Raubwild 2023/24

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1 Sep 2018
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Ich durfte gestern eine Sternstunde der Lockjagd erleben.

Nachdem ich zwei Nutria zuhause versorgt hatte wollte ich eigentlich am Luderplatz beim Pferdehof ansitzen. Aber vorher noch fix eine Runde gedreht und geschaut ob vielleicht die Sauen an der Forstgrenze zu sehen sind. Bühne war aber leer. Und da ich eh schon auf der Ecke war, dachte ich mir, dass man ja nochmal fix zum anderen Luderplatz könnte. Von da aus hat man einen weiten Blick über die Wiesen und Äcker.

Gesagt, getan! Die Sonne hatte am Knick den Schnee schmelzen lassen und so konnte ich leise und auch sehr gut am dunklen Knick gedeckt den "Aussichtspunkt" erreichen. Hier hörte der Knick auf. Die Kanzel 40 Meter vor mir. Nochmal 50 Meter weiter der Luderplatz.

Die WBK zeigte schnell zwei Stücke Wild auf gut 400 Meter. Das eine dürfte ein Reh gewesen sein. Aber das andere Stück war eindeutig ein Fuchs. Dieser zog parallel von mir nach rechts weg. Also eingerichtet. Zweibein passend hingestellt. Waffe drauf. Hasenklage in die Finger und das Lied vom Tod gespielt. Elendig leidete der Hase. Und der Fuchs kam wie vom Blitz getroffen auf mich zu. Sicherlich 450 Meter war er weg. Der hatte Hunger...

Zuerst kam er spitz auf mich zu. Fing dann aber auf 300 Meter an einen Bogen zu schlagen. Genau in meinen Wind wollte Reinike der halb nach links zog. Ich lockte erneut, aber von seinem Plan sich Wind zu holen ließ er nicht ab.

Er übersprang den Graben. Zog über die kleine Wiese. Ich richtete mich neu ein. Wenn er kommt, dann vorne durch die Weißdornhecke. Da geht der bekannte Raubwildwechsel durch. Und so kam es. Ich war längs drauf. Ließ fliegen und die Fähe lag im Knall.

Nach dem Schuss schaute ich mit der WBK ob noch woanders Wild stand. Und tatsächlich. In den Wiesen hinter einer Bodensenke schnürte ein Fuchs. Ich lockte erneut und Reineke tat etwas womit ich nicht gerechnet hatte. Er setzte sich auf seine Keule und beobachtete das Szenario. Alles Locken half nichts. Reineke blieb sitzen. 20 Minuten lang. Schnürte irgendwann auf die Spur der Fähe. Nahm diese auch an. Ich war mir meines zweiten Fuchses schon sicher. Da bemerkte ich, dass der Wind sich leicht gedreht hatte und nach links vorne ging. Weg war er... noch vor der Weißdornhecke hatte er Wind bekommen.

Schneller Blick mit der WBK. Da schürt doch tatsächlich rechts von mir am nächsten Knick auf 150 Meter ein Fuchs. Alles nach rechts ausgerichtet. Vogelklage aus der Tasche gefummelt. Und losgelegt. Gejammert und geklagt wie ein Singvogel der gerade gepackt wird. Und der Fuchs?! Keine Reaktion. Gar nichts! Er ging immer weiter den Knick entlang zur Straße wo mein Auto stand. Also ließ ich die Vogelklage fallen, nahm die Hasenklage an den Mund und legte los. Gar nicht so einfach vernünftige Töne zu treffen während beide Hände die Waffe im Anschlag halten und man den Fuchs im ZF verfolgt. Nach etlichen Tönen endlich eine Reaktion. Er kam. Schnürte spitz auf mich zu. Ich pfiff ihn an. Er verhoffte und lag im Knall. Ein Rüde. Und was für ein kräftiger mehrjähriger Fuchs. Wunderschöner Pelz. Leider zerschossen.
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Waidmannsheil und schöne Erzählung.
Von solchen Erlebnissen lese ich hier sehr gerne. Danke!
 
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12 Jun 2017
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Heute Abend konnte ich nach langer Durststrecke auch einmal wieder etwas für die Hege meines doch noch ganz gut vorhandenen Niederwildes tun.

Vorab, die letzten Ansitze in der Ranz waren sehr ernüchternd. Füchse waren zwar zu sehen, um den Luderplatz haben sie jedoch immer große Bögen gemacht.

Ich konnte zwei starke Rüden entnehmen. Die V-Max aus der .222 wirkte auf den ersten Blick sofort und trotzdem schonend für den Balg.

Die Frage, welche mich jedoch nicht ruhen lässt ist, wie lange kann ich die beiden Füchse beim aktuellen Wetter draußen hängen lassen bis zum Streifen?

Heute Abend schaffe ich es leider nicht mehr und morgen Vormittag komme ich vermutlich auch nicht dazu.

Reicht es noch morgen Mittag oder Abend oder nehmen die Felle hierbei schon Schaden?
 
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Ich würde bei den aktuellen Temperaturen sagen, spätestens am nächsten Tag. Ansonsten kann es später beim Gerbprozess zu Fehlstellen im Balg durch fortgeschrittene Zersetzung kommen. Genauso sollte man warme Bälge auskühlen lassen und nicht sofort einrollen und zum einfrieren verpacken. Präparatoren/Gerber können hier weitere Infos geben. Bei Minusgraden kann das Raubwild theoretisch länger hängen bleiben. Das Auftauen im warmen Keller bzw. Abbalgen des kalten Stücks ist dann aber auch kein Vergnügen.
P.S. Besser als einfrieren ist salzen oder trocknen überm Brett.
 
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Mal eine Frage an die Raubwildexperten: Meine Frau hat mir soeben unerwartet eröffnet, sie würde gerne eine Fuchsdecke nähen. Bisher habe ich Füchse einfach immer geschossen, wenn sie mir beim Ansitz auf anderes Wild über den Weg liefen und entsprechend fielen alle meine Füchse mit .308 und 6.5CM. Die meisten waren total zerlegt und die Bälge wohl nicht mehr oder nur eigeschränkt verwertbar. Hat mich auch nicht gestört bisher. Ich möchte eigentlich nicht extra ne .223 oder sonstiges mit Varmint Munition mitnehmen und auch nicht grundsätzlich eine neue Jagdmunition für die größeren Kaliber anschaffen. Wäre es eine Option, die Füchse mit 6.5CM Vollmantelmunition zu schießen? Die liegt bei meiner Waffe fast identisch auf 100m, könnte also problemlos je nach Anblick Munition wechseln. Oder ist da die Tötungswirkung nicht gut genug bzw mit zu weiten Fluchten zu rechnen?
 
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Mal eine Frage an die Raubwildexperten: Meine Frau hat mir soeben unerwartet eröffnet, sie würde gerne eine Fuchsdecke nähen. Bisher habe ich Füchse einfach immer geschossen, wenn sie mir beim Ansitz auf anderes Wild über den Weg liefen und entsprechend fielen alle meine Füchse mit .308 und 6.5CM. Die meisten waren total zerlegt und die Bälge wohl nicht mehr oder nur eigeschränkt verwertbar. Hat mich auch nicht gestört bisher. Ich möchte eigentlich nicht extra ne .223 oder sonstiges mit Varmint Munition mitnehmen und auch nicht grundsätzlich eine neue Jagdmunition für die größeren Kaliber anschaffen. Wäre es eine Option, die Füchse mit 6.5CM Vollmantelmunition zu schießen? Die liegt bei meiner Waffe fast identisch auf 100m, könnte also problemlos je nach Anblick Munition wechseln. Oder ist da die Tötungswirkung nicht gut genug bzw mit zu weiten Fluchten zu rechnen?
Also ich kann das nicht befürworten. Ein Kollege von mir hat das Versucht aber von fünf beschossenen Füchsen waren drei zum Nachsuchen wovon 2 in einem Bau eingefahren sind wo sie nicht mehr geborgen werden konnten. Also ich rate davon ab.
wh
 
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Wäre es eine Option, die Füchse mit 6.5CM Vollmantelmunition zu schießen? Die liegt bei meiner Waffe fast identisch auf 100m, könnte also problemlos je nach Anblick Munition wechseln. Oder ist da die Tötungswirkung nicht gut genug bzw mit zu weiten Fluchten zu rechnen?
Würde ich, so wie es @laurenzi bereits beschrieben hat, nicht versuchen. Probier mal andere Geschosse aus, eventuell gibt's ja was relativ balgschonendes das gut mit deiner Waffe funktioniert und die Tötungswirkung immer noch ausreicht
 
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Meiner Meinung nach, liegt die Lösung nur in einer Kombinierten.
Große Kugel und dazu noch ne kleine Kugel und du bist für alles gerüstet..
Dafür ließe sich argumentieren, besitze allerdings keine Kombinierte und die (faktische) Unmöglichkeit der Schalldämpferverwendung wird mich auch daran hindern, mir eine zuzulegen.

Die Empfehlungen bzgl. Vollmantelmunition sind ja offensichtlich eindeutig...
 
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Betonrohrfallen und 22lfb sollen in Kombination ziemlich Balgschonend sein... 😄

Ernstgemeinter Scherz beiseite: Meine 6,5x55 ist mit Fox 123gr. sauber hinters Blatt geschossen ziemlich Balgfreundlich. So sehr, dass ich jedes Mal ein schlechtes Gewissen habe den Balg nicht zu verwerten. Bei Knochentreffern reißt es allerdings faustgroße Löcher (Vollblatt oder Spitz von vorne).
 
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1 Feb 2024
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Wie gewonnen zu zerronnen.
Mittags hat gestern der Minkpolice gemeldet dass die 25er Tuscher Falle zugegangen ist. Dachte durch den Sturm den wir hatten, dass irgend etwas darauf gefallen ist. Ein Mitjäger hat dann mal hingeschaut und mir ein Foto eines Wiesels geschickt.
Also nach der Arbeit hin und versucht dieses in die Abfangkiste zu bekommen. Da der Schieber nicht zu 100% für ein Wiesel passt hab ich eine Holzplatte mit Loch für einen Laubbläser genommen.
Bei der Abfangkiste war ein Loch seitlich wo man gerade mal einen Daumen reinstecken konnte. Durch den starken Luftdruck dachte ich mir "Wird schon passen da es ja fast rausgeblasen wird!"

Tja... es hat das Loch beim "vorbeifliegen" gefunden, entkommen und an mir vorbeigelaufen.
Ich hätte auszucken können!!!
Mehr als ärgerlich als das gr. Wiesel wieder im Unterholz verschwunden ist
 

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Samstag Abend beschlossen noch rauszugehen, also bezog ich gegen 23.40 Uhr den Sitz.
70m vor mir der Luderplatz, 50m hinter dem Luderplatz die Waldkante.
Mit Wärmebild konnte ich schon etwas, ein paar Meter hinter der Waldkante, entdecken. Es war ein Stück Rehwild sowie die beiden Rüden.

Mit Kaninchenklage gegen 0.10 Uhr traten beide aus und der obere Fuchs auf dem Foto schnürte dann zügig zum Luderplatz wo ich ihm direkt eine Kugel antrug.
Der zweite Fuchs sprang dann natürlich ab und verschwand...keine 5 Minuten später trat er aus dem Wald aus aufs Feld.
Erneut spielte ich das Kaninchen, Fuchs stand breit und ich ließ erneut fliegen. Entfernung ca. 130m


Auf die .223 ist Verlass


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