Rehböcke 2018/2019

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Weidmannsheil allen erfolgreichen Erlegern!

Nachdem ich im Mai eine echte Flaute hatte und erst Ende Juni meinen ersten Bock, einen schwach veranlagten Jährling, zur Strecke bringen konnte, war vor zwei Wochen der nächste Bock an der Reihe. Ein mehrfach bestätigter Gabler, erst als junger Zukunftsbock von weitem eingeschätzt, dann aber aus der Nähe gesehen und von allen als mehrjährigen Störenfried ausgemacht. Kam immer recht früh mit ordentlich Tempo aus den Hecken und ab in den Weizen. Diesen Bock habe ich von einer offenen Leiter erlegen können, das habe ich aber mit gefühlt 100 Mückenstichen "bezahlt". Nachdem der Störenfried weg war, kam ein wirklich starker 6er mit viel Masse zum Vorschein, der Platzbock den wir dort immer nur zur Blattzeit kurz sehen konnten. er ist natürlich tabu...

Letzte Woche sind uns auf der einzigen Straße im Revier zwei Böcke und ein Kitz überfahren worden. Die Straße läuft 250m von unserem Haus weg vorbei. Zwischen Straße und Haus war im Frühjahr öfter ein Bock zu sehen gewesen, dazu noch eine Ricke mit zwei Kitzen. Der Bock schien mir recht jung, über lauscherhoch auf, aber noch jugendlich.

Mit der Ernte von den Feldern zwischen Straße und Haus war das Rehwild weg. Letzte Woche war ich dann im Revierteil jenseits der Straße und habe Rehwild ausgemacht. Unter anderem den besagten Bock, wie er letzten Donnerstag bereits eine Ricke trieb. Gestern Abend bin ich dann wieder hin, habe mich auf einem Silo postiert und Ausschau gehalten. Der Bock kommt flüchtig an, am Silo vorbei, über die Felder und die Straße hinweg bis in ein kleines Waldstück 50m von unserem Haus weg. Wir konnten gestern Abend den Bock vom Balkon aus mehrfach ziehen hören.

Heute morgen habe ich mich um 5:15 zu Fuß aufgemacht, bin an dem Waldstück vorbei, auf den Feldern nichts zu sehen. Über die Straße zu den Silos- und da war der Bock, dieses Mal wieder mit Ricke und Kitz dabei auf etwa 100m. Und eine Runde nach der anderen hinter der Ricke her... Hinterm ersten Silo vorbei, auf das zweite am Rand draufgelegt, Büchse auf einen Reifen, entspannt, geschossen... der Bock springt ab, recht irritiert. Springt weiter, und verhofft etwa nochmal 50m weiter. Ich sehr irritiert, fackle aber nicht lange, und schieß dem Bock der halbbreit steht, vorne auf den Stich. Nicht die feine Art, aber bevor ich ihn nur krank schieße und er abhaut, dann lieber auf Nummer sicher. er zeichnet deutlich, springt wieder ab, den Hang runter und verschwindet aus meinem Blickfeld.

Ich reichlich konsterniert, die Ricke mit dem Kitz auch etwas verwirrt, zieht es dann aber vor mit dem Kitz im Troll auch den Hang abwärts zu ziehen. Ich warte noch die üblichen paar Minuten und gehe dann um weitere zwei Silos rum, den Hang runter, immer mit dem Blick in den weiteren Hang ob der Bock da steht oder im besten Fall liegt. Erstmal nichts zu sehen, dann gehe ich weiter als die Stelle wo ich den Anschuss vermutet habe. Ich frage mich schon was hier abgelaufen ist, da sehe ich die deutliche Schweißspur über das angrenzende Stoppelfeld. 30m weiter liegt der Bock, Einschuss da wo hingehalten, Ausschuss hinterm Blatt, etwa handflächenbreit, aber nicht mit Grün drin.

Schnell nach Hause, Auto geholt und den Bock geborgen. Schon unter den wachsamen Augen von fünf Füchsen und einer Horde Krähen, die mich ordentlich hassen als ich den Bock einsammle. Soviel Drama um kurz nach 6 morgens... Ich habe mir ihn noch nicht genauer angeschaut beim aufbrechen, und heute Abend kam noch was unerwartetes dazwischen. Laut Foto gehen die Meinungen zwischen 2 und 5 Jahre bei meinen Jagdkollegen. Aber egal wie alt, Hauptsache nicht von der Straße gekratzt.

Damit ist im heimischen Revier die Bockjagd für mich beendet, jetzt gilt es den Sauen und dem weiblichen Rehwild. Und was sonst noch so an Überraschungen wartet.
 

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Hier nun Teil 2 meines Jagdwochenendes in der Uckermark.

Um 3:30 Uhr hat der Wecker geklingelt, das war verdammt früh. Zumal wir am Abend vorher zunächst unsere Böcke noch gebührend totgetrunken hatten und danach den „Blutmond“ als Jahrhundertspektakel betrachten konnten mit dem Planeten Mars direkt darunter. Als dann noch Alexander Gerster mit der ISS direkt über unsere Herberge flog haben wir erst mal weiter gefeiert. An diesem Morgen bin ich erneut auf den gleichen Sitz gestiegen und konnte in der Dunkelheit auf 20 m einen rekordverdächtigen Rehbock erkennen. Das Gehörn war im geliehenen lichtstarken Zeiss-Glas eindeutig als „Spitzentrophäe“ zu erkennen. Im Zielfernrohr verschwamm der ganze Bock leider mit dem Grau des Randstreifens. Zielen unmöglich. Und dann war er irgendwann auch schon wieder weg. Sehr schade! Dann ging die Sonne auf.

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Weibliches Rehwild konnte ich danach noch mehrfach sehen, allerdings keine Böcke. Eine Waschbären-Familie war am Gegenhang auf 300 m im Stoppelfeld zu beobachten. Außerdem etwa 50 Kraniche mit einem lauten Konzert .

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Die Natur hat mich förmlich umgehauen! Dann landeten links noch auf dem Doppelfeld 3 Störche. Kurz vor dem Abbaumen kam ein Jungfuchs des Weges und dieser blieb an dem Morgen meine einzige Beute.

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Die Leihwaffe (K 77, Kipplaufbüchse mit SD, .308 Win.) ging butterweich, schoss Fleck und war wirklich erstaunlich leise. SD sieht zwar nicht so doll aus, war aber sehr wirkungsvoll!
Am Nachmittag bin ich dann noch mal raus, auf mein Fiepen kamen aber nur Halbstarke, Junge.

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Der letzte Ansitz am frühen Abend hatte es dann noch mal in sich: zunächst passierte gar nichts, es war noch heiß und hell, auf einmal Lärm, als ob ein Pferd über die Koppel galoppiert. Immer im Rücken trieb ein 6er eine Ricke mit hängendem Lecker, dass es auf dem Acker nur so staubte. Das Bild werde ich nie vergessen. Schade, dass die Kamera nicht rechtzeitig fertig war. Dann blieb der Bock noch 5 m vor der Kanzel stehen und hat laut gehechelt, wie ein Sportler im Ziel. Das hatte ich so bisher noch nicht gehört. Dann sind die beiden endgültig über den Acker verschwunden. Genaues Ansprechen und Schießen ging nicht und nur dieses Bild ist mir mehr oder weniger "gelungen".

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Dann ging die Sonne unter, die Kraniche kamen wieder und aus dem Schilf trat ein junger Gabler. Der durfte weiterleben.

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Dann wurde es rasch immer dunkler. Etwa gegen 21:30 Uhr kam auf mein erneutes Fiepen tatsächlich über die Straße hinter mir aus dem Nachbarrevier ein Bock direkt vor meine Kanzel. Diese Straße bildet die Reviergrenze und mein Sitz war etwa 200 m davon entfernt. Es ist also sicherlich keine „Abstauberkanzel“. Zum Fotografieren war schon zu dunkel und der Bock kam auch recht nah und hätte den Auslöser wahrscheinlich vernommen. Ich habe dann kurz darüber sinniert, ob man guten Gewissens einen Bock erlegen kann, der seinen Einstand offenbar beim Nachbarn hat. Auch wegen dieser Straße und damit der Bock nicht irgendwann als Fallwild endet, kam ich dann mit mir ins Reine und habe auch diesen erlegt auf 120 m, tiefblatt, Flucht 20 m. Die Freude war riesig, auch dieser ist nicht mehr jung und hat ein "knuffiges" geperltes Gehörn. Aufgebrochen über 20 kg. Der Beständer erlegte fast zeitgleich 3 Füchse und strahlte, als ich von ihm den Bruch überreicht bekam. Ehrliche Freude!
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Aufbrechen musste ich dann in der kompletten Dunkelheit im Scheinwerferkegel der Taschenlampe. Es war sicherlich noch knapp 30° warm, am Horizont Wetterleuchten durch schwere Gewitter. Eine unwirkliche, geisterhafte Stimmung. Während der in doppelter Hinsicht Schweiß treibenden roten Arbeit besuchte mich die gesamte Mückenpopulation der näheren Umgebung. Dieser Bock wurde dann mangels Wildkammer im Gewölbekeller des Landgutes aufgehängt. Nicht wirklich "kühl", aber es war nur für eine Nacht.
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Lieber Claus, Waidmannsdank für die Einladung und die großzügige Freigabe! Die 2 Tage bei Dir im Revier haben mir bleibende Eindrücke und unvergessliche Erlebnisse beschert!
 
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Gelöschtes Mitglied 21531

Guest
Schöne Jagdgeschichten aus der Uckermark und stimmungsvolle Aufnahmen !WMH !
 
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Wmh! Grandiose Bilder und eine schön geschriebene Geschichte.

Ich werde kommende Woche mein Glück versuchen, da sich im Revier im Wienerwald bis vor einigen Tagen aufs Blatten noch gar nichts getan hat.
 
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Gestern Abend hatte Diana ihren guten Tag, bei traumhaften Sonnenuntergang:
Aus dem Mais auf die Rapsstoppeln, 70 Schritt querab, von der Neugier getrieben, wer denn nun noch ganz kurz vor Sonnenuntergang seine alte Eisenleiter mit viel Gepolter erklimmt, etwa 2 Minuten (!), nachdem ich endlich eine verträgliche Sitzposition zwischen pieksenden Weißdornästen eingenommen hatte.
Ein alter, für unsere Elbmarschverhältnisse braver Bock, ungewöhnlich in seiner Herzform und spektakulär durch die dunkle Hornfarbe (keine Erlen in der Umgebung). Vorher nie näher angesprochen.
Zwischen Abstellen des Pkws, Anmarsch etwa 350m, erklimmen der Leiter und fertigem Aufbruch lagen recht genau eine Halber Stunde.
Wandersmann
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Vor lauter Freude über den Bock die Fakten vergessen:
70m Entfernung, 25m Flucht bis an die Maiskante; Kal. 5,6x52R Estl in S&SM54; HDB TypIII mit 56grs (3,63g), V3 900m/s. Treffer"10" auf der DJV-Rehscheibe.
 
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Gelöschtes Mitglied 21531

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Herzl. WMH, Wandersmann - ein ganz wirklich interessanter Reh-Recke - und wie reif sind schon die Ebereschenbeeren..! :D
 

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