Sauer&Sohn

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framic schrieb:
Selbst Blaser hat momentan seine Lieferzeiten von drei Monaten auf drei Wochen reduzieren können. :shock:
Wir haben letzte Woche drei Waffen bestellt.
Jetzt kam die Auftragsbestätigung mit Liefertermin im März.
Wir sind außerordentlich überrascht. :!: :wink:
Horrido,
Frank

Hauptsache, der Kunde hat dann auch das Geld schon parat. Vielleicht wollte er ja auch erst einmal drei Monate sparen.
 
A

anonym

Guest
ElmerKeith schrieb:
framic schrieb:
Selbst Blaser hat momentan seine Lieferzeiten von drei Monaten auf drei Wochen reduzieren können. :shock:
Wir haben letzte Woche drei Waffen bestellt.
Jetzt kam die Auftragsbestätigung mit Liefertermin im März.
Wir sind außerordentlich überrascht. :!: :wink:
Horrido,
Frank

Hauptsache, der Kunde hat dann auch das Geld schon parat. Vielleicht wollte er ja auch erst einmal drei Monate sparen.

Zwei Waffen gehen an Privatpersonen.
Deine Bedenken hatte ich auch und sie daher umgehend informiert.
Kein Problem.....
Eine Waffe geht an ein Forstamt als Dienstwaffe....
Da hatte ich keine Befürchtungen . :wink:

Mich freut es: Bis dat qui quito dat ...
 
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Morgenmuffel schrieb:
@ Benchrest

1. wenn du das Gesamtgesellschaftliche Problem ansprichst finde ich das gut!
Aber wenn ich einen Gesamtwirtschaftliches ( aus meiner Sicht falsches)
Verhalten ansspreche nennst du mich einen Romantiker :shock:

Das ganze ist sehr Komplex da gebe ich dir auch recht, und es gibt viele
Baustellen die zu lösen sind stimmt auch!
Und um eines auch einmal klarzustellen ich gönne jedem Unternehmer,
Manager sein Geld weil er was dafür tut ( falsch oder richtig kann man aus der Ferne immer nur schwer beurteilen)
Nur sollten diese dann bei Fehlverhalten auch zur Rechenschaft gezogen werden! Und dies ist ja nunmal nicht so!

2. Nur ich erwarte von den Wirtschaftseliten einfach mehr als das was in den
letzten Jahren dort hauptsächlich abgelaufen ist!
Das dies auf globalen Märkten nunmal nicht so einfach ist ist mir sehr bewußt
3. Aber dieses kurzfristige Gewinnmaximierungsdenken ist doch teilweise
sehr erschreckend und führt viele Unternehmen in eine schwierige Situation.

1. Ich weiß jetzt ehrlich gesagt nicht welches Fehlverhalten Du meinst.

2. Was hättest Du erwartet?

3. Dem stimme ich zu. Ich halte aber nur diejenigen für intelligent und integer, die im Gegenzug auch bereit sind, eine geringere Rendite ihres Kapitals hinzunehmen. Diesen Zusammenhang sollte man im Auge haben, sonst wird man ziemlich unglaubwürdig.
 
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Mit Fehlverhalten meine ich den akuten Gewinnmaximierungswahn auf kosten der Arbeitnehmer! (Gesamtwirtschaftlich gesehen)

Und das ist nun leider einmal Teil meiner wirtschaftlichen Realität!
Es geht mir dabei nicht darum das den Arbeitnehmern wer weiß was
geschenkt wird!
Aber es zeigt sich ja leider immer wieder das die Menschen die einen
Rekordumsatz produzieren am Ende in den A..... getreten werden weils
eben noch nicht genug war!

Außerdem bin ich der Meinung das hier Renditen auf kosten der Sicherheit,
sprich Eigenkapital, Kredit finanziert werden.
Und das das mit so einem wirtschaftlichen Handeln verbundene Risiko nicht richtig abgeschäzt wird
Das goße Investitionen im Mittelstand immer finanziert sind steht außer frage.
Aber wenn schon das Tagesgeschäft finanziert ist müssen wir uns über die
Auswirkungen einer Bankenkrise die zur Finanzkrise und letzllich zu einer
Wirschaftkrise wurde nicht wundern!

Und dieses Verhalten zeugt nicht von solidem wirtschaftlichen Handeln und Denken und genau das erwarte ich!

Kann sein das ich da ein wenig konservativ oder nicht Risikofreudig genug bin. ( Oder in meiner eigenen Märchenwelt lebe )
Ich glaube auch nicht das man mit einer langfristig angelegten Strategie
auf Rendite verzichten muß sondern das diese am Ende höher ausfällt.
Langfristig angelegte Unternehmenspolitik stellt natürlich kein Allheilmittel da.
Sollte aber aus meiner Sicht jedoch die beste Basis bieten auf der man trotzdem Flexibel und Innovativ auf die Anforderungen von Märkten
reagieren kann.
 
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Faszinierend wieviel, mit Verlaub, ökonomischer Blödsinn hier schon verzapft wurde. Kann man nur froh sein dass Sauer zu Lüke gehört und nicht von einigen Forumsteilnehmern geführt wird. Schon allein die Lüke-Holding mit GM auf eine Stufe zu stellen....oder Saab als allein überlebensfähigen Hersteller zu bezeichnen.
Persönlich sehe ich in diesem Konzernumbau einen nicht besonders populären, aber sinnvollen Schritt um dafür zu sorgen dass hoffentlich auch in 50 Jahren noch Jagdwaffen in Deutschland produziert werden. Wenn die dann alle aus Isny kommen - sei es drum, soll mir recht sein. Die Alternative lautet nur noch zwischen Ruger und Remington wählen zu dürfen.
 
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Hamburger_Jung schrieb:
... dafür zu sorgen dass hoffentlich auch in 50 Jahren noch Jagdwaffen in Deutschland produziert werden. Wenn die dann alle aus Isny kommen - sei es drum, soll mir recht sein...

Es reicht ja wenn davon 11% "made in germany" sind, der Rest kommt ja dann aus Bulgarien ... nicht aus Isny.
Soviel zum Verständnis ... mit Verlaub.
 
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Hallo Hamburger Jung,

ja, ist schon die reinste Satire geworden, der Thread hier.

Aber durchaus bezeichnend, und ich möchte keinem der Diskussionsteilnehmer zu nahe treten. Jedem seine Meinung, auch wenn sie das Format "Ich finde, Wasser sollte bergauf statt bergab fliessen" haben sollte ;-)
@Morgenmuffel:
Dein Idealismus in Ehren, aber der (ökonomische) Friedhof ist voll von Leuten, die meinten, sie "produzierten den Umsatz". Nur soviel dazu: Umsatz wird durch einen Kauf getätigt, und da hat der Kunde mit seinen Erwartungen und Zahlungsbereitschaften leider das gewichtigere Wort in gesättigten Märkten. Und solche haben wir seit der Wirtschaftswunderzeit leider überall. Diejenigen, die glaubten, sie beglückten selbstlos die Welt mit all ihrer Kompetenz und Tradition, und dabei fällt hinten aus ihrer Sicht das Non-plus-Ultra-Produkt raus, das dann ja nur noch verkauft werden müsste, die hab ich schon lange nicht mehr gesehen von meinem verschlafenen Schreibtisch aus...;-)

Aber nur zu, lasst uns die Welt verändern, lasst sie uns umdefinieren :)

Gruß
Gelegenheitsjäger
 
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@ Gelegnheitsjäger

Mag sein das meine Auffassung von wirtschaft etwas idealistisch ist
Man könnte es auch als ein wenig Schräg bezeichnen.

Aber fakt ist nunmal das in der heutigen Welt Geld immer nach oben fällt!
Und das finde ich nicht gut!

Wir werden aber da sowieso nicht auf einen Nenner kommen!
Und wenns wenigstens für etwas Kurzweil gesorgt hat wars ja auch für was gut!

In diesem Sinne ich muß los noch ein wenig die Welt verbessern
:D :wink:
 
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Ich, ein kleiner Handwerker, habe natürlich keinerlei Ahnung von Ökonomie und dergleichen. Auch wollte ich das Blaser Konsortium nicht mit GM vergleichen, dies bezog sich auf einen anderen hier aufgeführten Punkt. Auch ist es klar das ich keinerlei Wissen besitze um auszusagen, ob Saab oder Opel, alleine ohne in einem Firmenzusammenschluß zu sein, überleben würden. Aber für mich darf es keinerlei Hilfen für diese Firmen geben, solange GM alles abschöpfen wird.
Mir geht es darum, das egal welche Rationalisierungsmaßnahmen getroffen werden bei Blaser, es sich nicht auf den VK Preis des Endkunden auswirken wird. In diesem Fall bei S&S wird vielleicht der Service besser. Vielleicht wirds ja auch endlich was mit dem 303, aber billiger für uns wird nix.
Und noch etwas, natürlich gibt´s in diesem Forum welche, die sich mit der Thematik Ökonomie besser aus kennen und dies auch hier dann zeigen. Doch aus der Sicht des einfachen Bürgers, wird einem immer zuviel als Verbesserung angepriesen, die dann keine ist. Deswegen bitte ich unser inkompetentes Misstrauen zu verzeihen.
Und ob in Deutschland in 50 Jahren noch Waffen produziert werden ist für mich nicht das vordringlichste Thema. Meine Prioritäten lägen mehr daran, ob wir in 50 Jahren noch Waffen kaufen dürfen oder können. Denn wenn man gewisse Firmen hier in D so begutachtet, dann kommt der Verdacht schon auf, das man nicht auf den deutschen Markt angewiesen ist. Sondern nur für den Export nach Ost oder Übersee produziert.


Martin, der Idealist
 
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Ich bin, was die Zukunft von Sauer und Sohn anbelangt, optimistisch. Aus Marketing-Gesichtspunkten gibt es wohl kaum eine Marke im jagdlichen Bereich, die so gut positioniert ist wie Sauer. In der Vergangenheit wurden halt Fehler gemacht, die nun zu diesem Schritt geführt haben. Man sollte es aber auch als Chance sehen. Vielleicht schafft man durch den gemeinsamen Produktionsort ja die nötigen Verbundeffekte, die zukünftig wieder zu effizienteren Vertiebsstrukturen führen werden. Auf diese Weise ließe sich sicherlich auch enormes Nachfragepotential im Ausland, was bisher nicht bedient werden konnte, decken. Viele in den USA klagen doch, dass sie gerne eine Sauer hätten, jedoch nicht wissen, woher sie sie bekommen sollen.

Über die Strategie der Eigentümer läßt sich aufgrund der Rechtsform der GmbH natürlich nur mutmaßen. Ich denke aber, dass man die Marken Sauer und Blaser im Bereich der Produktentwicklung weiter in einem gesunden Konkurrenzverhältnis zueinander arbeiten lassen wird- trotz der nun auch räumlichen Nähe.
Über die Auslagerung der Schäftung mache ich mir auch keine Sorgen, schließlich ist es ein normaler Vorgang, wenn einzelne Produktionsstufen ausgelagert werden. Porsche baut beispielsweise ebenfalls einen Großteil seiner Fahrzeugteile im Ausland. Für mich ist das ein ganz normaler Prozess. Deutschland ist nun mal in vielen Bereichen nicht mehr die Werkbank dieser Welt und kann es auch nicht mehr sein. Nur im Premiumbereich können wir uns noch gegen die internationale Konkurrenz durchsetzten. Spezialschiffe aus Deutschland gegen 08/15 Tanker aus China und hier halt Premiumbüchsen aus Deutschland gegenüber Massenbüchsen aus dem Ausland. Oder ist es Zufall, dass Opel nun kurz vor der Pleite steht und nicht etwa Daimler?

Für die Mitarbeiter in Eckernförde tut es mir natürlich leid. Hier übrigens noch ein Artikel von gestern:

http://www.abendblatt.de/daten/2009/02/ ... 3.html?s=1
 
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Also grundsätzlich ist die Sache mit Sauer nicht ganz so einfach, wie sich das hier einige zurechtlegen.
Der Vergleich mit anderen Branchen, bekannten Szenarien und Umständen sollte nur unter Vorbehalt geäußert werden.
Es dringen ja kaum Fakten nach Außen, die eine solide Bewertung ermöglichen.

Ich denke, man kann folgende Tatsachen als gesichert ansehen.

1. Sauer ist eine erfolgreiche Premium-Marke im Jagdwaffen-Segment

2. Sauer ist eine sehr renommierte und erfolgreiche Firma im Behörden bzw. Militärgeschäft

3. Sauer hat durch die Erfolge der letzten Jahre, wieder finanziell Boden gutgemacht. Hier sei besonders auf die Sanierungserfolg des vorvorherigen Geschäftsführers verwiesen, der ein harter Sanierer war.

4. Sauer hat durch den Probleme mit der 303 ein Image- und Kostenproblem. Das Imageproblem ist aber nicht so schwerwiegend, die Kostenproblematik für die 303 allerdings schon.

5. Wenn man sich ansieht, mit wem Sauer weltweit konkurrieren muß, dann wird klar, das man da auf ganz dünnen Eis sich bewegt. Die großen dieser Branche verkraften durchaus mal einen Fehlgriff. Bei einem kleineren Hersteller sieht das natürlich anders aus, auch wenn Herr Lüke der Eigentümer ist.

6. Wenn man die unternehmerischen Erfolge von Herrn Lüke sich näher ansieht - ich rede hier nur von den Waffenaktivitäten, über die anderen kann ich mir kein Urteil bilden - dann könnte man leicht zu dem Schluss kommen, dass ihm in diesem Feld das unternehmerische Glück verlassen hat. Der Kauf von Kettner und das langsame Sterben dieser Firma ist ein Beispiel. Die Frage, die man sich dabei stellen kann ist die, was einen Textilunternehmer glauben läßt ein problematisches Mix aus Versand- Einzelhandel- und Großhandelsgeschäft in einem schrumpfenden Markt mit offensichtlichen Problemen aus der Krise führen zu können. Wie schwierig die Geschäfte in diesem Umfeld sind, zeigt der Kahlschlag bei Frankonia. Bei dieser Firma ist die Einbindung in einen europäischen Marktführer im Versandhandelsbereich gegeben. Die Economics of scale, die Einbindung in die IT-Konzernstruktur und einige andere Dinge, haben Frankonia das Überleben gesichert. Die Frage ist eben die, was Herrn Lüke veranlaßt hat zu glauben, er könne es angesichts dieser Situation schaffen, sich in dem Marktgegen Frankonia zu behaupten. Entweder war die due diligence nicht gut oder er hat die unternehmerische Aufgabe falsch eingeschätzt.

7. Vor dem Hintergrund könnte es sein, dass er bei Sauer nix anbrennen lassen will, um nicht noch einmal mächtig Geld in den Sand zu setzen.
 
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@Benchrest
zu 6: Lüke besitzt lediglich Kettner Jagdreisen und ich bin mir ziemlich sicher dass damit auch Geld verdient wird. Dass Frankonia besonders schwarze Zahlen schreibt ist (in gewisser Weise leider) nicht der Fall. Ich mag aber nicht ausschließen dass das eines Tages der Fall sein wird.
zu 7. Womit hat er denn mächtig Geld in den Sand gesetzt? Ich bin mir ziemlich sicher dass sich sein Verbund aus Blaser, Mauser, Sauer und Kettner Jagdreisen durchaus rechnet.

Auch wenn ich damit natürlich spekuliere, aber ich denke dass Herr Lüke den Einstieg in diese Branche nicht nur aus monetären Gründen getätigt hat, da wird schon eine gewisse Portion Idealismus dabei gewesen sein. Und auch deshalb ist mir das Unternehmen dessen Enstehung wir da gewissermaßen erleben auch alles andere als unsympathisch.
 
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Herr Lüke hat nicht nur die Jagdreisen von Kettner übernommen, sondern die ganze Firma, die dann Jahre später Involvenz anmelden mußte. Da ist sicherlich eine Menge Geld verbrannt worden. Denn für lau ist Kettner nicht über den Tisch gegangen, der ehemalige Inhaber hat dafür Bares gesehen. Die Restrukturierungskosten waren auch nicht ohne und bis man insolvent wird, verbraucht man auch jede Menge Geld, sonst würde man nicht in-solvent sein. :wink:

Dass Frankonia schwarze Zahlen schreibt mag ich ehrlich gesagt auch nicht ganz glauben, sonst hätte es nicht den Kahlschalg bei der alten Geschäftsführung gegeben. Ich wette die Herrschaften tauchen nach einer angemessenen Schamfirst nach der IWA wieder in der Branche auf. Fest steht aber, dass Frankonia durch das Konzern-know und die -unterstützung wesentlich besser für den Wettbewerb aufgestellt war als Kettner. Die Tatsache, dass Kettner heute Vergangenheit ist und Frankonia noch existiert, ist ein klarer Beleg. Ob operativ genügend Geld oder ob überhaupt Geld verdient wird, das steht auf einen anderen Blatt. Tatsache ist aber, dass man noch heute in Versandhandelsnischen Geld verdienen kann. Vielleicht nicht unbedingt mit Waffen, aber mit all den anderen Trödel, den man so im Programm hat wohl schon, vorausgesetzt man macht es richtig.

Was die Motivation von Herrn Lüke war in die Waffen/Jagdbranche einzusteigen, das kann ich Dir nicht sagen. Aber ein "emotionales" Involviertsein darf m.E. mit Recht unterstellt werden. Aber diese emotionale Verbindung hat ihn richtig Geld gekostet (siehe Kettner). Das ist aber so ähnlich wie bei Frauen: nach dem Verliebtsein und der Einkehr des Alltags stellen sich die Dinge dann häufig in einem ganz anderen Licht dar. Fest steht aber, dass er zwei Perlen der deutschen Waffenbranche in seinem Portfolio hat. Ich hoffe für beide Unternehmen und den Waffenstandort Deutschland, dass er bei seinen weiteren unternehmerischen Entscheidungen mehr Fortune hat und vor allem eine gute finanzielle Ausstattung für die möglicherweise schweren Zeiten, die vor ihm/uns liegen.
 

JMB

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Benchrest schrieb:
Also grundsätzlich ist die Sache mit Sauer nicht ganz so einfach, wie sich das hier einige zurechtlegen.
Der Vergleich mit anderen Branchen, bekannten Szenarien und Umständen sollte nur unter Vorbehalt geäußert werden.
Es dringen ja kaum Fakten nach Außen, die eine solide Bewertung ermöglichen.
Entweder Du bist Insider oder das gilt für Dich genauso!
Benchrest schrieb:
Ich denke, man kann folgende Tatsachen als gesichert ansehen.
1. Sauer ist eine erfolgreiche Premium-Marke im Jagdwaffen-Segment
2. Sauer ist eine sehr renommierte und erfolgreiche Firma im Behörden bzw. Militärgeschäft
Wie definierst Du Erfolg?
Umsatz, Gewinn, Image?
Die großen Aufträge dürften bei 2. laufen; im Behörden-/Militärsektor dürfte der Schwerpunkt sehr deutlich bei den KW liegen, die paar SSGs (bei Behörden, nicht Sportschützen!) kann man wahrscheinlich vernachlässigen.

Benchrest schrieb:
3. Sauer hat durch die Erfolge der letzten Jahre, wieder finanziell Boden gutgemacht. Hier sei besonders auf die Sanierungserfolg des vorvorherigen Geschäftsführers verwiesen, der ein harter Sanierer war.
Kennst Du Zahlen?
Welche Erfolge (Jagdwaffen oder Kurzwaffen)?
Ein harter Sanierer könnte auch auf die Idee kommen den vergleichsweise unlukrativen Zivilwaffensektor (da rufen Leute wegen einer Waffe an, stellen Fragen über Fragen und halten den Betrieb auf) ganz aufzugeben, wie das z.B. eine Firma aus Oberndorf getan hat. :oops:

Benchrest schrieb:
4. Sauer hat durch den Probleme mit der 303 ein Image- und Kostenproblem. Das Imageproblem ist aber nicht so schwerwiegend, die Kostenproblematik für die 303 allerdings schon.
Beim Imageproblem stimme ich zu, für das Kostenproblem bräuchte man Zahlen. Allerdings haben Imageprobleme oft Kostenprobleme (durch geringeren Absatz) zur Folge.
Ein guter Teil des "Kostenproblems" ist sicher hausgemacht:
Wenn man unausgereifte Waffen auf den Markt bringt, darf man sich nicht über Kosten für Nachbesserungen beschweren.
Hätte man gewartet, bis alles zuverlässig funktioniert, wäre das sicher billiger gewesen.
Benchrest schrieb:
5. Wenn man sich ansieht, mit wem Sauer weltweit konkurrieren muß, dann wird klar, das man da auf ganz dünnen Eis sich bewegt. Die großen dieser Branche verkraften durchaus mal einen Fehlgriff. Bei einem kleineren Hersteller sieht das natürlich anders aus, auch wenn Herr Lüke der Eigentümer ist.
Konkurrieren die tatsächlich auf dem Weltmarkt mit z.B. Remington, Howa, Savage?
Denkt der Durchschnitts-Ami o. Kanadier tatsächlich über eine vergleichsweise sehr teure SIGArms nach?
Am ehesten kann ich mir eine Konkurrenz mit Weatherby vorstellen.
Man muss sich nur mal die Preise auf dem US-Markt ansehen.

Benchrest schrieb:
Die Frage, die man sich dabei stellen kann ist die, was einen Textilunternehmer glauben läßt ein problematisches Mix aus Versand- Einzelhandel- und Großhandelsgeschäft in einem schrumpfenden Markt mit offensichtlichen Problemen aus der Krise führen zu können.
Dasselbe, was ihn glauben lässt ein erfolgreicher Textilunternehmer sei auch ein erfolgreicher Waffenunternehmer.

Benchrest schrieb:
7. Vor dem Hintergrund könnte es sein, dass er bei Sauer nix anbrennen lassen will, um nicht noch einmal mächtig Geld in den Sand zu setzen.
Zivilwaffensektor aufgeben?


WaiHei
 

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