Saufänger~Klingenlänge

Registriert
3 Nov 2010
Beiträge
28
Habe noch, wenn auch meist nur im Schrank liegend, das Besteck mit Puma Waidblatt und -nicker nach Frevert, aus den frühen 80ern.
Taugt nach Meinung der hier versammelten Saufängerprofis das WB als SF?
Es ist lang, dick, breit und scharf...
Oder nur ein Zierstück?
 
A

anonym

Guest
Sehe ich nur halb so.

Der spanischen Saufänger, den es für rund die Hälfte des AKAH gibt, ist genau so gut und kostet die Hälfte oder weniger.

BHD hat meinen gesehen und keine Beanstandunge gehabt!

Übrigens wird ein Schmied aus Wiesbaden noch dieses Jahr eine Saufänger anbieten, der dem Merkle-Saufänger sehr ähnlich sehen wird. Zudem will er auch die Saufeder mit "Zeile Klinge" (so sah die Merkle Saufeder aus!) herstellen. Letztere hab ich schon bestellt. Das Messer will ich erst mal anschauen.
 
Registriert
21 Jan 2002
Beiträge
78.522
Ja, wenn es besonders billig sein muss gibts auch andere.

Oder nur ein Zierstück?

Eigentlich nicht, aber der Griff ist bei meiner nicht besonders großen Hand (handschuhgröße 8,5 - 9) zu klein.
 
Registriert
3 Nov 2010
Beiträge
28
Stimmt, der Griff ist recht zierlich. Meine Frage war übrigens ernst gemeint. Beim googeln nach Waidblatt wird es oft eher als Luxusmachete beschrieben. ;)
 
Y

Yumitori

Guest
Re: AW: Saufänger~Klingenlänge

Meriadoc schrieb:
Stimmt, der Griff ist recht zierlich. Meine Frage war übrigens ernst gemeint. Beim googeln nach Waidblatt wird es oft eher als Luxusmachete beschrieben. ;)


Moin,
ich hab' in unserem Revier das Puma Waidblatt sehr oft genutzt - es aber immer nur auf der Jagdhütte liegen gehabt, weil es mir für Rucksack und/oder Gurt als "immer dabei" viel zu schwer war. Wenn man eine Nachsuchenausrüstung speziell dabei haben oder greifbar haben kann, also als professioneller Hundeführer, Jäger mit Jagdhütte oder Unterkunft im Revier usw., für den ist es sicher ein sehr brauchbares Ausrüstungsstück.
Im Pkw-Kofferraum würde es mir noch zu viel Platz wegnehmen, ich habe da den "Rüdemann" von Tassius gehabt, der ersetzt - ebenso wie (allerdings besser) das Waidblatt - ein kleines Beil.
Und man kann mit dem Waidblatt bedenkenlos hebeln, es hält eine ganze Menge aus !
Ich habe mit der flachen Klinge auch schon mal Nägel eingeschlagen.
Klasse Teil, bloss halt teuer - was mich als Sammler damals deshalb nicht aufgeregt hat, weil ich's ja wusste...

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
Registriert
8 Apr 2011
Beiträge
82
Das Bajonett geht wohl,

stechen, drehen, nach vorne oben, halt entlang der Rippe, ziehen.

Hat sich bis jetzt noch kein Stück beschwert. Klar es gibt sicher optimaleres Werkzeug, aber vom Preis / Leistungsverhältnis kaum zu toppen.
 
A

anonym

Guest
Meriadoc schrieb:
Habe noch, wenn auch meist nur im Schrank liegend, das Besteck mit Puma Waidblatt und -nicker nach Frevert, aus den frühen 80ern.
Taugt nach Meinung der hier versammelten Saufängerprofis das WB als SF?
Es ist lang, dick, breit und scharf...
Oder nur ein Zierstück?


In unserer Stöbertruppe ist alles mögliche vertreten an Fangmessern, u.a. anderem führt auch ein HF und NachsuchenHF ein Waidblatt, hab ihn noch nie mit einer anderen Stichwaffe gesehen- soweit ich weiß führt er das "gute Stück" seit der Wende, also über 20 J.

Wenn er etwas auszusetzen hätte, denke ich, hätte er für wesentlich weniger Wampum ein gutes anderes Messer bekommen. :15:

rechy
 
A

anonym

Guest
Im aktuellen Jäger 12-2012, S.48 ff. beschreibt ein HF (Heinz Fahrer) das Abfangen der Sauen. Er kommt zum gleichen Ergebnis wie es hier auch gepostet wurde; entweder er hat hier abgeschrieben :12: oder die Praxis liefert die geichen Erfahrungen :27: , kurz: eher breit als schmal, viel hilft viel, mindestens 20cm, er selber führt 30 cm - BINGO.
 
Registriert
2 Dez 2012
Beiträge
98
Geht Ihr wirklich und allen Ernstes mit der Klinge auf eine angeschweisste Sau, z.B. einen starken Keiler, los? - Ich nicht! Wäre mir viel zu riskant! Bei mir ist es immer noch der Fangschuss mit der LW (falls überhaupt erforderlich). KW habe ich zwar auch eine, führe sie aber nur recht selten.

Dabei kenne ich natürlich sehr gut das Argument mit der Hundegefährdung beim LW-Fangschuß. Erstaunlicherweise habe ich es allerdings noch nie erlebt, daß wegen der Hundegefährdung kein LW-Fangschuss möglich gewesen wäre. Überhaupt habe ich es auch nur sehr selten erlebt, daß ein Fangschuß erforderlich war: Wer anständig schiesst braucht auch keinen Fangschuß!

Hingegen wurde ich mal Augenzeuge, wie ein Waidkamerad einen von ihm am Oberkiefer schwer angeschweissten, eher schwachen Rothirsch zwecks Einsparung einer weiteren Kugelpatrone "abnicken" wollte - ersterer ist ungefähr 3 Meter weit durch die Luft geflogen, als letzterer mal eben kurz mit dem Geweih ausholte. Wir haben uns dann ganz schnell zum Fangschuß mit der LW entschlossen. Zum Glück ist dem Kameraden außer ein paar blauen Flecken nichts weiter passiert. Das hätte aber auch gefährlich "ins Auge" gehen können!

Gruß und Waihei
DF
 
Y

Yumitori

Guest
Desertfan schrieb:
Geht Ihr wirklich und allen Ernstes mit der Klinge auf eine angeschweisste Sau, z.B. einen starken Keiler, los? - Ich nicht! Wäre mir viel zu riskant! Bei mir ist es immer noch der Fangschuss mit der LW (falls überhaupt erforderlich). KW habe ich zwar auch eine, führe sie aber nur recht selten.

Dabei kenne ich natürlich sehr gut das Argument mit der Hundegefährdung beim LW-Fangschuß. Erstaunlicherweise habe ich es allerdings noch nie erlebt, daß wegen der Hundegefährdung kein LW-Fangschuss möglich gewesen wäre. Überhaupt habe ich es auch nur sehr selten erlebt, daß ein Fangschuß erforderlich war: Wer anständig schiesst braucht auch keinen Fangschuß!

Hingegen wurde ich mal Augenzeuge, wie ein Waidkamerad einen von ihm am Oberkiefer schwer angeschweissten, eher schwachen Rothirsch zwecks Einsparung einer weiteren Kugelpatrone "abnicken" wollte - ersterer ist ungefähr 3 Meter weit durch die Luft geflogen, als letzterer mal eben kurz mit dem Geweih ausholte. Wir haben uns dann ganz schnell zum Fangschuß mit der LW entschlossen. Zum Glück ist dem Kameraden außer ein paar blauen Flecken nichts weiter passiert. Das hätte aber auch gefährlich "ins Auge" gehen können!

Gruß und Waihei
DF


Moin,

niemand geht, wenn er nicht muss, "auf einen angeschweissten Keiler...los". Aber es gibt Situationen, in denen mannicht anders kann, als mit der kalten Waffe zu arbeiten, auch, wenn Du es Dir vielleicht nicht vorstellen kannst. Und das sage ich, der ich viel mehr von Pulver und Blei halte - aber es kommt schon mal vor, dass zwei oder drei Hunde am Stück "hängen" und sich dann der Fangschuss als ein Ding der Unmöglichkeit herausstellt, nur als Beispiel.
Und Hunde abrufen - na, mach mal.....
Die Formulierung "wer anständig schiesst, braucht keinen Fangschuss" lässt ausser acht, dass viele Dinge auf der Jagd möglich sind, also auch ein Fangschuss und dass niemand absolut perfekt ist. Sicher ist der Fangschuss nicht die Regel - aber gerade bei schusshartem Schwarzwild schneller ein Thema, als einem manchmal lieb ist.
Ausserdem - wer anständig t r i f f t, braucht keinen Fangschuss - dass trifft den Punkt eher, oder?
Dennoch: Beide Sprüche haben etwas von Stammtisch-Wahrheit; es geht nicht immer alles so, wie wir uns das vorstellen und wollen, auch bei redlichstem Bemühen nicht.
Jeder wird, wenn es geht, dem Fangschuss den Vorzug geben - ich führe immer eine Kurzwaffe, wenn ich im Revier bbin, dennoch bin ich der Auffassung, sie ist der absolute Notbehelf, wenn es nicht mit der LW geht. Und dennoch glaube ich, dass es - s.o. - Situationen gibt, in denen auch der Schuss mit der Kurzwaffe sich verbietet.
Nur, weil man solche Situationen (noch) nicht erlebt hat, heisst das nicht, dass sie nicht existieren.....

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
A

anonym

Guest
Hirsche werden nicht abgenickt.
Die gerechte Strafe dafür, hat dein toller Waidkamerad ja schon bekommen.

Wer darüber hinaus das Wild mit dem Messer malträtiert nur um eine Patrone zu sparen, der hat Pfunde verdient und das nicht zu knapp.
MINIMUM :!: :!:

Zum Abfangen sollte man sich ausreichend Erfahrung aneignen und nicht am lebenden Wild herumpfuschen, das Werkzeug dafür wird u.a. in diesem Faden auch hinreichend beschrieben.


Zum Übrigen hat LB sich erschöpfend geäußert. :27:



rechy
 
Registriert
27 Sep 2006
Beiträge
27.462
Moin!

Für DF gibt es sicherlich irgendwo eine Replica dieses Gegenstandes. :31:

Als Nicht-HuFü geniesse ich den Luxus des Nicht-Ran-Müssens und hoffe, dass ich nie in die Verlegenheit komme "da" doch ran zu müssen weil z. B. der HuFü gerade ohne Waffe unter der Sau liegt ...

Viele Grüße

Joe
 
Registriert
19 Mai 2011
Beiträge
6.163
Meiner Meinung nach ist die Klingenlänge ein Teilaspekt. Die Form ist entscheidender.
 
Y

Yumitori

Guest
Mohawk schrieb:
Moin!

Für DF gibt es sicherlich irgendwo eine Replica dieses Gegenstandes. :31:

Als Nicht-HuFü geniesse ich den Luxus des Nicht-Ran-Müssens und hoffe, dass ich nie in die Verlegenheit komme "da" doch ran zu müssen weil z. B. der HuFü gerade ohne Waffe unter der Sau liegt ...

Viele Grüße

Joe
Moin,

ich kann Dir versichern, das ist ein saublödes Gefühl und mnchmal geniesst man nicht einmal das "Privileg" nicht zu "dürfen" oder zu "können" (eingreifen meine ich....).
Ich war gerade 14 Jahre geworden, als mein Vater eines Morgens in die Jagdhütte stürmte und schrie "ich hab' ne Sau beschossen, wir brauchen den Hund, sie schweisst sehr stark, aber sie liegt nicht!" Wir warteten ca. eine Stunde, dann ging's los:
Die Schweissfährte war zunächst wie mit einem Eimer ausgegossen, wurde dann sparsamer, aber für's Auge und erst recht für den Hund kein Problem. Unser DK-Rüde hatte nicht nur äusserlich 'ne Menge alten Leithundblutes und ging sehr passioniert, anber keineswegs überhastet zur Sache und las erst mal Zeitung, am Riemen glaubten wir, schnell an die Sau zu kommen - die aber kam zu uns, wie ein kleiner, aber eiliger Güterzug durch den grossen Maisschlag "gedonnert".
Nun muss ich sagen, Schwarzwild war damals beileibe nicht so häufig wie heute und erst recht nicht in unserem Hegering täglich anzutreffen und mein Vater hatte das Revier gerade übernommen, es war seine zweite, allenfalls dritte Wutz, wenn ich recht erinnere. Keinesfalls hatte sich mein Vater von irgendwelchen Geschichten anstecken lassen, Sauen nehmen an, Sauen können einen umrennen usw. usw. - bevor er nicht selbst etwas derartiges erlebt hatte, tat er solches i m m e r als "Räuberpistole ab.
Nun, er erlebte es - die Wutz rannte erst den Hund und dann ihn über den Haufen, er war weit davon entfernt, den Drilling schnell genug in Anschlag bringen zu können. Ich höre heute noch den Ruf " Renn, hau ab und hol den Martin (unseren Reviernachbarn)".
Viel zu gespannt und fasziniert starrte ich auf das Geschehen - die Überläufer-Bache (wie ich später lernte) "trampelte" auf meinem alten Herrn herum - der damals duchaus ein Brocken und mit 46 noch keineswegs gebrechlich war, sich nach Leibeskräften zu wehren trachtete - bloss - er lag auf dem Rücken, unter ihm sein Drilling (Schaft war gebrochen) und er hatte ein Jagd-Klappmesser nach Ofm. Frevert in der Hosentasche.
Ich sah, wie unser Hund - jetzt wild geifernd und eher katzenähnlich fauchend - die Wutz angriff und hatte selbst - ausser meinem Schweizer Offiziersmesser n i c h t s , um eingreifen zu können. Nun (endlich) entsann mein Vater sich der Pistole, die er im Holster trug, eine sehr hübsche, kleine Mauser Hsc in 9mm kurz . Und damit schoss er der Sau im wahrsten Sinne des Wortes 2x in den Rachen und die Sache war gelaufen.
Natürlich spielte sich das alles viel schneller ab, als ich das hier erzählen kann, wie sich ja jeder vorstellen kann.
Bis auf eine Menge blauer Flecken, Abschürfungen und eine zerrisene Hose hattte mein Vater keine "Eigenschäden" zu beklagen - aber so kommt man auch als unbewaffneter Begleiter bei einer ganz normalen Nachsuche, also völlig ohne Drückjagd-Szenario, in Situationen.....

Ich bin ganz sicher, ohne die Kurzwaffe wäre es so glimpflich nicht abgegangen - und ebenso sicher bin ich, mit einer angemessenen Klinge, die man schnell genug rausbekommen hätte, wäre auch Hilfe möglich gewesen. Und ohne den Hund, der mit seiner Attacke die Sau kurz ablenkte, aber (klug oder furchtsam) nie zu binden oder zu packen versuchte, hätte mein Vater die "Wehr" vielleicht auch nicht rechtzeitig rausbekommen.
Niemand "geht also mit blanker Klinge los", wenn er nicht m u s s, aber wenn man auf seiner Büchse draufliegt und alle Hände voll zu tun hat, kann eine solche Situation durchaus entstehen und - nirgendwo geht's doller her als auf der Jagd - i c h habe daraus ne Menge gelernt und mein Vater ebenso.
Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
A

anonym

Guest
Mistfink schrieb:
Meiner Meinung nach ist die Klingenlänge ein Teilaspekt. Die Form ist entscheidender.


Sprach´s und zog mit seinem Mora ´extrabreit` zur Saujagd. :31:

Es gibt schöne russische Bajonette (20€), wenn man die scharf macht, gehen die genau so gut wie ein etwas kurzer Hirschfänger, man sollte sich dessen nur bewußt sein. :32:


rechy
 

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
187
Zurzeit aktive Gäste
542
Besucher gesamt
729
Oben