Rickenabschuss

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anonym

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St. Hubertus würde sagen ... absolutes power posting!!!
 
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Ich kann Deine Position verstehen, würde ich Jagd als Freizeitgestaltung betrachten, das meine ich nicht herabwürdigend, würde ich das sicher auch anders betrachten.

"Jagd als Freizeitgestaltung" und scharfe Rehwildbejagung schließen sich doch nicht aus... Mein Vater und ich sind "Freizeitjäger" und trotzdem ist der Kitzabschuss seit ziemlich genau 12 Stunden erfüllt. :p (Was absolut nicht heisst, dass wir jetzt schon aufhören, Rehe zu jagen... :biggrin:)


Was die Motivation der Rehwildbejagung angeht, stört mich (ähnlich wie Gutsnobrain) nicht warum jemand jagt, sondern wie weit die tatsächliche Motivation von der jeweiligen Begründung entfernt liegt. Da ist unser OberförsterVS hier definitiv einer der ehrlichsten Jäger aus der Forst-Fraktion, die ich kenne. :thumbup:

@OberförsterVS: Angenommen, der Rehbestand in deinen Revieren würde sich plötzlich entschließen, keine Bäumchen mehr zu verbeissen. Angenommen, dein ganzes Revier würde aus der forstlichen Nutzung genommen und zum Bannwald, Verbiss also kein wirtschaftliches Problem mehr und sogar "ökologisch" erwünscht. Würdest du weiter jagen?


@silo: Dass in Bannwäldern keine Arten vorkommen, die in den umliegenden Wirtschaftswäldern nicht auch vorkommen - sorry, das glaube ich hinten und vorne nicht. Hast du für diese Aussage Quellen?
 
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@Baffi: ja ich würde weiter jagen, dann würde das Mittel der Zweck:)...aber von diesem Zustand sind wir noch etwas entfernt....

@Gutsnobrain: so kann man stehenlassen, was Du schriebst :thumbup:
 
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Irgendwie interessant. Wenn jemand fragt wie er eine Kirrung für Sauen anlegt wird er fast gesteinigt da gibt es dann "Aulendorfstudien" und allerlei Gemoser bis zur Aberkennung des jagdlichen Könnens.

Kaum ist der erste September in Land gegangen kommen dann die gleichen Superjäger mit Tresterhäufchen und behaupten sogar noch das eine vernünftige Rehwildbejagung im Waldrevier ohne nicht möglich wäre. In den allermeisten Bundesländern wird der Rehwildabschuß auch ohne Tresterhaufen erfüllt da das Kirren von Rehwild verboten ist. Nur mal so am Rande um den jagdlichen Horizont Mancher zu erweitern. :thumbdown:

Zum Thema:Ideal ist der Familienabschuß der nicht immer gelingt trotzdem immer Kitz vor Geiß.
Wenn die Geiß abspringt dann am nächsten Tag nochmal dort ansitzen sie kommt oft zurück ( das ist im Feld sicher einfacher als im Wald aber auch da gibt es Ecken wo es klappt.
 
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was mich stoert,ist,dass die Forstfraktion immer so tut,als haette sie das Jagen erfunden und alle anderen seien voellige Deppen.

ich hab in diesem Faden schon geschrieben,dass ich frueher in einem Revier gejagt hab,indem der Hauptabschuss in einem 600ha grossen Waldgebiet stattgefunden hat,wobei die Wald-Feldgrenze zu 95%nicht zum Revier gehoerte.
Ich hab dort jaehrlich ca 100 Reh erlegt,der Wald war Eigenjagd,auf Tannennaturverjuengung wurde groesster Wert gelegt, und wir rundum als die "boesen Rehkiller"schief angesehen.,
Beinah logisch ist,dass die Nachbarn tunlichst ihren Abschuss an unsrer Grenze taetigten.
Trotzdem war ich dort im November meist fertig.Ohne Tresterhaufen!!!

Erzaehl mir keiner was vom Rehjagen im Wald!!!Vor allem dass Jagen kein Ponyhof sei!!!Deswegen muss man noch lange nicht saemtliche Moral ueber Bord werfen!!!
Das offenbart nur die radikale, rein nach monetaeren Gesichtspunkten ausgerichtete Einstellung,die heutzutage sogar noch gepredigt wird!
Genauso vehement und radikaldogmatisch wie ehedem:"die Fichte ist unser Brotbaum"gepredigt wurde!!Die Forstpartie braucht doch nur einen Suendenbock um die von ihr verursachten oekologischen Wahnsinnstaten auf ihn abzuwaelzen und um vom eigenen Misswirtschaften abzulenken!!!

ich glaub meine Strecke auf die ich in meinem Alter zurueckblicken kann,ist hoch genug .Wer auf Kosten seines Broetchengebers waehrend seiner Dienstzeiten" jagt "soweit der Himmel blau ist und die von ihm geschuerte Wildfeindlichkeit ihm die Reviere oeffnet,die dann ein bis drei Jahre beackert werden und dann der Heuschreckenschqarm weiterzieht,obwohl durchaus noch- schwer bejagbares- Rehwild vorhanden waere...
kann da vielleicht noch mehr aufweisen,glauben tu ichs erst,wenn ichs sehe.
ich jage dort seit 10 Jahren nach berufsbedingtem Umzug nimmer auf Rehwild.

Was ist mittlerweile im einst so schoenen Vorzeigewaldbetrieb(die Weihenstephaner Studenten wurden mit Bussen angekarrt) passiert:der Wald wurde mehrfach verkauft, von jedem Eigentuemer ein Stueck mehr kahlgeschlagen,die praechtige Naturverjuengung in Grund und Boden gefahren,irgendeiner meinte sogar noch die Stoecke fraesen zu muessen,das nahezu ganze Areal mit Douglasie in Monokultur aufgeforstet,die Rehe ausgezaeunt und das ganze sich selbst ueberlassen.
Und wenn in geraumer Zeit jemand diesen Wald sieht,wird der bei entsprechender Gesinnung wohl wieder behaupten,die Rehe haetten an Allem Schuld...
 
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Mein Sohn hat gestern eine uralte Ricke erlegt. Die Zähne bis auf die Kufen abgeschliffen.

Ich habe noch nie so ein altes Reh verwertet. Ist das noch möglich oder ist das ein Fall für den Lpl.

Ich brauche einige Rehbraten für unserer Landwirte. Kann man so etwas mit ruhigem Gewissen verschenken oder bewirkt man damit das Gegenteil von .............?

Bitte Infos! Danke!

TH
 
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Mein Sohn hat gestern eine uralte Ricke erlegt. Die Zähne bis auf die Kufen abgeschliffen.

Ich habe noch nie so ein altes Reh verwertet. Ist das noch möglich oder ist das ein Fall für den Lpl.

Ich brauche einige Rehbraten für unserer Landwirte. Kann man so etwas mit ruhigem Gewissen verschenken oder bewirkt man damit das Gegenteil von .............?

Bitte Infos! Danke!

TH

Auf jeden Fall lange abhängen lassen!!

Ich hätte da keine Bedenken, kommt natürlich auf dein Verhältnis zu den Landwirten an. Unseres ist mehr oder weniger rein geschäftlich, da wechseln keine Geschenke die Seiten.
 
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Irgendwie interessant. Wenn jemand fragt wie er eine Kirrung für Sauen anlegt wird er fast gesteinigt da gibt es dann "Aulendorfstudien" und allerlei Gemoser bis zur Aberkennung des jagdlichen Könnens.

Kaum ist der erste September in Land gegangen kommen dann die gleichen Superjäger mit Tresterhäufchen und behaupten sogar noch das eine vernünftige Rehwildbejagung im Waldrevier ohne nicht möglich wäre. In den allermeisten Bundesländern wird der Rehwildabschuß auch ohne Tresterhaufen erfüllt da das Kirren von Rehwild verboten ist. Nur mal so am Rande um den jagdlichen Horizont Mancher zu erweitern. :thumbdown:

Zum Thema:Ideal ist der Familienabschuß der nicht immer gelingt trotzdem immer Kitz vor Geiß.
Wenn die Geiß abspringt dann am nächsten Tag nochmal dort ansitzen sie kommt oft zurück ( das ist im Feld sicher einfacher als im Wald aber auch da gibt es Ecken wo es klappt.


Danke ! Dachte schon in bin bescheuert :D
 
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anonym

Guest
Es ist schon seltsam, dass bei uns in Österreich die Landschaft quasi verwaldet.. und das trotz stetig steigender Abschußzahlen von nicht nur Rehwild.

Für den normalen Waldbesucher ist Wald sicherlich gleich Wald, Hauptsache Bäume und Schatten. Das ist auch völlig ok.

Wohin wir mit Fichte 100 gekommen sind, zeigt uns anschaulich Freund Borkenkäfer, Forstmeister Sturm und die launische Diva Klimaveränderung.
Ein (nicht nur betriebswirtschaftlich!!!!) sicherer und zukunftsfähiger Wald sieht aber leider oft anders aus.
Überhöhte Schalenwildbestände führen zu einer Entmischung der Baumartenzusammensetzung, übrig bleibt oft nur noch die Fichte. Die bildet zwar auch irgendwann einmal einen Wald, dieser ist aber extrem Sturm- und Schadereignisanfällig (Käfer,...)
Kommt dann och das Rotwild hinzu, wird es sogar für das Reh schwierig zu überleben.
2 Bilder aus einem Gebiet, in dem vor etwa 50 Jahren Rotwild einwanderte:
16058369hv.jpg

16058370em.jpg

Auf beiden aktuellen Bildern sieht man am Rand, daß es sehr wohl noch alte Samenbäume der Mischbaumarten gibt, diese haben jedoch keine Chance. Die wenigen ankommenden Fichten werden zur Unkenntlichkeit verbissen. Noch viel schlimmer: Die Bodenvegetation wird durch das Beäsen so stark verändert, daß irgendwann nur noch Gras wächst. Das Rehwild ist dort mittlerweile völlig verschwunden, es verhungert. Die Grasdecke verhindert zusätzlich zu Verbiss die Verjüngung fast aller Baumarten.
Selbst wenn diese Bonsaibäume irgendwann einmal aus dem Äserbereich des Rotwildes herauswachsen, bleiben sie nicht nur wirtschaftlich unbrauchbar sondern extrem kränkelnd durch die Wunden (spätere Schäle), die als Pilzeintrittspforten dienen. Bei irgendeinem Sturm brechen sie dann an der Schälstelle und der sich von dort ausbreitenden Fäule ab.

Beim Reh ist der Effekt sicherlich unauffälliger und weniger spektakulär, deswegen trotzdem nicht weniger folgenreich. Schon einige wenige Weisergatter (sinnvoll und fair positioniert) zeigen in aller Regel schnell den gerne geleugneten Einfluß der Rehe.
Was bleibt dem Waldbewirtschafter außer Bejagung?
Der Zaun.
In deutschen Wäldern stehen Wildschutzzäune, die aneinandergereiht en Äquator umfassen würden.
Die Folgen?
Große Waldstücke sind für das Wild nicht zugänglich,
dem Waldbesitzer (beim öffentlichen Wald also dem Bürger) entstehen immense Kosten,
Für viele Waldtiere werden diese Zäune zur Todesfalle (man denke nur ans Auerhuhn!!)


PS: Skeptikern an den obigen Bildern sei versichert: Es handelt sich nicht um Viehverbiss, alles freie Wildbahn.
Kann notfalls live und in Farbe gezeigt werden.
Div. Foristi dürfte dieses Gebiet seit letztem Jahr recht gut bekannt sein, wie ich gestern zufällig erfuhr...:)
 
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Du hast schon Recht,jedoch zeigt sich im Hintergrund des Bildes 2 wohl die eindeutige Hand des damaligen Forstamtes und dessen Waldbauphilosophie .Den Schwarzen Peter dem mehr oder weniger vorhandenem Rehwild/Rotwild anhand der verbissenen "Naturverjüngung" an Fichte und der völlig fehlenden an Laubholz in die Schuhe zu schieben,wäre falsch.
Die Forstpartie ,einhergehend mit ökologischem Gedankengut (hier ist nicht der ÖJV gemeint), hat seit einigen Jahren Gott sei Dank eine andere Zielrichtung eingeschlagen.Was sie einstmals verbockt hat,muß sie jetzt selbst auslöffeln.
Aber ich bin der Meinung,daß wir in einigen Jahrzehnten in unseren Wäldern jagdtechnisch und bejagungstechnisch vor ganz anderen Herausforterungen stehen werden.
 
A

anonym

Guest
Du hast schon Recht,jedoch zeigt sich im Hintergrund des Bildes 2 wohl die eindeutige Hand des damaligen Forstamtes und dessen Waldbauphilosophie .Den Schwarzen Peter dem mehr oder weniger vorhandenem Rehwild/Rotwild anhand der verbissenen "Naturverjüngung" an Fichte und der völlig fehlenden an Laubholz in die Schuhe zu schieben,wäre falsch.
Die Forstpartie ,einhergehend mit ökologischem Gedankengut (hier ist nicht der ÖJV gemeint), hat seit einigen Jahren Gott sei Dank eine andere Zielrichtung eingeschlagen.Was sie einstmals verbockt hat,muß sie jetzt selbst auslöffeln.
Aber ich bin der Meinung,daß wir in einigen Jahrzehnten in unseren Wäldern jagdtechnisch und bejagungstechnisch vor ganz anderen Herausforterungen stehen werden.

Du hast stellenweise Recht. Seit der Erfindung der Nürnberger Nadelholzsaat wurde gerade durch die Bewirtschafter vieles in eine falsche Richtung geleitet.
Man darf aber nicht vergessen, daß die früheren Nadelwälder nicht auf Starkholz ausgerichtet waren. Die meisten der Bäume wurden als Stangen genutzt und wuchsen später (als diese Nutzungsart zurückging) einfach durch. Dafür sind reine Nadelwälder in unseren Breiten nicht gedacht.
Daß ein Mischwald (z.B. auf der auf den Fotos gezeigten Flächen) einzig durch das Schalenwild verhindert wird, liegt aber doch nun mal auf der Hand, genügend Samenbäume sind aus der "Vorrotwildära" erhalten....

Fehler (oder andere Voraussetzungen) der Vergangenheit können heute nicht dazu dienen, einfach so weiterzumachen. Stand- und Betriebssicherheit müssen (nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen) durch Waldumbau gewährleistet werden.
Außerdem gab es in geschichtlicher Zeit nie so viel Schalenwild in unseren Breiten wie aktuell. (Da ändert auch die seit 15 Jahre jährlich durch div. Kreise behauptete nunmehr angeblich eingetretene oder direkt bevorstehende Ausrottung des Rehs durch die bösen Förster trotz gleichbleibender oder steigender Abschußzahlen nichts)
[Ob der Dauerwaldgedanke dazu hilfreich ist und vor allem die angebliche "Naturnähe" beinhaltet, kann bezweifeln wer will (ich z.B.) aber das ist ein ganz anderes Thema.]
 
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Gelöschtes Mitglied 7846

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Waidmanns Gruß
Für den normalen Waldbesucher ist Wald sicherlich gleich Wald, Hauptsache Bäume und Schatten. Das ist auch völlig ok.
....
2 Bilder aus einem Gebiet, in dem vor etwa 50 Jahren Rotwild einwanderte:
....

PS: Skeptikern an den obigen Bildern sei versichert: Es handelt sich nicht um Viehverbiss, alles freie Wildbahn.
Kann notfalls live und in Farbe gezeigt werden.
Div. Foristi dürfte dieses Gebiet seit letztem Jahr recht gut bekannt sein, wie ich gestern zufällig erfuhr...:)
Nennt sich bei uns "Kollerbusch" und ist mir bestens bekannt..

http://bfw.ac.at/400/2333.html

Ich könnt aber auch ein Foto von gut durchforstetem Mischwald einstellen... mit Auerwildvorkommen.
Nur, muss ja nicht, das kennt wohl ein Jeder.
 

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