Mohawk schrieb:
Moin!
Für DF gibt es sicherlich irgendwo eine Replica
dieses Gegenstandes. :31:
Als Nicht-HuFü geniesse ich den Luxus des Nicht-Ran-Müssens und hoffe, dass ich nie in die Verlegenheit komme "da" doch ran zu müssen weil z. B. der HuFü gerade ohne Waffe unter der Sau liegt ...
Viele Grüße
Joe
Moin,
ich kann Dir versichern, das ist ein saublödes Gefühl und mnchmal geniesst man nicht einmal das "Privileg" nicht zu "dürfen" oder zu "können" (eingreifen meine ich....).
Ich war gerade 14 Jahre geworden, als mein Vater eines Morgens in die Jagdhütte stürmte und schrie "ich hab' ne Sau beschossen, wir brauchen den Hund, sie schweisst sehr stark, aber sie liegt nicht!" Wir warteten ca. eine Stunde, dann ging's los:
Die Schweissfährte war zunächst wie mit einem Eimer ausgegossen, wurde dann sparsamer, aber für's Auge und erst recht für den Hund kein Problem. Unser DK-Rüde hatte nicht nur äusserlich 'ne Menge alten Leithundblutes und ging sehr passioniert, anber keineswegs überhastet zur Sache und las erst mal Zeitung, am Riemen glaubten wir, schnell an die Sau zu kommen - die aber kam zu uns, wie ein kleiner, aber eiliger Güterzug durch den grossen Maisschlag "gedonnert".
Nun muss ich sagen, Schwarzwild war damals beileibe nicht so häufig wie heute und erst recht nicht in unserem Hegering täglich anzutreffen und mein Vater hatte das Revier gerade übernommen, es war seine zweite, allenfalls dritte Wutz, wenn ich recht erinnere. Keinesfalls hatte sich mein Vater von irgendwelchen Geschichten anstecken lassen, Sauen nehmen an, Sauen können einen umrennen usw. usw. - bevor er nicht selbst etwas derartiges erlebt hatte, tat er solches i m m e r als "Räuberpistole ab.
Nun, er erlebte es - die Wutz rannte erst den Hund und dann ihn über den Haufen, er war weit davon entfernt, den Drilling schnell genug in Anschlag bringen zu können. Ich höre heute noch den Ruf " Renn, hau ab und hol den Martin (unseren Reviernachbarn)".
Viel zu gespannt und fasziniert starrte ich auf das Geschehen - die Überläufer-Bache (wie ich später lernte) "trampelte" auf meinem alten Herrn herum - der damals duchaus ein Brocken und mit 46 noch keineswegs gebrechlich war, sich nach Leibeskräften zu wehren trachtete - bloss - er lag auf dem Rücken, unter ihm sein Drilling (Schaft war gebrochen) und er hatte ein Jagd-Klappmesser nach Ofm. Frevert in der Hosentasche.
Ich sah, wie unser Hund - jetzt wild geifernd und eher katzenähnlich fauchend - die Wutz angriff und hatte selbst - ausser meinem Schweizer Offiziersmesser n i c h t s , um eingreifen zu können. Nun (endlich) entsann mein Vater sich der Pistole, die er im Holster trug, eine sehr hübsche, kleine Mauser Hsc in 9mm kurz . Und damit schoss er der Sau im wahrsten Sinne des Wortes 2x in den Rachen und die Sache war gelaufen.
Natürlich spielte sich das alles viel schneller ab, als ich das hier erzählen kann, wie sich ja jeder vorstellen kann.
Bis auf eine Menge blauer Flecken, Abschürfungen und eine zerrisene Hose hattte mein Vater keine "Eigenschäden" zu beklagen - aber so kommt man auch als unbewaffneter Begleiter bei einer ganz normalen Nachsuche, also völlig ohne Drückjagd-Szenario, in Situationen.....
Ich bin ganz sicher, ohne die Kurzwaffe wäre es so glimpflich nicht abgegangen - und ebenso sicher bin ich, mit einer angemessenen Klinge, die man schnell genug rausbekommen hätte, wäre auch Hilfe möglich gewesen. Und ohne den Hund, der mit seiner Attacke die Sau kurz ablenkte, aber (klug oder furchtsam) nie zu binden oder zu packen versuchte, hätte mein Vater die "Wehr" vielleicht auch nicht rechtzeitig rausbekommen.
Niemand "geht also mit blanker Klinge los", wenn er nicht m u s s, aber wenn man auf seiner Büchse draufliegt und alle Hände voll zu tun hat, kann eine solche Situation durchaus entstehen und - nirgendwo geht's doller her als auf der Jagd - i c h habe daraus ne Menge gelernt und mein Vater ebenso.
Habe die Ehre und
Waidmannsheil