Wow, da hat sich ja eine lebhafte Diskussion entwickelt. Drücke ich mich denn so unklar aus?
Also ich versuchs noch mal: es kommt ein weibliches Reh an einem schönen Herbstmorgen (hab ich explizid was von September geschrieben?) angezogen. Ich hocke auf meinem Hochsitz und betrachte das Reh. Ich weiß, dass die Kitze, so es eine Ricke ist, sehr häufig in der Nähe sind, ich sehe aber keins. Ich weiß auch, dass ich Schmalrehe und Ricken im Herbst nicht so ohne weiteres unterscheiden kann. Ich denke mir: ich hab heute morgen so viel Zeit, wenn ich das Reh totschieße und noch eine oder 1 1/2 Stunden sitzen bleibe, minimiere ich das Risiko, eine führende Ricke ohne ihren Nachwuchs zu erlegen auf ein sehr geringes. Ich schieße das Reh, wenn es im Knall liegen muss also hoch durch beide Blätter, ansonsten hinters Blatt, lade nach und lehne mich entspannt zurück.
Jetzt die Frage: Wer hat damit ein Problem?
Ich blase nicht jedes weibliche Reh, was ich sehe, sofort aus dem Anzug, schon gar nicht Abends im vorletzten Licht oder auf der ersten Schneise. Bei der oben beschriebenen Situation warte ich aber auch nicht 1 Stunde, ob da nicht doch vielleicht noch ein Kitz hinterherzieht (hinter dem Schmalreh, was dann schon längst wieder weg ist).
Ich verurteile jedes Rumschießen auf Muttertiere, deren Nachwuchs noch auf Führung angewiesen ist. Das habe ich u.a. im "Altfuchs-ab-wann-schießen-Thread" ebenso deutlich kund getan wie im "Tauben-im August-schießen-Thread".
Ansonsten: 350 ha Feldjagd plus 100 ha Wald; Abschuss zwischen 30 und 50 Rehen.
Gruß
P.
[ 04. September 2003: Beitrag editiert von: Karpathenjäger ]