Für mich stellt sich die Frage:
Wie schnell lernen die Sauen?
Schießen wir sie nicht "schlau" und machen die Bejagung noch schwieriger?
Wieviele Sauen kommen denn noch an eine Kirrung wenn es sehr hell ist?
Nicht viele, so meine Erfahrung.
Warum?
Weil sie die Helligkeit mit Gefahr verbinden.
Jetzt sollen die auch bei nahezu totaler Dunkelheit erlegt werden.
Wann kommen die dann noch raus?
Ich weiß nicht, ob das wirklich so gut ist mit NZT.
Nicht das der Schuß nach hinten los geht.
Frage ist, wieviel Jäger werden sich so ein Teil leisten, leisten können.
Wieviele davon werden dann raus gehen und wieviele Sauen werden dann wirklich mehr geschossen?
Oder könnte es sein, daß einige wenige, die die Technik einsetzen es der Mehrheit nahezu unmöglich machen zukünftig Sauen zu bejagen?
Ich für mich schwanke:
NZT Segen oder Fluch?
Für mich wäre es nur Segen bei der Sauenbejagung , mal abgesehen vom Geld!
Wenn Du weiter auf der Kirrungskanzel hockst wird der Mehrerfolg mit WBK und NZG gering ausfallen und die Sauen wissen schnell das nicht nur die Mondphase dort gefährlich ist. Zumal Dein Wind in Kombi mit dem Schuss immer vom selben Platz/Richtung kommt.
Im sage mal vorraus wenn NZG etc. zugelassen werden kann sich der aktive „sportliche“ Jäger den Bau typischer Sauenansitzkanzel mit Kirrung im Revier sparen. Das Geld würde ich dann eher in die Technik stecken.
Wenn Du Pirschen kannst (das kann, darf und will nicht jeder!) wird sich Dein Erfolg mit dieser technischen Aufrüstung allerdings erst wirklich deutlich bemerkbar machen. Gute „Sauenpirschler“ sind schon heute immer erfolgreicher als Kanzeljäger.
Die Sauen können bei der nächtlichen Pirsch so gut wie kein jagdliches Muster mehr abspeichern, da Du sie an fast allen Stellen zu unterschiedlichen Zeiten und Bedingungen in Deinem Revier erwischen kannst. Mal auf der nassen Wiese, auf dem bestellten Acker, unter Mastbäumen, wechselnden Kirrplätzen ohne Kanzel etc.. Das entscheidene für eine nachhaltige Vergrämung ist nicht der einzelne Schuss sondern die Kombination u.a. aus Schussrichtung, Platz der Sauen und Wind des Jägers. Also in der Regel Kanzeljagd mit Kirrungsplatz.
Beim aktiven Jagen siehst Du (z.B. mit WBK) die Sauen meistens weit bevor die Dich mitbekommen und planst dann erst Deine Strategie und die ist immer individuell. Einzig vielleicht die Schussrichtung und Ihr eigener Standort bleibt den Sauen in Erinnerung und der ist bekanntlich an festen Plätzen mit Kanzel immer der selbe. Davon hättest Du den Sauen beim Pirschen dann aber eine Vielzahl mehr anzubieten. Diesen Code können die Sauen auf Dauer nicht mehr knacken oder Dein Revier ist sauenfrei. Zumal bei einzelnen Sauen der Speicher ohnehin dann dauerhaft abgeschaltet wäre.
Am Ende ist es eine Jäger-Typ Frage. Der klassische „Jagdfunktionär“ mit durchnummerierten Revier und ablehnender Haltung zur Pirsch wird keinen Fortschritt bei der Sauenbejagung erzielen. Der aktive und umtriebige Jäger wird seinen Weg finden.
Für mich wäre ein NZG oder ähnliches Gerät eine sinnvolle und vorallem tierschutzgerechte Ausstattungsergänzung bei der Sauenbejagung.
Alles andere damit zu noch legalen Zeiten zu Bejagen lehne ich aus fehlender Notwendigkeit ab. Zumal ich die Jagd bei Tageslicht und Farbe der Nacht vorziehe.