderen Stücke, sofern es gleichaltrige Stücke wie Frischlinge oder Überläufer ohne!! Leitbache sind, an den Ort des Geschehens alsbald wieder zurückkehren... Ob es nun aus Neugier, wo ihr Rottenmitglied abgeblieben ist, oder aus anderen, sei dahingestellt..
Und das oft innerhalb einer halben Stund...
Also: Sitzen bleiben ! Ruhig verhalten...
leider bestätigen Ausnahmen die Regel und die Zweite liess sich nicht mehr blicken...
Um 23 uhr baumte ich ab, und fuhr den Heckträger holen, weil den 500 kg Heinemann-Anhänger liess ich Aufgrund schneebedeckter, schmieriger Straßenverhältnisse zuhause...
der schlingert aufgrund der schmalen Reifen und des geringen Eigengewichts, das einen " Himmel Angst und Bang " wird...
Also Heckträger von der Jagdhütte geholt, und zurück... Als ich zum Bergen mit dem Auto neben der Sau stand und diese bergen wollte, zwinkerte diese mich an... und dann ging die Post ab...
die Sau hüpfte seitlich liegend rum, als wie ein großer Karpfen wo an Land liegt... dabei keilte sie mit den Hinterläufen aus, das sie teilweise Hüpfer bis zu 1,5 m machte...
An schiessen nicht zu denken..
Also: abfangen!
Kalte Waffe raus, Kopflampe an...
von schräg hinten ran an die Sau, auf die Hinterläufe aufpassen ! die können dir die Schienbeine ganz schön " daher hauen " ...rechtes Knie auf die Sauzwischen Rippenende und Beckenanfang. Linke Hand greift den rechten Teller, da Sau auf der linken Seite liegt...
Haupt wird so auf den Boden gedrückt und das becken der Sau ebenfalls... der Effekt: die Hinterläufe finden keinen Boden um sich hochzustemmen oder wegzurobben..
Dies muss alles schnell und beherzt gehen.. Anschliessend schnellstmöglich von der seitlichen Bauchunterseite, hintem Blatt Richtung vorne ( Richtung Herz / Lunge ) stechen.
Ein Stich ! ned rumdoktern ! ein tiefer Stich wie beschrieben, kurze Wippbewegung um im Maschienenraum möglichst viel Schaden an Herz und Lunge anzurichten.. Dann Klinge eine viertel Umdrehung zwischen den Rippen drehen, damit Luft rein kann.... Die Lunge fällt zusammen..
Binnen kürzester Zeit, war die Sau erlöst...
Auch das gehört dazu...
In diesem Falle meineserachtens die schnellste, sauberste Lösunf... anstattt eine sich in der Gegend rumwälzende Sau zig mal zu beschiessen..
Anschliessend das übliche Prozedere... bergen , letzter Bissen, kurz verweilen...
ein erfolgreicher Jagdtag ging zu Ende....