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Canon schrieb:Das Reh auf der Windwurffläche oder der Fuchs am Pass sind nicht angelockt sondern das, was schon Altmeister Duden unter Jagd versteht (Aufsuchen, Verfolgen und erlegen von Wild).
Die Ricke am Trester oder die Sau an der Kirre ist nun wirklich kein "altes Handwerk". War beides noch als ich den Jagdschein machte (1980er, Reg. v. UFR) teils verboten (Ricke), teils verpönt und nur von absoluten Dilletanten im Geheimen angewendet (Sau an der Kirre). Aber so ändern sich die Sitten, Vorschriften und Gebräuche...
Ja du hast teilweise Recht der Fuchs am Pass ist eine andere Nr. als das Reh am Trester.
Kern meiner Aussage sollte aber der sein das ich mich als Jäger als Handwerker verstehe und nicht als Künstler.
Handwerk kann zwar anspruchsvoll und schön sein ist aber oft auch funktionell und effizient, schnörkelos, zielführend nenn es wie du meinst. Wenn manch einer aus der eigenen Zunft immer den Vergleich zieht er sei Künstler dann rollen sich mir halt die Fußnägel auf.
Primär macht mir Jagd Freude und ist ein Ausgleich. Sekundär bin ich für den Wildbestand in der hiesigen Kulturlandschaft verantwortlich, aktiver Umweltschützer und rein nüchtern betrachtet bin ich helfende Hand für Land- und Forstwirte.
Künstler bin ich nicht !
Ich gebe ja offen zu das mir jede erpirschte Sau um ein vielfaches mehr Freude macht wie eine stur am geschädigten Weizen gestreckte, aber was Muß das Muß.
Und wer in einem Feld/Waldrevier feststellt das es großen Sauennachwuchs gibt der handelt schon legitim wenn er zeitweise eine Kirrung, Obacht keine Fütterung, dazu nutzt den Bestand teilweise abzuschöpfen.
Genauso habe ich Verständniss dafür das jemand der in einem reinen Waldrevier mit übermässig starkem Verbiss einen stark überhöhten Rehwildbestand absenken will, schon ab September eifrig Strecke gemacht hat, im Dezember bei Frost halt seine fehlenden 10 Stk. am geraffelten Apfel streckt. Bei uns ist es verboten und mein Ding wäre es ehrlich gesagt nicht.
Achso und nur falls es entgangen sein sollte, ein nicht unerheblicher Teil der Rhön gehört zum Reg. v. UFR. und wie sich das dort mit Kirrungen und eben auch mit den Tresterhäufchen verhält und schon seit langem verhielt ist mir seit geraumster Zeit durchaus wohlbekannt wenn ich eine langen Hals mache....... :26:
Teilweise beschleicht mich halt ein gewisses Gefühl das es Manche beim Schalenwild gerne mal nicht so streng nehmen Hauptsache Waldschutz mit allen Mitteln. Da kann man den Schrotschuß auf Rehe fordern, den Bockabschuß im Dezember bagatellisieren usw, soweit alles legitim und mindestens Wert durchdacht zu werden. Seinem Nachbarn im Niederwildrevier gesteht man Ähnliches bei Sauen oder dem Raubwild aber bitteschön nicht zu.
Wir hier können uns über unser Landesjagdrecht auch kaum beschweren aber so paradisische Verhältnisse wie in FJS-Land gibt es hier nimmer.
Genug gesabbelt.
Waidmanns Heil allen erfolgreichen Raubwildjägern. Und besonderes Waidmanns Heil allen unterfränkischen Nachbarsjagern.