Guten Abend zusammen
Seit dieser Woche bin ich in ein neues Revier geschlüpft und fühlte mich von Anfang an pudelwohl (obwohl ich nie aus meinem alten weg wollte und das mir nie vorstellen konnte). Jagdherr und ich verstehen uns super.
Dienstag der erste Ansitz. Freigegeben waren reife Böcke und schwache Jährlinge. Dies kam aber nicht in Frage am ersten Ansitz, wo es noch nicht sicher ausgesprochen war das ich einen Begehungsschein erhalte, einen Bock zu erlegen. So verging der erste Ansitz mit reichlich Anblick.
Überlauscherhoher Gabler, eine Gais mit Kitz und ganz weit ein weibliches Stück im Getreide.
Also Rehwild haben die hier schon mal ordentlich.
Am Mittwoch zum zweiten Ansitz mit meinem "Jagdherren". Gleiche Kanzel, Sau und Fuchs war ja auch frei, gleiche Rehe wieder, als plötzlich ein Fuchs von rechts aus dem Mais schnürrte. 60m, passt, angelegt...hmmmm bisschen tief, aber das geht...falsch. Ich ließ fliegen und der Fuchs suchte das weite. Mist, erster Schuss in einem neuen Revier und gleich gefehlt.
Gleich angerufen und berichtet. Antwort: "Nicht schlimm, kommt vor, sitzen bleiben, eventuell kommt ja noch was"
Kam aber nichts mehr....
Am nächsten Tag wollte er mir das Revier zeigen und eröffnete mir das ich den BGS bei ihm erhalte, sagte mir auch gleich was in dem anderen Teil vom Revier erledigt werden musste.
Er ludt mich an einer Kanzel ab und sagte das dort ein schwacher Jährling geht, den soll ich vorrangig erlegen. Da es aber an diesem Abend sehr sehr windig war kamen bis 23 Uhr nur 2 Hasen in Anblick und ich fuhr heim.
Heute Abend entschied ich mich bei bestem Wetter noch einmal für die Kanzel. Gesagt getan. Um 20:15 rauf auf den Baum (achtung....Bundeswehrwitz....Karte Kompass)....Um 20:25 Uhr wie abgesprochen kamen meine beiden Hasen vom Vorabend wieder. Entspannt glaste ich die Fläche ab und vernahm ein einzelnes Reh am Waldrand auf 100m stehen. Bock....schwacher Spießer.............ahhhh Stopp, hat vereckt. Der kann es nicht sein.....also weiter nach rechts geglast.....da steht ja noch ein Bock. Dieses mal wirklich der Spießer, dachte ich.....
Ich mich also ruhig eingerichtet, die BBF in Anschlag gebracht, Spannschieber vor, und langsam auf den Bock......steht noch nicht breit......jetzt schon.
Da ich das geschossene Rehwild übernehmen sollte vorangig ging das Absehen hinters Blatt.
Als ich fliegen ließ, sprang der Bock auf der Stelle hoch und ging ganz langsam in die Fichtenverjüngung, wo er vermutlich herkam.
Mist, erster Schuss gefehlt, jetzt einen Bock weich geschossen.....super.
Also, Zigarettenlänge gewartet, meinen Krempel zusammen gepackt und Richtung anschuss. Diesen auch sofort gefunden, aber kein Leber, Pansenschweiß, das beruhigte mich.
Wie aus der Gießkanne...
Ich überlegte ob ich noch Heimfahren soll, da dies für meine junge KLM-Hündin mit 9 Monaten die perfekte Übung wäre, aber es war bereits noch 21 Uhr und 20min hin und wieder zurück und dann womöglich in die Dämmerung suchen wollte ich nicht. Ich probier es mal 30m so....dies gelang und ich folgte der Gießkannenspur aus Schweiß.
Nach 25 Schritt lag mein "erster Jährling" im neuen Revier.
Jagdherren angerufen, kurzes WMH, ich solle zu ihm kommen.
Bei ihm angekommen, sagte er "Super, Waidmannsheil, der ist genau richtig, obwohl ich diesen gar nicht kenne, komisch"
Ich bekam meinen Bruch und war doch froh, den richtigen Bock erlegt zu haben, obwohl dieser garnicht bekannt war und gemeint war.