Egon hatte wieder gerufen, 10 (?) Foristi versammelten sich schon Freitagabend im Revier zum Abendansitz. Da war ich leider noch arbeitsbedingt zuhause. Den Teil der Geschichte kann ich also nicht erzählen. Nur soviel: In der whatsapp-Gruppe "Egon" wurde schon spannender Anblick gepostet inklusive ordentlicher Strecke!! Wär schön, wenn einer der Beteiligten was dazu schreibt.
Ich bin nachts um halb eins aufgebrochen und hatte dann Zwangspause wegen Vollsperrung der Autobahn nach Horrorcrash. 120 Minuten hab ich festgesteckt, der Morgenansitz war damit eigentlich nicht mehr zu erreichen.
Eigenlich! Es sei dann, man hat Jagdpassion und will das irgendwie schaffen. Als ich auf der Höhe Darmstadt war, saßen die ersten schon auf ihren Leitern (whatsapp machts möglich). Lange Rede, kurzer Sinn. Ego hat mich viel zu spät am fortgeschrittenen Morgen noch als Nachzügler begrüßt und mich als Notlösung auf eine offene Leiter gesetzt, die schnell erreichbar war. Nur so viel zur Freigabe: großzügig. Großartig war es auf meinem warmen Sitz mit Vogelkonzert, Sonne, saftigen Wiesen.
Irgendwo in der Ferne war ein Schuss zu hören. Rechts kam ein gescheckter starker Fuchs. Dann auf einmal links unten am der Waldkante im Schatten ein Reh. Glas hoch: Bock!!! Über´m Wald die aufgegangene Sonne, schwierig mit den Reflexen im Glas. Wollte Foto machen, aber die Lichtreflexe vom Objektiv hätten mich sicher verraten. Daher hab ich das Zielfernrohr in der Vergrößerung hochgedreht und als es mal mit dem Gegenlicht gut passte fliegen lassen. Da saß ich gerade mal eine halbe Stunde. Hab leider im Schuss kurz den Bock nicht gesehen, das kann ich mir immer noch nicht erklären. Pulverdampf im Gegenlicht? Danach war er weg und im Feld ein dunkler Fleck. Nach 15 min bin ich dann abgebaumt und wollte ihn holen. Aber da war nix. Nach 5 Min Suche musste ich aufgeben, um den Anschuss nicht zu verstänkern.
Nur soviel dazu: Ein ganz schlimmes Gefühl. Hab ich einen Bock wund geschossen? Oder gefehlt-das wär noch die bessere Variante. Und warum überhaupt? Hat die Waffe vielleicht doch irgendwo eine Schlag bekommen. Fragen über Fragen. Dann kamen schon die ersten Nachrichten an, auf dem Feld war endlich Empfang: "Hab was gehört. Wer war das, was liegt? Konnte nur das abschicken:
Hund war natürlich in der Situation die einzige vernünftige Option: Klasse. Es kam dann ein Mitjäger aus dem Revier und "Ansteller", den ich schon vom letzten mal kannte. Ich hatte ein sehr schlechtes Gewissen, dass ich ihm damit seinen Morgenansitz verhaglt hatte. Kurz danach der Hundeführer mit großem Münsterländer. Mir gings gar nicht so gut, die beiden Jagdfreunde waren ganz ruhig und konzentriert und verhalten optimistisch.
Bald gehts´s weiter.