Renteneintrittsoptimierung

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So ist es. Das Problem sind hier auch die Lobbyisten. Im Grunde nämlich ganz einfach. Eine Bürgerversicherung als Grundrente, in die ALLE einzahlen, kombiniert mit einem aktienbasierten und steuerfinanzierten Topf für Zuschüsse und berufsgruppenspezifische Entlastungen.

Wäre nicht so schlecht, es sollten nur grundsätzlich alle das Gleiche einzahlen, und zwar so viel, dass sie beim regulären Renteneintritt den Sozialhilfesatz erhalten.

[Eltern, die Kinder erzogen haben, sollten geringere Beiträge bei gleichen Leistungen zahlen müssen, das sie schließlich durch die Kinder längere Zeit erwerbsgemindert waren. Für Zeiten, in denen man arbeitslos war, sollte man später nachzahlen müssen.]

Der Rest sollte Privatsache sein.

Unser jetziges Rentensystem ist ein unseriöses Schneeballsystem. Es führt denklogisch dazu, dass am Ende Leute eingezahlt haben werden, die nichts mehr herausbekommen.

Die derzeitigen Pläne der SPD, den RV-Beitrag anzuheben, um das Rentenniveau stabil zu halten, finde ich den nachfolgenden Generationen gegenüber verantwortungslos und asozial. Dass die Kohle nicht mehr reicht, haben nicht die aktuellen Beitragszahler zu verantworten, sondern die aktuellen Rentner. Sie haben nämlich die Kinder nicht bekommen, die ihnen jetzt die Rente auf hohem Niveau finanzieren müssten.

[Genau so asozial finde ich es übrigens, dass man den Käufern selbst genutzter Immobilien - in der Regel junge Familien- in einer Zeit, wo man Geld am nötigsten braucht, erstmal ordentlich Grunderwerbssteuer abnimmt. Bei einem 150 m² großen EFH sind das beim Durchschnittspreis von 2.720 € /m² in NRW 26.520 €.]
 
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Wieso in 4 Jahren?
Die nächste Wahl ist 2025

Gnade uns Gott was dann kommen wird.

Da hast Du recht. Eine Koalition aus CDU und SPD hat ja schon von 2013-2021 ganze Arbeit geleistet. Eine andere Koalition ist quasi ausgeschlossen. Mit der AfD will die CDU ja nicht koalieren und mit den Grünen wird es nicht reichen.
 
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Wie kommst du denn darauf?
Wenn man das Bruttogehalt in der freien Wirtschaft einem Bruttobezug eines Beamten gegenüberstellt, mag das vllt stimmen.

Relevant sind aber Nettogehälter und auch Nettobezüge. Du kannst dir ja mal den Spaß erlauben, und Nettobezüge im gehobenen Dienst sowie Pensionsansprüche und Beihilfe exemplarisch einem Ing in der freien Wirtschaft gegenüberzustellen.

An was sich Pensionsansprüche orientieren, sollte im Internet frei zugänglich sein.
Wie gesagt ist ja das Beamten-Brutto von Haus aus niedriger weil System-bedingt weniger abgezogen wird.
Diverse Dienstherren haben Probleme Nachwuchs/Quereinsteiger zu finden und in etlichen Ländern laufen Klagen wegen verfassungswidrig niedriger Besoldung (Mindest-Abstand zum Bürgergeld quasi). Es mag zwar langfristig vielleicht besser sein Beamter zu werden, aber den Weitblick hat halt nicht jeder 🤷🏻‍♂️ und dann wird geschimpft…
 
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Es sind die "althergebrachten Grundsätze des Berufsbeamtentums" (kein Scherz), die natürlich in anderen Ländern keine Tradition haben.

Ich empfehle den Film "Der Vollposten" aus Italien. Jagd kommt auch am Rande vor.
 
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Als System "Rente" kann man sich vereinfacht zwei Extreme vorstellen:

Die kapitalgedeckte, aus Eigenbeiträgen oder staatlich organisierten Pflichtbeiträgen angesparte Rente vs. dem aktuellen Umlagesystem.

Die Kapitalgedeckte wäre über die letzten 80 Jahre gerechnet immer ein Hauptgewinn für Ruheständler gewesen, gigantische Renten im Vergleich zum aktuellen Umlagesystem.

Allerdings ist die Rentenversicherung nicht nur dem Namen nach eine Versicherung.
Solange es aktuelle Beiträge gibt, werden Renten gezahlt.
Nach irgendwelchen größeren Katastrophen (Krieg, Hochinflation, Naturkatastrophen) kann es nicht nur theoretisch sein, dass das Kapitalsystem kollabiert und die angesparten Beiträge im Nirwana landen.
Außerdem hat es das in der deutschen Geschichte durchaus mal gegeben, die Rentenkassen haben bis 1933 trotz 1.WK und Hochinflation ziemlich viel Kapital angehäuft.
Das wurde dann allerdings von den Nationalsozialisten für die Kriegsvorbereitung kassiert.
Womit dann auch eine "Gefahr" für rein staatlich kontrollierte kapitalgedeckte Systeme genannt wäre ... der Staat kann sich da nämlich auch mal außerplanmäßig bedienen (siehe auch Deutsche Einheit 1990). Im Falle der rein privaten kapitalgedeckten Vorsorge geht das nicht so einfach, dafür ist das Risiko auch zu 100% privat.
Die Leute aus der DDR stünden mit einem kapitalgedeckten System in DDR-Mark als Beteiligung in die DDR-Wirtschaft wohl eher nackt da.

Der Neuanfang 1949 begann ja bekanntermaßen als Umlagesystem. Damals standen aber auch 6 Beitragszahler einem Nutznießer gegenüber.
Mit einer Kapitaldeckung hätte man gar nicht anfangen können, da die Rentenkasse kein Kapital mehr hatte.

Zwischen dem Umlagesystem und dem rein kapitalgedeckten System gibt es allerdings fast unendliche viele Zwischenstufen.
Und aus heutiger Sicht wäre eine solche Zwischenstufe wohl die beste Lösung, man müsste sich nur über die Positionierung einigen.
Schon vor vielen Jahren wurde mal angedacht, das Umlagesystem garantiert nur das halbwegs menschengerechte Überleben im Alter, mehr nicht. Wer mehr will, muss selber ran.
Wenn das jeder schon von Kindesbeinen an wüsste, kann er entsprechend handeln.
Die Übergangszeit in ein solches System ist aber sehr beschwerlich und teuer.

Konsequent umgesetzt ist das glaube ich in keinem Land der Erde, die einen mehr die anderen weniger, die meisten ganz wenig.
Aber Renten-Diskussionen führen nicht gerade zu persönlicher Beliebtheit der Verantwortlichen und leider ist hier das ausgeprägte Denken in Legislaturperioden sehr wenig hilfreich. Hier kann man als Politiker leider nur verlieren.
Jede "Rentenreform" war in den letzten 80 Jahren entweder gar nix (Augenwischerei oder gar Verschlimmerung) oder ein "Mini-Reförmchen" ohne große Relevanz.

Leider wird erst gehandelt werden, wenn die Kassen völlig leer sind, da bin ich mir sicher. Da sogar der Zeitpunkt dafür ziemlich gut berechenbar ist, werden wir uns darauf einstellen müssen.
 
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Dir ist schon klar, dass die Kosten für die Altersversorgung der Rentenbezieher ebenfalls der nächsten Generation aufgebürdet sind.

HWL

Jein.

Immerhin hat man einen eigenen Topf dafür gebildet.

Die Pensionen fließen aus dem Steueraufkommen.

Das inzwischen ein Großteil der Rente auch daraus kommt, ist ein anderes Thema.
 
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Als System "Rente" kann man sich vereinfacht zwei Extreme vorstellen:

Die kapitalgedeckte, aus Eigenbeiträgen oder staatlich organisierten Pflichtbeiträgen angesparte Rente vs. dem aktuellen Umlagesystem.

Die Kapitalgedeckte wäre über die letzten 80 Jahre gerechnet immer ein Hauptgewinn für Ruheständler gewesen, gigantische Renten im Vergleich zum aktuellen Umlagesystem.

Allerdings ist die Rentenversicherung nicht nur dem Namen nach eine Versicherung.
Solange es aktuelle Beiträge gibt, werden Renten gezahlt.
Nach irgendwelchen größeren Katastrophen (Krieg, Hochinflation, Naturkatastrophen) kann es nicht nur theoretisch sein, dass das Kapitalsystem kollabiert und die angesparten Beiträge im Nirwana landen.
Außerdem hat es das in der deutschen Geschichte durchaus mal gegeben, die Rentenkassen haben bis 1933 trotz 1.WK und Hochinflation ziemlich viel Kapital angehäuft.
Das wurde dann allerdings von den Nationalsozialisten für die Kriegsvorbereitung kassiert.
Womit dann auch eine "Gefahr" für rein staatlich kontrollierte kapitalgedeckte Systeme genannt wäre ... der Staat kann sich da nämlich auch mal außerplanmäßig bedienen (siehe auch Deutsche Einheit 1990). Im Falle der rein privaten kapitalgedeckten Vorsorge geht das nicht so einfach, dafür ist das Risiko auch zu 100% privat.
Die Leute aus der DDR stünden mit einem kapitalgedeckten System in DDR-Mark als Beteiligung in die DDR-Wirtschaft wohl eher nackt da.

Der Neuanfang 1949 begann ja bekanntermaßen als Umlagesystem. Damals standen aber auch 6 Beitragszahler einem Nutznießer gegenüber.
Mit einer Kapitaldeckung hätte man gar nicht anfangen können, da die Rentenkasse kein Kapital mehr hatte.

Zwischen dem Umlagesystem und dem rein kapitalgedeckten System gibt es allerdings fast unendliche viele Zwischenstufen.
Und aus heutiger Sicht wäre eine solche Zwischenstufe wohl die beste Lösung, man müsste sich nur über die Positionierung einigen.
Schon vor vielen Jahren wurde mal angedacht, das Umlagesystem garantiert nur das halbwegs menschengerechte Überleben im Alter, mehr nicht. Wer mehr will, muss selber ran.
Wenn das jeder schon von Kindesbeinen an wüsste, kann er entsprechend handeln.
Die Übergangszeit in ein solches System ist aber sehr beschwerlich und teuer.

Konsequent umgesetzt ist das glaube ich in keinem Land der Erde, die einen mehr die anderen weniger, die meisten ganz wenig.
Aber Renten-Diskussionen führen nicht gerade zu persönlicher Beliebtheit der Verantwortlichen und leider ist hier das ausgeprägte Denken in Legislaturperioden sehr wenig hilfreich. Hier kann man als Politiker leider nur verlieren.
Jede "Rentenreform" war in den letzten 80 Jahren entweder gar nix (Augenwischerei oder gar Verschlimmerung) oder ein "Mini-Reförmchen" ohne große Relevanz.

Leider wird erst gehandelt werden, wenn die Kassen völlig leer sind, da bin ich mir sicher. Da sogar der Zeitpunkt dafür ziemlich gut berechenbar ist, werden wir uns darauf einstellen müssen.

Immer wieder der gleiche Denkfehler. Man kann einen Haufen Gold (Geld, Aktien, Häuser, was auch immer) ansparen ("Kapital"), aber wenn später niemand anderes da ist, der dafür arbeiten ist, bekommt man dafür auch keine Leistungen (Essen, Pflege, Strom, etc.).

Auch bei der schönsten Kapitaldeckung müssen Rentenleistungen zu dem Zeitpunkt, wo sie gebraucht werden, ERARBEITET werden, und zwar von anderen.

Bitte sich einmal mit der Mackenroth-Hypothese auseinander setzen.
 
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Wer mehr will, muss selber ran.
Wenn das jeder schon von Kindesbeinen an wüsste, kann er entsprechend handeln.
Als ich die Schule durchhatte, wußte ich trotzdem nichts über Renten- und Sozialversicherung, Gewerkschaft, Lohnsteuer oder Krankenversicherungsschutz. Das wurde mir alles erst im Personalbüro meines Arbeitgebers erklärt. Wie unsere Schulabgänger heute so drauf sind, weiß ich nicht. Unseren eigenen Kindern habe ich rechtzeitig erzählen können, was mit Solidargemeinschaft so alles zusammenhängt. Viel später konnte ich dann dem Sachbearbeiter im Finanzamt erklären, wie das mit Aktienrecht und Körperschaftssteuer bei Privatpersonen läuft.
 
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Keine Beiträge in die Sozialkassen mehr leisten, keine Einkommenssteuer anfällt ....
Ich bezahle zwar keine Rentenversicherung als Rentner mehr aber die GKV und Pflegeversicherung muß ich genau so zahlen.
Und sollte deine Rente richtig gut sein schlägt das Finanzamt auch noch gewaltig zu , was letztendlich wiederum als staatliche Zuschüsse in die Rentenkasse kommt. Also immer langsam mit den Sprüchen.
Außerdem muß ich nicht unbedingt diejenige sein der nach 45 Arbeitsjahren die Sozialkassen für unsere zugewanderten Freunde füllt.😁

Gruß Seppel
 

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