Bei mir auch, endlich! Nach unzähligen Ansitzen
(jedenfalls bis zum letzten Samstag) zum größten Teil ohne oder mit nur flüchtigem Anblick hat es schließlich geklappt und das so richtig! :34:
Gestern Abend im Fichtenstangenholz, ich sitze schon etwa zweieinhalb Stunden und beobachte das muntere Treiben der Natur. Über den Baumwipfeln kreisen mehrere Bussarde, in der Ferne höre ich einen Kuckuck und auf dem Waldboden huschen die Mäuse umher. Hin und wieder leuchte ich die Umgebung ab.
Dann plötzlich sind sie da, zwei Böcke! Der reife Gabler, auf den ich aus bin treibt einen Jährling, der unter lautem Schrecken vor ihm weg flüchtet. Kurz sind sie verschwunden und der junge Bock bleibt es auch. Doch der Gabler zieht langsam ein Stück weit auf mich zu und beginnt auf etwa 60 m in einem kleinen von mir einsehbaren Fenster zwischen den Fichten spitz zu mir das Äsen. Längst ruht das Absehen der gespannten Waffe auf dem Stich und ich warte dass er sich breit stellt. Ich merke jetzt jeden Pulsschlag an Hals und Schläfen, ein Jagdfieber, wie ich es sonst nicht habe. Mir ist klar, dass ich nur zwischen diesen beiden Fichtenstangen schießen kann, sonst wäre es verdeckt.
Minuten vergehen, dann wirft er auf und sichert in meine Richtung, wo kurz hinter mir Vögel seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben mussten. Lange äugt er, dann ein Scheinäsen mit erneutem, sofortigem Aufwerfen und schon dreht er sich zurück auf seinen Wechsel.
In der Bewegung lasse ich fliegen und augenblicklich ist der Bock verschwunden. Sekunden vergehen und ich halte noch immer die Waffe, dann erst repetiere ich und die Hülse fällt hörbar auf den Waldboden. Als ich die Waffe runter nehme macht sich trotz der Neugier schnell nachschauen zu wollen, nach dem langen Verharren im Anschlag erst einmal Erleichterung breit. Ich lasse 15 Minuten verstreichen, dann hält mich nichts mehr und ich will ihn sehen.
Gabler gesch. 4-jährig | Schussdistanz: ~60 m | Flucht: 0 m | R93, .30-06 Spr. 180 gr Vulkan
Am Samstag hatte ich schon einen Jährling strecken können, den ich noch nachtragen wollte. Im letzten Büchsenlicht kurz vor zehn, wo ich schon gute vier Stunden gesessen hatte, ging alles ganz schnell. Zwei junge Böcke sich mehr spielerisch als ernst treibend liefen mich an. Der erste war sofort verschwunden, doch der zweite verhoffte vor der dichten Buchenverjüngung. Ich rechnete nicht damit ihn schießen zu können, da schon das Ansprechen bei letztem Streulicht gefühlt ewig dauerte und er noch dazu die ganze Zeit auf kürzeste Enfernung zu mir hin äugte. Doch es klappte. :34:
Die Dunkelheit ließ keine guten Bilder mehr schießen, weshalb ich das erst heute auf diese Weise nachholen konnte:
Jährling
(rechts :41: ) | Schussdistanz: <10 m | Flucht: 0 m | R93, .30-06 Spr. 180 gr Vulkan
Meine Freude war riesen groß und wenn ich eure Böcke so sehe, ging es euch da sicherlich genauso. Mein herzliches Waidmanns Heil! :12: