Benchrest schrieb:
Also grundsätzlich ist die Sache mit Sauer nicht ganz so einfach, wie sich das hier einige zurechtlegen.
Der Vergleich mit anderen Branchen, bekannten Szenarien und Umständen sollte nur unter Vorbehalt geäußert werden.
Es dringen ja kaum Fakten nach Außen, die eine solide Bewertung ermöglichen.
Entweder Du bist Insider oder das gilt für Dich genauso!
Benchrest schrieb:
Ich denke, man kann folgende Tatsachen als gesichert ansehen.
1. Sauer ist eine erfolgreiche Premium-Marke im Jagdwaffen-Segment
2. Sauer ist eine sehr renommierte und erfolgreiche Firma im Behörden bzw. Militärgeschäft
Wie definierst Du Erfolg?
Umsatz, Gewinn, Image?
Die großen Aufträge dürften bei 2. laufen; im Behörden-/Militärsektor dürfte der Schwerpunkt sehr deutlich bei den KW liegen, die paar SSGs (bei Behörden, nicht Sportschützen!) kann man wahrscheinlich vernachlässigen.
Benchrest schrieb:
3. Sauer hat durch die Erfolge der letzten Jahre, wieder finanziell Boden gutgemacht. Hier sei besonders auf die Sanierungserfolg des vorvorherigen Geschäftsführers verwiesen, der ein harter Sanierer war.
Kennst Du Zahlen?
Welche Erfolge (Jagdwaffen oder Kurzwaffen)?
Ein harter Sanierer könnte auch auf die Idee kommen den vergleichsweise unlukrativen Zivilwaffensektor (da rufen Leute wegen
einer Waffe an, stellen Fragen über Fragen und halten den Betrieb auf) ganz aufzugeben, wie das z.B. eine Firma aus Oberndorf getan hat.
Benchrest schrieb:
4. Sauer hat durch den Probleme mit der 303 ein Image- und Kostenproblem. Das Imageproblem ist aber nicht so schwerwiegend, die Kostenproblematik für die 303 allerdings schon.
Beim Imageproblem stimme ich zu, für das Kostenproblem bräuchte man Zahlen. Allerdings haben Imageprobleme oft Kostenprobleme (durch geringeren Absatz) zur Folge.
Ein guter Teil des "Kostenproblems" ist sicher hausgemacht:
Wenn man unausgereifte Waffen auf den Markt bringt, darf man sich nicht über Kosten für Nachbesserungen beschweren.
Hätte man gewartet, bis alles zuverlässig funktioniert, wäre das sicher billiger gewesen.
Benchrest schrieb:
5. Wenn man sich ansieht, mit wem Sauer weltweit konkurrieren muß, dann wird klar, das man da auf ganz dünnen Eis sich bewegt. Die großen dieser Branche verkraften durchaus mal einen Fehlgriff. Bei einem kleineren Hersteller sieht das natürlich anders aus, auch wenn Herr Lüke der Eigentümer ist.
Konkurrieren die tatsächlich auf dem Weltmarkt mit z.B. Remington, Howa, Savage?
Denkt der Durchschnitts-Ami o. Kanadier tatsächlich über eine vergleichsweise sehr teure SIGArms nach?
Am ehesten kann ich mir eine Konkurrenz mit Weatherby vorstellen.
Man muss sich nur mal die Preise auf dem US-Markt ansehen.
Benchrest schrieb:
Die Frage, die man sich dabei stellen kann ist die, was einen Textilunternehmer glauben läßt ein problematisches Mix aus Versand- Einzelhandel- und Großhandelsgeschäft in einem schrumpfenden Markt mit offensichtlichen Problemen aus der Krise führen zu können.
Dasselbe, was ihn glauben lässt ein erfolgreicher Textilunternehmer sei auch ein erfolgreicher Waffenunternehmer.
Benchrest schrieb:
7. Vor dem Hintergrund könnte es sein, dass er bei Sauer nix anbrennen lassen will, um nicht noch einmal mächtig Geld in den Sand zu setzen.
Zivilwaffensektor aufgeben?
WaiHei