Horrido zusammen!
Nach monatelangem Mitlesen habe ich mich heute mal registriert, um mich mit euch über die Krähenjagd auszutauschen und mehr Kontakte im Rhein-Main-Gebiet und im Münsterland zu knüpfen.
Ich gehe südlich von FFM in der Nähe von Miltenberg zur Jagd. Ich bin im Revier der einzige Tauben- und Krähenjäger.
Das Revier liegt in "Hanglage", halbmondförmig umschließt Wald ca. 70 ha Ackerland und Wiesen. Im Tal liegt ein Dorf, das für die Krähenjagd problematisch ist: Der Wind weht stets von Süden bergab aufs Dorf zu. Daher muss ich meinen Schirm leider immer so aufstellen, dass die Krähen seitlich einfallen (Hauptflugroute liegt zu nah am Dorf, in die Richtung kann also nicht geschossen werden). Dennoch klappts ganz gut!
Meine Ausrüstung:
Vier Rankstangen (Gartencenter, grün) mit Aquariumschlauch als Halterung für die Querstreben (85cm, Holz, matt braun lackiert). Darum kommt hinten und seitlich ein britisches Tarnnetz, danach ganz herum ein doppelschichtiges "Stealth". So kann ich nach vorne gut sehen und bin ansonsten gedeckt. Der Schirm hat eine Höhe von ca. 140cm, sodass ich im Stehen gut schießen kann.
Als Tarnkleidung verwende ich britisches DPM (Jacke, Hose, Wintermütze mit Ohrenklappen(!) und Handschuhe), da ich mich in Max 4 oder Realtreee zu sehr gegen das Tarnnetz absetzten würde. Als Kopfnetz benutze ich ein grünes Moskitonetz. Oldschool, aber effektiv!
Mein Lockbild besteht aus bis zu 24 Besockten. Je nachdem welches Verhalten der Krähen ich beim Morgenansitzbeobachte, variiere ich Anzahl und Aufbau der Krähen. Momentan reichen ein Halbes Duzend locker drappiert voll aus, da nur Kleinsttrupps unterwegs sind. Für Wächter benutze ich natürliche Strukturen wie Misthaufen, Strohballen, Wegweiser etc. – eben die Stellen, an denen die echten Wächter bei uns auch sitzen.
Als Locker habe ich den Hammerin' Crow, den ich aber nur sehr sparsam einsetze. Die Flugrouten sind studiert und werden von den Krähen stoisch eingehalten! Außerdem sind die Äcker so exponiert, dass das Lockbild wahrgenommenwerden muss. Sitzende Krähen rufen ja auch nicht...
Meine Waffe (siehe Fotos) war bis vor Kurzem eine FN B25 von 1971. Leider ist der Vorderschaft gerissen, nachdem ich ihn zu eng mit Tarntape umwickelt hatte und der Schussschock nicht mehr absorbiert werden konnte. Die FN war für die Rüpelarbeit auf dem Acker eigentlich eh zu schade...
Seitdem verzichte ich auf Waffentarnung und halte die Flinte nah am Körper. So sehen die Krähen sie auch nicht.
Für Krähen habe ich mir jetzt eine billige Hubertus zugelegt (muss auf FN-Ersatz für die feineren Jagdarten sparen!): 12/76, Stahlschrotbeschuss, Wechselchokes und kein Ejektor. Ich benutze 1/2 und 3/4 Chokes. Der fehlende Ejektor hat mich zu Kauf bewegt: endlich keine Hülsen mehr, die glänzend außerhalb des Schirms landen!
Meinen ganzen Pröddel transportiere ich in einer schwarzen Ik*a-Box mit Deckel, die nach dem Aufbau als Sitzbank dient. Bei Sonnenschein decke ich sie mit Jute ab, damit sie nicht glänzt.
So, das war's! Ich freue mich auf einen spannenden Erfahrungsaustausch mit euch!