Moin Moin!
Nach langem Überlegen und vergleichen habe ich mir eine Rössler Titan 6 Exclusiv über einen Händler in Süddeutschland als echte Linkswaffe bestellt. Ich habe extra im Sommer bestellt, damit die Waffe rechtzeitig zur vollen Jagdsaison bei mir ist. Als ZF habe ich das große Meopta gewählt und für die Drückjagden ein Docter Sight III.
Nach über zwei Monaten Lieferzeit habe ich die Waffe vor 6 Wochen bekommen. Bis auf den Abzugsbügel aus Plastik gefällt mir die Waffe sehr gut. Ich bin natürlich sofort zum Probeschiessen auf den Schiessstand und war von der Schussleistung ganz begeistert. Ich habe die Waffe im Kaliber 30.06 gewählt und schieße (schon in meiner Vorgängerbüchse) Sako Hammerhead.
Soweit war ich sehr zufrieden mit der Waffe. Ich wurde zu einer zweitägigen Ansitzjagd eingeladen. Nach der ersten erfolglosen Nacht wollte die die Patrone aus dem Lager herausrepetieren. Der Kammerstängel ließ sich zwar nach oben schieben, aber kein Stück nach hinten herausziehen. Ich habe kräftig gezogen, aber erfolglos. Da ich mir nur einen Defekt hatte erklären können, habe ich einen Schuss in den Boden abgegeben und die Waffe ließ sich danach sofort öffnen. Ich war nach diesem ersten Unglück etwas irritiert. Natürlich haben wir am nächsten Morgen etwas diskutiert und bei den alten Hasen kam die Meinung auf, dass die Patrone / Geschoss irgendwo festgesteckt haben müßte. Das würde auch erklären, dass sich die Waffe EXTREM schwer schliessen / spannen ließ. Ich habe dies nicht mit Gewalt durchgeführt, aber es ging sehr schwer. Ein paar meinten auch, die Patrone sei im Lage festgefroren. Das kann ich mir nicht vorstellen, auch wenn ich 4h bei -1 Grad auf einer offenen Leiter gesessen habe.
Leider hatte ich das gleiche Problem am Folgetag auch wieder und habe es ebenso "umelegant" lösen müssen.
Die leeren Patronen weisen am unteren Rand eine Verformung auf, was darauf hindeutet, das die Hülse irgendwo hineingepresst worden sein muss.
Ich habe die Büchse vor drei Wochen zu dem Händler geschickt, welche die Waffe an den Importeur (RUAG) weitergereicht hat. Nach einem vorsichtigen Nachfragen wurde mich vor ein paar Tagen mitgeteilt, dass der Importeur nach mehrmaligem Ausprobieren den Fehler bestätigen konnte, aber keine Lösung weiß und nun mit seinem Latein am Ende ist. Die Waffe wurde nun zu Rössler nach Österreich weitergeschickt. Wohlgemerkt, ich hatte einen 1 Seitigen, sehr detaillierten Bericht über das Problem mitgeschickt.
Ehrlich gesagt bin ich SEHR enttäuscht, dass man mir nach knapp 3 Wochen bestätigt, dass meine Waffe ein Problem hat - das wußte ich auch schon vorher. Ich habe in der kommenden Woche zwei lang geplante Jagdreisen / Drückjagden anstehen und diverse Einladungen, wo ich meine neue Waffe gerne geführt hätte, aber bei dem Kundenservice rechne ich sobald nicht mit der Waffe. Ich muß jetzt erstmal schauen, wo ich eine Leihwaffe herbekomme, da meine alte Büchse bereits abgegeben ist. Mit einer Leihwaffe ins Ausland zu fahren finde ich auch überhaupt nicht prickelnd.
Natürlich denkt man, dass alles glatt geht, wenn man eine neue Waffe bestellt, aber das ist leider nicht immer so und im Prinzip auch nicht so schlimm. Aber nach knapp drei Wochen noch gar kein Feedback zu bekommen und erst auf Nachfrage eine Erfolglosigkeit gemeldet zu bekommen, das verärgert mich schon sehr und gibt dem ganzen gleich zu Anfang einen blöden Beigeschmack.
Ich hatte schon mehrfach um ein Feedback gebeten, wann ich die Waffe wieder zurückerhalte, leider erfolglos. Wenn das so bleibt, muss ich sehen, ob ich überhaupt bei der Rössler Titan 6 bleibe oder nochmal etwas draufpacke und zu Heym oder Sauer wechsel.
Generelle Frage: Ich bin mit dem Sako Hammerhead immer sehr zufrieden gewesen in 30.06 Damit ist alles umgefallen von Rehwild bis Sau. Hat jemand überzeugend einen Verbesserungsvorschlag oder soll ich bei der Patrone / Geschoss bleiben?
Gruß und Waidmannsheil aus dem Norden!