Rickenabschuss

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Und die Urwälder dieser Erde verdanken alles der ordnenden Hand des Menschen? Soweit ich mich erinnere waren die letzten Katastrophen dank Wiebke und wie sie alle hießen auch nicht das Ergebnis vorausschauender forstwirtschaftlich denkender?
Denken wir das mal zu Ende...
Die Urwälder dieser Erde verdankst du sehr Wohl der menschlichen Systematik. Ob nun durch fehlendes wirtschaftliches Interesse, zu dünne Besiedlung oder Unterschutzstellung durch Obrigkeit oder Volksreligion.
Du weist aber dass gerade die gesetzlich verankerte nachhaltige Forstwirtschaft trotz Wiebke für eine (sogar ständig zunehmende) Bewaldung Mitteleuropas sorgte ? Mit deiner Urwaldtheorie hätten wir so allein in D 73 Mio Fm verfaulendes Holz nebst ungewünschter CO2 Freisetzung, also einen Mega Komposthaufen. Die auf den Flächen nun nachwachsende Waldgeneration hat auch nicht der Liebe Gott gesät sondern ist der respektfordernden Arbeitsleistung einer positiv denkenden Gesellschaft anzurechnen. Mitnichten würde sich dort der Urwald deiner Träume etablieren, natürliche Automation hält sich nicht an Abmachungen.

Ich bin kein Romantiker, aber ich misstraue menschlicher Planung zutiefst.

:biggrin:
Für einen Zivilisationsmenschen im Jahre 2013 schon ein etwas rosa bebrilltes Selbstverständnis.
Oder bist du etwa im Urwald zuhause :unbelievable:
 
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Und die Urwälder dieser Erde verdanken alles der ordnenden Hand des Menschen? Soweit ich mich erinnere waren die letzten Katastrophen dank Wiebke und wie sie alle hießen auch nicht das Ergebnis vorausschauender forstwirtschaftlich denkender?

Ich bin kein Romantiker, aber ich misstraue menschlicher Planung zutiefst.

Wie kommst Du darauf, dass Urwälder des Menschen Hand benötigen? In Mitteleuropa gibt es praktisch keinen von Menschen unbeeinflussten Ort, deshalb ist auch ein hundertjähriger Bannwald kein Urwald.

Und doch, lieber Gutsnobrain, wo es zu viele Rehleins gibt, gibt es weniger Arten und dort, wo man die Kameraden im Griff hat gibt es eine artenreiche Naturverjüngung was ebenso für die krautige Flora gilt.

Natürlich lässt sich auch mit einem naturverjüngenden Wald besser Geld verdienen als mit einem pflanz- und zaunaktiven. Wenn es um des Pächters Geldbeutel geht, ist natürlich alles erlaubt, siehe Hegestolzens Beitrag, aber mit dem Wald Geld zu verdienen, das ist bäh?

Für mich ist Jagd Mittel zum Zweck, dazu stehe ich.
 
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Nö, aber die Erfahrung hat mich gelehrt: denn erstens kommt es anders und zweitens als du denkst.
und die Zunahme an Wald ist auch nicht so sehr der ordnenden Hand des Menschen geschuldet, sondern einer versagenden Lenkung in der Agrarpolitik, die immer weniger Fläche beackert.
Ach ja und der CO 2 Bilanz ist es auch vollkommen schnuppe ob das Holz verheizt wird oder verfault.
 
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Ich habe auch gar nichts dagegen Wild dem Profit im Holzeinschlag zu opfern. Man soll es nur ehrlich auch so benennen undnicht so tun als brauche der deutsche Wald jemanden, der in rettet. Über die Methoden darf man streiten, und ich sehe dieNotwendigkeit nicht auf Rehwild im Rahmen von Drückjagden zu jagen.
 
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Ich habe auch gar nichts dagegen Wild dem Profit im Holzeinschlag zu opfern. Man soll es nur ehrlich auch so benennen undnicht so tun als brauche der deutsche Wald jemanden, der in rettet....

Den Wald über einen hohen Rehwildabschuss "zu retten" ist eine ebenso falsche wie tendenziöse Formulierung der "Bambistreichler"! ;-)

Tatsächlich geht es in den meisten deutschen (Wald-)Revieren erst mal darum, einen für die weitgehend natürliche Entwicklung einer vielfältigen Flora angepassten Rehwildbestand zu erreichen, denn die aktuellen Schalenwilddichten in D sind fast erschreckend (siehe jährliche Streckenstatistik auf Allzeit-Rekordniveau)! Die sich dann ergebende Waldvegetation wird sowohl AUCH wirtschaftlich interessanter sein, als auch einer angepassten Rehpopulation bessere Lebensbedingungen bieten.


...Über die Methoden darf man streiten, und ich sehe dieNotwendigkeit nicht auf Rehwild im Rahmen von Drückjagden zu jagen.

Wenn man im Wald zur Schwarzwilddrückjagd Hunde einsetzt, herumstinkt und schießt, wäre es imho idiotisch, die sich bietenden Gelegenheiten auf Rehwild nicht zu nutzen! Eine reines Rehwilddrückerchen bei Hochdruckweter im Spätherbst/Frühwinter kann auch sehr erfolgreich sein, wenn man sich im dicht verwachsenen Wald mit der Einzeljagd schwer tut.
 
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Nö, aber die Erfahrung hat mich gelehrt: denn erstens kommt es anders und zweitens als du denkst.
und die Zunahme an Wald ist auch nicht so sehr der ordnenden Hand des Menschen geschuldet, sondern einer versagenden Lenkung in der Agrarpolitik, die immer weniger Fläche beackert.
Ach ja und der CO 2 Bilanz ist es auch vollkommen schnuppe ob das Holz verheizt wird oder verfault.

Falsch! Wenn Du statt mit ÖL/Gas Holz verheizt, dann ist das fast CO2 neutral.
 
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Ach ja und der CO 2 Bilanz ist es auch vollkommen schnuppe ob das Holz verheizt wird oder verfault.

Immerhin ersetzt dann der nachwachsende Rohstoff Holz nicht regenerierbare Energie aus fossilen Brennstoffen und Atomstrom.
Deine Aussage ist auch insofern falsch, dass der Großteil des genutzten Holzes als Baustoff das gespeicherte CO2 langfristig bindet.
Die CO2 Senke durch nachhaltige Nutzung ist eine Tatsache die du und deine grünen Freunde nicht wegfaseln könnt.
In der Tat sollte man darüber nachdenken wer für den deutschen Wald eine echte Gefahr darstellt....
 
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Ich habe auch gar nichts dagegen Wild dem Profit im Holzeinschlag zu opfern. Man soll es nur ehrlich auch so benennen undnicht so tun als brauche der deutsche Wald jemanden, der in rettet. Über die Methoden darf man streiten, und ich sehe dieNotwendigkeit nicht auf Rehwild im Rahmen von Drückjagden zu jagen.

Ich rette unseren Wald nicht, sondern nutze ihn. Zuviel Rehwild stört. Deshalb erlege ich es. Und schmecken tut es auch.
Wer schon beim Gedanken im November eine Geis vor dem Kitz zu erlegen, moralische Bedenken bekommt, sollte überlegen, ob er überhaupt Tiere töten mag. Jagd ist kein Ponyhof und wer dies durch Hegerei insinuiert, lügt sich in die Tasche.
 
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Wer bis November sein Rehwild nicht gestreckt hat .......
Sollte man auch mal drüber nachdenken? Oder?

Und es wird einmal diese Denke sein, die uns Jagd, dank all der Gutmenschen, ganz nimmt.
Ich jage. Wer Ungezieferbekämpfung machen will soll doch Kammerjäger werden.
 
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Wer bis November sein Rehwild nicht gestreckt hat .......
Sollte man auch mal drüber nachdenken? Oder?

Und es wird einmal diese Denke sein, die uns Jagd, dank all der Gutmenschen, ganz nimmt.
Ich jage. Wer Ungezieferbekämpfung machen will soll doch Kammerjäger werden.

Ist ein Privileg der Jagerei in D dass es recht großzügige Jagdzeiten gibt, die den Zielsetzungen der Grundeigentümer nicht zuwiderlaufen und den Jagdausübenden Spielraum lassen für weidgerechtes Jagen nach gesundem Menschenverstand. Da ist es auch völlig ok in der Adventszeit Bewegungsjagen auch auf Rehe zu organisieren um den regionalen Bedarf an frischem Wildbret zu decken. Oder einfach nur so zu jagen weil es Spaß macht.
Nach deiner Signatur bist du ein engagierter Befürworter des freien Rechts auf Waffenbesitz. Gut so. Denk mal darüber nach wie widersprüchlich deine Denkweise gegenüber diesem liberalen Jagdrecht ist.
Der ganze Quatsch der selektiven Rehwildbeackerung inklusive der Mär vom guten Heger und Naturversteher ist der Jagd sicher abträglicher als alle im Hochwinter freudig gestreckten Rehgeißen nebeneinander gelegt.
Hegestolz hat dass in seinem gewohnt angriffslustigen Statement treffend beschrieben.
 
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... Für mich ist Jagd Mittel zum Zweck, dazu stehe ich ...
Eine Position, die ich nicht teile, die ich aber nachvollziehen kann. Passion bedeutet ja schließlich "Leiden" - insofern bewahrst Du Dich damit ja vor Leid.

... Zuviel Rehwild stört. Deshalb erlege ich es ...
Eine Position, die ich dagegen nicht nachvollziehen kann. Für den relativ hohen Aufwand, die Jagd zu betreiben, muss die "Störung" durch das Wild ja schon als enorm drückend empfunden werden. :what: Also doch eine seltsame Form von Passion?
 
G

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Guest
Waidmanns Gruß
Ich rette unseren Wald nicht, sondern nutze ihn. Zuviel Rehwild stört. Deshalb erlege ich es. .....
Wäre es legitim für andere Menschen, wenn sie sich durch Deinen Stanpunkt irritiert fühlen würden.. ja Dich sogar dafür für einen Unmenschen halten würden?

Es ist schon seltsam, dass bei uns in Österreich die Landschaft quasi verwaldet.. und das trotz stetig steigender Abschußzahlen von nicht nur Rehwild.

Zahlen dazu gibt es nicht nur auf Statistik Austria.at

Irgendwo blicke ich es langsam nicht mehr, diese ideologische Stimmungsmache!

Ich bin der Meinung dass wenn Dich "zu viel" Rehwild im Wald stört, dass Du den Wald eventuell übernutzt!

Was dem Einen schon zu viel, ist dem Anderen eventuell zu wenig....

http://www.waldwissen.net/technik/inventur/bfw_oewi07_flaeche/index_DE
 
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Waidmanns Gruß

Wäre es legitim für andere Menschen, wenn sie sich durch Deinen Stanpunkt irritiert fühlen würden.. ja Dich sogar dafür für einen Unmenschen halten würden?

Es ist schon seltsam, dass bei uns in Österreich die Landschaft quasi verwaldet.. und das trotz stetig steigender Abschußzahlen von nicht nur Rehwild.

Zahlen dazu gibt es nicht nur auf Statistik Austria.at

Irgendwo blicke ich es langsam nicht mehr, diese ideologische Stimmungsmache!

Ich bin der Meinung dass wenn Dich "zu viel" Rehwild im Wald stört, dass Du den Wald eventuell übernutzt!

Was dem Einen schon zu viel, ist dem Anderen eventuell zu wenig....

http://www.waldwissen.net/technik/inventur/bfw_oewi07_flaeche/index_DE

Wer mich für einen Unmenschen halten mag, kann das gerne tun, im real life tun das nur wenige und deren Meinung ist mir wurscht.

Der Hektarvorrat unseres Betriebes beträgt 496 Vorratsfestmeter je Hektar Holzboden - mit Übernutzung kommt man nicht dahin.
 
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Eine Position, die ich nicht teile, die ich aber nachvollziehen kann. Passion bedeutet ja schließlich "Leiden" - insofern bewahrst Du Dich damit ja vor Leid.

Eine Position, die ich dagegen nicht nachvollziehen kann. Für den relativ hohen Aufwand, die Jagd zu betreiben, muss die "Störung" durch das Wild ja schon als enorm drückend empfunden werden. :what: Also doch eine seltsame Form von Passion?
:)

ich würde Leiden, wenn ich nicht handeln könnte...

Ich kann Deine Position verstehen, würde ich Jagd als Freizeitgestaltung betrachten, das meine ich nicht herabwürdigend, würde ich das sicher auch anders betrachten.
Mich stört, nicht bei Dir, wie lässig mit dem Eigentum Anderer, umgegangen wird.
 
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So wie ein liberales Waffenrecht nur funktioniert, wenn Kontrolle durch den Staat durch Verantwortung des einzelnen ersetzt wird ist auch ein freizügiges Jagdrecht nur der Rahmen in dem wir das Wort mit Leben füllen.

Das Wie entscheidet auch über unser Ansehen und unsere Zukunft in der Gesellschaft

Nun ist der Abschuss einer Ricke vor dem Kitz im November nicht geeignet uns dauerhaft in falsche Licht zu stellen. Da gibt es schwierigere Themen. Aber es ist zumindest fragwürdig, wenn es auch andersherum geht. Warum also diese Position verteidigen? Schiessen wir unser Rehwild soweit nötig und so schonend wie möglich, und nicht nur das Individuum sauber und qualfrei sondern auch die Art nach ihrer Art.
 

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